Internet Statement 2006-18

 

Über die provokative Demonstration rechter türkischer Organisationen

18.3.06            

Nun findet doch die provokative Demonstration rechter türkischer Organisationen in Berlin am heutigen 18.3. statt, nachdem diese längere Zeit als verboten galt.
Diese Demonstration dient der Rechtfertigung oder Verleugnung des Massenmordes an der armenischen Zivilbevölkerung im Jahre 1915. Nachdem diese schon Jahre zuvor von den osmanischen türkischen Behörden drangsaliert worden war, wurden hunderttausende Frauen und Kinder in die Wüste und in einen elendigen Tod getrieben. Schließlich verteidigte sich das armenische Volk in einem Verzweiflungskampf gegenüber den türkischen militärischen Kräften.

Nicht wenige der türkischen rechten Organisationen predigen ihren ehemaligen türkischen Landsleuten eine Arroganz innerhalb Deutschlands gegenüber der deutschen Bevölkerung. Dabei ist ihnen jede Verunglimpfung recht. Mit der Demonstration gegen die angeblich falsche Darstellung des türkischen Massenmordes an den Armeniern versuchen sie sich gegen die Enthüllung des reaktionären Charakters des damaligen türkischen Staates aufzulehnen. Als Vorwand wird die Erinnerung an die Ermordung von Talat Pascha, einen der Hauptverantwortlichen dieses türkischen Massakers von 1915, durch einen Armenier in Berlin in den zwanziger Jahren genommen.
Beim Zustandekommen dieser Provokation hat die Berliner Justiz eine Rolle gespielt, die festgehalten werden muß. Der Polizeipräsident hatte sie zunächst verboten, war aber von Verwaltungsgericht desavouiert worden. Auch das Oberverwaltungsgericht hat sie schließlich zugelassen. Seine Auflage, daß der Massenmord nicht als Lüge bezeichnet werden dürfe, wird die Veranstalter nicht allzusehr stören.
Es hat während des Ersten Weltkriegs verschiedene brutale Mißhandlungen gegeben, aber dieser Massenmord an den Armeniern gehört zu den größten und grauenhaftesten. Er gilt auch als ein direktes Vorbild für den späteren Massenmord der Nazis an den Juden wie auch der vorherigen Drangsalierung derselben.

Am gleichen Tage findet eine Kundgebung von mehreren hundert NPDlern statt, angeblich dagegen, daß hier Verhältnisse wie in Frankreich bei den Vorortunruhen einreißen. Diese Kundgebung dient sehr schön zur Ablenkung von der türkischen Demonstration. Dann wiederum findet eine Gegendemonstration gegen die NPD von seiten der Antifa & Co. statt; die provokative Demonstration türkischer rechter Organisationen zur Verteidigung und Verherrlichung eines Massenmordes bleibt ungeschoren.
Es stellt sich auch die dringliche Frage, welche Stellung türkische linke Organisationen zu der armenischen Frage und den Aktivitäten türkischer rechter Parteien hier einnehmen.

Redak NE

 

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