Internet Statement 2002-27
Die "Rot-Grüne" Regierung noch einmal ? 17.9.02 Zieht man die Ergebnisse aus vier Jahren "rot-grüner" Koalition zusammen, und läßt sich nicht von der Propaganda um kurzfristige Ereignisse wie die Elbe-Flutwelle und Schröders sog. Kampf gegen die Flut und noch weniger von der Stilisierung von Schröder als Vorkämpfer gegen den Irakkrieg beeinflussen, so ist das Urteil für vier Jahre "rot-grüne" Koalition absolut vernichtend. Denn fast alle Schichten der Bevölkerung, Angestellte wie Arbeiter,
aber auch kleine und mittlere Unternehmen und sogar ein sehr großer
Teil der Vertreter der großen Unternehmen pfeifen auf Schröder
und haben nach vier Jahren die Nase voll.
Wenn es nach Schröder im Jahre 2000 gegangen wäre, hätte der allergrößte Teil der herkömmlichen Produktion im Lande verschwinden können, und damit ein ganz erheblicher Teil der Beschäftigten, zugunsten eines vermeintlich boomenden "Dienstleistungssektors". Die Jahre 2000 bis 2002 aber haben der Bevölkerung in Deutschland, wie in der ganzen Welt, etwas anderes gelehrt. Die Schröder-Regierung zusammen mit den Grünen hatte sich auf dem vorausgegangenen Boom tragen lassen und geglaubt, daß der vermeintliche Geldsegen aus dieser Seifenblasenökonomie ihnen über noch so unverträgliche Widersprüche ihres Handelns hinweghelfen würde, auch dabei, die Destruktion, die sie bisher betrieben haben, zu decken Dies hat sich in Schall und Rauch aufgelöst, und dies sollte auch nicht durch eine Propaganda, die Schröder als angeblichen Verteidiger von Frieden herausstellt, aufgehoben werden. Die Partei der Grünen hat von ihrem Wesen diesen ganzen Prozeß
unterstützt. Aber die Grünen sind nicht nur aufgetreten mit
ihrer ständigen Mahnung vor angeblichen weltweiten Umweltkatastrophen,
mit ihrem Kampf für das Rückwärts, den sie als den Kampf
für das Vorwärts ausgeben. Sie haben auch versprochen, die grundsätzlichsten
Pazifisten zu sein, und sind über 20 Jahre mit diesem Wimpel umhergezogen.
In diesen vier Jahren haben sie gezeigt, wer sie sind, und da kann man
sich nicht am Schluß durch ein paar wohltönende Phrasen am
Ende der Legislaturperiode täuschen lassen. Gerade der Vertreter
dieser Partei, Fischer, ist als besonderer Scharfmacher im Jugoslawienkrieg
wie auch bei weiteren kriegerischen Einsätzen wie auch bei der grundsätzlichen
Bejahung der weltweiten Nato-Interventionsstrategie hervorgetreten. Allerdings existierte schon vor dem Jahre 1998 eine Misswirtschaft, Ämterpatronage und Gefälligkeitswirtschaft, die die "rot-grüne" Regierung vorgefunden hat. Die Rentenkasse wurde schon seit langem geplündert. Aber die Methode, durch derartige indirekte Steuern ("Ökosteuer") die Rentenkassen zu stützen, um damit die Abgaben auf die Arbeit zu entlasten, war von Anfang an ein Schildbürgerstreich. Es bedeutete vor allem, Abgaben für die zu schaffen, die von Abgaben befreit werden sollten. Das konnte nichts bringen. In der Tat bedeutete es, daß die Bürokratie damit immer weiter aufgebläht wird.
Wie die Frage der Zuwanderung behandelt wird von Seiten aller Kräfte des Parlaments, ist eine einzige Beleidigung der großen Mehrheit der Bevölkerung dieses Landes. Wenn man die demographische Frage erhebt, muß eine Frage zuerst gestellt werden: Warum ist denn die demographische Entwicklung so niedrig seit nunmehr drei Jahrzehnten? Ist das eine angeborene Eigenschaft dieser Nation, oder hat das etwas mit dem ökonomischen und politischen und kulturellen System zu tun, in dem wir leben? Natürlich ist es das letztere. Es sind die sozialen Bedingungen, die über Jahre hinweg hier der Bevölkerung diktiert worden sind, aber von keinen der Parteien sind sie schon frühzeitig so formuliert worden wie von den Parteien der sog. "rot-grünen" Koalition. Die Sozialdemokratie hat mit ihren früheren revolutionären Traditionen nun schon zwanzigfach gebrochen. Noch 1997 behauptete der frühere Bundeskanzler Kohl unwidersprochen
im Deutschen Bundestag, das deutsche Volk habe in "freier Selbstbestimmung"
diesen Weg der demographischen Verminderung beschritten. Welch eine Anmaßung
von Seiten dieser Parteien und dieses Parlamentes, die das über Jahrzehnte
hinweg zu verantworten hatten, bei denen über die gleichen Jahre
kein Geld für Kindertagestätten da war, die aber Milliarden
ausgaben, um zum Beispiel mit regelrechten Kopfgeldzahlungen die Menschen
hierher zu holen. Es gibt einen klaffenden Gegensatz zwischen der Benachteiligung
der Familien und Erziehenden im Inneren und der Förderung der gezielten
Einwanderung in das Land schon seit 25 Jahren. Gerade deswegen ist die
Zuwanderung eine solche "heiße Frage", von der das Kapital
verfügt hat, daß sie nicht diskutiert werden soll. Es ist aber
eine Frage, weil sie sehr viel über die Ökonomie und Politik
dieser Parteien, und zwar am allermeisten bei SPD und Grünen, aussagt.
