Das amerikanische Intenational Action Center kritisiert in der Stellungnahme 134,000 Dead: The Role of U.S. Criminal Negligence on a Global Scale vom 29.12.04 scharf die Regierung und Behörden der USA, die, obwohl sie das Erdbeben registiert und eine Tsunami erwartet haben, die betroffenen Länder nicht gewarnt haben!!

Dort heißt es:

""...Die US-Regierung unterließ Warnungen an die Region"

Während die Regierungen in der Region keine wirklichen Warnungen hatten, lagen diese der US-Regierung vor, und sie leitete die Information nicht weiter. Innerhalb von Minuten nach dem massiven Erdbeben der Stärke 9 vor der indonesischen Küste vermuteten US-Wissenschaftler der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), daß sich eine tödliche Welle im Indischen Ozean ausbreite. Sie riefen niemanden in den Regierungen der Region an. Jeff LaDouce, ein Beamter der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), sagte, sie hätten e-mails an indonesische Behörden geschickt, sagte aber, daß er keine Kenntnis habe, was nach Absendung der e-mails geschehen sei.

In diesen Zeiten unmittelbarer Kommunikation, die zu großen Teilen von den USA kontrolliert wird, kann man innerhalb von Minuten mit jedem Teil des Globus kommunizieren. Man kann es nicht glauben, daß die Beamten der NOAA keinen Weg finden konnten, direkt und sofort mit zivilen Behörden der Region Kontakt aufzunehmen.

Selbst eine Warnung von wenigen Minuten hätte den Bewohnern die Chance gegeben, höheres Terrain aufzusuchen. Mehrere Stunden, bevor die ersten Wellen auf Küsten auftrafen, hatte die NOAA Kenntnis. Tim Walsh, Programm-Manager für geologische Risiken beim Washingtoner Ministerium für Naturressourcen, sagte: "Fünfzig Fuß [ca. 16 m] Erhebung wären ausreichend, um selbst den schlimmsten Wellen zu entgehen. In den meisten Fällen wären 25 Fuß ausreichend. Wenn man bergauf oder landeinwärts geht, vermindert sich die Wirkung des Tsunami." Aber die Einwohner der Region bekamen die Warnung nicht - mit dem Ergebnis, daß in Thailand Fernseh- oder Radio-Warnungen erst eine Stunde, nachdem die Wellen schon zugeschlagen hatten und Tausende tot waren, herauskamen.

Die Unterlassung jeglichen wirklichen Versuchs, die Menschen der Region zu warnen, im Wissen, daß es um Zehntausende von Menschenleben ging, ist Teil eines Verhaltensmusters von imperialistischer Verachtung und Rassismus, das weltweit zum Eckstein der Politik der USA geworden ist.

Die NOAA warnte sofort die US-Marinebasis auf Diego Garcia, die von dem Tsunami nur sehr geringen Schaden erlitt. Es ist bezeichnend, daß die NOAA in der Lage war, die Warnung an die US-Basis in der Region zu übermitteln, aber nicht den Telefonhörer in die Hand nehmen wollte, um die Zivilbehörden der Region zu warnen. Sie stellten sicher, dass eine US-Militärbasis gewarnt wurde und taten fast nichts, um eine Warnung für die Zivileinwohner auszugeben, die sich im direkten Weg der Welle befanden - eine Warnung, die Tausende von Leben hätte retten können. Das ist kriminelle Fahrlässigkeit...."    (eigene Übersetzung aus dem englischen Original)

 

" ...U.S. government failed to warn region

Although the local governments had no real warning, the U.S. government did, and it failed to pass along the information. Within minutes of the massive 9.0 magnitude earthquake off the coast of Indonesia, U.S. scientists working with National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) suspected that a deadly wave was spreading through the Indian Ocean. They did not call anyone in the governments in the area. Jeff LaDouce, an official in the National Oceanic and Atmospheric Administration, said that they e-mailed Indonesian officials, but said that he wasn't aware what happened after they sent the e-mails.

In this day of instant communications, controlled in a large part by the U.S., it is possible to communicate within minutes to every part of the globe. It is beyond belief that the officials at the NOAA could not find any method to directly and immediately contact civilian authorities in the area. Their decision not to do so may have cost thousands of lives.

Even a few minutes warning would have given the inhabitants a chance to seek higher ground. The NOAA had several hours notice before the first waves hit shore. Tim Walsh, geologic-hazards program manager for the Washington State Department of Natural Resources, said, "Fifty feet of elevation would be enough to escape the worst of the waves. In most places, 25 feet would be sufficient. If you go uphill or inland, the effect of the tsunami will be diminished." But the inhabitants of the area weren't given the warning - as a result, television and radio alerts were not issued in Thailand until nearly an hour after the waves had hit and thousands were already dead.

The failure to make any real effort to warn the people of the region, knowing that tens of thousands of lives were at stake, is part of a pattern of imperial contempt and racism that has become the cornerstone of U.S. policies worldwide.

The NOAA immediately warned the U.S. Naval Station at Diego Garcia, which suffered very little damage from the tsunami. It is telling that the NOAA was able to get the warning to the US Navy base in the area, but wouldn't pick up the phone and call the civil authorities in the region to warn them. They made sure that a US military base was notified and did almost nothing to issue a warning to the civilian inhabitants who were in the direct path of the wave--a warning that might have saved thousands of lives. This is criminal negligence...."


Der vollständige Artikel (in englisch) bei International Action Center: 134,000 Dead: The Role of U.S. Criminal Negligence on a Global Scale

 

 

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