Internet Statement 2007-77

 

Hessen:     Feuersäule aus der Gaspipeline

Walter Grobe, 29.08.2007    

Welt-online berichtet am 28.8.07:

„Bei einer gewaltigen Gasexplosion im hessischen Landkreis Limburg-Weilburg ist ein 900-Einwohner-Dorf knapp einer Katastrophe entgangen. Wie die Polizei berichtete, war gegen 10.15 Uhr nahe der Ortschaft Weinbach-Gräveneck Gas aus einer Überlandleitung ausgetreten und hatte sich entzündet.
Daraufhin sei die Leitung geborsten und das brennende Gas wie aus einem Flammenwerfer auf den Ort zugeschossen. 16 Menschen erlitten einen Schock. Auslöser des Unglücks war vermutlich eine gerissene Schweißnaht. Wie Polizeisprecher Uwe Meier berichtete, versengte die Feuersäule Wiesen und Waldstücke und übersprang selbst den Fluss Lahn, der den Ort der Explosion von Gräveneck trennt.
' Die enorme Hitze hat in dem Ort Garagentore verbogen, Fensterscheiben zum Bersten und Rollläden zum Schmelzen gebracht’, berichtete der Polizeisprecher. Auch die zweigleisige Bahnstrecke entlang der Lahn wurde in Mitleidenschaft gezogen: Durch die Explosion und die Hitze seien die Gleise auf rund 100 Metern verbogen worden, sagte ein Bahnsprecher.“

S. a. die Bilderstrecke bei dem Artikel (http://www.welt.de/vermischtes/article1142122/Riesige_Feuersaeule_bedroht_hessisches_Dorf.html)

Gas als Energieträger für die Stromproduktion und Heizung spielt bekanntlich in der politischen Konzeption aller staatstragenden Parteien, von Grünen über SPD und Die Linke bis zu CDU/CSU eine ausschlaggebende Rolle. Insbesondere der sog. Kernenergie-Ausstieg der SPD-Grünen-Regierung, von Merkel-Gabriel voll übernommen, brachte der Gaswirtschaft großen Auftrieb, ein ehemaliger Bundeskanzler ist heute Aufsichtsratschef der Ostseepipeline, mit der noch größere Mengen Gas aus Rußland nach Deutschland gepumpt werden sollen. Die sog. Kraft-Wärme-Kopplung, zumeist auf Gasbasis, sowie Gasturbinen-Kraftwerke, die man insbesondere zum Ausgleich der Wackligkeiten der Stromlieferung aus Windrädern benötigt, werden politisch weiter gepusht und mit Subventionen gepäppelt.

Nachdem in den vergangenen Jahren sich diese Politik immer einmal wieder mit einem in die Luft geflogenen Haus und einigen Toten sowie erhöhter Erpreßbarkeit des Landes durch seine russischen Energiesponsoren bemerkbar gemacht hatte, knallt es nun etwas deutlicher. Aber man kann sicher sein, daß die Regierung weiter nach dem Motto verfährt: diese Risiken muß die Bevölkerung eben tragen, wir machen weiter mit dem Gas.

Wenn in einem Kernkraftwerk Dübel falsch montiert wurden oder ein Mitarbeiter ein falsches Wort gesagt hat, legt diese Regierung das Kernkraftwerk für Monate still. Nach dieser Logik müßte der hessische Gasunfall mindestens zur sofortigen Schließung sämtlicher Gasleitungen in der Bundesrepublik, der jahrelangen Überprüfung aller Schweißnähte und einem Gas-Ausstiegsbeschluß führen. In der Tat ist die Expansion der Gaswirtschaft nicht zu tolerieren, dieser Sektor muß im Gegenteil eingeschränkt und in der Weise reduziert und kontrolliert werden, daß es wirtschaftlich und technisch verantwortbar wird. Doch Logik ist wohl das letzte, was man bei dieser Kaste, die uns regiert, einfordern kann. Hier zählt nur der Fanatismus, sich auf keinen Fall von Tatsachen widerlegen zu lassen. Nichts und niemand soll diesen Hasardeuren nachweisen können, daß etwas an ihren Konzepten falsch ist, daß das dicke Geld und die Erhaltung ihrer Diktatur die obersten Prinzipien sind, die ihr Denken deformieren.


 

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