Internet Statement 2007-71
Die
Forderungen der Lokführer und des Zugpersonals nach mehr Lohn und
für Klas Ber, 6.8.07 Man kann es nur begrüßen und zur Unterstützung des Kampfes
aufrufen, wenn sich eine Gewerkschaft, wie es hier die relativ kleine
Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) mit gewisser Entschiedenheit
tut, für Verbesserungen der Beschäftigten bei der Bahn einsetzt,
dafür kämpft, und dafür auch streiken will. Natürlich stehen andere Gewerkschaften mit ihrem 4,5 % Abschluß jetzt dumm da, aber das darf die übrigen Kolleginnen und Kollegen, insbesondere die der anderen Gewerkschaften, nicht daran hindern, diesen Kampf nach Kräften mit zu unterstützen. Der ganzen Einschüchterung und Hetze, die gegen den Streik läuft, einschließlich von einigen Gewerkschaftskreisen, hier insbesondere von der Transnet Führung, muß ebenfalls entgegengetreten werden. Die Unterschriftenaktion, die Transnet gegen die GDL und gegen den Streik gestartet hat, in der der Streik zur Durchsetzung der Forderung als „Erzwingungsstreik“, als “tarifpolitischen Crashkurs der GDL“ deklariert wird und in der aufgeordert wird, sich gegen den Streik zu stellen, zeigt, wie verrottet im Grunde diese Führung ist. An so einem zugespitzten Punkt, an dem bereits aus vollen Rohren in Medien, von Politikern, von Mehdorn und der DB sowieso, gegen die Kollegen gehetzt wird, wo schon mit Teilen der Justiz gegen den möglichen Streik versucht wird vorzugehen, da wird die Politik dieser Gewerkschaft im Interesse des Kapitals und dieses Staates doch sehr deutlich. So eine Gewerkschaftsführung muß weg. Sie argumentiert gegen die GDL „Ihr geht es vorrangig um mehr Organisationsmacht durch einen eigenen Tarifvertrag.“ Nun, und wem würde das schaden - es ist ein Kampf um Verbesserungen für die Beschäftigten, für den sich jetzt 95,8 % der zur Abstimmung aufgerufenen Mitglieder ausgesprochen haben. Warum sieht sich die Transnet schon durch so eine relativ kleine Gewerkschaft gefährdet? Wem schadet es, wenn Gewerkschaften in der Verbesserung für die Beschäftigten konkurrieren? Wieso meint Transnet dagegen vorgehen zu müssen? Weil dieser Streik, sollte er erfolgreich sein, in gewisser Weise ihr Monopol der Kontrolle über die Bahn-Arbeiter hier erschüttern kann.
-------------------------------------- Nachtrag 7.8.: Zum Ergebnis der Urabstimmung heißt es in einer Presseerklärungen der GDL, die bei der Abfassung des Beitrages noch nicht vorlag: „So haben sich 95,8 Prozent der zur Urabstimmung aufgerufenen knapp 12000 GDL-Mitglieder für Streiks zur Durchsetzung eines eigenständigen Tarifvertrages für das Fahrpersonal mit deutlichen Entgeltsteigerungen und weitreichenden Verbesserungen bei den Arbeitszeitbestimmungen ausgesprochen."
siehe auch Infobroschüre der GDL Der Fahrpersonaltarifvertrag: Zahlen, Fakten, Hintergründe
|