Zwei
Linien in der Frage von Krieg und Frieden
Fünfter
Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU
Von
den Redaktionen der "Renmin Ribao" und der Zeitschrift "Hongqi"
(19. November 1963)
In der ganzen Welt
diskutiert man über die Frage von Krieg und Frieden.
Das verbrecherische imperialistische System hat den Völkern der Welt unzählige
Kriege und die Katastrophe zweier Weltkriege beschert. Die vom Imperialismus
entfesselten Kriege haben den Völkern unendliches Leid gebracht, aber
sie auch gleichzeitig belehrt.
Seit dem Ende des 2. Weltkriegs fordern die Völker allgemein und nachdrücklich
den Frieden der Welt. Immer mehr Menschen haben begriffen, daß man, um
den Weltfrieden zu verteidigen, den Kampf gegen die imperialistische Aggressions-
und Kriegspolitik führen muß.
Die Marxisten-Leninisten der ganzen Welt sind verpflichtet, das Verlangen
der Volksmassen nach Frieden zu achten und Im Kampf zur Verteidigung des
Weltfriedens in der vordersten Reihe zu stehen; sie sind verpflichtet,
gegen die Aggressions- und Kriegspolitik des Imperialismus anzukämpfen,
seine Betrugsmanöver aufzudecken und seine Kriegspläne zu vereiteln; es
ist auch ihre Pflicht, die Volksmassen zu belehren, deren politisches
Bewußtsein zu heben und den Kampf zur Verteidigung des Weltfriedens auf
die richtige Bahn zu lenken.
Im Gegensatz zu den Marxisten-Leninisten kommen die modernen Revisionisten
den Bedürfnissen der imperialistischen Politik entgegen und helfen den
Imperialisten, die Volksmassen mit Lügen hinters Licht zu führen, die
Aufmerksamkeit der Völker abzulenken, den antiimperialistischen Kampf
zu verwässern und zu sabotieren sowie die imperialistischen Pläne zur
Vorbereitung eines neuen Weltkriegs zu decken.
In der Frage von Krieg und Frieden ist die marxistisch-leninistische Linie
der revisionistischen diametral entgegengesetzt.
Die marxistisch-leninistische Linie ist die korrekte Linie, die zum Erfolg
im Kampf um den Weltfrieden führt. Das ist die Linie, die alle marxistisch-leninistischen
Parteien, einschließlich der Kommunistischen Partei Chinas, und alle Marxisten-Leninisten
seit jeher beharrlich verfolgen.
Die revisionistische Linie dagegen ist eine falsche Linie, die die Gefahr
eines neuen Krieges vergrößert. Das ist die Linie, die von der Führerschaft
der KPdSU seit ihrem XX. Parteitag schrittweise entwickelt wird.
Im Offenen Brief des ZK der KPdSU und in ihren zahlreichen Reden haben
die Führer der KPdSU in der Frage von Krieg und Frieden viel zusammengelogen,
um die chinesischen Kommunisten zu verleumden, aber damit kann das Wesen
dieser Differenzen durchaus nicht verschleiert werden.
In der Folge wollen wir nun die Hauptdifferenzen zwischen der marxistisch-leninistischen
Linie und der Linie des modernen Revisionismus in der Frage von Krieg
und Frieden untersuchen.
LEHREN
DER GESCHICHTE
Seitdem sich der
Kapitalismus zum Imperialismus entwickelt hat, ist die Frage von Krieg
und Frieden stets eine wichtige Frage im Kampf zwischen Marxismus-Leninismus
und Revisionismus.
Der Imperialismus ist die Quelle des modernen Krieges. Abwechselnd wendet
er eine trügerische Friedenspolitik und die Kriegspolitik an. Häufig
sucht er, seine Aggressionsverbrechen und Vorbereitungen für einen neuen
Krieg mit Lügen über seine Friedfertigkeit zu verdecken.
Unermüdlich haben Lenin und Stalin die Völker aller Länder zum Kampf
gegen den Friedensschwindel der Imperialisten aufgerufen.
Lenin erklärte, daß die imperialistischen Regierungen "alle die
Worte Frieden und Gerechtigkeit im Munde führen, in der Tat aber räuberische
Eroberungskriege führen". (1)
Stalin sagte, die Imperialisten verfolgen mit dem Pazifismus "nur
ein Ziel: die Massen mit tönenden Redensarten über Frieden zu betrügen,
um einen neuen Krieg vorzubereiten".(2) Und weiter: "Manch
einer glaubt, der imperialistische Pazifismus sei ein Instrument des
Friedens. Das ist grundfalsch. Der imperialistische Pazifismus ist ein
Instrument der Kriegsvorbereitung, er dient zur Bemäntelung dieser Vorbereitung
mittels pharisäischer Friedensphrasen. Ohne diesen Pazifismus und ohne
sein Instrument, den Völkerbund, ist die Vorbereitung von Kriegen unter
den heutigen Verhältnissen unmöglich." (3)
Im Gegensatz zu Lenin und Stalin, halfen die Revisionisten der II. Internationale,
die Verräter der Arbeiterklasse, den Imperialisten, die Massen hinters
Licht zu führen, und wurden so zu Helfershelfern des Imperialismus bei
der Entfesselung zweier Weltkriege.(4)
Vor dem 1. Weltkrieg gaben sich die Revisionisten, vertreten durch Bernstein
und Kautsky, alle Mühe, mit heuchlerischen Friedensphrasen den revolutionären
Kampfwillen des Volkes zu lähmen und die imperialistischen Pläne zur
Vorbereitung eines Weltkriegs zu verschleiern.
Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs ließen die alten Revisionisten einer
nach' dem anderen ihre "friedliche" Maske fallen, stellten
sich auf die Seite der imperialistischen Regierung ihres Landes, befürworteten
den imperialistischen Krieg zur Neuaufteilung der Welt, stimmten im
Parlament für die Militärkredite und hetzten, mit der heuchlerischen
Parole der "Vaterlandsverteidigung", die einheimische Arbeiterklasse
in den brudermörderischen Krieg gegen die Arbeiter anderer Länder.
Als die Imperialisten es für nötig erachteten, einen Waffenstillstand
zu ihren eigenen Bedingungen zu schließen, versuchten die Revisionisten,
vertreten durch Kautsky, die Menschen zu verwirren und der Revolution
entgegenzutreten, mit honigsüßen Worten wie "Nichts könnte mich
glücklicher machen als ein Versöhnungsfrieden, der auf dem Prinzip basiert.
,leben und leben lassen".
Nach dem 1. Weltkrieg setzten sich der Renegat Kautsky und seine Nachfolger
noch unverfrorener als Werber für den imperialistischen Friedensschwindel
ein.
In der Frage von Krieg und Frieden verbreiteten die Revisionisten der
II. Internationale einen ganzen Packen von Lügen:
Erstens. Sie beschönigten den Imperialismus und lenkten die Aufmerksamkeit
der Völker der Welt von ihren Kämpfen ab. Kautsky sagte, "daß die
Gefährdung des Weltfriedens durch den Imperialismus nur noch gering
ist. Größer erscheint die Gefährdung durch die nationalen Bestrebungen
des Ostens und durch die verschiedenen Diktaturen" (5) . Er wollte
damit die Menschen glauben machen, daß nicht der Imperialismus die Quelle
des Krieges ist, sondern die unterdrückten Nationen des Ostens und das
große Bollwerk des Friedens, der Sowjetstaat.
Zweitens. Sie halfen den Imperialisten, die Gefahr eines neuen Kriege
zu verschleiern und den Kampfwillen der Massen zu lähmen. Im Jahr 1928
erklärte Kautsky: "Wenn man heute immer noch die Gefahren imperialistischer
Kriege an die Wand malt, so beruht das auf einer überlieferten Schablone,
nicht auf Betrachtungen unserer Zeit." (6) Außerdem behaupteten
diese alten Revisionisten, daß Leute, die an die Unvermeidlichkeit imperialistischer
Kriege glaubten, "einer fatalistischen Geschichtsauffassung huldigen"
(7) .
Drittens. Mit der Behauptung, daß die Menschheit durch einen Krieg vernichtet
würde, suchten sie die Massen einzuschüchtern. Kautsky predigte, "daß
der nächste Krieg nicht bloß Not und Elend bringt, sondern gründlich
aller Zivilisation ein Ende macht und, wenigstens in Europa, nur rauchende
Trümmer und verwesende Leichen hinterläßt". (8) Diese alten Revisionisten
behaupteten auch: "Der letzte Krieg brachte die ganze Welt an den
Rand des Abgrunds; der nächste Krieg würde sie völlig vernichten. Schon
allein die Vorbereitungen für einen neuen Krieg würden die Welt zugrunde
richten." (9)
Viertens. Sie machten keinen Unterschied zwischen gerechten und ungerechten
Kriegen und erlaubten keine Revolution. Kautsky sagte im Jahre 1914:
"Es gibt unter den heutigen Verhältnissen keinen Krieg, der nicht
für die Nationen im allgemeinen und das Proletariat im besonderen ein
Unglück wäre. Wir diskutierten darüber, durch welche Mittel wir einen
drohenden Krieg verhindern könnten, nicht darüber, welche Kriege nützlich,
welche schädlich seien." (10) Und weiter: "Das Verlangen nach
ewigem Frieden erfüllt immer mehr die große Menge aller Kulturnationen.
Es drängt zeitweise das eigentliche große Problem unserer Zeit in den
Hintergrund." (11)
Fünftens. Sie machten Reklame für die Allmacht der Waffen und waren
gegen den revolutionären bewaffneten Kampf. Kautsky hat gesagt: "Der
eine Grund, warum die kommenden revolutionären Kämpfe seltener durch
militärische Mittel aus-. gefochten werden dürften, liegt, und das ist
schon des Öfteren ausgeführt worden, in der kolossalen Überlegenheit
der Bewaffnung der heutigen staatlichen Armeen über die Waffen, die
dem Zivil' zu Gebote stehen und die jeden Widerstand des letzteren in
der Regel von vornherein aussichtslos machen." (12)
Sechstens. Sie verbreiteten die unsinnige Behauptung, durch die Abrüstung
könnte der Weltfrieden gesichert und die nationale Gleichberechtigung
erreicht werden. Bernstein sagte: "Friede auf Erden und den Menschen
ein Wohlgefallen! Wir dürfen nicht rasten und ruhen und müssen dafür
sorgen, daß die Gesellschaft sich ungehemmt fortentwickelt zur Wohlfahrt
im Interesse aller, zur Gleichheit des Rechts der Nationen durch internationale
Verständigung und Abrüstung." (13)
Siebtens. Sie verbreiteten die unsinnige Behauptung, daß mit den durch
die Abrüstung eingesparten Geldern den rückständigen Ländern geholfen
werden könnte. So erklärte Kautsky: Je geringer die Rüstungslasten in
Westeuropa, desto größer die Mittel, die für Eisenbahnbauten in China,
Persien, der Türkei, Südamerika usw. verfügbar werden, und diese Bauten
sind ein weit wirksameres Mittel, die industrielle Entwicklung zu fördern,
als der Bau von Dreadnoughts." (14)
Achtens. Sie gaben den Imperialisten Ratschläge für deren "Friedensstrategie".
