Internet-Statement 2002-31

 

 Fragen an die Bahn

29.12.2002     

Im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Bahn am 24./25. Dezember in ganzen Teilen der Republik kommt es zu immer befremdlicheren Äußerungen von führenden Vertretern der Bahn. Es wird dabei insbesondere betont, man hätte an dem ganzen Geschehen nichts ändern können, weil die Strecken nun einmal für jede Art von Verkehr, gleich ob mit Elektrolokomotiven oder mit Dieselloks, blockiert gewesen seien, da z.B. Bäume auf den Gleiskörpern gelegen hätten, die erst hätten entfernt werden müssen. Da stellt sich die Frage: ist es denn überhaupt möglich, daß bei ICE-Trassen, auf denen Züge mit 200 km/h und mehr verkehren, Bäume auf die Schienen fallen können? Soweit uns bekannt, ist es notwendig, daß die Bäume einen ausreichenden Sicherheitsabstand von solch einer Trasse haben, sonst wäre doch allgemein eine Verkehrsgefährdung gegeben, denn ein Baum kann immer aus verschiedenen Gründen Teile verlieren, zusammenbrechen, im Sturm umfallen o.ä.. Es stellt sich also konkret die Frage: wieviele Bäume lagen am 24./25. Dez. auf ICE-Trassen? Das wäre auch eine Frage der Sicherheit, die die Öffentlichkeit interessiert.
Haben die Bäume aber nur auf Nebenstrecken gelegen, wo kleinere Regionalzüge oder Schienenbusse verkehren, dann hätte es zu keiner Stockung von vielen Dutzend ICE-Zügen kommen können. Dann betrifft es die ICE-Züge auch nicht. Die Möglichkeit des Einsatzes von Dieselloks im Falle von vereisten Oberleitungen wurde selbst verschiedene Male von Bahnmitarbeitern erwähnt.

Es ist in der Öffentlichkeit auch nicht bekannt, daß in früheren Jahrzehnten die Bahn wegen Wetterkapriolen ihren Betrieb in bestimmten Regionen einstellen mußte, es sei denn bei wirklichen Katastrophen wie bei Überschwemmungen. Aber wegen Sturm oder Eisregen oder Glatteis wurden unseres Wissens früher Züge nicht angehalten. Gibt es besondere Bedingungen, daß das heute notwendig ist?

Schließlich sollte die Deutsche Bahn AG erklären, wieviele ICE-Züge im Bereich Niedersachsen und Bremen an jenem 24./25. Dez. nicht mehr weiterfahren konnten und durch stundenlangen Aufenthalt zu Verzögerungen gezwungen waren, denn es ist der Eindruck entstanden, daß bis weit über diesen Bereich hinaus der Verkehr gestockt hat, weil Dutzende von ICEs in bestimmten Bereichen aufgelaufen waren und die Gleise von daher blockiert waren. Alles, was die Bahn bisher zu diesen Vorfällen geäußert hat, ist wenig sachlich und sogar mit Drohungen gegen Kritiker vermischt, deshalb wäre es angemessen, einmal konkrete Fakten und Daten über jene Ereignisse am 24./25. Dez. bekannt zu geben.

Redaktion Neue Einheit
-ks

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