Nicht umsonst hat die Regierung Kohl im Jahre 98 die Quittung für
ihre Abgehobenheit von der Wirklichkeit bekommen. Das Schlimme war aber,
was stattdessen kam.
Es gibt Teile innerhalb des Landes, die werden sich nicht davon abbringen lassen, die sog. rot-grüne Koalition zu wählen, weil sie sich auf die Bürokratie stützen, weil sie ein Teil der Bürokratie sind, die diese Parteien besonders trägt, weil sie diese Parteien gewohnheitsgemäß wählen, weil sie ein Teil des saturierten Kleinbürgertums sind, oder aber Angehörige einer besonderen alternativen Spezialkultur sind, die überhaupt ihre Existenz den besagten Strömungen, die diese Regierung tragen, verdankt. Aber man kann niemanden sie zur Wahl empfehlen. In der Tat hat der Wähler keine Wahl. Die CDU/CSU vertritt in sehr vielen Fragen genau das Gleiche. Was die Hartz-Kommission angeht, so riefen eine Reihe ihrer Vertreter Bravo und forderten weitergehende Maßnahmen. Was die Bundeswehr und die sogenannte innere Sicherheit, das heißt Kontrolle des Bürgers unter dem Deckmantel angeblicher Terrroristenbekämpfung, angeht, so spielen sie sich als Ultras auf. Was die Frage der Verlagerungen und die Durchsetzung der sogenannten Dienstleistungsgesellschaft angeht, so sind sie nicht ganz so fanatisch wie die SPD und Grünen, versuchen von daher, sich gegenüber diesen zu profilieren. - Es ist wirklich ein Zeichen der Geschichte, daß diese sog. soziale Regierung enger als jede andere mit der Finanzoligarchie und mit dem größten Finanzkapital, wie der Deutsche-Bank-Gruppe und der Allianz-Gruppe, wie auch dem US-Kapital zusammenhängt und diesen unermeßliche Profite und Vorteile zugeschanzt hat. Die CDU versucht nun insbesondere sich als ein Anwalt der mittleren und kleineren Unternehmen zu geben, aber auch sie hängt am Tropf des ganz großen Kapitals, wie schon immer. Niemand kann ausschließen, daß die CDU/CSU insgesamt eine Rechtsentwicklung in Europa begünstigt, daß sie mit einem verstärkten Druck gegen die aufstrebenden Nationen in der "Dritten Welt", aber auch gegen Osteuropa agiert. Die Politik der derzeitigen Regierung hatte erst auch die meisten Manager auf ihrer Seite, Schröder wurde als "Genosse der Bosse" bezeichnet, die desaströse Lage in der Wirtschaft aber hat dazu geführt, daß jetzt die Mehrheit der Manager davon Abstand genommen hat und Stoiber favorisiert, jene extremen Ausnahmegruppen aus dem Versicherungswesen und einem Teil der Banken und der Ökoindustrie ausgenommen. Schließlich agiert die FDP als ein "Vorkämpfer gegen
Bürokratie und Steuersystem", welche in der Tat ein Hemmnis
für die Entwicklung innerhalb des Landes, selbst innerhalb des Kapitalismus
bilden. Aber nicht nur, daß die FDP in der Vergangenheit als der
Promotor des Neoliberalismus aufgetreten ist, der größte Fürsprecher
für die Gewinner und nicht selten der Korrupten aus diesem System
war, die Bürokratie ist auch mit eben den Parteien durchsetzt, mit
denen die FDP eine Koalition eingehen will. Um diese Bürokratie und
die wahnwitzige Ungerechtigkeit des Steuersystems zu treffen, ist mehr
nötig als eine FDP, da ist schon eine Revolution innerhalb dieses
Systems notwendig. All das verbietet, hier eine diese Parteien zur Wahl zu empfehlen. In jedem Fall muß die überwiegende Mehrheit mit einem Angriff auf ihre Rechte rechnen. Und es bleibt der Hinweis, daß eine Wiederwahl der "rot-grünen" Koalition sogar als ein besonderer Freibrief von jenen gesehen wird, alle Handlungen, die während der letzten vier Jahre erfolgt sind, nunmehr verstärkt fortzusetzen. Redaktion Neue Einheit
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