Das Dilemma des IWF Alles, was der IWF weiß, ist: auf Entlassungen drängen, den Lebensstandard senken, ohne Ausgleich und ohne Ausweg schlagartig die Subventionen senken, die Menschen entrechten und auf den niedrigstmöglichen Level drücken, auf dem sie dann möglichst viel arbeiten sollen, um möglichst viel Profit zu erwirtschaften; und das soll dann angeblich dazu führten, daß die Ökonomie funktioniert. Das ist das Konzept, das er seit Jahrzehnten allen Ländern empfiehlt, die gezwungen sind ihn einzuschalten, und das schon viele, viele brutale Konsequenzen in unzähligen Ländern gehabt hat. Die Toten, die resignierten, die kaputtgemachten Menschen hat noch keiner gezählt. Aber dieses Konzept zerstört auch sich selbst, denn es ist genau das Konzept, das die Nachfrage in den Märkten untenhält. Infolge dieses Konzepts können die Menschen in den betreffenden Ländern nichts kaufen, und die entwickelten kapitalistischen Länder können nicht auf die Dauer den Ausfall des Absatzes ausgleichen. Eine Kaufkraft hauptsächlich gestützt auf die Reichen, das funktioniert weder in einem Land, noch auf internationaler Ebene. Es war gerade dies der schöne Schein der letzten Jahre, von der sogenannten Konjunkturlokomotive USA und dann Europa. Daher wird genau die IWF-Politik den Ruin weiter verstärken, und in jedem weiteren Jahr, wo der IWF diese Politik fortsetzt, öffnet sich dieser kapitalistische Widerspruch tiefer. Es ist die klassische alte kapitalistische Überproduktionsfalle, die schon früher die Krisen ausgelöst hat - nur sind diese Krisen heute um viele Stufen größer. Das ganze Latein des IWF zeugt im Grunde von Dummheit. Aber da kann man nichts ändern, der Kapitalismus ist so. Auch die sog. antibürokratische Politik des IWF hat ihre eigenen Fallstricke. Ihr Anspruch liegt darin, daß der Kapitalismus sich besser entwickeln kann, wenn bürokratische Strukturen bekämpft und in dieser Beziehung relative Freiheiten durchgesetzt werden. Aber auf der anderen Seite braucht der IWF, braucht das internationale Kapital die bürokratischen Strukturen der Unterdrückungsapparate der verschiedenen Länder, die seinem Diktat unterstehen, um das Elend unter den Massen durchzusetzen. Damit ist die Unüberbrückbarkeit des Widerspruchs auch in einer weiteren Form gegeben. -ks- 16.4.2001
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