Internet Statement 2003-07

 

Wie es deutsche "Dienste" und die FAZ gerne drehen würden - das heuchlerische Lamento über irakische Raketen

Rumsfeld erklärt, die Truppen der USA und Großbritanniens seien bereit zum Angriff auf den Irak, und hektisch wird nach etwas gesucht, womit der erklärte Wille der großen Mehrheit aller Staaten der Welt ausgetrickst und ganz schnell ein Angriffsbefehl gerechtfertigt werden soll. Und siehe da, Merkel eiert in die USA, um sich Bushs Mannschaft anzudienen. Auch deutsche Geheimdienste wollen bei diesem miserablen Spiel nicht fehlen. Jetzt haben sie angeblich entdeckt, daß der Irak im Grenzgebiet zu Kuweit Raketen stationiert, die die Truppen dort erreichen könnten, darunter die deutschen, und damit werde eine UNO-Resolution verletzt. Die Resolution 949 "verbietet ausdrücklich die Stationierung von Waffen in Richtung der kuweitischen Grenze, die andere Streitkräfte bedrohen könnten. Daß Bagdad noch Anfang Februar einen solchen Verstoß in Kauf genommen habe, zeige die mangelnde Bereitschaft von Saddam Hussein zum Einlenken, heißt es bei den deutschen Nachrichtendiensten." So versucht die FAZ-Sonntagszeitung v. 23.2.03, derartiges geheimdienstliches Gemurmel aufzublasen - um Deutschland doch noch in die Kriegskoalition hineinzumanövrieren.

So geht das also. 210.000 Mann der USA sind inzwischen rund um den Irak zusammengezogen, ein Großteil davon in Kuweit; Bush, Rumsfeld, Rice machen überhaupt kein Hehl mehr daraus, daß sie einen Krieg des Schreckens gegen das irakische Volk führen wollen, um dort ein Protektorat zu errichten, ganz gleich, welche Waffen das Regime noch hat oder nicht hat; sie machen kein Hehl daraus, daß es von da aus weitergehen soll gegen andere Völker, und daß sie der ganzen Welt das erste Beispiel ihrer faschistischen Präventivdoktrin aufdrücken wollen. Die US-Truppen haben Waffenarsenale, darunter atomare, biologische und chemische, denen gegenüber die Kurzstreckenraketen des Irak kaum mehr sind als ein paar mögliche Nadelstiche. Noch nie wurde ein Land unverhohlener und übermächtiger mit einer Aggression bedroht als jetzt der Irak - aber wenn er die letzten Waffen, die ihm verblieben sind, gegenüber den Invasoren in Stellung bringt, dann geht ein Gejaule los, das an Adolf Hitler erinnert, wenn er die bedrohte Unschuld markierte.

Die Forderung, daß Deutschland sich nicht an dem Angriff der USA und Großbritanniens beteiligen darf, behält voll ihre Berechtigung. Propagandamanöver über eine mögliche Aggression gegen deutsche Truppen in Kuweit sind zurückzuweisen. Wenn ein deutsches Kontingent dort mitten unter 100.000 Mann US-Truppen stationiert ist und von ihnen seinen Standort und seine Befugnisse zugewiesen bekommt, kann es doch nicht mehr beanspruchen, mit der US-Aggression nichts zu tun zu haben. Es ist Aufgabe der deutschen Regierung, endlich dafür zu sorgen, daß dieses Kontingent nicht zum Hebel wird, Deutschland in die Machenschaften hineinzuziehen.

W. Grobe 23.2.03

 

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