Kautsky sagte: "Besser als durch Panzerschiffe und Flieger können
die Völker des zivilisierten Europa (und ebenso die Amerikaner) den
Frieden im nahen und fernen Osten durch ihre ökonomischen und intellektuellen
Mittel aufrechterhalten." (15)
Neuntens. Sie hoben den von den Imperialisten beherrschten Völkerbund
in den Himmel. Kautsky sagte: "Die bloße Existenz des Völkerbundes
allein bedeutet schon eine große Errungenschaft für die Sache des Friedens.
Er stellt eine Handhabe zu seiner Wahrung dar, wie sie keine andere
Institution zu bieten vermag." (16)
Zehntens. Sie verbreiteten die Illusion, daß der Schutz des Weltfriedens
dem USA-Imperialismus anvertraut werden könnte. Kautsky führte aus:
"Die Vereinigten Staaten sind heute die stärkste Macht der Welt,
sie machen den Völkerbund unwiderstehlich, sobald sie in ihm oder mit
ihm zur Verhinderung eines Krieges wirken." (17)
Unbarmherzig enthüllte Lenin die greuliche Fratze Kautskys und seinesgleichen.
Er wies darauf hin, daß der Pazifismus der Revisionisten der II. Internationale
nichts anderes ist "als Beruhigungsmittel für die Völker, als ein
Mittel, das es den Regierungen leichter macht, sich im weiteren Verlauf
des imperialistischen Mordens die Gefügigkeit der Massen zu sichern!"
(18)
Stalin stellte dazu fest: "Und das Wichtigste bei all dem ist,
daß die Sozialdemokratie der Hauptschrittmacher des imperialistischen
Pazifismus in der Arbeiterklasse ist -daß sie folglich bei der Vorbereitung
neuer Kriege und Interventionen die Hauptstütze des Kapitalismus innerhalb
der Arbeiterklasse ist." (19)
Liest man die Reden des Genossen Chruschtschow zur Frage von Krieg und
Frieden und vergleicht man sie mit den Ausführungen Bernsteins und Kautskys,
so läßt sich ersehen, daß Chruschtschows Ansichten durchaus keine Neuschöpfung
darstellen, sondern einfach eine Kopie des Revisionismus der II. Internationale
sind.
In der Frage von Krieg und Frieden, die das Schicksal der Menschheit
berührt, tritt Chruschtschow in die Fußstapfen Bernsteins und Kautskys.
Die historischen Erfahrungen zeigen, daß dieser Weg für den Weltfrieden
höchst gefährlich ist.
Um den Weltfrieden wirksam zu verteidigen und einen neuen Weltkrieg
zu verhüten, müssen die Marxisten-Leninisten und die friedliebenden
Völker der ganzen Welt die falsche Linie Chruschtschows zurückweisen
und bekämpfen.
DER
GRÖSSTE BETRUG
Es
gibt keinen größeren Betrug auf Erden, als den Hauptfeind des Weltfriedens
für einen friedliebenden Engel auszugeben.
Nach dem 2. Weltkrieg lösten die USA-Imperialisten die deutschen, italienischen
und japanischen Faschisten ab beim Versuch, ein riesiges Weltimperium
aufzurichten, wie es noch niemals dagewesen war. Die "Globalstrategie"
des USA-Imperialismus zielt stets darauf ab, in die Zwischenzone zwischen
den USA und dem sozialistischen Lager einzufallen und sie seiner Kontrolle
zu unterstellen, die Revolutionen der geknechteten Volksmassen und.
unterdrückten Nationen abzuwürgen, die sozialistischen Staaten zu vernichten
und sich so zum Beherrscher der ganzen Welt zu machen.
Um diese raubgierigen Pläne zur Beherrschung der Welt in die Tat umzusetzen,
haben die USA-Imperialisten in den 18 Jahren seit dem Ende des 2. Weltkriegs
ununterbrochen in verschiedenen Teilen der Welt Aggressionskriege geführt
oder konterrevolutionäre, bewaffnete Interventionen verübt, sie bereiten
außerdem aufs aktivste einen neuen Weltkrieg vor.
Es liegt auf der Hand, daß der Ursprung des modernen Krieges nach wie
vor der Imperialismus ist, daß der USA-Imperialismus in unserer Zeit
die Hauptkraft für Aggression und Krieg bildet. Das wurde in der Deklaration
von 1957 sind in der Erklärung von 1960 deutlich festgestellt.
Aber die Führer der KPdSU sind der Ansicht, daß die wichtigsten Vertreter
des USA-Imperialismus friedliebende Leute sind. Ja, sie behaupten, eine
"vernünftige" Gruppe sei hervorgetreten, die klar und nüchtern
die Situation einzuschätzen wisse. Vertreter dieser "Vernunft"-gruppe
seien Eisenhower und Kennedy.
Chruschtschow hat Eisenhower als einen Mann gepriesen, "der das
absolute Vertrauen seines Volkes genießt", "aufrichtig den
Frieden wünscht" und "genau wie wir um die Erhaltung des Friedens
besorgt ist".
Jetzt rühmt Chruschtschow auch Kennedy und behauptet, daß dieser noch
besser als Eisenhower imstande sei, die Verantwortung für die Erhaltung
des Weltfriedens auf sich zu nehmen, daß er "seine Fürsorge für
die Erhaltung des Friedens gezeigt" (20) habe und daß man von ihm
erwarten könne, "auf unserem Planeten zuverlässige Bedingungen
für das friedliche Leben und die schöpferische Betätigung zu schaffen."
(21) .
Genauso eifrig wie die Revisionisten der II. Internationale ist auch
Chruschtschow bemüht, Lügen zu verbreiten und den Imperialismus schönzufärben.
Das ZK der KPdSU stellte in seinem Offenen Brief an alle, die sich mit
seinen Lügen nicht einverstanden erklären, die Frage: "Glaubt man
etwa im Ernst, daß alle bürgerlichen Regierungen bei all ihren Handlungen
bar jeder Vernunft sind?"
Offensichtlich kümmern sich die Führer der KPdSU nicht um die elementarsten
Lehren des Marxismus-Leninismus. In einer Klassengesellschaft gibt es
überhaupt keine über den Klassen stehende Vernunft. Das Proletariat
hat proletarische Vernunft, die Bourgeoisie hat bürgerliche Vernunft.
Diese sogenannte Vernunft bedeutet nichts anderes, als daß man versteht,
den Grundinteressen der eigenen Klasse entsprechend die Politik festzulegen
und dem grundsätzlichen Standpunkt der eigenen Klasse entsprechend zu
handeln. Die Vernunft Kennedys und seinesgleichen besteht darin, in
Übereinstimmung mit den Grundinteressen der USA-Monopolbourgeoisie zu
handeln, sie ist also imperialistische Vernunft.
Angesichts der Tatsache, daß sich das Verhältnis der Klassenkräfte in
der Weltarena immer ungünstiger für den Irnperialismus gestaltet und
daß die Aggressions- und Kriegspolitik des USA-Imperialismus ununterbrochen
Niederlagen erleidet, können die USA-Imperialisten nicht umhin, sich
noch häufiger als früher mit dem Mäntelchen des Friedens zu tarnen.
Es stimmt, daß Kennedy sehr schön vom Frieden daherzureden weiß und
sich auch mit Friedensmanövern auskennt. Aber Kennedys betrügerische
Friedenspolitik dient wie seine Kriegspolitik der "Globalstrategie"
des USA-Imperialismus.
Kennedys "Friedensstrategie" zielt darauf ab, den ganzen Erdball
in die "Weltgemeinschaft freier Nationen", die auf "Recht
und Gerechtigkeit" des USA-Imperialismus aufgebaut ist, einzubeziehen.
Die Hauptpunkte von Kennedys "Friedensstrategie" sind:
Mit friedlichen Mitteln den Neokolonialismus der USA in Asien, Afrika
und Lateinamerika zu verbreiten; mit friedlichen Mitteln andere imperialistische
und kapitalistische Staaten zu infiltrieren und sie zu beherrschen;
mit friedlichen Mitteln die sozialistischen Staaten zu ermuntern, den
jugoslawischen Weg der "friedlichen Evolution" zu gehen;
mit friedlichen Mitteln den Kampf aller Völker gegen den Imperialismus
abzuschwächen und zu sabotieren.
In seiner Rede auf der UNO-Vollversammlung gab Kennedy vor kurzem anmaßend
die Bedingungen für Frieden zwischen den USA und der Sowjetunion bekannt:
1. Die Deutsche Demokratische Republik muß Westdeutschland eingegliedert
werden;
2. die Existenz eines sozialistischen Kuba darf nicht zugelassen werden;
3. die sozialistischen Staaten in Osteuropa müssen "freie Wahl"
haben, womit gemeint ist, daß in diesen Ländern der Kapitalismus restauriert
werden soll;
4. die sozialistischen Staaten dürfen nicht den revolutionären Kampf
der geknechteten Volksmassen und unterdrückten Nationen unterstützen.
Wann immer möglich mit "friedlichen Mitteln" ihre Ziele zu
streichen, ist auch ein gebräuchlicher Trick der Imperialisten und Kolonialisten.
Um ihr Regime aufrechtzuerhalten und nach außen Expansion zu betreiben,
stützen sich die reaktionären Klassen seit jeher auf zwei Arten von
Taktik. Die eine besteht in pfäffischen Betrugsmanövern, die andere
in Schlächtermethoden der Unterdrückung. Die betrügerische Friedenspolitik
des Imperialismus und seine Kriegspolitik werden stets abwechselnd angewandt
und ergänzen einander. Die Vernunft Kennedys, des Vertreters der amerikanischen
Monopolbourgeoisie, kann nur in einer noch heimtückischeren Anwendung
dieser beiden Taktiken zum Ausdruck kommen,
Aber die Haupttaktik, auf die sich die herrschende reaktionäre Klasse
verläßt, bleibt nach wie vor die Gewalt. Pfäffische Betrugsmanöver dienen
der Gewalt nur als Behelfe. Die Imperialisten bauen seit jeher auf eine
Position der Stärke, um ihre Einflußsphären untereinander aufzuteilen.
