Internet Statement 2010-13

 

Zu der jetzigen Anklageerhebung im Mordfall Buback

Maria Weiß,  21.04.2010       

Nun endlich nach Jahrzehnten wird eine entscheidende Person bei diesem Mord, nämlich Verena Becker, angeklagt. Weshalb wird sie angeklagt? Sie wird angeklagt, da sie angeblich entschieden zur Vorbereitung und zur Entscheidung dafür beigetragen, nicht aber als diejenige, die die tödlichen Schüsse abgegeben hat.

So – nun muß aber doch festgestellt werden können, wer auf diesem Motorrad gesessen hat und wer diese Schüsse abgegeben hat. Man bekommt jedoch hier den Eindruck, daß das gar nicht festgestellt werden soll, weil nämlich ganz dick etwas an diesem Staatsapparat nicht in Ordnung ist und Wert daraufgelegt wird, daß das auf keinen Fall ans Tageslicht kommt. Es sieht ganz so aus, als wenn mit der Öffnung der Akten und Verwendung vor Gericht, was der Bundesgerichtshof vor einiger Zeit entschieden hat, auf öffentlichen Druck hin wohlgemerkt, nunmehr aber sozusagen der entscheidende Punkt abgebogen werden soll.
Warum wird nicht auch in der Hinsicht Öffentlichkeit hergestellt, daß herausgefunden wird, wer auf diesem Motorrad gesessen hat, wo es doch etliche Zeugen gibt, die, wie es in dem Buch von Michael Buback zitiert wird, wohl eben eine zierliche Frau auf diesem Motorrad gesehen haben wollen? Und was ist mit dem Speichel, mit den DNA-Spuren in der Motorradhaube? Zur Vorbereitung und Entscheidung für einen Mord benötigt man keinen Motorradhelm. Bei welcher Gelegenheit wurde dieser Helm und von wem getragen, das muß man doch herausfinden können.

Sicherlich ist die Anklage wegen Mittäterschaft an diesem Mord eine schwerwiegende Anklage, schwerwiegender als nur eine Beteiligung an der Vorbereitung, aber es ist nicht das Entscheidende, entscheidend ist doch, wer wirklich diesen Mord begangen hat. Und das soll offenbar immer noch nicht herauskommen. Dieser Weg, der hier eingeschlagen wird, führt ganz offensichtlich wohl eher dort nicht hin.
Man hat sich auch schon gewundert, weshalb der Bundesgerichtshof auf einmal so bereitwillig die Akten herausgerückt hat, bzw. entschieden hat, daß ein Verfahren gegen Verena Becker stattfindet. Na nu, hat man gedacht, woher auf einmal diese Kehrtwendung? Aber das scheint ja nun hiermit deutlich zu werden, weshalb das geschieht.
Es war ja sogar die Waffe, aus der die tödlichen Schüsse abgegeben worden waren, bei Verena Becker gefunden worden. Warum verfolgt man das nicht weiter? Warum klärt man nicht auf, wie sie in deren Hände kam? Für Planungen braucht man so etwas nicht. Das wird alles weiterhin unter der Decke gehalten.

(Auch an dem Fall Verena Becker zeigt sich wieder einmal, wie sehr diese reaktionäre gesellschaftliche Klasse mitsamt ihrem Justizapparat der Aufdeckung der Wahrheit im Weg steht. Sie kriegen es wirklich fertig, seit 30 oder mehr Jahren diese unter Verschluß zu halten. Was will man von solchen Vertretern, ja von einer solchen gesellschaftlichen Klasse eigentlich erwarten? Die sind doch wieder dazu fähig, daran mitzuwirken das eigene Land, Europa und notfalls die ganze Welt in den Abgrund zu stürzen, um ihre eigensüchtige, miese, kleinliche und selbstgefällige Herrschaft aufrechtzuerhalten. Eine Klasse, eine Klassenherrschaft, die nur ihre Selbstbeschneidung, besser gesagt die ihres eigenen Volkes im Sinn hat, liefert damit auch in dieser Hinsicht den Beweis, dass sie überlebt ist. Aber keine Bange: diese Welt wäre niemals zu dem geworden, was sie jetzt ist, wenn nicht eine riesige, massige, geballte Energie in ihr stecken würde und genau diese Energie muss zum Ausbruch kommen, um die überlebten Elemente hinwegzufegen.)

 

 

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