Konsequent marschiert diese Regierung in den nächsten Krieg ! Wie jedermann voraussehen konnte, entwickelt sich in Mazedonien der nächste Konfliktherd, und die SPD-Grüne Bundesregierung forciert den Einsatz der Bundeswehr für einen nunmehr handfesten Krieg. Fischer behauptete am 6.Juli vor dem Bundestag sogar, man könne hier durch einen Einsatz einen Bürgerkrieg verhindern, deswegen - wie edel! - solle man die Truppen schicken. Nun, die spannungsgeladene politische Situation in Mazedonien ist nichts anderes als das, was die NATO-Strategie geschaffen hat. Die UCK, die auch in Mazedonien aktiv ist, ist nichts anderes, als was in dem Krieg von 1999 massiv protegiert worden ist. Das Bombardement gegen das kleine Serbien mit den modernsten NATO-Waffen hat doch zu nichts anderem gedient , als zur sog. Befreiung des Kosovo im Sinne dieser weltweit des Drogen- und Menschenhandels bezichtigten Organisation. Diesmal aber soll es für die Bundeswehr ein Einsatz werden, bei dem auch ein direktes militärisches Eingreifen der Bundeswehr vorgesehen ist. Eine neue Stufe der Eingewöhnung der Bevölkerung auf den Krieg. Und das alles wird vorgetragen, und nichts, fast gar nichts rührte sich wochenlang von den sonst so gewohnten, in der öffentlichen Meinung dominierenden Kräften. Wir hatten doch in diesem Land eine größere “Anti-Kriegs-Bewegung”, die ein gewisses Gewicht hatte, aber die ist vollkommen integriert. Die sog. Linke tut immer weniger dagegen, weil sie mit der Sozialdemokratie unter einer Decke steckt, weil sie in ihrer Substanz selbst grün ist. Alles, was hier offiziell als sog. Linke oder “Neue Linke” apostrophiert wird, wie die sog. Ökologiebewegung, die Menschenrechtsbewegung usw. paßt sich faktisch komplett an diese neue Kriegspolitik an. Das ist im Juli 2001 noch härter, noch deutlicher als bei dem Jugoslawienkrieg von 1999. Die Ökologiebewegung, die Anti-AKW-Bewegung, die Homobefreier und was sonst noch diese Szenerie bewegt hat, ist eingepaßt in dieses imperialistische Konzept und gibt keinen Mucks von sich. Das ist auch kein Wunder, denn sie selbst vertragen sich absolut mit der internationalen Ausbeutung, der Verlagerung der Produktion, der Verlagerung der schweren körperlichen Arbeit zu einem erheblichen Teil zu den Völkern und Nationen der früheren kolonialen Welt hin, weiter nach Osteuropa hin mit dem Effekt einer Entrechtung der Lohnarbeit schließlich auf der ganzen Welt. Diese ganze politische Szenerie, die sich als links und “gegen jede Form von Unterdrückung” gibt, arbeitet vor allem daran, diese Gesellschaft abzusichern gegen ein eventuelles Übergreifen von Revolutionen, und arbeitet daran, die revolutionäre Linke blind zu machen gegenüber den grundlegenden Widersprüchen, die die Politik beherrschen. Man muß es zweimal lesen: Autonomen-Fischer kritisiert im Juli
2001die CDU, weil diese den NATO-Vorgaben nur mangelhaft folge. Die
CDU bringt nur Nebensächliches vor, wie daß die Finanzen nicht
stimmen, und daß es gewisse Gefahren gibt, und daß man sich
besser länger vorbereiten soll, aber trotzdem mahnt Fischer zu entschiedenem
Vorgehen und zu strikter Bündnistreue in der Nato! Vorgegeben wird
bei dieser Strategie, daß man Waffen einsammeln wolle, aber es glaubt
niemand, daß es sich darauf beschränkt, es glaubt auch niemand,
daß es nur dreißig Tage dauert.
Wo waren denn eigentlich die Autonomen, die sog. Undogmatischen, die
jahrelang in sog. Kämpfen hervorgetreten sind, als es noch keineswegs
vergleichbaren Ernst in den Sachen gab? Wie kommt es, daß gerade
da, wo die Bundesrepublik konkret in den imperialistischen Krieg marschiert,
sie immer ruhiger werden, und je heißer die Sache wird, desto kleiner
der Anteil von ihnen wird, der zum Einsatz dagegen bereit ist?