Kennedy hat das sehr deutlich ausgesprochen, indem er sagte: "Schließlich
und endlich ist die einzige Methode, den Frieden zu erhalten, daß man
bereit ist, bis zum Äußersten für unser Land zu kämpfen, -und es auch
wirklich zu tun." (22) Seit seinem Amtsantritt bedient sich Kennedy
der sogenannten "Strategie der elastischen Antwort", er verlangt
die beschleunigte Errichtung einer "vielseitigen Streitmacht"
und eine intensivere "allseitige Stärke", damit die USA nach
Belieben jede Art von Krieg führen können, ganz gleich, ob allgemein
oder begrenzt, ob nuklear oder konventionell, ob groß oder klein. Dieser
wahnwitzige Plan Kennedys hat die Aufrüstung und Kriegsvorbereitungen
der USA auf einen bisher unerreichten Höhepunkt getrieben. Um nur einige
der von den USA offiziell veröffentlichten Tatsachen zu nennen:
Erstens. Die Militärausgaben der USA-Regierung sind von 46,7 Milliarden
Dollar im Finanzjahr 1960 auf veranschlagte 60 Milliarden Dollar für
das Finanzjahr 1964 angestiegen, die höchste jemals in Friedenszeiten
erreichte Summe und sogar größer als die Ausgaben während des Korea-Kriegs.
Zweitens. Kennedy gab vor kurzem bekannt, daß die Zahl der Kernwaffen
in den Händen der "strategischen Alarmbereitschaftstruppen"
der USA in den letzten mehr als zwei Jahren eine Steigerung um 100%
erfahren hat, daß die Zahl der einsatzbereiten Divisionen des Heeres
um 45% gestiegen ist, während sich die Aufträge der Luftstreitkräfte
für Transportflugzeuge um 175% erhöht haben, und die Zahl der "Guerilla-Spezialtrupps
und Insurgentenabwehrtrupps" annähernd das Sechsfache von früher
beträgt. (23)
Drittens. Der Strategische Zielplanungsstab der USA-Streitkräfte hat
bereits Pläne für einen Atomkrieg gegen die Sowjetunion und die anderen
sozialistischen Staaten ausgearbeitet, Robert S. McNamara, der Verteidigungsminister
der USA, gab zu Beginn dieses Jahres bekannt: ". . . während der
ganzen Berichtsperiode haben wir die Kräfte bereitgestellt, mit denen
so gut wie alle weichen' [oberirdischen] und halbharten, [halbgeschützten]
militärischen Ziele in der Sowjetunion sowie zahlreiche ihrer völlig
harten Raketenabschußbasen zerstört werden können. Wir besitzen außerdem
die Kräfte einer gut getarnten Streitmacht, die zum Einsatz gegen Städte
und Industriegebiete verwendet oder in Reserve gehalten werden kann."
(24)
Die USA haben auch ihr gegen das sozialistische Lager gerichtetes Netz
nuklearer Raketenbasen weiter ausgebaut und die Disposition ihrer überseeischen,
mit Raketen ausgestattet nuklearen U-Boote weitgehend intensiviert.
Auch sind in diesem Jahr die dem Kommando der USA unterstehenden Streitkräfte
der NATO nach Osten bis an die Grenze der DDR und der CSSR vorgedrungen.
Viertens. Die Kennedy-Regierung hat ihre militärischen Anordnungen in
Asien, Lateinamerika und Afrika intensiviert und große Mühe auf die
Stärkung ihrer "Spezialtrupps" bei Land-, See- und Luftstreitkräften
verwandt, um der revolutionären Volksbewegung in diesen Gebieten zu
begegnen.USA haben Südvietnam in ein Erprobungsgelände für ihren Spezialkrieg"
verwandelt und Truppen in einer Stärke von bereits mehr als 16 000 Mann
dort stationiert.
Fünftens. Die Kennedy-Regierung hat ihre Kommandostellen zur Kriegführung
verstärkt. Ein "USA-Schlagkommando" bereits gegründet worden,
dem aus Land- und Luftstreitkräften zusammengesetzte Truppeneinheiten
unterstehen, die auch in Friedenszeit höchste Alarmbereitschaft bewahren.
Das USA-Schlagkommando kann somit jederzeit Truppen entsenden, um in
der ganzen Welt Kriege hervorzurufen. Auch sind bereits gesamtstaatliche
militärische Oberbefehlszentren, auf, und unter der Erde, eingerichtet
worden, ebenso wie eine Notstands-Luftwaffenbefehlsstelle, die von Flugzeugen
aus operiert, und eine Notstands-Marinebefehlsstelle, die von Kriegschiffen
aus operiert.
Alle diese Tatsachen zeigen, daß der USA-Imperialismus der blindwütigste
Militarismus unserer Zeit ist, der blindwütigste Anstifter eines neuen
Weltkriegs, der Erzfeind des Weltfriedens.
Man sieht, daß aus den USA-Imperialisten trotz Chruschtschows Bibelpredigten
und Lobgesängen keine lieblichen Engel werden, ebensowenig, wie sie
trotz Chruschtschows Beweihräucherung und Anbetung zu barmherzigen Buddhas
werden. Wie sehr sich auch Chruschtschow bemüht, den USA-Imperialisten
beizustehen, zeigen sie sich auch nicht im geringsten erkenntlich dafür.
Mit immer neuen Aggressions-und Kriegsaktionen machen sie dauernd ihre
eigene Friedenstarnung deutlich, sie hören also nicht auf, Chruschtschow
Ohrfeigen zu verabreichen und den Bankrott seiner unsinnigen Theorien
zur Beschönigung des USA-Imperialismus aufzuzeigen. Das alles ist sehr
bitter für die bereitwilligen Verteidiger des USA- Imperialismus.
DIE
FRAGE DER MÖGLICHKEIT DER VERHÜTUNG EINES NEUEN WELTKRIEGS
Daß
der Imperialismus, mit den USA an der Spitze, intensiv einen neuen Weltkrieg
vorbereitet und daß somit die Gefahr eines solchen Kriege besteht, ist
Tatsache. Wir müssen den Volksmassen diese Tatsache klarmachen.
Kann aber ein neuer Weltkrieg verhütet werden?
Der Standpunkt der chinesischen Kommunisten zu dieser Frage ist seit
jeher völlig klar.
Nach Ende des 2. Weltkriegs analysierte Genosse Mao Tsetung wissenschaftlich
die internationale Lage der Nachkriegszeit und stellte die These auf,
daß ein neuer Weltkrieg verhütet werden kann.
Bereits 1946 hatte Genosse Mao Tse-tung in seiner bekannten Unterhaltung
mit der amerikanischen Korrespondentin Anna Louise Strong festgestellt:
"Aber die Tatsache, daß die US-Reaktionäre jetzt, kurz nach dem
zweiten Weltkrieg, solch ein Geschrei von einem Krieg zwischen den USA
und der Sowjetunion erheben und die Atmosphäre verpesten, zwingt uns,
uns mit ihren wahren Zielen zu beschäftigen. Unter ihren antisowjetischen
Parolen greifen sie doch in Wirklichkeit tollwütig die amerikanischen
Arbeiter und Demokraten an und verwandeln alle Länder, die Gegenstand
ihrer Expansion sind, in ihre Vasallen. Ich denke, daß das amerikanische
Volk und die Völker aller Länder, die von der Aggression durch die USA
bedroht sind, sich vereinigen müssen, um gegen die Angriffe der amerikanischen
Reaktionäre und ihrer Kettenhunde in allen Ländern zu kämpfen. Nur wenn
dieser Kampf gewonnen wird, kann ein dritter Weltkrieg vermieden werden,
sonst nicht." (25)
Diese Worte des Genossen Mao Tse-tung richteten sich gegen die damalige
pessimistische Einschätzung der internationalen Lage. Die von den USA
geführten Imperialisten und die Reaktionäre aller Länder foreierten
von Tag zu Tag ihre antisowjetische, antikommunistische und volksfeindliche
Aktivität, sie machten Stimmung für die sogenannte "Unverrneidlichkeit
eines Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion" und den "unvermeidlichen
Ausbruch eines dritten Weltkriegs". Auch die Tschiangkaischek-Reaktionäre
machten von dieser Propaganda viel her, um das chinesische Volk einzuschüchtern.
Manche Genossen ließen sich durch diese Erpressungen Angst einjagen,
sie erwiesen sich als schwach bei den bewaffneten Angriffen der von
den USA-Imperialisten unterstützten Tschiangkaischek-Reaktionäre und
wagten nicht, dem konterrevolutionären Krieg entschieden den revolutionären
Krieg entgegenzusetzen. Genosse Mao Tse-tung war anderer Meinung. Er
erklärte, ein neuer Weltkrieg könne vermieden werden, wenn nur ein entschlossener,
wirksamer Kampf gegen die Kräfte der Weltreaktion geführt werde.
Diese wissenschaftliche Feststellung des Genossen Mao Tsetung wurde
bereits durch den großen Sieg der chinesischen Revolution bewiesen.
Der Sieg der chinesischen Revolution bewirkte eine gewaltige Veränderung
im internationalen Verhältnis der Klassenkräfte. Im Juni 1950 stellte
Genosse Mao Tse-tung fest:
"Die Kriegsdrohung seitens des imperialistischen Lagers besteht
immer noch, die Möglichkeit eines dritten Weltkriegs besteht immer noch.
