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Statement 2007-09
Zu einigen wesentlichen
Fragen der Herausgabe grundlegender Werke von Marx und Engels
Anläßlich der Neuausgabe des 1. Bands der MEW veröffentlichte
Rolf
Hecker am 16.1.07 in der "Jungen Welt" einen Artikel zur
Entstehungsgeschichte der MEW, die u.a. folgende interessante Passage
enthält:
"Wie seitens der Moskauer Genossen die Unterstützung [für
die Erstellung der MEW in der DDR] gesehen wurde, geht aus einem
Bericht des dortigen Institutsdirektors an den Sekretär des ZK
der KPdSU M. A. Suslow vom 4. Februar 1952 hervor: »Entsprechend
Ihrer Anweisung hat [unser] Institut für das [Berliner] Institut
Kopien und Mikrofilme von handschriftlichen und gedruckten Arbeiten
von Marx und Engels […] vorbereitet, mit Ausnahme folgender Arbeiten,
die nach Meinung des Instituts nicht in Deutschland publiziert werden
sollten.« Und es folgt eine Aufzählung solcher Arbeiten,
wie Marx’ Konspekt von M. Bakunins »Staat und Anarchie«
und seine unveröffentlichten Manuskripte »Polen, Preußen
und Rußland« und »Preußen – Die Kanaillen«.
Im Brief folgte die Erklärung: »Das Institut erachtet es
als politisch nicht angemessen, diese handschriftliche und nicht beendete
Arbeit in Deutschland zu veröffentlichen.« Dazu gehörte
auch der Brief von Engels an Karl Kautsky vom 7. Februar 1882 mit dem
Kommentar, daß dieser »eine falsche, durch die Geschichte
nicht bestätigte Aussage über die Rolle der nationalen Befreiungsbewegung
einiger slawischer Völker« enthalte. Die Briefe von Engels
an Bebel vom 22. Juni 1885 und an Kautsky vom 15. September 1889 sollten
nicht publiziert werden, weil in ihnen »eine positive Einschätzung
Kautskys und Bernsteins gegeben [würde], die sie nicht gerechtfertigt
haben«.
Die DDR gab im großen Umfange Literatur von Marx und Engels heraus,
in kleinen broschürten Ausgaben wie in umfangreichen Büchern.
Das war ein wirklicher Vorteil, weil es zur Popularisierung der Begründer
der fundierten, historisch materialistischen sozialistischen Lehre beitrug.
Das ging auch mit auf die Sowjetunion zurück. Der Sowejtunion stand
aber nicht das geringste Recht zu, die beiden Begründer des Sozialismus
zu zensieren, zumal in Punkten, wo sie den russischen Chauvinismus richtig
und weitsichtig kritisierten. Hier zeigt sich eine gewisse Ader des sowjetischen
Sozialismus, die mit fortlaufender Zeit immer beträchtlicheres Gewicht
gewann und die bis heute weiterwirkt. Auch die umfangreichere Schrift
von Karl Marx über die Rolle der russischen Diplomatie im Zusammenhang
mit der Politik Peters des Großen verschwand ("Enthüllungen
zur Geschichte der Diplomatie im 18. Jahrhundert").
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