Internet Statement 2004-83
Aus dem alten Dresden - Interessantes enthüllt sich, und wer sich darüber aufregt In einigen Pressemeldungen der letzten Tage sind einige interessante Details über das Dresdener behördliche Innenleben bekannt geworden: - Im noblen Wohnviertel
von Dresden-Loschwitz steht ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung,
dessen Parterre ein Polizeibeamter mit Lebensgefährtin und Familie bewohnt,
während oben der Bordellbetreiber, mutmaßliche Rauschgifthändler und Besitzer
entsprechender Waffen Detlef K. residiert. Aber nicht nur häusliche Gemeinschaft
liegt vor: die Hausfrau aus dem Parterre ist die Schwester des Zuhälters
vom Obergeschoß. Außerdem arbeitet sie gleichzeitig auch als Verwaltungsangestellte
im Innenministerium, und zwar in der als sensibel geltenden Poststelle.
Damit noch nicht genug: das Bordell von K. liegt im dienstlichen Einsatzbereich
seines ‚Schwagers’. Interessant
daran sind allerdings die Reaktionen in der Hauptstadt Sachsens und anderswo.
Hier hagelt es Beschwerden und gerichtliche Schritte wegen der Behandlung
des Polizisten und seiner Angehörigen. Würde es die Presse auch aufregen,
wenn es nicht ihre Klientel getroffen hätte? Weiter scheint es ihnen
noch nicht einmal einen Kommentar wert, daß ein Polizist und eine Mitarbeiterin
des Innenministeriums enge persönliche Gemeinschaft mit dem hochkriminellen
Milieu pflegen. Die „Sächsische Zeitung“ schrieb am 20.12, bevor die Sache anscheinend einem anderen Redakteur übertragen wurde: K. war bereits vorbestraft wegen Anstiftung eines Sprengstoffanschlags auf eine Polizeiwache!! Das Magazin „Der Spiegel“ aber ist es wie so oft, das den Ton der Entrüstung über die ang. Unverhältnismäßigkeit des Einsatzes vom 17. 12. vorgibt. Die Staatsanwaltschaft hat der Polizei vorgeworfen, ihr sei bekannt gewesen, daß im Parterre ein Polizist mit seiner Familie wohnt. Es stellen sich aber ganz andere Fragen: Was war der Justiz und dem Innenministerium zuvor bekannt über diese Verhältnisse, welche Maßnahmen waren ergriffen worden. Der neue Innenminister wird mit den Worten zitiert, „Sage mir mit wem Du umgehst, und ich sage Dir wer Du bist.“ Es sollte deshalb darauf geachtet werden, was in der Presse, insbesondere in Sachsen, und von den verschiedenen Behörden weiterhin zu diesem Vorfall erfolgt. Da kommt vielleicht noch einiges zu Tage. Und es ist die Ansicht von vielen, daß da noch viel mehr herauskommen sollte. Nicht unwahrscheinlich, daß dieses Milieu mit seinen staatlichen Verbindungen auch mit der renitenten Förderung des Neonazismus in Verbindung zu bringen ist. RedNE
Siehe auch "Die Welt" vom 21.12. und die Sächsische Zeitung vom 20.12., 22.12.
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