Aber die Kampfkräfte, die die Gefahr eines Krieges verhindern und den
Ausbruch eines dritten Weltkriegs unmöglich machen können, entwickeln
sich sehr rasch. Das politische Bewußtsein der überwiegenden Mehrzahl
der Menschen in der ganzen Welt -hebt sich. Ein neuer Weltkrieg kann
verhindert werden, wenn sich alle kommunistischen Parteien weiter mit
allen Kräften des Friedens und der Demokratie, mit denen der Zusammenschluß
möglich ist, zusammenschließen und darauf bedacht sind, diese Kräfte
immer noch zu verbreitern." (26)
Im November 1957, auf der Beratung der Bruderparteien, analysierte Genosse
Mao Tse-tung eingehend die Veränderungen in den internationalen Beziehungen
seit Ende des 2. Weltkriegs und legte dar, daß die Weltlage an einem
neuen Wendepunkt angelangt sei. Er schilderte diese Lage anschaulich
mit einem Vergleich aus einem klassischen chinesischen Roman: "Der
Ostwind überwindet den Westwind" und sagte ,weiter: "Ich denke,
die Besonderheit der gegenwärtigen Lage besteht darin, daß der Ostwind
den Westwind besiegt, das heißt, daß die sozialistischen Kräfte den
imperialistischen Kräften überlegen sind. (27)
Diese Schlußfolgerung zog Genosse Mao Tse-tung aus der Analyse der internationalen
Klassenverhältnisse. Ganz deutlich stellte er das sozialistische Lager,
die internationale Arbeiterklasse und die kommunistischen Parteien,
die geknechteten Volksmassen und unterdrückten Nationen, alle friedliebenden
Menschen und Länder auf die Seite des "Ostwinds" und beschränkte
den "Westwind" nur auf die Kriegskräfte des Imperialismus
und der Reaktionäre. 'Die politische Bedeutung dieses Vergleichs ist
sehr klar und bestimmt. Daß die Führer der KPdSU und ihr Gefolge diesen
Vergleich zu einem geographischen, rassischen oder meteorologischen
Begriff verdrehen, zeigt nur, daß sie darauf erpicht sind, sich selbst
in die Reihen des "Westens" hineinzuzwängen, um sich beim
Imperialismus einzuschmeicheln und in Europa und Nordamerika den Nationalchauvinismus
aufzupeitschen.
Mit dem Ausspruch: "Der Ostwind besiegt den Westwind" bezweckte
Genosse Mao Tse-tung hauptsächlich, die wachsende Möglichkeit der Verhütung
eines neuen Weltkriegs zu beweisen, die wachsende Möglichkeit, daß die
sozialistischen Länder ihren Aufbau in friedlichen Verhältnissen betreiben
können.
Diese Thesen des Genossen Mao Tse-tung sind Anschauungen, an die sich
die Kommunistische Partei Chinas konsequent hält.
Daraus ersieht man, daß die Behauptung "Die KP Chinas glaubt nicht
an die Möglichkeit der Verhütung eines neuen Weltkriegs" (28) eine
von den Führern der KPdSU vorsätzlich zusammengebraute Lüge ist..
Daraus ersieht man, daß die These von der Möglichkeit der Verhütung
eines 3. Weltkriegs schon vor langer Zeit von den Marxisten-Leninisten
aufgestellt und nicht erst vom XX. Parteitag der KPdSU ausgearbeitet
wurde oder eine "Schöpfung" Chruschtschows ist.
Hat denn nun Chruschtschow überhaupt nichts geschaffen? Doch, er hat
einiges hervorgebracht. Aber leider sind seine sogenannten Schöpfungen
durchaus nicht marxistisch-leninistisch, sondern revisionistisch.
Erstens macht Chruschtschow die Möglichkeit der Verhütung eines neuen
Weltkriegs willkürlich zur einzigen Möglichkeit und behauptet, daß es
keine Gefahr eines neuen Weltkriegs gäbe.
Marxisten-Leninisten sind der Ansicht, daß wir, während wir auf die
Möglichkeit der Verhütung eines neuen Weltkriegs hinweisen, auch die
Gefahr hervorheben müssen, daß die Imperialisten einen Weltkrieg anzetteln
können. Nur wenn man gleichzeitig auf diese beiden Möglichkeiten hinweist,
eine korrekte Politik verfolgt und Vorbereitungen für beide Eventualitäten
trifft, sind günstige Bedingungen gegeben, die Volksmassen für den Kampf
zur Verteidigung des Weltfriedens zu mobilisieren. Nur so werden die
sozialistischen Staaten und Völker, die anderen friedliebenden Staaten
und Völker nicht überrascht und völlig unvorbereitet sein, wenn die
Imperialisten den Völkern der Welt einen Weltkrieg aufzwingen sollten.
Aber Chruschtschow und seinesgleichen sind dagegen, die Gefahr eines
von den Imperialisten angezettelten neuen Krie-ges aufzuzeigen. Ihren
Behauptungen nach ist der Imperialis-mus in der Tat friedliebend geworden.
Das hilft den Imperia-listen, die Massen einzuschläfern, ihren Kampfwillen
zu läh-men und sie ihre Wachsamkeit gegenüber der Gefahr eines neuen,
von den Imperialisten angestifteten Kriegs vergessen zu lassen.
Zweitens bezeichnet Chruschtschow willkürlich die Möglichkeit der Verhütung
eines neuen Weltkriegs als die Möglichkeit der Verhütung aller Kriege,
er bezeichnet den Leninschen Grundsatz, daß Kriege unvermeidlich sind,
solange der Imperialismus existiert, als überholt.
Die Möglichkeit der Verhütung eines neuen Weltkriegs ist eine Sache;
die Möglichkeit der Verhütung aller Kriege, einschließlich revolutionärer
Kriege, eine andere. Die beiden miteinander zu vermengen, ist völlig
falsch.
Solange der Imperialismus noch besteht, solange das System der Ausbeutung
des Menschen durch den Menschen besteht, besteht auch der Boden für
die Entstehung von Kriegen. Das ist ein objektives Gesetz, von Lenin
nach erschöpfenden wissenschaftlichen Studien entdeckt.
Nachdem Stalin 1952 auf die Möglichkeit der Verhütung eines neuen Weltkriegs
hingewiesen hatte, erklärte er: "Um die Unvermeidlichkeit von Kriegen
zu beseitigen, muß man den Imperialismus vernichten." (29)
Lenin und Stalin hatten recht, Chruschtschow hat unrecht.
Die Geschichte lehrt uns, daß die Imperialisten nur zwei Weltkriege,
aber eine Unzahl anderer Kriege verschiedenster Art entfesselt haben.
Nach dem 2. Weltkrieg, hat die Aggressions- und Kriegspolitik des Imperialismus
mit den USA an der Spitze überall in der Welt, vor allem in Asien, Afrika
und Lateinamerika, unaufhörlich Lokalkriege und bewaffnete Zusammenstöße
verschiedener Art ausgelöst.
Es liegt klar auf der Hand, daß nationale Befreiungskriege unvermeidlich
sind, wenn die Imperialisten, vor allem die USA-Imperialisten, ihre
eigenen Truppen entsenden oder ihre Handlanger dazu anhalten, die unterdrückten
Völker und Staaten, die um die Erringung ihrer nationalen Unabhängigkeit
oder deren Wahrung kämpfen, niederzumetzeln.
Lenin hat festgestellt: "Die Verneinung jeder Möglichkeit nationaler
Kriege unter dem Imperialismus ist theoretisch unrichtig, historisch
offenkundig falsch, praktisch gleicht sie dem europäischen Chauvinismus."
(30)
Es liegt ebenfalls klar auf der Hand, daß revolutionäre Bürgerkriege
unvermeidlich sind, wenn die bürgerlichen Reaktionäre das Volk im eigenen
Land mit Waffengewalt unterdrücken.
Lenin hat erklärt: "Bürgerkriege sind auch Kriege. Wer den Klassenkampf
anerkennt, der kann nicht umhin, auch Bürgerkriege anzuerkennen, die
in jeder Klassengesellschaft eine natürliche, unter gewissen Umständen
unvermeidliche Weiterführung, Entwicklung und Verschärfung des Klassenkampfes
darstellen. Alle großen Revolutionen bestätigen das. Bürgerkriege zu
verneinen oder zu vergessen, hieße in den äußersten Opportunismus verfallen
und auf die sozialistische Revolution verzichten." (31)
In der Geschichte gibt es kaum eine große Revolution, die ohne revolutionäre
Kriege vor sich ging. Der Unabhängigkeitskrieg und der Bürgerkrieg der
USA sind ein Beispiel. Die französische Revolution ist ein anderes Beispiel.
Die russische und die chinesische Revolution sind selbstverständlich
weitere Beispiele. Die vietnamesische, die kubanische und die algerische
Revolution usw. sind ebenfalls allen bekannte Beispiele.
Als Karl Marx 1871 in seiner Rede auf der Feier zum siebenten Jahrestag
der I. Internationale die Lehren aus der Pariser Kommune zog, sagte
er über die Bedingungen zur Beseitigung der Klassenherrschaft und Klassenunterdrückung,
"bevor eine solche Veränderung vollzogen werden könne, sei eine
Diktatur des Proletariats notwendig, und ihre erste Voraussetzung sei
eine Armee des Proletariats. Die arbeitenden Klassen müßten sich das
Recht auf ihre Emanzipation auf dem Schlachtfeld erkämpfen." (32)
Als Genosse Mao Tse-tung 1938 auf Grund der marxistisch-leninistischen
Theorie von den Erfahrungen der russischen und der chinesischen Revolution
sprach, stellte er die bekannte These auf, daß "die Macht aus den
Gewehren kommt". Auch diese These ist heute zur Zielscheibe der
Angriffe von seiten der Führer der KPdSU geworden. Sie nehmen das als
Beweis, daß China "kriegslüstern" sei.
Werte Freunde, Verleumdungen wie die eurigen hat Genosse Mao Tse-tung
bereits vor 25 Jahren widerlegt. Damals sagte er: "Vom Standpunkt
der marxistischen Lehre vom Staat ist die Armee der wichtigste Bestandteil
des Apparats der Staatsmacht. Wer die Staatsmacht an sich reißen und
behaupten will, muß eine mächtige Armee haben. So man,eher verspottet
uns als Anhänger der Theorie von der Allmacht des Krieges'. Ja, wir
sind Anhänger der Theorie von der Allmacht des revolutionären Krieges.
Das ist nicht schlecht, das ist gut,- das ist marxistisch." (33)
Was ist denn eigentlich falsch an diesen Worten des Genossen Mao Tse-tung?
Nur wer die in den bürgerlichen und proletarischen Revolutionen aller
Länder der Welt seit Jahrhunderten gesammelten historischen Erfahrungen
zur Gänze verneint, kann diese These des Genossen Mao Tse-tung zurückweisen.
Mit Hilfe des Gewehrs hat sich das chinesische Volk eine sozialistische
Staatsmacht aufgerichtet. Die Imperialisten und ihre Lakaien ausgenommen,
kann jeder leicht verstehen, daß dies eine gute Sache und ein wichtiger
Faktor zur Verteidigung des Weltfriedens und zur Verhinderung eines
dritten Weltkriegs ist.
Die Marxisten-Leninisten verheimlichen niemals ihre Anschauungen. Wir
unterstützen die revolutionären Kriege der Völker aller Länder von ganzem
Herzen. Lenin sagte vom revolutionären Krieg: "Von allen Kriegen,
die die Geschichte kennt, ist das der einzig legitime, rechtmäßige,
gerechte, wirklich große Krieg." (34) Wenn man uns einfach aus
diesem Grund als "kriegslüstern" bezeichnet, dann ist das
nur ein Beweis dafür, daß wir wahrhaft auf seiten der geknechteten Massen
und unterdrückten Nationen stehen, daß wir echte Marxisten-Leninisten
sind.
