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Statement 2005-27
Die Regierung muß weg!
Diesen Ruf hörte man in den letzten Monaten im ganzen Land, und die Verschlechterung der Lage für die Bevölkerung, die bürokratische Drangsalierung, das Beladen der gesamten Bevölkerung und der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion mit bürokratischen absurden Gesetzen läßt den Ruf nach dem Sturz der Regierung im ganzen Land immer lauter werden. Die Regierung und die dahinter stehenden gesellschaftlichen Kräfte versuchen, auch angesichts der wieder näher heranrückenden Bundestagswahlen 2006, nach allen ihren asozialen Schandtaten sich wieder den äußeren Anstrich einer sozial bemühten Regierung zu geben. ´Schröder, der sich in dieser oder jener Frage noch weitergehenden sozialen Verschlechterungen verweigert, Schröder, der Partner der Gewerkschaften`, usw. Aber diesmal darf die soziale Maske, die nun schon zum wievielten Male sich als Betrug erwiesen hat, nicht mehr zählen. Die Regierung muß weg, und dabei muß es bleiben!
Die Schröder-Regierung muß weg! Dieser Ruf erschallte auch schon im Zusammenhang mit den Demonstrationen in der zweiten Hälfte des Jahres 2004. Für sich genommen war dieser Ruf garnicht falsch. Allerdings war es eine Illusion, daß es besser werde, wenn diese Regierung nur wegen Hartz IV gestürzt wird. Von der CDU/CSU oder gar der FDP ist keinerlei Besserung in puncto Hartz IV oder ähnlichen Gesetzen zu erwarten. Solche Gerüchte und Erwartungen in Umlauf zu setzen, würde nur letztlich rechten Trends entsprechen. Die NPD konnte kurzzeitig auf dieser Welle reitend gewisse Erfolge bei Landtagswahlen erzielen Die Regierung kann nicht gestürzt werden mit der Losung: "Hartz
IV muß weg!", und stillschweigend dahinter: "das Alte
muß bleiben!" Die ökonomische Politik der Bundesrepublik
Deutschland, die seit 30 Jahren auf verschärfte Verlagerung und
Liquidation der Produktion im Inneren hinauslief, und zugleich den
Kapitalexport förderte, verbunden mit der Hoffnung, Dienstleistungen
und Entwicklung und Forschung würden sich hier konzentrieren,
ist bankrott. Ähnliches haben auch die Kapitalisten in anderen
Ländern gemacht, aber der Bruch in der Bundesrepublik war am
extremsten. Wenn wir verhindern wollen, daß dieser Bankrott
in solche Kanäle läuft wie Stärkung von Rechtsradikalismus
und absurde Neonazi-Auftritte oder wahnwitzige grüne Verweigerungspolitiken
oder noch größere Verschärfungen des sog. Neoliberalismus,
dann muß eine Konzeption dagegen gesetzt werden, die von einer
großen Mehrheit getragen werden kann und die gegen diesen Trend
der Liquidation im Inneren gerichtet ist. Die Losung "Weg mit Hartz IV!" in Verbindung damit, daß man an dem alten System hier festklebt und den sog. Sozialstaat, der von der kapitalistischen Entwicklung überholt worden ist, rekonstruieren will, verbreitet eine Illusion. Aber wenn dieser Ruf "Weg mit der Regierung!" mit dem Angriff gegen die Liquidationspolitik verbunden wird, ist das durchaus in Ordnung. Der Sturz der SPD-Grünen-Regierung muß einhergehen mit dem Ruf nach dem Ende der Liquidationspolitik, die vorwiegend unter dem Deckmantel des "Umweltschutzes" und bürokratischer Hindernisse und unsinniger juristischer Vorschriften betrieben wird. Hierzu kann ein Beispiel genannt werden aus NRW aus der Zeit Ende
des Jahres 2002. Hier wurde längere Zeit durch die zu erwartende
Energieverteuerung die Aluminiumindustrie mit Liquidation bedroht.
Wegen zu hoher Strompreise drohte die gesamte Produktion ins Ausland
verlagert zu werden. Bestimmte Kräfte aus den Gewerkschaften
intervenierten und argumentierten dagegen. Die Grünen-Vertreter
in NRW rechtfertigten diese Liquidation und sprachen sogar von einem
"deutschen Sonderweg", der dieses Land leiten müsse.
Die andere Seite argumentierte, daß z.B. wenn die Produktion
nach Polen oder nach Osteuropa verlagert wird, dann dort auch keine
besseren Umweltschutzbedingungen existieren würden als hier.
