Sitzung des IG Metall-Vorstandes am 8. Juli
2003 http://www.igmetall.de/tarife/nachrichten/metall/arbeitszeit/vorstand_030708.html
Der IG Metall-Vorstand wird eine gemeinsame Bewertung der Tarifauseinandersetzung vornehmen. Das kündigte der IG Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel nach dem Ende der Sitzung gegen 22.00 Uhr an. Dem Vorstand hatten dazu zwei Papiere vorgelegen: ein Papier des Funktionsbereichs Tarifpolitik und ein Papier des 1. Vorsitzenden. Der IG Metall-Vorstand wird außerdem über die weitergehenden tarifpolitischen Konsequenzen diskutieren, etwa über das Verhältnis von Haus- und Flächentarifverträgen. Laut Zwickel hat der baden-württembergische Bezirksleiter Berthold Huber erklärt, auf dem nächsten ordentlichen Gewerkschaftstag im Oktober 2003 nicht mehr für eine Spitzenfunktion im IG Metall-Vorstand zur Verfügung zu stehen. Damit sei "einer weg vom Tandem", so dass der Vorstandsvorschlag vom April 2003, das Tandem Peters/Huber an die Spitze der IG Metall zu wählen, "nicht mehr besteht". Zwickel erläuterte, dass er in der Sitzung den Vorschlag gemacht habe, zeitgleich mit dem 2. Vorsitzenden Jürgen Peters zurückzutreten. Das hätte den Weg dafür frei gemacht, noch im Juli 2003 einen Vorstand als Übergangslösung bis zum ordentlichen Gewerkschaftstag im Oktober 2003 zu wählen. Diesen Vorschlag hatte Jürgen Peters abgelehnt. Auch der Vorschlag des VW-Konzernbetriebsratsvorsitzenden Klaus Volkert, nach dem alle Vorstandsmitglieder gemeinsam zurücktreten sollten, wurde von verschiedenen ehren- und hauptamtlichen Vorstandsmitgliedern sowie von Jürgen Peters abgelehnt. Peters erklärte der Presse dazu, dass er nichts davon halte, wenn der gesamte Vorstand zurücktrete. Dies hätte die IG Metall noch weiter auseinandergeführt. Man müsse statt dessen "gemeinsam tragen, wo etwas schief gelaufen ist". Es gebe in der IG Metall nicht zwei unterschiedliche Strömungen, sondern eine Vielfalt. Peters: "Wir müssen die Einhalt in der Vielfalt möglichst schnell wiederherstellen." Das sei die IG Metall vor allem denjenigen schuldig, die in Ostdeutschland gestreikt hatten. Man werde sich bemühen, dem Gewerkschaftstag möglichst eine einheitliche Bewertung der Tarifbewegung vorzulegen. Der Vorstand hatte am Vormittag um 9.00 Uhr mit seinen Beratungen begonnen.
Anwesend waren 40 der 41 Vorstandsmitglieder; eine Kollegin aus Thüringen
fehlte.
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