Die Imperialisten und Revisionisten haben immer die Bolschewiki und
revolutionäre Führer wie Lenin und Stalin als "kriegslüstern"
beschimpft. Die Tatsache, daß wir heute von den Imperialisten und Revisionisten
ebenso beschimpft werden, zeigt gerade, daß wir das revolutionäre Banner
des Marxismus-Leninismus hochhalten.
Chruschtschow und andere propagieren mit großem Lärm ihre Behauptung,
daß, selbst während der Imperialismus weiterbesteht, alle Kriege vermieden
werden könnten und "eine Welt ohne Waffen, ohne Armeen, ohne Kriege"
ins Leben gerufen werden könne. Das ist nichts anderes als Kautskys
Theorie vom "Ultra-Imperialismus", die schon längst Schiffbruch
erlitten hat. Ihr Ziel besteht ganz deutlich darin, die Völker aller
Länder glauben zu machen, daß unter dem Imperialismus der ewige Frieden
herbeigeführt werden könne, um so die Revolutionen, die nationalen Befreiungskriege
und revolutionären Bürgerkriege gegen den Imperialismus und seine Lakaien
abzuschaffen und damit in Wirklichkeit dem Imperialismus zu helfen,
einen neuen Krieg vorzubereiten.
ATOMFETISCHISMUS
UND ATOMERPRESSUNG - DIE THEORETISCHE BASIS DES MODERNEN REVISIONISMUS
UND DER WEGWEISER SEINER POLITIK
Der
Kern der Theorie der Führer der KPdSU über Krieg und Frieden ist die
These, daß das Auftreten nuklearer Waffen alles verändert hätte und
somit auch die Gesetze des Klassenkampfs.
Im Offenen Brief des ZK der KPdSU heißt es: "Die Entwicklung von
Raketen- und Atomwaffen in der Mitte unseres Jahrhunderts hat die früher
gültigen Vorstellungen vom Krieg verändert." Wie hat sie sie denn
nun verändert?
Die Führer der KPdSU sind der Ansicht, daß es mit dem Auftreten nuklearer
Waffen den Unterschied zwischen gerechten und ungerechten Kriegen bereits
nicht mehr gäbe. Sie sagen: "Die Atombombe hält sich nicht an das
Klassenprinzip." "Die Atombombe fragt nicht danach, wer Imperialist
und wer Werktätiger ist-sie fällt überall hin, und deshalb würden auf
einen Monopolisten Millionen Arbeiter vernichtet werden." (35)
Die Führer der KPdSU sind der Ansicht, daß mit dem Auftreten nuklearer
Waffen die geknechteten Massen und unterdrückten Nationen die Revolution
aufgeben, auf gerechte revolutionäre Volkskriege und nationale Befreiungskriege
Verzichten müssen, denn sonst würde die Menschheit vernichtet. Sie sagen,
daß "jeder beliebige kleine lokale Krieg' der Funke sein kann,
der den Brand des Weltkrieges hochschlagen läßt", und: "Heute
kann jeder Krieg, selbst wenn er als gewöhnlicher, nicht als nuklearer
Krieg beginnt, zu einem Verheerenden Raketen- und Kernwaffenkrieg werden."
(36) Das würde bedeuten, daß "wir unsere Arche Noah, den Erdball,
vernichten".
Die Führer der KPdSU sind der Meinung, daß die sozialistischen Staaten
vor imperialistischen nuklearen Erpressungen und Kriegsdrohungen auf
die Knie fallen müssen, aber keinen Widerstand leisten dürfen. Chruschtschow
hat gesagt: "Zweifellos würde das System des Kapitalismus, das
die Kriege hervorbringt, an einem thermonuklearen Weltkrieg, sollten
ihn die imperialistischen Besessenen vom Zaun brechen, unvermeidlich
zugrunde gehen. Wäre aber eine thermonukleare Weltkatastrophe ein Gewinn
für die sozialistischen Länder, für den Kampf um den Sozialismus in
der ganzen Welt? Nur wer bewußt vor den Tatsachen die Augen verschließt,
kann das annehmen. Was die Marxisten-Leninisten betrifft, so können
sie sich nicht vorstellen, daß die kommunistische Zivilisation auf den
Trümmern von Zentren der Weltkultur, auf verwüstetem und durch thermonukleare
Niederschläge verseuchtem Boden aufgebaut werden sollte. Wir sprechen
schon gar nicht davon, daß die Frage des Sozialismus für viele, Völker
überhaupt fortfallen müßte, da sie physisch vom Angesicht unseres Planeten
verschwinden würden." (37)
Kurz gesagt, sind nach Ansicht der Führer der KPdSU mit dem Auftreten
von Kernwaffen die Widersprüche zwischen dem sozialistischen und dem
imperialistischen Lager, die Widersprüche zwischen Proletariat und Bourgeoisie
in den kapitalistischen Ländern, die Widersprüche zwischen den unterdrückten
Nationen und dem Imperialismus alle verschwunden. Heute gebe es überhaupt
keine Klassengegensätze mehr in der Welt. Sie betrachten die Widersprüche
in der Welt von heute nur als einen einzigen Widerspruch, nämlich den
von ihnen erfundenen Widerspruch zwischen dem, was sie das gemeinsame
Überleben'des Imperialismus und der unterdrückten Klassen und Nationen
nennen, einerseits und ihrer völligen Vernichtung andererseits.
Marxismus-Leninismus, Deklaration und Erklärung, Sozialismus und Kommunismus,
alles haben die Führer der KPdSU restlos über Bord geworfen.
Man sehe nur, wie freimütig es die "Prawda" ausgedrückt hat:
"Wenn der Kopf abgeschlagen wird, was nützen da Prinzipien?"
(38)
Das ist gleichbedeutend mit der Behauptung, daß alle Revolutionäre,
die für die russischen Revolutionen, für den Sieg der Oktoberrevolution
unter den Säbeln der Reaktionäre starben, alle Kämpfer, die im antifaschistischen
Krieg heldenhaft ihr Leben gaben, alle Helden, die im Kampf gegen den
Imperialismus und um die Erringung der nationalen Unabhängigkeit ihr
Blut vergossen haben, daß die Märtyrer der Revolutionen aller Zeiten
Narren waren. Hatten sie es nötig, um der Prinzipien willen ihren Kopf
zu verlieren?
Das ist von Anfang bis Ende die Philosophie von Verrätern. Das ist eine
schamlose Feststellung, wie sie nur in den Bekenntnissen von Verrätern
zu finden ist.
Geleitet von dieser "Theorie" des Atomfetischismus und der
Atomerpressung, behaupten die Führer der KPdSU, daß der Weg zur Verteidigung
des Weltfriedens nicht darin bestehe, alle Friedenskräfte unserer Zeit
zur breitesten Einheitsfront gegen den USA-Imperialismus und seine Lakaien
zusammenzuschließen, sondern darin, alle Fragen durch Zusammenarbeit
der beiden nuklearen Großmächte, USA und UdSSR, zu- lösen.
Chruschtschow sagte: "Wir (die USA und die Sowjetunion) sind die
mächtigsten Staaten der Welt. Wenn wir für den Frieden zusammenstehen,
wird es keinen Krieg geben. Wenn es dann doch noch einen Besessenen
gibt, der einen Krieg vom Zaun zu brechen versucht, sollte es genügen,
wenn wir ihm mit dem Finger drohen, um ihn zum Schweigen zu bringen."
(39)
Jedermann ersieht hieraus klar, wie weit die Führer der KPdSU gegangen
sind, um aus Feinden Freunde zu machen.
Um ihre eigenen Fehler zu verdecken, kommt es den Führern der KPdSU
auch nicht darauf an, mit Lügen und Verleumdungen die richtige Linie
der KP Chinas anzugreifen. Steif und fest bleiben sie dabei: Da die
KP Chinas für die Unterstützung der nationalen Befreiungskriege und
der revolutionären Bürgerkriege aller Völker eintritt, will sie einen
nuklearen Weltkrieg provozieren.
Das ist eine phantastische Lüge.
Die KP Chinas vertritt seit jeher den Standpunkt, daß die sozialistischen
Länder die revolutionären Kämpfe aller Völker, darunter auch nationale
Befreiungskriege und revolutionäre Bürgerkriege, aktiv unterstützen
müssen. Wer nicht so handelt, entzieht sich seiner proletarisch-internationalistischen
Pflicht. Wir sind auch der Meinung, daß die geknechteten Massen und
unterdrückten Nationen nur durch ihren eigenen, entschlossenen revolutionären
Kampf die Freiheit erringen können und daß niemand anders es für sie
tun kann.
Wir sind seit jeher der Meinung, daß die sozialistischen Staaten, um
die nationalen Befreiungskriege und revolutionären Bürgerkriege der
Völker zu unterstützen, keine Atomwaffen anwenden sollen und es auch
nicht nötig haben.
Wir sind seit jeher der Meinung, daß die sozialistischen Staaten die
nukleare Überlegenheit erreichen und aufrechterhalten müssen. Nur so
kann man den Imperialismus in Schranken halten, daß er es nicht wagt,
einen Atomkrieg zu entfesseln; nur so kann das vollständige Verbot der
Kernwaffen herbeigeführt werden.
Wir sind stets der Meinung, daß Kernwaffen in den Händen eines sozialistischen
Staats immer nur Verteidigungswaffen zur Abwehr imperialistischer nuklearer
Drohungen sein können. Ein sozialistischer Staat darf auf keinen Fall
als erster Atomwaffen anwenden, mit solchen herumspielen, sich auf Atomerpressungen
einlassen oder mit Atomwaffen hasarieren.
Wir sind gegen die falsche Handlungsweise der Führer der KPdSU, die
sich weigern, die revolutionären Kämpfe der Völker zu unterstützen.
Wir sind auch gegen ihre falsche Einstellung zur Frage der Kernwaffen.
Anstatt über ihre eigenen Fehler nachzudenken, beschuldigen die Führer
der KPdSU uns, "den direkten Aufeinanderprall" (40) der Sowjetunion
mit den USA zu wollen, die Sowjetunion und die USA in einen Atomkrieg
stürzen zu wollen.
