Medien: Interventionsarmee auf einmal verschwunden Die Tagesschau und die ganze "ARD-aktuell"
hat wie auch andere Medienanstalten auf ihre Weise auf die ganze Brisanz
der Frage der Umstrukturierung der Bundeswehr reagiert.
Von den Krisenreaktionskräften, über die die ARD zu Anfang noch selbst berichtet hatte, ist nicht mehr die Rede. Sie sollen nach dem neuen Modell, das gerade von den Grünen propagiert wird, die Hauptmasse der Bundeswehr ausmachen, nämlich 140 Tausend Mann. Selbst Zeitungen wie die Welt haben zuvor von einer Interventionsarmee gesprochen und zwar zu recht. Die Sache wurde nach dem Bekanntwerden von allen betroffenen Kräften mit großer Vehemenz diskutiert. Daß die Grünen sich als Scharfmacher in diesem Konzept für sog. weltweite "humanitäre Einsätze" betätigen, ist ein Politikum ersten Ranges. Und was passiert? Man berichtet schnell von einigen Grünen, die dem auch kritisch gegenüberstehen, und dann verschwindet das Thema Interventionsarmee ganz, obwohl es weiterhin den Hauptpunkt bildet. Das ist eine Art "40% Berichterstattung", man berichtet über weniger als die Hälfte des elementar Notwendigen für die Sache, weil man die Grünen decken muß, weil das ganze Konzept gedeckt werden muß. Substanzielles wird einfach ausgewischt. Wenig bedarfte Zuschauer sollen jetzt schlußfolgern, Abschaffung der Wehrpflicht, das ist links - und die Beibehaltung der Wehrpflicht, das ist rechts. Dass hinter dem erstgenannten in diesem Fall das rabiateste Konzept der Interventionsarmee steht, fällt unter den Tisch. Auf ihre Weise verrät die ARD-aktuell-Berichterstattung, welche Brisanz sich hinter der Angelegenheit verbirgt, die nicht nur die Grünen, sondern auch die ganze Konzeption der Bundesrepublik selbst betrifft. RedNE -ks 21.5.2000
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