Internet Statement 2008-10
Unterschwellige Hetze gegen China. Der Fall eines „Bella-Block“-Krimis Walter Grobe, 09.02.2008 Am 9.2.2008 brachte des ZDF einen Krimi aus der Reihe „Bella Block“ unter dem Titel „Reise nach China“. Für Buch und Regie verantwortlich zeichnet ein Chris Krause. Es geht um kriminelle Handlungen in einer Pharmafirma, die ihre Forschung ins heutige China verlagert hat, um dort unbehelligt Tierversuche durchführen zu können. Die angefallenen Morde werden aufgeklärt, auf die die allzeit tiefgründigen, ihrer Berufung ergebenen und menschlich sympathischen deutschen Beamten von Polizei und BKA angesetzt sind. Und dann folgt quasi als Nachspann eine extrem brutale Szenenfolge aus China, als Video-Dokumentation aufgemacht, in der sich herausstellt, daß die Firma in China mithilfe staatlicher Stellen keineswegs bloß Tier-, sondern Menschenversuche an Gefangenen durchführt. Man wandert mit versteckter Videokamera durch Reihen von Käfigen verzweifelt schreiender Menschen. Ein von Todesangst gepackter Mensch, dem offenbar etwas verabreicht werden soll und der sich widersetzt, wird im Beisein des deutschen Repräsentanten der Firma von chinesischem Wachpersonal kurzerhand erschossen. Es dürfte interessant sein, ob und wie das chinesische Außenministerium auf eine derartige Darstellung angeblicher Zustände in China reagieren wird. Im Grunde ist der Film, auch wenn er als Spielfilm daherkommt, ein krasser politischer Affront. Wo ist das Beweismaterial des Regisseurs und des ZDF, daß Derartiges in China tatsächlich vorkommt? Aber die letzten Bilder des Films setzen noch eins drauf. Da wird das Symbol der Volksrepublik China überhaupt, das bekannte Tor am „Tiänanmen“, dem Hauptplatz von Beijing, gezeigt, mit dem daran seit langem angebrachten Porträt Mao Zedongs, des 1976 verstorbenen Vorsitzenden der chinesischen Kommunistischen Partei, der von dieser Stelle aus 1949 das Neue China ausrief. Auf dem Bild Maos verweilt die Kamera deutlich. Diese Bildfolge wird im schwarz-weißen Negativ gezeigt, quasi als bedrohliche Geistererscheinung. Am Ende zoomt sich die Kamera in das Gesicht eines Wachsoldaten, das durch die Bildtechnik ins Unmenschlich-Tierhafte verzerrt wird und wohl zurückverweisen soll auf den Wachsoldaten, der in der vorausgehenden Szene den Gefangenen erschossen hat. Mit diesen letzten Bildern, die in den Abspann übergehen, wird das moderne China der letzten 60 Jahre insgesamt in die Haftung für solche grauenhaften Dinge genommen, die der Film für heute unterstellt. Das ist ein absolutes Unding für das China unter der Führung Mao Zedongs (der 1976 verstorben ist) und eine unterschwellige Hetze der primitivsten und schmutzigsten Sorte gegen die damalige revolutionäre Befreiungsbewegung des chinesischen Volkes, die vor allem in der Politik der kommunistischen Partei sich verwirklichte und in Mao Zedong ihr Gesicht hatte. Und obwohl wir keinen Grund haben, das heutige kapitalistische System Chinas zu verteidigen, genausowenig wie bspw. den Kapitalismus der BRD oder der USA, und wir seit langem sagen, daß die immer noch „kommunistisch“ genannte Partei dieses Landes in den letzten Jahrzehnten eine revisionistische Partei, eine Partei des Kapitalismus und der entsprechenden Unterdrückung der großen Masse des chinesischen Volkes geworden ist, halten wir die Unterstellungen dieses Films für ein gefährliches Mittel der internationalen Intrige. Die Verantwortlichen beabsichtigen wohl die Isolierung Chinas, mit Sicherheit aber trägt eine derartige Hetze zur Isolierung Deutschlands bei. Diese Art Propaganda ist von der Qualität, mit der einst die Naziverbrecher versucht haben, Feindbilder zur Kriegsvorbereitung zu schaffen, häufig auch mit ähnlichen unterschwelligen Methoden wie dieses Filmchen des ZDF, eines Herrn Krause und einer Hannelore Hoger. Es versteht sich, daß unser Land von einer solchen politischen Leitlinie auch stärker in die Abhängigkeit von vermeintlichen Supermächten wie den USA und finstersten geheimdienstlichen Machenschaften a la Falun Gong etc. käme, bei denen der Krieg gegen China und das Roll-back eines ganzen Jahrhunderts chinesischer Befreiungsgeschichte insgeheim auf der Agenda stehen. Dieser filmische Schmutz muß zurückgewiesen werden. Wer trägt dafür im ZDF die Verantwortung?
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