Unsere Antwort ist: Nein, Freunde. Ihr solltet eure sensationshaschende
Verleumderei aufgeben. Die KP Chinas ist nicht nur in Worten konsequent
gegen einen "direkten Aufeinanderprall" der Sowjetunion mit
den USA, sondern bemüht sich auch in ihren Taten, einen direkten bewaffneten
Konflikt der beiden Großmächte UdSSR-USA zu vermeiden. Im Korea-Krieg
gegen die Aggression der USA, wo wir mit den koreanischen Genossen Schulter
an Schulter kämpften, und Im Kampf gegen die USA in der Straße von Taiwan
haben wir jedesmal die notwendigen schweren Opfer auf uns selbst genommen
und in der vordersten Verteidigungslinie des sozialistischen Lagers
gestanden, um die Sowjetunion in der zweiten Linie lassen zu können.
Haben die Führer der KPdSU noch die geringste Spur proletarischer Moral,
wenn sie heute derartige Lügen auskochen?
Tatsächlich sind es nicht wir, sondern die Führer der KPdSU, die immer
damit prahlen, Atomwaffen anwenden zu wollen, um diesem oder jenem Land
im antiimperialistischen Kampf beizustehen.
Jedermann weiß, daß die unterdrückten Völker und Nationen keine Atomwaffen
haben, daß es für sie unmöglich und auch gar nicht notwendig ist, zur
Durchführung der Revolution nukleare Waffen anzuwenden. Auch die Führer
der KPdSU geben zu, daß es in den nationalen Befreiungskriegen und in
den Bürgerkriegen oft keine klare Gefechtslinie zwischen den beiden
Seiten gibt und die Anwendung nuklearer Waffen daher gar nicht in Betracht
kommt. Wir möchten nun die Führer der KPdSU fragen: Warum hat es dann
ein sozialistischer Staat notwendig, die Völker in ihrem revolutionären
Kampf mit Kernwaffen zu unterstützen?
Wir möchten die Führer der KPdSU weiter fragen: Auf welche Weise kann
denn ein sozialistischer Staat die unterdrückten Völker oder Nationen
in ihrem revolutionären Kampf mit Atomwaffen unterstützen? Würde er
Kernwaffen dort anwenden, wo ein nationaler Befreiungskrieg oder ein
revolutionärer Bürgerkrieg im Gang ist, und so das revolutionäre Volk
ebenso wie die Imperialisten nuklearen Schlägen aussetzen? Oder soll
ein sozialistischer Staat als erster Atomwaffen gegen einen imperialistischen
Staat einsetzen, der irgendwo einen konventionellen Aggressionskrieg
führt? Offensichtlich ist es in diesen beiden Fällen für einen sozialistischen
Staat absolut unzulässig, nukleare Waffen anzuwenden.
Tatsache ist, daß die Führer der KPdSU, wenn sie mit ihren Atomwaffen
herumfuchteln, die Völker in ihrem antiimperialistischen Kampf gar nicht
wirklich unterstützen wollen.
Um sich billig Prestige zu verschaffen, geben sie manchmal leere Erklärungen
ab, die sie niemals einzulösen gedenken.
Manchmal, wie zum Beispiel während der karibischen Krise, lassen sie
sich zu hintergründigen Zwecken in opportunistische Spekulationen, in
ein unverantwortliches nukleares Hasardspiel ein.
Sobald aber ihre Atomerpressung durchschaut und mit Atomerpressung beantwortet
wird, weichen sie gleich Schritt um Schritt zurück, fallen vom Abenteurertum
ins Kapitulantentum und verlieren bei ihrem nuklearen Glücksspiel alles.
Wir möchten darauf hinweisen, daß das große Sowjetvolk und die große
sowjetische Rote Armee früher eine gewaltige Macht zur Erhaltung des
Weltfriedens waren, es heute noch sind und es auch weiterhin sein werden.
Aber die auf Atomfetischismus und Atomerpressung aufgebauten militärischen
Theorien Chruschtschows sind völlig falsch.
Chruschtschow sieht nur Atomwaffen. Seine Ansicht ist: "Die Luftwaffe
und die Kriegsflotte haben bei der gegenwärtigen Entwicklung der Kriegstechnik
ihre frühere Bedeutung verloren. Diese Waffenart wird nicht reduziert,
sondern ersetzt." (41)
Die Truppeneinheiten und Soldaten, die auf dem Boden Kampfaufträge ausführen,
sind selbstverständlich noch unwichtiger. Er meint: "Heutzutage
wird die Verteidigungsfähigkeit des Landes nicht dadurch bestimmt, wieviel
Soldaten wir unter Waffen haben, wieviel Menschen die Uniform eines
Soldaten tragen." Seiner Meinung nach "hängt die Verteidigungsfähigkeit
des Landes in entscheidendem Maße davon ab, welche Feuerkraft und welche
Beförderungsmittel diesem Land zur Verfügung stehen". (42)
Was die Volksmiliz und die Volksmassen anbetrifft, sind sie überhaupt
nicht der Rede wert. Ein berühmter Ausspruch Chruschtschows ist: Für
uns, die wir moderne Waffen haben, sind Milizionäre keine Truppen mehr,
sondern ein. Haufen Fleisch. (43)
Diese ganze Sammlung von Chruschtschows militärischen Theorien steht
in völligem Widerspruch zur marxistisch-leninistischen Lehre von Krieg
und Armee. Seinen falschen Theorien zu folgen, würde notwendigerweise
dazu führen, die Armee zu zersetzen und sich selbst moralisch zu entwaffnen.
Offensichtlich würde sich ein sozialistischer Staat, der Chruschtschows
falsche Militärstrategie akzeptiert, in eine äußerst gefährliche Lage
bringen.
Mag sich auch Chruschtschow selber Titel wie "großer Friedenskämpfer"
geben, mag er sich selber einen Friedenspreis verleihen und Heldenmedaillen
anstecken, kann er doch, wie sehr er sich auch herausstreicht, auf keinen
Fall seine gefährliche Manier, leichtsinnig mit nuklearen Waffen zu
spielen, oder seine kriecherische Unterwürfigkeit vor imperialistischen
Atomerpressungen verdecken.
KAMPF
ODER KAPITULATION?
Der
Weltfrieden kann nur von den Völkern erkämpft, nicht aber bei den Imperialisten
erbettelt werden. Nur wenn man sich auf die Volksmassen stützt und der
imperialistischen Aggressions- und Kriegspolitik die Spitze bietet,
kann man den Frieden wirksam verteidigen. Das ist der richtige Kurs.
Dem Gegner im Kampf die gleichen Waffen entgegenzusetzen, ist eine wichtige
Schlußfolgerung, die sich das chinesische Volk im langwierigen Kampf
mit dem Imperialismus und seinen Lakaien erarbeitet hat.
Genosse Mao Tse-tung hat festgestellt:
"Tschiang Kai-schek handelt so: dem Volk muß jeder Zoll Macht entrissen,
aus ihm muß jeder Zoll Vorteil herausgeholt werden. Und wir? Unsere
Politik ist, dem Feind die gleichen Waffen entgegenzusetzen und um jeden
Zoll Boden zu kämpfen. Wir handeln so wie Tschiang Kai-schek."
Und weiter sagte er:
"Tschiang Kai-schek will stets dem Volk den Krieg aufzwingen. Mit
der Linken ergreift er das Schwert, mit der Rechten faßt er ebenfalls
nach dem Schwert. Wir tun es ihm gleich, auch wir greifen zum Schwert."
(44)
In seiner Analyse der damaligen politischen Lage im Lande sagte Genosse
Mao Tse-tung im Jahr 1945:
"Wenn man dem Feind die gleichen Waffen entgegensetzen' will, muß
man die Lage in Betracht ziehen. Manchmal setzen wir ihm die gleichen
Waffen entgegen, indem wir nicht verhandeln; manchmal gehen wir zu Verhandlungen
und setzen ihm so die gleichen Waffen entgegen . . . Greift uns jemand
an, schlagen wir zurück, aber wir schlagen zurück, um den Frieden zu
erringen. Ohne den Reaktionären, die unsere Befreiten Gebiete anzugreifen
wagen, empfindliche Schläge zu erteilen, kann es keinen Frieden geben.
(45)
Die historischen Lehren, die Genosse Mao Tse-tung aus der Niederlage
der chinesischen Revolution von 1924-1927 zog, waren: "Gegen die
Angriffe der Konterrevolution aufs Volk hielt sich Tschen Du-hsiu nicht
an die Richtlinie, sich direkt zur Wehr zu setzen und um jeden Zollbreit
Boden zu kämpfen, mit dem Ergebnis, daß im Jahr 1927 binnen wenigen
Monaten die vom Volk bereits errungenen Rechte wieder völlig verlorengingen."
(46)
Die chinesischen Kommunisten verstehen die Richtlinie, dem Gegner die
gleichen Waffen entgegenzusetzen, und halten sich auch an diese Politik.
Wir sind sowohl gegen Kapitulantentum als auch gegen Abenteurertum.
Diese korrekte Linie hat den Sieg der chinesischen Revolution gesichert,
ebenso wie die großen Erfolge, die das chinesische Volk nach dem Sieg
der Revolution im Kampf gegen den Imperialismus errungen hat.
Alle revolutionäre Volksmassen sind mit dieser von den chinesischen
Kommunisten aufgestellten korrekten, kämpferischen Richtlinie einverstanden
und begrüßen sie. Alle Imperialisten und Reaktionäre fürchten und hassen
diese Richtlinie,
Die von der KP Chinas aufgestellte Richtlinie, dem Gegner die gleichen
Waffen entgegenzusetzen, wird von der Führung der KPdSU aufs wütendste
angegriffen. Das kann nur beweisen, daß sich die Führung der KPdSU überhaupt
nicht gegen den Imperialismus stellen will. Ihre Angriffe und Schimpfereien
gegen die Richtlinie, dem Gegner die gleichen Waffen entgegenzusetzen,
sollen nur ihre eigene falsche Linie, den Imperialisten zu Willen zu
sein und vor diesen zu kapitulieren, zudecken.
Die Führer der KPdSU behaupten, wenn man dem Imperialismus, die gleichen
Waffen entgegensetzt, würde das zu internationalen Spannungen führen.
Wie gräßlich!
Dieser Logik zufolge sollte es den Imperialisten erlaubt sein, andere
mit Aggressionen zu überziehen und sie zu bedrohen, aber die Angegriffenen
dürften nicht kämpfen; den Imperialisten sollte es freistehen, andere
zu unterdrücken, aber die Unterdrückten dürften sich nicht dagegen zur
Wehr setzen.
Das ist ein nackter Versuch, den Imperialismus von seinen Aggressionsverbrechen
freizusprechen. Das ist absolut die Philosophie des Dschungels.
