16.07.04 - Südafrika/East London: Wir legen später
nach!
Südafrika (Telefonkorrespondenz): In East London bei DC gab es
keinen Streik, aber heftige Diskussionen über die notwendige Solidarität
und dass man eine Belegschaft ist und gemeinsam kämpfen muss. Die
Nachricht über die Kampfaktionen und Streiks in Deutschland wurde
mit großer Freude aufgenommen. Wir legen später nach!
Viele Grüße an unsere Kollegen in Deutschland.
Quelle: www.rf-news.de
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16.07.04 - Bremen: Kritik aus der Belegschaft
Bremen (Korrespondenz): Nach der fast dreistündigen Streikaktion
der Daimler-Chrysler-Frühschicht am Donnerstag, 15. Juli, legte auch
die Nachtschicht am 16. Juli die Arbeit nieder. Eineinhalb Stunden ging
nichts mehr in der Produktion. Kritik gibt es in der Belegschaft, dass
die Mittagschicht aus dem Aktionstag herausgehalten wurde.
Quelle: www.rf-news.de
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17.07.04 - Sindelfingen: BR für Aufforderung zur Arbeitsaufnahme
ausgepfiffen
Sindelfingen (Korrespondenz): Am 16.7. gab es auf der Spätschicht
eine ca. einstündige kollektive Infoveranstaltung mit dem Betriebsrat,
es redete nur einer, der Betriebsrat Lümali. Kollegen, die auch was
sagen wollten, wurden schon im Vorfeld niedergebügelt mit dem zweifelhaften
Argument, "das sei brisant, es muss eine Infoveranstaltung des Betriebsrats
bleiben wegen rechtlichen Fragen" usw. Soll das etwa heißen,
dass auf Infoveranstaltungen des Betriebrats Fragen und Diskussion neuerdings
"widerrechtlich" sind?
So brachten die Kollegen bei der Infoveranstaltung ihre Meinung mit Transparenten
zum Ausdruck: "Lohneinbussen und Verzicht schafft keine Arbeitsplätze",
"Mit Erpressern verhandelt man nicht", "Der Vorstand -
Wasser predigen und Champagner saufen".
Als Lümali davon sprach, dass die Jugendlichen ab nächstes Jahr
nicht mehr sicher am Standort ihrer Ausbildung übernommen werden
("für dieses Jahr hat der BR dies noch geschafft") gab
es Buh-Rufe. Er gab keinerlei Solidaritätsadressen bekannt mit Ausnahme
eines positiven Grußes aus Bremen.
Nach Ende der Veranstaltung wollte ein breiter Teil der Kollegen die Arbeit
nicht aufnehmen. Lümali wurde ausgepfiffen, als er sagte, dass man
jetzt wieder arbeiten gehen sollte. Aber es gelang ihm, mit dem Argument
"wir wollen nur organisierte Aktionen, kein Chaos", die Kollegen
doch an die Arbeit zu bekommen.
Es ist an der Zeit, dass die klassenkämpferischen Kräfte die
Aktionen organisieren, die wollen auch kein Chaos, sondern den gemeinsamen
Einsatz der Kampfkraft der Konzernbelegschaft.
Quelle: www.rf-news.de
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20.07.04 - Mann & Hummel: Entwicklung bei DaimlerChrysler
wird aufmerksam verfolgt
Ludwigsburg (Korrespondenz): Die Auseinandersetzung auf der Betriebsversammlung
bei Mann & Hummel löste eine Massendiskussion aus über die
Reaktion der Belegschaft auf den Frontalangriff der Geschäftsführung.
Ein Vertrauensmann verarbeitete dazu die Erfahrungen mit der Stilllegung
von Werk 6 in einem Redebeitrag: Erst haben sie statt zwei drei Schichten
verlangt, dann die 6-Tage-Woche, dann haben sie die Akkordpfennige abgeschafft,
alles um angeblich unsere Arbeitsplätze zu erhalten. "Seit 13
Jahren hat uns die Geschäftsführung belogen. Bei 40 Stunden
entlassen sie noch mal 200."
