Internet Statement 2008-49
„Schlechte Nachrichten“ – für wen?
Maria Weiß, 26.11.2008
Von wegen „schlechte Nachrichten“. Das ganze Jahr 2008 war ein Jahr schlechter Nachrichten für das kapitalistische System. Und das wird sich im Jahr 2009 nicht ändern, im Gegenteil. Das zeigt ja schon jetzt das Herumeiern der Regierung in puncto sog. konjunkturbelebende Maßnahmen. Was soll getan werden? Steuersenkungen allgemeiner Art kommen natürlich für Merkel und Co nicht in Frage, und zwar natürlich weil der Staat ja weiterhin Einnahmen braucht, sehr viele Einnahmen, so viele wie er gar nicht kriegen kann. Aber was dann? Einzelne Gruppen bevorzugen? Das schon eher. Wie wärs denn mit den sog. Stammbelegschaften? Die sind eine Stütze des Systems, bislang werden sie jedenfalls so betrachtet. Und warum? Weil sie sich arrangiert haben mit dem Ausbeutungssystem, weil sie es großenteils akzeptieren, daß neben ihnen andere Kollegen nur die Hälfte verdienen, ganz kurze Arbeitsverträge haben, ja vom sog. Sklavenhändler vermittelt werden. Und das trifft vor allem die jüngeren und jungen Kollegen. Wirklich eine Schande, solch eine Einstellung. Aber die werden natürlich von Merkel und Konsorten hofiert und gehätschelt.
Es ist wirklich zu hoffen, daß diesen Kollegen endlich mal die Augen aufgehen und sie begreifen, daß sie sich damit letztlich nur ins eigene Fleisch schneiden, und dieses „letztlich“ ist nicht mehr so lange hin.
Maßnahmen wie z.B. eine Senkung der Einkommensteuerkommen für Merkel und Co. auch deswegen schon mal nicht in Frage, weil in der Folge die Industrie belebt werden könnte, und da könnte ja der sog. „Klimaschutz“ in Gefahr geraten! Und wenn man sich darauf besänne, daß zum Beispiel günstiger Strom aus Kernenergie eine sehr industriebelebende Maßnahme sein könnte, die zu Einstellungen führt und damit zur Stärkung des Faktors Arbeit in dieser Gesellschaft - was wird dann aus dem grünen Idiotismus? Was wird dann aus der ganzen Energieerpressung und Niederhaltung? Nein, das geht auf keinen Fall. Das würde ja bloß das „Anspruchsdenken“ befördern. Wie sagten schon in früheren Jahrhunderten Vertreter des preußischen Adels angesichts der Eisenbahnen? „Da könnte ja jeder überall hinfahren - um Gottes Willen, wo bleiben denn wir dann“?
Zum Glück ist es so, daß das sog. Anspruchsdenken sich international immer mehr ausbreitet, immer größere Massen ergreift. Dagegen ist kein (reaktionäres) Kraut gewachsen. Das sind wirklich „schlechte Nachrichten“ für die herrschende Klasse bei uns und anderswo.