Internationale Spannungen ergeben sich aus der imperialistischen Aggressions-
und Kriegspolitik. Natürlich müssen die Völker aller Länder, angesichts
der imperialistischen Aggressionen und Drohungen, entschlossen gegen
diese ankämpfen. Die Tatsachen beweisen, daß die Imperialisten nur durch
Kampf zum Zurückweichen gezwungen werden können, die internationale
Lage nur durch Kampf wirklich entspannt werden kann. Mit einem Rückzug
nach dem anderen vor den Imperialisten kann es zu keiner echten Entspannung
kommen, im Gegenteil, die Imperialisten werden nur zu weiteren Aggressionen
ermutigt.
Wir sind schon immer gegen das Hervorrufen internationaler Spannungen
durch die Imperialisten gewesen und treten für Entspannung ein. Aber
die Imperialisten wollen unbedingt überall Aggressionen durchführen
und Spannungen hervorrufen. Letzten Endes kann das nur zum Gegenteil
ihrer Erwartungen führen.
Genosse Mao Tse-tung hat gesagt: "Die USA-Imperialisten glauben,
daß gespannte Situationen sich immer zu ihren Gunsten auswirken. In
Wirklichkeit jedoch hat die von den USA heraufbeschworene Spannung zum
Gegenteil ihrer Erwartungen geführt, sie hat die Erhebung der Völker
der ganzen Welt gegen die Aggressionen der USA bewirkt."
Und weiter: "Wenn die monopolkapitalistischen Kreise der USA hartnäckig
ihre Aggressions- und Kriegspolitik fortsetzen, werden die Völker der
Welt sie eines Tages an den Galgen bringen." (47)
In der Deklaration von 1957 wird sehr treffend festgestellt: "Diese
volksfeindlichen, aggressiven, imperialistischen Kräfte bereiten sich
aber durch ihre Politik selbst den Untergang. Sie schaffen sich ihren
eigenen Totengräber."
Das ist die Dialektik der Geschichte. Diejenigen, die den Imperialismus
heiligsprechen, können diese Wahrheit nur sehr schwer begreifen.
Die Führer der KPdSU behaupten: Ihr seid dafür, dem Gegner die gleichen
Waffen entgegenzusetzen, also weigert ihr euch zu verhandeln. Das ist
ebenfalls Unsinn.
Wir sind konsequent der Ansicht, daß diejenigen, die unter allen Umständen
Verhandlungen ablehnen, keineswegs Marxisten-Leninisten sind.
Die chinesischen Kommunisten haben während des revolutionären Bürgerkriegs
wiederholt mit der Kuomintang verhandelt. Sogar kurz vor der Befreiung
Chinas haben die chinesischen Kommunisten die Verhandlungen nicht abgelehnt.
Im März 1949 sagte Genosse Mao Tse-tung, wir müßten auf umfassende oder
örtliche Friedensverhandlungen vorbereitet sein. "Wir dürfen uns
nicht weigern zu verhandeln, weil wir uns vor Komplikationen fürchten
und Verwicklungen vermeiden wollen, noch dürfen wir uns auf Verhandlungen
einlassen, ohne uns einen klaren Standpunkt erarbeitet zu haben. Wir
müssen prinzipienfest sein, aber auch im Rahmen des Zulässigen die nötige
Anpassungsfähigkeit besitzen, um unsere Prinzipien in die Tat umzusetzen."
(48)
International, im Kampf gegen Imperialisten und Reaktionäre, nehmen
die chinesischen Kommunisten ebenfalls eine richtige Haltung zu Verhandlungen
ein.
Im Oktober 1951 sagte Genosse Mao Tse-tung im Zusammenhang mit den Waffenstillstandsverhandlungen
in Korea:
"Wir haben schon längst erklärt, daß die Korea-Frage mit friedlichen
Mitteln gelöst werden soll. Das ist auch jetzt noch unser Standpunkt.
Nur wenn die USA-Regierung bereit ist, auf der Grundlage von Recht und
Billigkeit die Frage, zu lösen, und nicht wie früher mit allen möglichen
schimpflichen Mitteln versucht, die Verhandlungen zu sabotieren und
ihnen Hindernisse in den Weg zu legen, werden die Waffenstillstandsverhandlungen
in Korea von Erfolg gekrönt sein; wenn nicht, ist ein Erfolg unmöglich."
(49)
Durch entschlossenen Kampf wurden die USA-Imperialisten gezwungen, das
Waffenstillstandsabkommen in Korea während der Verhandlungen anzunehmen.
Wir haben uns tatkräftig an der Genfer Konferenz von 1954 beteiligt
und unseren Beitrag zur Wiederherstellung des Friedens in Indochina
geleistet.
Wir sind auch für Verhandlungen mit den USA, die unser Territorium Taiwan
noch immer besetzt halten. Die chinesisch-amerikanischen Besprechungen
auf Botschafter-Ebene dauern nun schon mehr als acht Jahre fort.
Wir nahmen auch aktiv an der im Jahre 1961 einberufenen Genfer Konferenz
zur Laos-Frage teil und bemühten uns um die Unterzeichnung der Genfer
Abkommen über die Achtung der Unabhängigkeit und Neutralität von Laos.
Haben sich die chinesischen Kommunisten erlaubt, selbst mit den imperialistischen
Mächten zu verhandeln, während sie gegen Besprechungen der Führer der
KPdSU mit der Führerschaft imperialistischer Staaten waren?
Natürlich nicht.
Tatsächlich unterstützen wir seit jeher tatkräftig alle jene Verhandlungen
der Sowjetregierung mit den imperialistischen Mächten, die zur Verteidigung
des Weltfriedens beitragen können und ihm nicht abträglich sind.
Am 14. Mai 1960 stellte Genosse Mao Tse-tung fest, "daß wir eine
Gipfelkonferenz unterstützen, ganz gleich, ob diese Art der Konferenz
Erfolge erzielt oder nicht, ob diese Erfolge gering oder groß sind.
Die Erringung des Weltfriedens jedoch hängt hauptsächlich vom entschlossenen
Kampf der Völker der verschiedenen Länder ab." (50)
Wir sind für Verhandlungen mit imperialistischen Staaten. Aber niemals
werden wir wie Chruschtschow alle Hoffnungen auf Weltfrieden nur auf
Verhandlungen setzen, Illusionen über solche Verhandlungen verbreiten
und so den Kampfwillen der Völker lähmen.
Ehrlich gesagt, ist eine derart falsche Einstellung zu Verhandlungen
wie die Chruschtschows diesen nur nachteilig. Je mehr Zugeständnisse
Chruschtschow den Imperialisten macht, je eifriger er um ihre Gunst
bettelt, desto mehr wird sich ihr Appetit steigern. Chruschtschow, der
sich als größten Verhandlungsfanatiker der Geschichte gibt, ist am Ende
doch immer nur der abgewiesene Liebhaber und nur zu oft Zielscheibe
des Spottes. Unzählige historische Tatsachen beweisen, daß die Imperialisten
und Reaktionäre gar nicht daran denken, das Gesicht der Kapitulanten
zu wahren.
DER
WEG ZUR VERTEIDIGUNG DES FRIEDENS UND DER WEG, DER ZUM KRIEG FÜHRT
Zusammenfassend
sind die Differenzen in der Frage von Krieg und Frieden zwischen uns
und der Führung der KPdSU Differenzen zweier voneinander verschiedener
Linien: ob man gegen den Imperialismus ankämpfen soll oder nicht, ob
man revolutionäre Kämpfe unterstützen soll oder nicht, ob man die Völker
der Welt zum Kampf gegen die Kriegspläne des Imperialismus mobilisieren
soll oder nicht, ob man den Marxismus-Leninismus will oder nicht.
Die KP Chinas steht wie alle anderen wirklich revolutionären Parteien
im Kampf gegen den Imperialismus und für die Verteidigung des Weltfriedens
immer an der vordersten
Front. Wir sind der Ansicht, daß man zur Erhaltung des Weltfriedens
den Imperialismus unentwegt entlarven, die Volksmassen zum Kampf gegen
den Imperialismus, mit den USA an der Spitze, mobilisieren und organisieren
muß, daß man sich dabei auf die Entwicklung der Kräfte te des sozialistischen
Lagers, auf die revolutionären Kämpfe des Proletariats Und der Werktätigen
aller Länder, auf den Befreiungskampf der unterdrückten Nationen, auf
den Kampf aller friedliebenden Völker und Staaten und auf die breite
Einheitsfront gegen den USA-Imperialismus und seine Lakaien stützen
muß.
Diese Linie, die wir vertreten, entspricht der gemeinsamen Linie aller
kommunistischen Parteien, wie sie in der Deklaration von 1957 und der
Erklärung von 1960 festgelegt ist.
Dieser Linie entsprechend, läßt sich das politische Bewußtsein der Volksmassen
stetig heben, wird der Kampf um den Weltfrieden in der korrekten Richtung
verbreitert.
Dieser Linie entsprechend, ist es möglich, die Friedenskräfte der Welt,
mit dem sozialistischen Lager als Kern, stetig zu stärken, den imperialistischen
Kriegskräften eine Abfuhr nach der anderen zu erteilen und sie zu schwächen.
Dieser Linie entsprechend, kann man die Revolutionen der Völker stetig
verbreitern und so den Imperialisten die Hände binden.
Dieser Linie entsprechend, können alle verwertbaren Faktoren nutzbringend
verwertet werden, einschließlich der Widersprüche zwischen dem USA-Imperialismus
und den anderen imperialistischen Mächten, und der USA-Imperialismus
wird weitgehendst isoliert.
Dieser Linie entsprechend, kann man die Atomerpressungen des USA-Imperialismus
vereiteln und seine Pläne zur Entfesselung eines neuen Weltkriegs durchkreuzen.
Das ist eine Linie, auf der die Völker der Welt sowohl den Sieg in der
Revolution als auch den Weltfrieden erringen können. Das ist der richtige
und erfolgreiche Weg zur Verteidigung des Weltfriedens.
Die von den Führern der KPdSU verfolgte Linie ist unserer Linie, der
gemeinsamen Linie aller Marxisten-Leninisten und der revolutionären
Völker, diametral entgegengesetzt.
Die Führer der KPdSU richten den Hauptstoß in ihrem Kampf nicht gegen
den Feind des Weltfriedens, sondern gegen das sozialistische Lager,
wodurch sie die Hauptkräfte zur Verteidigung des Weltfriedens schwächen
und untergraben.
Die Führer der KPdSU schrecken die Völker der sozialistischen Länder
mit Atomerpressungen und verbieten ihnen, die unterdrückten Volksmassen
und geknechteten Nationen der Welt in deren revolutionärem Kampf zu
unterstützen. So helfen sie dem USA-Imperialismus, das sozialistische
Lager zu isolieren und die Revolutionen der Völker zu ersticken.
