Internet Statement 2005-20
Aus der Presse: Handelsblatt Die internationale Konstellation ist einer ständigen Veränderung unterworfen. Wie wir schon verschiedene Male festgestellt haben, untergräbt sich der Vorherrschaftsanspruch der USA nicht zuletzt aufgrund des Gegensatzes mit den großen asiatischen Ländern, aufgrund der Entwicklung derselben und der daraus resultierenden Verschiebung der ökonomischen Weltgewichte. Die Rolle der USA stößt gegenwärtig gerade im Widerspruch zu diesen Staaten an ihre Grenze. Auf diese Problematik geht auch ein Kommentar des 'Handelblattes' v. 17.3. 2005 „Die neue Balance“ ein. Er befaßt sich mit der diplomatischen Reise von Condoleezza Rice, die nun in die asiatischen Länder mit ihrer diplomatischen Offensive geht. Es heißt in dem Kommentar:
Und weiter:
Die Staaten Asiens lassen sich nicht so ohne weiteres von den USA unter Druck setzen, diese Beobachtung machten wir schon vor einigen Jahren. In dem Kommentar heißt es zu den Schwächen der Politik der USA:
Besonderes Gewicht wird den Beziehungen zu Indien beigemessen.
Dann geht der Artikel auf die Frage Indiens als atomarer Macht ein:
Und trotz der angeblich guten Beziehungen muß auch hier der entschiedene Widerspruch der Inder konstatiert werden:
Tatsächlich muß der Entwicklung in Asien größtes Augenmerk geschenkt werden, nicht nur von führenden Blättern der Bourgeoisie wie hier, sondern auch von allen Parteien des revolutionären Proletariats, da diese Weltregion auch von der sozialen Entwicklung her an Gewicht gewinnt, und dies trotz des Umsturzes in China Ende der 70er Jahre. Die revolutionäre Entwicklung von früher hat sich in kapitalistische Umwälzung fortgesetzt. Der „Riese auf tönernen Füßen“ wie es genannt wurde, ist deswegen so stark in seinem Auftreten, weil diese Problematik für ihn besteht. Auch in solchen Presseartikeln wie des Handelsblattes kommt die Widerspiegelung der internationalen Rivalität im Kapitalismus als grundlegendes Gesetz zum Ausdruck. In allen hier erwähnten Staaten entwickeln sich gleichzeitig große innere Widersprüche. Auch zahlreiche revolutionäre politische Gruppen in Europa haben manchmal den Mangel, daß sie vorwiegend die Situation hier nur aus einzelnen Momenten beurteilen, aus der Lage des scheinbaren Stillstandes und allmählichen Verrottung, die Europa beherrscht, und zu wenig die Entwicklung der internationalen Widersprüche in das Kalkül mit einbeziehen. Zweifelohne sind die Widersprüche in und um Europa von zentraler Bedeutung. Die Umwälzungen in Asien sind jedoch ebenfalls fundamental und verändern die Weltsituation. RedakNE
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