Internet Statement 2003-14
Klare Positionen
für den 1. Mai
In Berlin gibt es Vorbereitungen
zur Demonstration am 1.Mai. Wieder werden verschiedene Konzeptionen diskutiert.
Es gibt eine Reihe von Organisationen, die eine Demonstration mit
revolutionärem Anspruch organisieren wollen. Eine solche Organisation muß
jedweden Imperialismus bekämpfen, sie kann aber auf keine Fall an
den aktuellen Ereignissen von großer Tragweite vorbei gehen. In
jedem Fall gilt:
Für eine Demonstration
in Berlin die sich unmißverständlich gegen den Irak-Krieg der
USA und ihrer Verbündeten ausspricht, die das wichtige aktuelle Event
klar benennt und den Widerstandskampf des irakischen Volkes und aller
arabischen Völker gegen diese flagrante Aggression unterstützt.
Für eine Demonstration
die unmißverständlich die sozialen Belange breitester Teile
unter den Lohnabhängigen unterstützt - angefangen von der
Opposition gegen die Streichung des Arbeitslosengeldes, gegen die Einführung
der sog PSAs, der organisierten Leiharbeit im großen Stil,
bis gegen die ganze Ablastung der Folgen der wahnwitzigen ökonomischen
Politik, die die Bourgeoisie in den letzten Jahren gemacht hat, vor allem
auf die kleinen Leute, die Wenigverdienenden, die ärmeren Bevölkerungsschichten
insgesamt - und die damit auch zum Sprachrohr dieser Interessen wird.
Gegen eine Demonstration,
die sich vorwiegend als Demonstration der Szene definiert und sich abseits
von den sozialen Problemen stellt und defacto den USA-Imperialismus unterstützt.
In diesem Jahr finden wieder
Auseinandersetzungen um die Gestaltung des 1.Mai statt.
In allen früheren Jahren schon war zu erkennen, daß die bisherigen,
Jahr für Jahr wiederkehrenden Demonstrationen des 13 Uhr Bündnisses"
und auf der anderen Seite der Autonomen, sich zunehmend in Widerspruch
zu den sozialen Fragen und zu den sozialen Belangen der Mehrheit der Bevölkerung
dieser Stadt und dieses Landes begeben. Dies erfährt in diesem Jahr
einen um so deutlicheren Ausdruck.
Die ersten Vorschläge für die Entwicklung der Demonstration
lassen sage und schreibe eine explizite Verurteilung des USA-Imperialismus
wegen seines Krieges im Irak aus. Ja, es wird einem sogar entgegengehalten,
es sei nicht konsensfähig, nicht möglich, dies innerhalb der
Szene durchzusetzen. Diese Szene beherrscht die 1.Mai-Demonstration seit
langem, sie existiert neben der offiziellen DGB-Demonstration, die in
gleicher Weise alle wesentlichen Probleme verniedlicht und seit Jahr und
Tag von ihnen ablenkt.
Bei den jetzigen Verhandlungen wird unsere Organisation versuchen, dieser
klaren Position Geltung zu verschaffen. Es wird schwer sein, dies gegenüber
der Szene durchzusetzen, die auf eine Reserve von einigen -zigtausend
Menschen innerhalb der Stadt verweisen kann. Trotzdem wird es aber verdeutlichen
- sollten diese Kräfte weiterhin die Politik so fahren wie sie es
gewohnt sind - daß sie im deutlichen Widerspruch zu den Grundinteressen
der Bevölkerung stehen.
Die gewaltigen Demonstrationen gegen den USA-Imperialismus und den USA-imperialistischen
Krieg sprechen eine deutliche Sprache. Ebenso die Bereitschaft von Schülern
wie Gewerkschaftern, sich für die sozialen Belange einzusetzen.
Möglicherweise wird es an diesem 1.Mai wiederum Demonstrationen geben,
die faktisch diese Interessen der breiten Mehrheit schneiden. Unsere Organisation
wird jedenfalls alles dafür tun, daß dies nach Möglichkeit
nicht der Fall ist oder geschwächt wird.
Red. Neue Einheit
24.03.03
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