Die Führer der KPdSU schrecken die geknechteten Volksmassen und unterdrückten
Nationen der Welt mit Atomerpressungen, verbieten ihnen, Revolution
zu machen, und tun sich mit den USA-Imperialisten zusammen, um den "Funken"
der Revolution auszutreten. Damit geben sie den USA-Imperialisten freie
Hand, ihre Aggressions- und Kriegspolitik in der Zwischenzone zwischen
den USA und dem sozialistischen Lager zu betreiben.
Außerdem schrecken die Führer der KPdSU die Verbündeten der USA, verbieten
ihnen, gegen die Kontrolle der USA anzukämpfen, und helfen damit dem
USA-Imperialismus, diese Länder zu versklaven und seine eigene Stellung
zu festigen.
Mit dieser Handlungsweise haben die Führer der KPdSU den Kampf gegen
die imperialistische Aggressions- und Kriegspolitik überhaupt aufgegeben.
Mit dieser Handlungsweise haben die Führer der KPdSU die Einheitsfront
gegen den USA-Imperialismus und seine Lakaien und zur Verteidigung des
Weltfriedens überhaupt aufgegeben.
Mit dieser Handlungsweise isolieren die Führer der KPdSU nicht den Hauptfeind
des Weltfriedens, sondern weitestgehend die Friedenskräfte der Welt.
Mit dieser Handlungsweise haben die Führer der KPdSU in Wirklichkeit
die Kampfaufgabe der Verteidigung des Weltfriedens aufgegeben.
Das ist eine Linie, die nur der "Globalstrategie" des USA-Imperialismus
dient.
Das ist nicht der Weg zur Verteidigung des Weltfriedens, sondern ein
Weg, der die Kriegsgefahr vergrößert und zum Krieg führt.
Die Welt von heute ist längst nicht mehr dieselbe wie am Vorabend des
2. Weltkriegs. Heute gibt es bereits ein mächtiges sozialistisches Lager.
Die nationale Befreiungsbewegung drängt in Asien, Afrika und Lateinamerika
stürmisch voran.
Das politische Bewußtsein der Völker der Welt hat sich wesentlich gehoben.
Die Kräfte der revolutionären Völker der Welt sind bedeutend gestiegen.
Das Sowjetvolk, die Völker der sozialistischen Länder und die Völker
der ganzen Welt werden die Entscheidung über ihr Schicksal niemals den
imperialistischen Kriegskräften und deren Werbern überlassen.
Die Aggressionen und Kriegshandlungen der Imperialisten und der Reaktionäre
aller Länder lehren heute die Völker der Welt, allmählich ihr politisches
Bewußtsein zu erhöhen. Die gesellschaftliche Praxis ist das einzige
Kriterium der Wahrheit. Wir sind überzeugt, daß viele von denen, die
heute in der Frage von Krieg und Frieden falsche Ansichten hegen, durch
die negativen Lehren der Imperialisten und Reaktionäre ihre Meinung
ändern werden. Wir setzen große Hoffnungen darauf.
Wir sind überzeugt, daß die Kommunisten und die Volksmassen der Welt,
wenn sie den imperialistischen Betrug aufgedeckt und die Lügen der Revisionisten
durchschaut haben, wenn sie die Verantwortung für die Erhaltung des
Weltfriedens auf sich nehmen, die Pläne der Imperialisten zur Auslösung
eines neuen Weltkriegs unfehlbar zerschlagen und den Weltfrieden sichern
werden.
1)
Lenin, "Rede über den Frieden" auf dem Zweiten Gesamtrussischen
Kongreß der Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten, Werke, Bd.
26
2) Stalin, "Zur internationalen Lage", Werke, Bd. 6
3) Stalin, "Über die Ergebnisse des Juliplenums des ZK der KPdSU(B)",
Werke, Bd. II
4) Karl Kautsky, "Nationale Probleme" (russ. Ausg.)
5)Karl Kautsky, "Wehrfrage und Sozialdemokratie", Verlag Dietz,
Berlin 1928, S. 37
6) a. a. 0., S. 28
7) Haase, Referat auf dem Parteitag der SPD in Chemnitz, 1912, "Handbuch
der sozialdemokratischen Parteitage von 1910-1913", 11. Band, Verlag
von G. Birk, München, S. 234
8) Karl Kautsky, "Krieg und Demokratie", 1, Verlag Dietz,
Berlin 1932, s. XII
9) "Resolution über den Völkerbund", angenommen auf der Internationalen
Sozialistenkonferenz in Bern, 1919 (russ. Ausg.)
10) Karl Kautsky, "Die Sozialdemokratie im Kriege", in der
Wochenschrift "Die Neue Zeit", Nr. 1, 33. Jg. Bd. 1, (2. Oktober
1914), S. 1
11) Karl Kautsky, "Krieg und Demokratie", I, Verlag Dietz,
Berlin 1932, S. XII
12) Karl Kautsky, "Ein sozialdemokratischer Katechismus",
in der Wochenschrift "Die Neue Zeit", Nr. 13, 12. Jg. Bd.
1, (20. Dezember 1893), S. 402
13) Ed.. Bernstein, Diskussionsbeitrag zum Referat auf dem Parteitag
der SPD in Chemnitz, 1912, "Handbuch der sozialdemokratischen Parteitage
von 1910-1913", 11. Band, Verlag von G. Birk, München, S. 9
14) Karl Kautsky, "Nochmals die Abrüstung", in der Wochenschrift
"Die Neue Zeit", Nr. 49, 30. Jg. Bd. 2, (6. September 1912),
S. 853
15) Karl Kautsky, "Wehrfrage und Sozialdemokratie", Verlag
Dietz, Berlin 1928, S. 30
16) a. a. 0., S. 25
17) Karl Kautsky, "Sozialisten und Krieg", Orbis-Verlag, Prag
1937, S. 639
18) Lenin, "An die Arbeiter, die den Kampf gegen den Krieg und
gegen die auf die Seite ihrer Regierungen übergegangenen Sozialisten
unterstützen", Werke, Bd. 25
19) Stalin, "Über die Ergebnisse des Juliplenums des ZK der KPdSU(B)",
Werke, Bd. II
20) Chruschtschows Brief an J. F. Kennedy vom 27. Oktober 1962
21) Neujahrstelegramm von N. S. Chruschtschow und L. L Breshnew an J.
F. Kennedy, "Iswestija", 3. Januar 1963
22) J. F. Kennedy, Rede auf der Feier zur 8. Wiederkehr des Veteranentages,
11. November 1961
23) J. F. Kennedy, Rede bei einem von der Demokratischen Partei zur
Sammlung von Geldmitteln gegebenen Essen, 30. Oktober 1963
24) R. S, McNamara, Erklärung vor dem Militärausschuß des Repräsentantenhauses
30. Januar 1963
25) Mao Tse-tung, »Interview mit der amerikanischen Korrespondentin
Anna Louise Strong", Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking
1961, S. 8
26) Mao Tse-tung, "Kämpft für eine wesentliche Besserung der Finanz-
und Wirtschaftslage des Landes!", "Renmin Hirse'', 13. Juni
1950
27) "Der Imperialismus und alle Reaktionäre sind Papiertiger",
Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1958, S. 31
28) Offener Brief des ZK der KPdSU an alle Parteiorganisationen, an
'alle Kommunisten der Sowjetunion (14. Juli 1963)
29) Stalin, "Ökonomische Probleme des Sozialismus in der UdSSR"
(6.)
30) Lenin, "Das Militärprogramm der proletarischen Revolution",
Werke, Bd. 23
31) Lenin, "Das Militärprogramm der proletarischen Revolution",
Werke, Bd. 23
32) Marx/Engels Werke, Bd. 17, S. 433, Dietz Verlag, Berlin 1962
33) Mao Tse-tung, "Fragen des Krieges und der Strategie",
Ausgewählte Werke, Volksverlag, 1. Aufl. im August 1952, Bd. 2, S. 535
(Chinesisch)
34) Lenin, "Revolutionstage" (3), Werke, Bd. 8
35) Offener Brief des ZK der KPdSU an alle Parteiorganisationen, an
alle Kommunisten der Sowjetunion (14. Juli 1963)
36) N. S. Chruschtschow, Rede im Rundfunk und Fernsehen, 15. Juni 1961
37) N. S. Chruschtschow, Begrüßungsansprache auf dem VI. Parteitag der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 16. Januar 1963
38) "Linker als gesunder Menschenverstand", "Prawda"
(Moskau), 16. August 1963
39) N. S. Chruschtschow, Gespräch mit C. L. Sulzberger am 5. September
1961, veröffentlicht in der "Prawda" vom 10. September 1961
40) "Die Generallinie der kommunistischen Weltbewegung und das
Spalterprogramm der chinesischen Führung", redaktioneller Artikel,
"Kommunist" (Moskau), Nr. 14, 1963
41) N. S. Chruschtschow, Rede vor dem Obersten Sowjet der UdSSR, Januar
1960
42) N. S. Chruschtschow, Rede vor dem Obersten Sowjet der UdSSR, Januar
1960
43) N. S. Chruschtschow, Ansprache auf der Bukarester Beratung der Bruderparteien
vom 24. Juni 1960
44) Mao Tse-tung, "Die Lage nach dem Sieg im Widerstandskrieg gegen
die japanische Aggression und unser Kurs", Verlag für fremdsprachige
Literatur, Peking 1961, S. 8
45) Mao Tse-tung, "Über die Verhandlungen in Tschungking",
Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1961, S. 12 u. 13
46) Mao Tse-tung, "Die Lage nach dem Sieg im Widerstandskrieg gegen
die japanische Aggression und unser Kurs", Verlag für fremdsprachige
Literatur, Peking 1961, S. 15
47) Rede des Vorsitzenden Mao Tse-tung in einer Sitzung der Obersten
Staatskonferenz, "Renmin Ribao" vom 9. September 1958
48) Mao Tse-tung, "Bericht an die 2. Plenartagung des VIL Zentralkomitees
der Kommunistischen Partei Chinas", Verlag für fremdsprachige Literatur,
Peking 1961, S. 21
49) Mao Tse-tung, "Eröffnungsrede auf der 3. Tagung des 1. Nationalkomitees
der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes",
"Renmin Ribao" vom 24. Oktober 1951
50) "Wichtige Gespräche des Vorsitzenden Mao Tse-tung mit Persönlichkeiten
aus Asien, Afrika und Lateinamerika", Verlag für fremdsprachige
Literatur, Peking 1960, 2. Auflage, S. 9