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       Quelle: http://www.indymedia.de/2002/02/15087.html 
        
      Abschlußpressekonferenz München  
      Abschlußpressekonferenz München, Friedensaktivistin im 
        Koma, Über 700 Festnahmen.  
      Wir schicken allen Leuten, die immer noch auf Staatskosten untergebracht 
         
        sind, unsere solidarischen Grüsse und fordern ihre unverzügliche 
        Freilassung.  
        Wir möchten DemonstrantInnen, allen FreundInnen und allen GenossInnen, 
        die 
        an den Vorbereitungen für dieses Wochenende beteiligt waren und auch 
        an den  
        Tagen selber viel Kraft und Energie investiert haben, ein dickes Lob 
        aussprechen: "IHR WART SUPER!" 
      Bevor wir zu einer politischen Bewertung unserer Aktivitäten gegen 
        die  
        NATO-Sicherheitskonferenz schreiten, möchte ich allen FreundInnen 
        und  
        GenossInnen, die an den Vorbereitungen für dieses Wochenende beteiligt 
        waren  
        und auch an den Tagen selber viel Kraft und Energie investiert haben, 
        ein  
        dickes Lob aussprechen: "Ihr wart super!"  
      Wir schicken allen Leuten, die immer noch auf Staatskosten untergebracht 
         
        sind, unsere solidarischen Grüsse und fordern ihre unverzügliche 
        Freilassung.  
      Etwa Zehntausend Menschen, die trotz des über München verhängten 
         
        "Ausnahmezustandes" in die Bayernmetropole gereist sind, haben 
        sich ihr  
        Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit zurückerobert. Jegliche 
         
        Versuche unserem legitimem Recht auf Protest und Widerstand den "kollektiven 
         
        Maulkorb" zu verpassen, sind ins Leere gelaufen. Wir haben die  
        Anschuldigungen von OB Ude, Innenminister Beckstein und dem Münchner 
         
        Polizeipräsidenten Koller, die den Medien, der Münchner Bevölkerung 
        und den  
        bayerischen Gerichten ein "2. Genua" vorgaukelten, als plumpe 
        Lüge entlarvt.  
      Es steht außer Frage, München war ein politischer Erfolg für 
        uns, der  
        Brückenschlag zwischen den Bewegungen gegen Globalisierung und Militarismus 
         
        ist gelungen. Und dies obwohl seitens der bayerischen Institutionen seit 
         
        Wochen versucht wird, unsere Vorbereitungen massiv zu behindern: Angefangen 
         
        beim Druck des Münchner OB, auf von der Stadt finanziell abhängige 
         
        Einrichtungen, über die Kündigung unseres Kontos durch die Stadtsparkasse, 
         
        bis zur Kriminalisierung eines Mobilisierungsflugblattes und -plakats 
        durch  
        das Münchner Landgericht.  
      Um nicht missverstanden zu werden, es gibt keinen Grund die Sektkorken 
         
        knallen zu lassen. Über 700 Festnahmen und zahlreiche Verletzte sprechen 
        für  
        sich! Bei genauerem Blick auf den Verbotsbescheid des  
        Kreisverwaltungsreferates bleibt zu befürchten, dass die Durchsuchung 
        des  
        Infoladen München, vom 31.1.,  
        lediglich den Beginn weiterer Repressionsmaßnahmen gegen das "Bündnis 
        gegen  
        die NATO-Sicherheitskonferenz" markiert. Das Bündnis wird noch 
        geraume Zeit  
        damit beschäftigt sein, die "Nachwehen" dieses Wochenendes 
        aufzuarbeiten, es  
        geht darum den angewachsenen Schuldenberg abzuarbeiten, sich um die  
        Verfahren zu kümmern, die auf einige TeilnehmerInnen zukommen werden 
        oder um  
        die Feststellungsklage, die gegen das Urteil des Bayerischen  
        Verwaltungsgerichtshofs, durchgefechtet sein will.  
      Die Versuche, den Protest gegen die Kriegstreiber im "Bayerischen 
        Hof" im  
        Keim zu ersticken, sind eindeutig fehlgeschlagen. Obwohl die Einreise 
        nach  
        München massiv behindert wurde, etwa komplette Busse wieder auf den 
        Heimweg  
        geschickt wurden, beispielsweise aus Wien, Zürich und Berlin, waren 
        wir  
        Tausende. Auch die Absicht, über die penetrante Thematisierung der 
         
        sogenannten Gewaltfrage, einen Spaltkeil ins Bündnis zu treiben schlug 
        fehl.  
        Ganz im Gegenteil, besonders in der letzten Woche vor der  
        NATO-Sicherheitskonferenz rückte nicht nur das Bündnis enger 
        zusammen,  
        sondern erfuhr sogar durch mehrere stadtfinanzierte Gruppen eine politische 
         
