Auftreten wie ein Regierungskommissar
Zu dem Auftreten von Peter Wahl auf dem
Berliner Bündnisplenum am 19.10.
Peter Wahl von WEED [1] war zum erstem Mal auf dem
Berliner Plenum und vertrat dort Attac.
Gleich zu Anfang zeigte er, wie er sich das vorstellt. Es wurde noch einmal
diskutiert, ob das Berliner Plenum sich nicht stärker an die bundesweiten
Gruppen wenden solle. Es ging dabei nur um eine nochmalige Betonung. Als
schließlich zur Abstimmung geschritten werden sollte, erklärte
er lautstark dazwischen:"Attac fühlt sich in solchen Projekten
nicht an Mehrheiten gebunden." In der Tat sind die Mehrheitsentscheidungen
in solchen Bündnissen nicht unproblematisch, die Notwendigkeit am
Anfang möglichst zum Konsens zu kommen ist vorrangig. Trotzdem kann
man nicht generell auf Mehrheitsentscheidungen und Mehrheitsmeinungsbildungen
verzichten. Eine solche generelle Erklärung heißt doch nichts
anderes, daß man sich um andere nicht zu kümmern braucht und
sich auf Grund von Geld und Einfluß über alles hinwegsetzt.
Man darf sogar anzweifeln, ob alle von Attac mit einem derartigen Auftreten
einverstanden sind.
An einem weiteren Punkt erklärte er bei der Diskussion um die Notwendigkeit
von betrieblichen Vertretern bei der Kundgebung, hier würden "Interessengruppen"
(in diesem Fall wohl Arbeiter und Angestellte aus dem produzierendem Gewerbe,
die von der Hartz-Gesetzgebung massiv betroffen sind) vertreten.
Am Ende schließlich riet er der ganzen Versammlung, doch nicht in
die Welt zu setzen, daß wir alleine seien: "Es gibt in der
EKD viele, die so denken wie wir". Ergo brauche man auch keine eigene
Aktionskonferenz mehr.
Man muß sich darüber im Klaren sein, daß die Kirche hier
stellvertretend auch für staatliche und Regierungsorgane steht. Bei
dem ganzen geht es um Kontrolle von dieser Seite.
Hartmut Dicke, GNE
25.10.03
[1] WEED, dahinter verbirgt sich "World,
Economic, Ecologic Development"
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