|
Wer ist die sog. UCK? Die Öffentlichkeit wird von den Medien bewußt getäuscht, wenn von einer "UCK" geredet wird, die berechtigte Interessen der albanischen Bevölkerung des Kosovo vertrete. Erstens gibt es, wie manche Zeitungen und Politiker selbst beklagen, keine wirkliche UCK-Organisation, sondern bloß verschiedene bewaffnete Gruppen, die von ihren politischen Vormündern bei der Rambouillet- Konferenz erst dazu gebracht werden mußten, so etwas wie Einigkeit zu demonstrieren. Ein Kosovo unter Herrschaft dieser verschiedenen Gangs wäre überhaupt keine politische Einheit. Was sie gemeinsam haben, ist die Ideologie des "Groß-Albanien" Sie verstehen darunter die Abtrennung nicht nur des Kosovo von Serbien, sondern auch die Zerteilung Montenegros und Mazedoniens, und die Zusammenführung ihrer albanisch dominierten Gebiete mit dem heutigen Staat Albanien. Es heißt bspw. in einer "Erklärung Nr. 42 vom 27.2.98": Es heißt bspw. in einer "Politischen Erklärung" vom 31.12.1998: "Albanertum" im Kosovo heißt, geschichtlich gesehen, leider gerade auch eine bereits mehrere hunderte Jahre sich fortsetzende Bewegung der Verdrängung der Serben aus deren altem Kernland, dem Kosovo, durch eine islamisch-albanische Bevölkerung. Dieser Prozeß wurde lange Zeit von der türkischen Oberherrschaft begünstigt, der die islamisierten Albaner als wichtigste Unterdrückertruppe dienten, während die Serben Widerstand leisteten, gegen ein sklaventreiberisches und völlige Stagnation erzwingendes osmanisches Regime. In unserem Jahrhundert hat diese Seite der albanischen Bewegung zwischen 1941 und 1944 unter der faschistischen Oberherrschaft Italiens und Deutschlands weitere traurige Höhepunkte der Aggression gegen die Serben des Kosovo erreicht. Wo gibt es eine Abrechnung der "UCK" mit diesen Traditionen und eine Distanzierung von solchen Forderungen und Praktiken? Selbst noch in der "autonomen Provinz Kosovo" Tito-Jugoslawiens in den 70er Jahren sollen sie fortgesetzt worden sein. Ist es unwahr, wenn eine große US-Zeitung schreibt, daß "die Ziele dieser Gruppe nicht nur die Unabhängigkeit, sondern auch die Vertreibung der Serben aus der Provinz einschließen"? (San Jose Mercury, 28.3.1999. Diese Zeitung unterstützt im übrigen die NATO und die UCK.) Welche Mentalität bei diesem Kampf herrscht, geht auch ganz gut aus dem Satz einer "Politischen Erklärung Nr. 8 vom 10.9.1998" hervor: Auch von dieser Seite her erweist sich die NATO-Propaganda, einer "nationalen Befreiungsbewegung" Luft verschaffen zu wollen, als reine Schutzbehauptung. So etwas wie eine "UCK" zu unterstützen ist ein völliges Unding und kann überhaupt nur als Ablenkung von ganz anderen Zielen der NATO gesehen werden. Hätte man die Lage der Bevölkerung im Kosovo tatsächlich verbessern wollen, dann hätte es dazu mannigfache Möglichkeiten der NATO-Länder und wahrscheinlich auch die Unterstüzung durch andere politische Kräfte im Kosovo gegeben. Der NATO geht es um die Durchsetzung einer Kriegspolitik, um die Schaffung eines öffentlichen Klimas für völllig selbstherrliche, nur auf überlegenen militärischen Terror und letztlich Atomwaffen gestützte Aktionen, die sie in allen möglichen Teilen der Welt ins Auge faßt. Es geht ihr möglicherweise auch, wie die zunehmende Propaganda für den Einsatz von Bodentruppen zeigt, um eine dauerhafte Stationierung mitten im südlichen Balkan, und sicher auch um die enormen Bodenschätze des Kosovo. Und umso verächtlicher benehmen sich diejenigen Albaner, die sich für diese NATO-Drohungen gegen die ganz überwiegende Mehrheit der Völker als Rechtfertigungsschreier und Provokateure hergeben, völlig kurzsichtig noch obendrein. Wenn ihre albanisch-chauvinistischen Träume der NATO eines Tages nicht mehr passen und sie fallengelassen werden, dann wird es ihnen sehr an Sympathie unter den anderen Völkern fehlen. Die sog. "UCK" ist erst vor ca. zwei Jahren ganz plötzlich entstanden. Als Serbien 1991-95 versucht hat, Slowenien, Kroatien und Bosnien für ihren Austritt aus Jugoslawien zu züchtigen, Teile ihrer Gebiete abzutrennen und sich dabei schreckliche Verbrechen aufgeladen hat, gab es keinerlei Unterstützung dieser Nationen durch eine UCK, sondern nur Stillhalten im Kosovo. Es wird sogar im Gegenteil von einem massiven Waffenschmuggel nach Serbien berichtet, der einen ungestörten Weg durch Albanien und den Kosovo genommen hat. Und erst als die UCK 1997 mit Terroraktionen begonnen hatte, die sich nicht nur gegen die serbischen Regierungskräfte, sondern auch gegen andere nationale Minderheiten gerichtet haben sollen - was für den äußeren Beobachter aus der UCK- Ideologie heraus nur allzu wahrscheinlich ist -, kam es zu militärischen Gegenmaßnahmen der serbischen Regierung. Wenn seit dem 24. März 1999 die NATO massiv Jugoslawien zerbombt, und die "UCK" schreit dazu Beifall, ja fordert noch viel größeren Einsatz der NATO zur Zerstückelung Jugoslawiens und ohne jede Rücksicht darauf, was diese NATO-Politik international bedeutet, dann darf sie sich weder über Repressalien durch die jugoslawische Regierung noch über die internationale Verurteilung ihres Treibens wundern. Die Bevölkerung des Kosovo, auch die albanische, leidet bereits jetzt massiv unter der Politik der "UCK" und der NATO, und die Medientränen über das Flüchtlingselend sind reine Heuchelei. Die NATO selbst kann unmöglich behaupten, sie hätte nicht voraussehen können, daß die jugoslawische Regierung unter dem NATO-Angriff im Kosovo harte Gegenmaßnahmen gegen die Abtrennung durch UCK und NATO ergreift. Die jetzigen Fluchtbewegungen sind durch die NATO selbst verursacht, und die westliche Medienkampagne, die aus diesen Flüchtlingen eine rückwärtige Rechtfertigung der Aggression und ihrer Eskalation konstruiert, war als Teil dieser ganzen Aggression längst vorbereitet. Was die westlichen Medien an bewußten Lügen zu fabrizieren in der Lage sind, hat bereits der Irak-Krieg bewiesen. Z.B. die berüchtigte "Brutkasten"-lüge, mit der die irakische Armee bezichtigt wurde, bei der Besetzung Kuweits in Krankenhäusern Säuglinge aus den Brutkästen gerissen zu haben. Später wurde zugegeben, daß dieses und andere Greuelmärchen, die beflissen von ARD, ZDF und vielen anderen Medien übernommen worden waren, von einer Werbeagentur im Auftrag des US-Präsidenten und der kuweitischen Emirsfamilie hergestellt worden war. Walter Grobe
|