Der Betriebsratsvorsitzende Mugler bestätige: In Sonneberg wird schon
40 Stunden gearbeitet und trotzdem wird nach Tschechien verlagert und
von dort wiederum nach Bosnien.
Überhaupt wird von fast jedem Kollegen die Entwicklung bei DaimlerChrysler
aufmerksam verfolgt und diskutiert. Sie spüren, dass das uns alle
angeht und dass davon für alle viel abhängt. Eine Reihe von
Kollegen spürt die Herausforderung. Ein Betriebsrat drückte
das in einem Redebeitrag so aus (an die Geschäftsführung gerichtet):
"Wollen sie uns versklaven?" und "Wir wollen nicht beerdigt
werden, wir wollen leben." Stärker verbreitet sich auch die
Argumentation: "Es gibt nichts zu verhandeln."
Vertieft werden muss unsere Schlussfolgerung der bundesweiten und internationalen
Zusammenarbeit im Kampf der Arbeiter. Dies wurde in einem Redebeitrag
propagiert und von einem Betriebsrat aufgeriffen, der "gleichen Lohn
für gleiche Arbeit - weltweit" forderte.
Quelle: www.rf-news.de
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21.07.04 - Sindelfingen - Staplerkorso legt Produktion lahm
In der Öffentlichkeit wird berichtet, dass sich 700 - 750 Kollegen
bei DC Sindelfingen heute an einem Staplerkorso beteiligten. Mit dieser
Aktion legte die Logistik für zwei Stunden Bänder in Sindelfingen
still. Ein Korrespondent berichtet exklusiv: ...
Heute sind im DaimlerChrysler-Werk Sindelfingen in der größte
Montagehalle, Bau 36, die Bänder zwei Stunden gestanden. Die Logistik
machte eine Protestaktion, somit kam kein Material mehr an die Bänder
und das wirkt sich oft innerhalb von einer halben Stunde aus. Mit ihren
Fahrzeugen verstopften die Stapelfahrer die Fahrstraßen und eine
Weile ging im Bau gar nichts mehr.
Letzte Woche hatte die Logistik bei DC Sindelfingen schon eine derartige
Aktion gemacht, in der anderen Schicht. Daher wussten wir an den Bändern,
was auf uns zukommen würde.
In einigen Abteilungen wurde die Initiative ergriffen: Wir fanden heraus
wo die Logistik Kollegen ihre Kundgebung abhielten: vor der Kantine, "Wir
gehen raus und streiken mit," war unsere Parole. "Auf mitkommen,
das geht uns alle was an."
Eine Delegation von 60 bis 70 Kollegen aus der Montage besuchte dann
die Kundgebung der Logistik-Kollegen. Dadurch wurde sichtbar, dass die
Logistik-Kollegen nicht alleine dort standen, sondern von Kollegen aus
Bau 36 unterstützt wurden.
Das war nicht selbstverständlich. Denn die Montage-Kollegen wussten
nicht, wie lange das Band stehen würde und ob die Beteiligung an
dieser "Besuchsaktion" erlaubt ist.
Bisher sind die Aktionen darauf ausgerichtet, dass alles in geordneten
Bahnen läuft, jede Abteilung bzw. jedes Center "für sich"
streikt und keine Verbindung untereinander besteht.
Ein Kollege aus der Montage hat auch das Wort dort ergriffen. Er stellte
den Text für eine Unterschriftenaktion vor. Diesen Text hatte er
zuvor mit seinen Kollegen entworfen.
Bei der kurzen Rede hat er von den Kollegen viel Beifall bekommen.
Nach der Kundgebung sind die Fahrer mit ihren Wägelchen noch zwei
Runden durch das Werk gefahren, wahrscheinlich mussten anschließend
wieder bei der Hälfte der Fahrzeuge die Hupen ausgetauscht werden,
wegen Über- und Dauerbelastung!
Wir Montage-Arbeiter gingen nach dieser gelungenen Aktion wieder an
unsere Bänder und unsere Kampfmoral wurde gestärkt!
Quelle: www.rf-news.de
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