        Rückenstärkung.  
      Das Verhalten der Bayerischen Staatsregierung, das eher einem  
        Obrigkeitsstaat, als einer Demokratie zu Gesicht steht, ist nicht nur 
        in  
        Deutschland zur Kenntnis genommen worden. Aus Protest gegen das Totalverbot 
         
        in München kam es z.B. in mehreren italienischen Städten zu 
        Kundgebungen vor  
        deutschen Botschaften und Konsulaten. Auch in Porto Alegre und New York 
        war  
        der Ausnahmezustand in München Thema. Die Bilder dieses Wochenendes 
        sind um  
        die ganze Welt gegangen und haben deutlich gezeigt, dass hier  
        verfassungsmäßig garantierte Grundrechte, von bayerischen Politikern 
        außer  
        Kraft gesetzt wurden. Letztendlich haben sie dem Ansehen der Stadt München 
        ,  
        der sogenannten "Weltstadt mit Herz", einen "Bärendienst" 
        erwiesen.  
      Uns ging es weder an diesem Wochenende, noch in der Vorbereitung unserer 
         
        Aktivitäten gegen die NATO-Sicherheitskonferenz, um eine Konfrontation 
        mit  
        der Polizei. Permanent wurde uns eine Distanzierung von sogenannten  
        Gewalttätern abverlangt. Unsere politischen Beweggründe, gegen 
        die  
        Kriegsstrategen aus NATO und EU zu demonstrieren, wurde schlichtweg  
        ignoriert und die politische Breite des Bündnisses so gut wie nicht 
        zur  
        Kenntnis genommen. Mit dem Aufruf "Von Genua nach München" 
        wollten wir  
        verdeutlichen, dass die politische Auseinandersetzung nicht isoliert in 
        den  
        Teilbereichsbewegungen geführt werden kann, wenn an den herrschenden 
         
        Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnissen gerüttelt 
        werden soll. Die  
        Bekämpfung dieser kapitalistischen Verhältnisse, kann keinen 
        Erfolg haben,  
        wenn nicht auch deren militärisches Durchsetzungsinstrument, die 
        NATO, in  
        den Focus von Protest und Widerstand gerückt wird.  
      Unser politisches Interesse liegt darin, die GegnerInnen des globalisierten 
         
        Kapitalismus mit Denen zusammenzubringen, die den "militärischen 
        Arm"  
        desselben, als Schwerpunkt ihrer politischen Auseinandersetzung betrachten. 
         
        Wir haben die AktivistInnen dieser beiden Bewegungen nach München 
         
        mobilisiert, um unsere Anliegen gemeinsam auf die Straße zu tragen 
        und den  
        Kriegsplanern aus NATO und EU zu verdeutlichen: "Ihr seid weder hier 
        noch  
        anderswo erwünscht!" Außerdem haben wir im Rahmen der 
        Internationalen  
        Veranstaltung, einen Ort des Austausches und der gemeinsamen Diskussion 
         
        schaffen wollen, der über München hinaus die Perspektive einer 
         
        internationalen Zusammenarbeit eröffnen könnte.  
      Tausende von DemonstrantInnen, die sich von der sogenannten "bayerischen 
         
        Linie" nicht abschrecken ließen und weltweit rüberbrachten, 
        dass der Versuch  
        der Entsorgung ihrer Grundrechte nicht hingenommen wird. Das immense  
        Interesse der Medien, das sicherlich auch vor dem Hintergrund eines  
        heraufbeschworenen "2. Genua" vorhanden war, hat in der öffentlichen 
         
        Wahrnehmung eindeutig gezeigt, dass nicht wir es sind von denen die Gewalt 
         
        ausgeht. Das von Ude, Beckstein und Koller konstruierte Horrorszenario 
        von  
        Tausenden gewaltbereiter Chaoten, hat sich am Wochenende in weit überzogenen 
         
        brutalen Übergriffen der Einsatzkräfte ausgedrückt.  
      Insgesamt betrachtet, beurteilen wir die Aktivitäten gegen die  
        NATO-Sicherheitskonferenz als Erfolg. Der erste sichtbare Beweis war die 
         
        Verlegung des Empfangs der Teilnehmer der NATO-Sicherheitskonferenz, durch 
         
        OB Ude, vom "Alten Rathaus" in ihre "Tagungsfestung", 
        den "Bayerischen Hof".  
        Wir gehen davon aus, dass uns im nächsten Jahr die Anwesenheit der 
         
        Kriegsstrategen aus NATO und EU erspart bleiben wird. Natürlich ist 
        dies  
        nicht die Lösung des Problems, sie sollen sich auch nicht wo anders 
        treffen  
        können. Letztendlich geht es um die Auflösung der NATO, überhaupt 
        um die  
        Abschaffung sämtlicher militärischen Interventionsarmeen und 
        -bündnisse.  
        
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        Bitte Publizieren:  
        Friedensaktivistin liegt im Koma!  
        Am Freitag, den 01.Februar wurde direkt nach der Pressekonferenz auf dem 
         
        Marienplatz eine Friedensaktivistin lebensgefährlich verletzt:  
        Die 70-jährige Sabine Behrens wurde von USK-Beamten frontal umgerannt 
        und  
        zog sich dabei eine schwere Gehirnverletzung zu. Die allseits beliebt 
        und  
        bekannte Sabine Behrens liegt unseres Wissens nach seit Freitag mit einer 
         
        Gehirnblutung im Koma!  
        Liebe Leute wir brauchen dringend Zeugen und besser noch Filmmaterial, 
        die  
        das dokumentieren.  
        Bitte Indymedia und dem Bündnis gegen die Sicherheitskonferenz zukommen 
        lassen!  
       
        Homepage: http://www.buko24.de/nato.htm 
         
       
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