Dazu erklärte die NRW-Vertreterin Löhrmann von den Grünen,
daß wir hier in Deutschland einen Sonderweg gehen, der eine
solche Industrie vermeidet und zum Verschwinden bringt. Sie war sich
bewußt, daß eine solche Industrie mit vermeintlichen oder
tatsächlichen schlechten Umweltbedingungen in den anderen Länder
existiert, vielleicht mit noch schlechteren als hier, aber dennoch
müßten wir hier in Deutschland einen sauberen Umweltschutzweg
gehen, und zwar auch um den Preis, daß die gesamten Arbeitskräfte
hier freigesetzt werden. Daß dies zu entsprechendem Unmut führte,
kann nicht überraschen. Und es zeugt von dem Geist, der eigentlich
innerhalb der Grünen so charakteristisch ist, aber der auch in
anderen Parteien durchaus verbreitet ist, nämlich faktisch der
arbeitenden Klasse in diesem Land den Krieg zu erklären und ihre
Existenzvernichtung zu betreiben. Die Linke ist jahrzehntelang hinter der Anti-AKW-Bewegung und anderen sog. Umweltschutzbewegungen hinterhergelaufen, ohne den sozialen reaktionären Gehalt und den vorwändigen Charakter dieser Bewegungen zu erkennen. Sie waren nicht bereit, diese Bewegungen in einen Bezug zur sozialen Situation, zu den Klassenverhältnissen innerhalb dieses Landes zu setzen, obwohl es absolut geboten war und auch für revolutionäre und demokratische Bewegung nicht neu gewesen wäre, denn die Stellungnahmen, die die frühere Sowjetunion oder auch die Kommunistische Partei Chinas bis 1977 zu diesen Fragen gegeben haben, laufen in genau die gleiche Richtung. Auch die SPD hat wie die CDU lange Zeit die Kernenergie verteidigt, bis es zu einem angeblichen "Paradigmenwechsel" kam, nämlich jenem Umschwung, der überhaupt die Berechtigung der sozialen Forderungen der Massen in Frage stellte, und die absolute Gier des Kapitals im Zusammenhang mit dem Umsturz in China (1978) und der endgültigen Auflösung der Sowjetunion(1991) zum Maßstab aller Dinge machte. Die Politik des Sturzes der Regierung muß die Industrialisierung,
die Re-Industrialisierung, wenn man so will, die Verwendung der Arbeitskraft
in diesem Land bejahen und nicht bekämpfen. Das ist eine wesentliche
Frage der Demokratie. Eine Stellung, wie sie z.B. die sog. WASG einnimmt,
die voll den bisherigen Trend der Liquidation der Produktion unter
dem Vorwand des angeblichen Umweltschutzes weiterreitet, ist stinkend
reaktionär, noch reaktionärer als so manche der bürgerlichen
Parteien, und sie wird auch keinerlei wesentlichen Erfolg haben. Es
ist deswegen auch kein Wunder, daß linke Gruppen, selbst wenn
sie noch so vorsichtig darin arbeiten wollen, in dieser Organisation
nicht geduldet werden.
Die Vorstellung, man könne hier die Mehrheit der Bevölkerung zu Würstchenbudenverkäufern, Ich-AGs und Gehilfen auf Tennis- und Golfplätzen degradieren, ist eine absurde Vorstellung gegenüber einer industriellen Nation wie der deutschen, die über eine tausendjährige Geschichte industrieller und agrarischer Kultur verfügt. Dies ist ein Verbrechen gegenüber dem Volk und der deutschen Nation und gegenüber der internationalen Arbeiterklasse, alles zugleich. Wir fordern also mit dem Sturz der Regierung Schröder zugleich
die Wiederingangsetzung industrieller Produktion, die Entwicklung
der Kernenergie zum Beispiel in Form neuer Reaktortypen, die sofortige
Beendigung des sog. Konsensbeschlusses bezüglich des Ausstieges
aus der Kernenergie, die Entwicklung der Gentechnik auf dem neuesten
Standard ohne bürokratische Hemmnisse, unter Berücksichtigung
aller Vorsichtsmaßregeln gegenüber dem Leben und der menschlichen
Würde, wie die Förderung zahlreicher anderer spezialisierter
Branchen, die die Arbeitskräfte sehr wohl anstellen können,
wenn man es will. Wird z.B. die Wiederentwicklung der Kernenergie in Angriff genommen und auf neue moderne Reaktorlinien abgezielt, die Erpressung auf dem Energiesektor auf diese Weise abgeschwächt und bekämpft, die Physik und die Ingenieurwissenschaften auf den modernsten Stand gebracht, so wird das auch positive Auswirkungen im Bildungswesen haben. Es gilt also, den ganzen verbrecherischen Trend, der die letzten
dreißig Jahre dominant das Land beherrscht hat, zu bekämpfen.
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