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        Resolution vom 3. Koordinierungstreffen der regionalen Bündnisse 
        gegen Hartz & Co am 19. Juli 2003 in Frankfurt  
       
        In Anbetracht dessen, daß sich die Bündnisse gegen die Entrechtung 
        wenden, für soziale Grundrechte eintreten und erklärtermaßen 
        auch immer die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung unterstützt 
        haben, hat das Koordinierungstreffen der Anti-Hartz-Bündnisse vom 
        19.7.03 über den Streik zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in 
        Ostdeutschland diskutiert.  
      Die Teilnehmer des Koordinierungstreffen wenden sich dagegen, 
        den Gewerkschaften jegliche Kampfkraft zu nehmen und sie zu Erfüllungsinstrumenten 
        solcher Pläne des Sozialabbaues wie der „Agenda 2010“, 
        sowie bei der internationalen Ausbeutung zu machen.  
        Daß Unternehmerverbände und der Innenminister auftreten und 
        bestimmen möchten, wer die Führung der IG Metall innehat, daß 
        in personellen Fragen der Führung der Gewerkschaft solch massiver 
        Einfluß gerade gegen diejenigen, die den Streik geführt haben, 
        genommen wird, zeigt, worum es bei dieser Auseinandersetzung um die personelle 
        Besetzung geht. 
       
        Der Streik für die Einführung der 35-Stunden-Woche in Ostdeutschland 
        war eine bedeutende Sache und lag auch ganz im Interesse unseres Kampfes 
        gegen den sozialen Abbau, der hier läuft. An einem entscheidenden 
        Punkt, wo der Streik erheblichen Druck auf Werke der Automobilindustrie 
        im Westen zu entfalten begann und viele seine Ausweitung wollten, wurde 
        er von oben her abgebrochen. Wir halten es weiter für notwendig, 
        die Angleichung für die KollegInnen im Osten durchzusetzen.  
      Gegen diesen Streik, gegen die Gewerkschaften, insbesondere 
        gegen diejenigen, die ihn geführt haben, fand und findet immer noch 
        eine ungeheure Hetzkampagne in den Medien statt, und es wird jedem Betriebsratsfürsten 
        aus der Automobilindustrie, jedem, wenn er nur gegen den Streik ist, breitester 
        Raum gegeben. Wir wenden uns gegen diese Hetze und gegen jede Zusammenarbeit 
        von Betriebsratsfürsten, von Zwickel oder anderen mit den Medien 
        gegen den Streik und diejenigen, die ihn geführt haben.  
      Insbesondere wenden wir uns gegen jeden Versuch, das Streikrecht 
        weiter einzuschränken oder letztlich sogar Streiks ganz verbieten 
        zu wollen. Das volle Streikrecht ist ein Grundrecht, für das wir 
        eintreten. 
      Wir rufen auf, dieses Thema in allen Anti-Hartz- und Bündnissen 
        gegen den Sozialabbau zu behandeln und den Widerstand gegen diese Machenschaften 
        zu unterstützen. Ohne kampffähige Gewerkschaftsorganisationen 
        verliert jeder soziale Kampf erheblich an Durchsetzungskraft.  
        Wir fordern auch, daß dieses Thema in den Sozialforen behandelt 
        wird sowie Teil der Demo wird, die diese für den Herbst vorbereiten 
        wollen. 
          
        
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