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Statement 2001-34
Gegen
das Lügengespinst der US-Propaganda die notwendigen Aufdeckungen organisieren!
Zur Propaganda der USA und unserer Medien über den islamistischen fundamentalistischen
Terrorismus des Osama bin Laden als den maßgeblichen Urheber der monströsen
Anschläge in den USA kann man nur eines sagen: Sie ist vollkommen
unglaubwürdig. Die jetzt angekündigte Politik der großangelegten
imperialistischen Interventionskriege gegen tatsächliche, aber auch
gegen angebliche Unterstützerländer, und der reaktionären Eingriffe
in die inneren Verhältnisse vieler Länder, auch des unseren, muß von
der Linken entschiedenst bekämpft werden, sonst verliert sie jede Legitimation,
und es ist zunächst die vorrangige Aufgabe aller Linken, das Lügengespinst
zu zerreißen.
Wovon muß dabei ausgegangen werden:
- Der islamistische fundamentalistische Terrorismus des Osama bin Laden
und anderer Gruppen ist ein Produkt der USA selbst und einer ihrer wichtigen
Helfer bis auf den heutigen Tag. Seit 1985 spätestens haben die USA
selbst die moderne militärische Ausrüstung, Finanzierung und Ausbildung
dieser Gruppen sowie ihre massenweise Rekrutierung aus einer ganzen
Reihe von islamischen Ländern, vermittelt über eng verbündete Staaten
wie Pakistan und Saudi-Arabien, geleitet, zunächst um sie als Instrument
im Afghanistankrieg einzusetzen. Ohne die USA wären diese Gruppen fast
nichts. Später tauchen solche Organisationen wie bspw. gerade die bin-Laden-Organisation
dann an anderen Brennpunkten auf, wo die USA involviert sind, aber es
vorziehen, verdeckt zu operieren, wie in Bosnien, in Tschetschenien
und in Albanien--Kosovo. Als Mitkämpfer der UCK bspw. dienen sie bis
heute unmittelbar den Absichten der USA. Es hat zwar auch den einige
Anschläge gegeben, wie 1993 auf das WTC, auf die US-Botschaften in Afrika
und auf den Zerstörer Cole, der von Osama bin Laden gegen die USA verübt
worden sein soll, jedoch handelt es sich um Akte, die die Herrschaft
der USA erst recht nicht ankratzten und faktisch eher von
propagandistischem Nutzen gewesen sind. Für die Lügengespinste der USA
selber, mit denen sie über den wahren Charakter des islamistischen terroristischen
Fundamentalismus in seinem und ihrem eigenen Interesse hinwegtäuschen,
sind solche Akte sogar unentbehrlich. Daher widersprechen diese Ereignisse
nicht der grundsätzlichen Einschätzung der äußerst engen Liaison des
islamistischen fundamentalistischen Terrorismus mit der US-Außenpolitik.
- Daß die bin-Laden-Organisation zu solchen Anschlägen wie jetzt selbständig
in der Lage sein soll, wird zurecht aus einer ganzen Reihe von Gründen
bezweifelt. Während es keineswegs ausgeschlossen erscheint, daß Leute
aus diesen Kreisen an den Anschlägen beteiligt waren, stellt die enorme
geheimdienstliche und generalstabsmäßige Leistung, die zur Vorbereitung
erforderlich war, eine leitende Rolle des Osama bin Laden oder einer
von ihm abhängigen Organisation entschieden in Frage. Es ist auch zu
auffällig, wenn einerseits Osama bin Laden seit Jahren als der internationale
Topterrorist unter Fahndung und intensivster geheimdienstlicher Überwachung
stehen solle, wenn aus dieser Richtung monströse Anschläge angekündigt
werden, wenn sogar rechtzeitig konkrete Warnungen in den USA eingehen,
und die US-Regierung dann erklärt, ihre Geheimdienste seien absolut
ahnungslos gewesen.
- Die USA zerren offenkundig den Interventionskrieg an den Haaren herbei.
Das sollte für Linke und Antiimperialisten nicht unerwartet kommen,
angesichts der schweren Krisen der USA und des westlichen Kapitalismus
überhaupt. Sie haben die Lage im Mittleren Osten und an anderen Stellen
der Welt nicht mehr unter Kontrolle. Die wirtschaftliche Krise droht
zum Absturz zu werden, und das natürlich bereits vor den Anschlägen.
Auf der anderen Seite wird dem islamischen Fundamentalismus, exemplarisch
ist das Regime in Iran, von den betrogenen Massen zunehmend die Frage
gestellt, was er eigentlich geleistet habe. Die soziale Krise in Iran
- und nicht nur dort, sondern überhaupt im islamisch dominierten Bereich
- brennt, und Organisationen wie die Hamas treten auf der Stelle, weil
die USA, die Israel unterstützen, zugleich nur wenig versteckt
ihre Finger im islamischen Fundamentalismus haben.
Aus den angegebenen Gründen kommt man keinesfalls, wenn man politisch
denkt, um die Prüfung der Vermutung herum, daß es sowohl bei bestimmten
ultrareaktionären Kräften der USA wie auch von islamisch-fundamentalistischen
Kräften her ein Interesse an solchen Ereignissen gibt. Für die USA,
weil sie den Ausweg in Kriegshysterie und Kriegen suchen und dafür Begründungen,
Anlässe, bis hin zu Provokationen brauchen; für den islamischen Fundamentalismus,
weil er zeigen muß, daß angeblich etwas gegen den "Großen Satan"
geschieht.
Die gesamte Linke sowie auch alle anderen Kräfte, die an neuen imperialistischen
Interventionskriegen kein Interesse haben, müssen diese und womöglich
weitere Zusammenhänge in der Öffentlichkeit zum Thema machen, die Lügen
zurückweisen und die gegen alle Medienblockade die notwendige Aufklärung
betreiben.
Walter Grobe
Redaktion Neue Einheit
19. Sept. 2001