Internet Statement 2001-26
Konsequent marschiert diese Regierung in den nächsten Krieg ! Wie jedermann voraussehen konnte, entwickelt sich in Mazedonien der nächste Konfliktherd, und die SPD-Grüne Bundesregierung forciert den Einsatz der Bundeswehr für einen nunmehr handfesten Krieg. Fischer behauptete am 6.Juli vor dem Bundestag sogar, man könne hier durch einen Einsatz einen Bürgerkrieg verhindern, deswegen - wie edel! - solle man die Truppen schicken. Nun, die spannungsgeladene politische Situation in Mazedonien ist nichts anderes als das, was die NATO-Strategie geschaffen hat. Die UCK, die auch in Mazedonien aktiv ist, ist nichts anderes, als was in dem Krieg von 1999 massiv protegiert worden ist. Das Bombardement gegen das kleine Serbien mit den modernsten NATO-Waffen hat doch zu nichts anderem gedient , als zur sog. Befreiung des Kosovo im Sinne dieser weltweit des Drogen- und Menschenhandels bezichtigten Organisation. Diesmal aber soll es für die Bundeswehr ein Einsatz werden, bei dem auch
ein direktes militärisches Eingreifen der Bundeswehr vorgesehen ist. Eine
neue Stufe der Eingewöhnung der Bevölkerung auf den Krieg. Und das alles
wird vorgetragen, und nichts, fast gar nichts rührte sich wochenlang von
den sonst so gewohnten, in der öffentlichen Meinung dominierenden Kräften.
Wir hatten doch in diesem Land eine größere “Anti-Kriegs-Bewegung”, die
ein gewisses Gewicht hatte, aber die ist vollkommen integriert. Die sog.
Linke tut immer weniger dagegen, weil sie mit der Sozialdemokratie unter
einer Decke steckt, weil sie in ihrer Substanz selbst grün ist. Alles,
was hier offiziell als sog. Linke oder “Neue Linke” apostrophiert wird,
wie die sog. Ökologiebewegung, die Menschenrechtsbewegung usw. paßt sich
faktisch komplett an diese neue Kriegspolitik an. Man muß es zweimal lesen: Autonomen-Fischer kritisiert im Juli 2001die
CDU, weil diese den NATO-Vorgaben nur mangelhaft folge. Die CDU bringt
nur Nebensächliches vor, wie daß die Finanzen nicht stimmen, und daß es
gewisse Gefahren gibt, und daß man sich besser länger vorbereiten soll,
aber trotzdem mahnt Fischer zu entschiedenem Vorgehen und zu strikter
Bündnistreue in der Nato! Vorgegeben wird bei dieser Strategie, daß man
Waffen einsammeln wolle, aber es glaubt niemand, daß es sich darauf beschränkt,
es glaubt auch niemand, daß es nur dreißig Tage dauert. Wo waren denn eigentlich die Autonomen, die sog. Undogmatischen, die
jahrelang in sog. Kämpfen hervorgetreten sind, als es noch keineswegs
vergleichbaren Ernst in den Sachen gab? Wie kommt es, daß gerade da, wo
die Bundesrepublik konkret in den imperialistischen Krieg marschiert,
sie immer ruhiger werden, und je heißer die Sache wird, desto kleiner
der Anteil von ihnen wird, der zum Einsatz bereit ist? Und die Absichten, die hinter diesem Krieg stehen, sind nicht zu unterschätzen. Es geht hier nicht nur um den Balkan. Es geht hier darum, daß die europäischen Truppen einschließlich derer der Bundesrepublik eine Sicherungsfunktion auf dem Balkan für eine eventuelles Konzept gegen Rußland bekommen, daß weiter offensichtlich der Bundesrepublik und anderen europäischen Staaten eine Rückendeckung in Richtung Osteuropa zugewiesen wird, während die USA sich auf den Pazifik konzentrieren und zugleich durch ihre Rüstung den gesamten europäischen und russischen Raum ins Auge fassen. Dies ist e i n e der Optionen. Aus diesem Einsatz im Balkan können noch weitere Konflikte in der Zukunft, etwa zwischen den europäischen Staaten, entstehen, so wie solche Einsätze in fremden Staaten schon manchmal Konflikte zwischen größeren Staaten hervorgerufen haben. Und das Land sieht auf Grund der es beherrschenden politischen Strukturen dabei zu. Und dann kommt es zu massiven Demonstrationen der Mazedonier gegen die westlichen Staaten, die USA, Großbritannien und gegen die Bundesrepublik selbst. Sie werfen diesen Staaten vor, die albanischen UCK-Leute, den albanischen Separatismus, der mit gesellschaftlicher Reaktion verbunden ist, zu begünstigen. Es wird deutlich, daß dies kein Spaziergang werden wird. Jetzt kommen Stimmen aus der Regierungspartei selbst, die dieses Konzept in seiner Waghalsigkeit kritisieren. Man fordert mehr die Anwendung friedlicher Mittel um die europäischen Interessen durchzusetzen. Dadurch kommt die Schröder-Fischer-Regierung in die Bedrängnis. Man fürchtet jetzt zunehmend, daß ein zweiter Balkaneinsatz alles, was man bisher auf den Balkan an Positionen aufgebaut hat, ruinieren könnte. Zusätzlich könnten Rußland und China, als auch Indien erneut alarmiert werden. Deswegen folgen jetzt namentlich von den USA starke diplomatische Bemühungen zur Beruhigung und Einbeziehung nicht nur wegen des Raketenabwehrsystems, sondern auch wegen der Lage auf dem Balkan. Bush trifft sich mit Putin, Powell fährt nach China, die USA versuchen für ihre strategische Politik Zeit zu gewinnen, aber um die Nagelprobe an diesem neuralgischem Punkt kommt man nicht herum. Somit hat sich die imperialistische Politik in Europa selbst ihre Kalamitäten geschaffen, und die Nato, die militärischer Hauptgarant der internationalen Ausbeutung bleibt, kommt selbst in beträchtliche Gegensätze. Eines steht jedenfalls fest, dieser fortgesetzte Balkankonflikt gehört ganz anders in die Diskussion als bisher. Der Versuch der Parteien und Medien, diesen Einsatz als das ganz “Normale” hinzustellen, gehört entschieden angegriffen. RedNE
–ks
Aus der Presse
Karl Feldmeyer in einem Kommentar der konservativen FAZ vom 13.Juli:
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