Internet-Statement
2004-02
Januar 2004: Neue Aktion der Studenten Auf der heutigen Vollversammlung der Technischen Universität in
Berlin wurde am Schluß aufgerufen, an einer Besetzung des Willi-Brandt-Hauses
teilzunehmen. Recht spontan begaben sich eine Reihe von Studenten in den
Bezirk Kreuzberg, in der Nähe des Halleschen Tores, wo dieser Sitz
der Bundeszentrale der SPD sich befindet. Es versammelten sich insgesamt
um die 250 Studenten vor dem Gebäude. Das relativ große, geschützte
Gebäude kann man mit wenigen Leuten nicht so leicht "besetzen". Von der Terrasse aus konnten die Forderungen vorgebracht werden. Immer wieder wurden Losungen skandiert wie: "Wir wollen Bildung! Für alle! Und zwar umsonst!" Oder: "Wir sind hier, und wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut." Unter den Transparenten hieß es: "Spart nicht an uns, denn wir sind die Zukunft." Und : "Die Senatoren, die spinnen doch!" Man wies darauf hin, daß die Aktionen der Studenten weitergehen.
'Wenn ihr gedacht habt, daß nach Weihnachten Ruhe ist, dann seht
ihr Euch jetzt getäuscht.' Die Forderungen der Studenten gegen die
Pläne des Senats wurden noch einmal vorgebracht. Und es hieß
über die ganze Tendenz, die alle etwas angeht: "Menschen
werden zu Zahlen- und Kostenfaktoren degradiert" Insgesamt dauerte die Aktion mehrere Stunden. Der Verkehr der anliegenden
Straßen war blockiert. Die Polizei hielt sich insgesamt gesehen
zurück, die Anweisung dürfte gelautet haben, die Sache nicht
erneut anzufachen. Anfänglich kam es zu einzelnen Tätlichkeiten,
die Studenten wurden mit einem Pfefferspray angegriffen. Es gelang der
Polizei aber schließlich, den Eingang zu kontrollieren, und die
Beteiligten aus dem SPD-Haus einzeln herauszuführen. Klar wurde auch gegen die neuesten SPD-Vorhaben von sog. Elite-Universitäten
Stellung genommen, die die Abstufung der Bildung auf der anderen Seite
charakterisieren. Gute Ausbildung für alle, "Eliteuniversitäten
für alle!" !! Sowohl die FU wie die TU haben die Fortsetzung des Streiks beschlossen. Die HU setzt ihn bedingt fort, will aber jetzt auch nicht nachstehen. Es wird noch viele Anstrengungen kosten, denn die übrige Bewegung in der Bevölkerung zieht nur langsam nach. Viele Studenten kommen auch durch den Streik in eine problematische Lage. Aber es ist deutlich, wir dürfen uns diese Maßnahmen, diese Dreistigkeit der Politik und des Kapitals nicht gefallen lassen.
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