Internet Statement 2007-16

 

Wieder protestiert ein Betrieb gegen seine Liquidation

Airbus-Werke in Norddeutschland und anderswo demonstrieren!

1.2.2007    

Wieder protestiert eine große Belegschaft gegen Stillegungspläne in ihrem Betrieb, diesmal bei Airbus, einem Betrieb, der volle Auftragsbücher hat und dennoch Stellenabbau betreiben will.
Auch hier wieder das schon bekannte Bild: eine Belegschaft soll bluten, weil die Auftragsentwicklung in bestimmten Bereichen der Airbus-Firma schwere Rückschläge hingenommen hat. Die Lieferschwierigkeiten beim Airbus 380 sollen inzwischen mit 5 Mrd. Euro negativ zu Buche schlagen, das Langstreckenflugzeug A 350 soll neu konstruiert werden. Derlei Pannen kommen nicht von ungefähr und nicht zufällig. Es sind nicht zuletzt die Züge von völliger Bürokratisierung und Korruption auf den oberen Rängen unserer großen Unternehmen, die solche verheerenden Rückschläge mit erwirken, aber diejenigen, die dafür zahlen sollen, sind die vielen Beschäftigten auf den verschiedensten Ebenen, denen man erzählt, man brauche sie nicht mehr.
Und man darf die Rolle der deutschen betrieblichen Strukturen hierbei nicht außeracht lassen. Es wird jetzt in der Presse wieder auf die französischen Manager verwiesen, die auf Schlankheitsstrukturen und Kostensenkung drängen. Aber die vielen faux-pas und Desaster, die auf vielen Gebieten deutlich werden, haben etwas mit den eigenen Strukturen zu tun. Die Subventionswirtschaft schoß in diesem Land ja buchstäblich ins Kraut. Aberwitzige Pläne auf den Gebieten der sog. erneuerbaren Energien, auch in der Landwirtschaft, mit Subventionen von unten bis oben korrumpieren die gesamte Wirtschaft. Das hat Auswirkungen auch auf Industriezweige, die nicht unmittelbar zur Energieproduktion oder dem sog. Bio-Sektor gehören. Die Tendenzen des Staates, völlig korrumpierte Konzeptionen etwa auf dem Gebiet der sog. Ökologie durchzusetzen, wirken sich auf die gesamte Ökonomie aus. Wenn man etwa auf dem Gebiet der Windenergie mit relativ kleinen Mitteln riesige Subventionen einstreichen kann, wenn von Staats wegen Gewinne garantiert werden, wo gar keine zu garantieren sind, wenn ganze ökonomische Zweige existieren aufgrund von Steuerfinanzierung, dann muß dies Auswirkungen auf die gesamte Ökonomie haben. Die Werktätigen aber, die Beschäftigten, auch z.T. die hochqualifizierten Beschäftigten, sollen die Zeche bezahlen.
Es sind natürlich Gebrechen des Kapitalismus überhaupt, die solche Auswüchse hervorbringen. Aber was in diesem Lande geschieht, hat auch noch eine besondere Qualität, die sich in der Selbstliquidation wichtigster Zweige der Industrie breitmacht, mit verheerenden Auswirkungen.
Man kann nur hoffen, daß von den Protestaktionen auch gewisse Signale ausgehen gegen diese auch vom Staat betriebene Liquidationspolitik, die schon unter der Schröder-Regierung charakteristisch war und im Grunde genommen sich unter der Merkel-Regierung nicht verändert hat. Der Aufschwung in den Industriezweigen, die noch gut funktionsfähig sind, gestützt durch eine weltweite Konkjunktur, kann letztlich über diese strukturellen Mängel nicht hinwegtäuschen.

Zeigt diesen Managern, diesem Kapital, daß ihr euch nicht so einfach abschieben laßt, daß noch mehr als nur eine Demonstration erfolgt, wenn diese Dinge fortgesetzt werden!

RedNE- hd

 

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Der Aufschwung. Mit einem Male alles anders?  
IS 2007-01 - 3.1.2007

Der Zerschlagung der Betriebe entgegentreten! Grohe ist kein Einzelfall
Uwe Müller  11.6.05

Rubrik:
Gegen die Liquidierung der Unternehmen
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Widerstand der Belegschaften und der betroffenen Regionen