Und die Absichten, die hinter diesem Krieg stehen, sind nicht zu unterschätzen. Es geht hier nicht nur um den Balkan. Es geht hier darum, daß die europäischen Truppen einschließlich derer der Bundesrepublik eine Sicherungsfunktion auf dem Balkan für eine eventuelles Konzept gegen Rußland bekommen, daß weiter offensichtlich der Bundesrepublik und anderen europäischen Staaten eine Rückendeckung in Richtung Osteuropa zugewiesen wird, während die USA sich auf den Pazifik konzentrieren und zugleich durch ihre Rüstung den gesamten europäischen und russischen Raum ins Auge fassen. Dies ist e i n e der Optionen. Aus diesem Einsatz im Balkan können noch weitere Konflikte in der Zukunft, etwa zwischen den europäischen Staaten, entstehen, so wie solche Einsätze in fremden Staaten schon manchmal Konflikte zwischen größeren Staaten hervorgerufen haben. Und das Land sieht auf Grund der es beherrschenden politischen Strukturen dabei zu. Und dann kommt es zu massiven Demonstrationen der Mazedonier gegen die westlichen Staaten, die USA, Großbritannien und gegen die Bundesrepublik selbst. Sie werfen diesen Staaten vor, die albanischen UCK-Leute, den albanischen Separatismus, der mit gesellschaftlicher Reaktion verbunden ist, zu begünstigen. Es wird deutlich, daß dies kein Spaziergang werden wird. Jetzt kommen Stimmen aus der Regierungspartei selbst, die dieses Konzept in seiner Waghalsigkeit kritisieren. Man fordert mehr die Anwendung friedlicher Mittel um die europäischen Interessen durchzusetzen. Dadurch kommt die Schröder-Fischer-Regierung in die Bedrängnis. Man fürchtet jetzt zunehmend, daß ein zweiter Balkaneinsatz alles, was man bisher auf den Balkan an Positionen aufgebaut hat, ruinieren könnte. Zusätzlich könnten Rußland und China, als auch Indien erneut alarmiert werden. Deswegen folgen jetzt namentlich von den USA starke diplomatische Bemühungen zur Beruhigung und Einbeziehung nicht nur wegen des Raketenabwehrsystems, sondern auch wegen der Lage auf dem Balkan. Bush trifft sich mit Putin, Powell fährt nach China, die USA versuchen für ihre strategische Politik Zeit zu gewinnen, aber um die Nagelprobe an diesem neuralgischem Punkt kommt man nicht herum. Somit hat sich die imperialistische Politik in Europa selbst ihre Kalamitäten geschaffen, und die Nato, die militärischer Hauptgarant der internationalen Ausbeutung bleibt, kommt selbst in beträchtliche Gegensätze. Eines steht jedenfalls fest, dieser fortgesetzte Balkankonflikt gehört ganz anders in die Diskussion als bisher. Der Versuch der Parteien und Medien, diesen Einsatz als das ganz “Normale” hinzustellen, gehört entschieden angegriffen. RedNE
–ks
Aus
der Presse
Aus der FR vom 7.Juli 2001 “Berlin treibt Einsatz in Mazedonien voranKarl Feldmeyer in einem Kommentar der konservativen FAZ vom 13.Juli: “Während offiziell nur das Einsammeln von Waffen in Mazedonien auf der Tagesordnung steht, wird außerhalb der Gremien schon darüber gesprochen, was das Bündnis tun könnte, wenn keine politische Einigung zustande kommen und sich der mazedonische Konflikt ausweiten sollte. Die Überlegungen zielen auf den Einsatz einer Nato-Streitmacht von 35 000 Mann zur Unterbindung von Kampfhandlungen zwischen albanischen und slawischen Mazedoniern.”
"Der NATO-Rat hat in seinem Beschluss vom 29.6.2001 ein Szenario für einen möglichen militärischen Einsatz von NATO-Soldaten beschlossen. Der NATO Rat beschreibt hierfür die notwendigen Bedingungen: |