Internet Statement 2010-14
Der sonderbare Kampf gegen die Taliban Maria Weiß 21.04.2010 Wenn der Oberbefehlshaber der Einsatzkräfte am Hindukusch, General McCrystal erzählt, ja, man muß in Afghanistan helfen sog. Aufständische zu bekämpfen, dann muß man sich fragen: ja, was hat er denn zu bieten? Was hat er denn zu bieten außer dem lächerlichen, erbärmlichen, eigensüchtigen Finanzkapital des USA-Imperialismus, das überall auf der Welt versucht, seine Existenz aufrechtzuerhalten. Und was soll dieses heuchlerische Atomwaffen-Abwrack-Programm eines Obama eigentlich bewirken? Man siehe doch mal: Staaten wie Israel sind davon ausgenommen, da wird in aller Öffentlichkeit mit zweierlei Maß gemessen ohne jede Scham. Was aber soll das bezwecken? Daß die Länder, die Völker sich unterwerfen, daß sie verzichten auf eine eigenständige Entwicklung, auf eigenständige Verteidigung. Alle Völker, die irgendwo ein eigenes Selbstbewußtsein, eine Würde besitzen, können das niemals akzeptieren. Die USA verzichten auf einen Überschuß an Atomwaffen, weil sie derer ja eh nicht bedürfen, wie sie selbst bekunden, um sich auf die angebliche Bekämpfung des Terrorismus zu konzentrieren. Was aber ist die Bekämpfung des Terrorismus? Ist es etwa die Bekämpfung von erzreaktionären Cliquen und Einrichtungen wie z.B. den islamischen Fundamentalisten, die sie ursprünglich selbst hochgezogen haben und mit denen sie selbst über mannigfache Stränge verbunden sind? Sicherlich nicht. Nein, es ist der Widerstand der Völker, deren Streben nach einer eigenständigen Entwicklung. Das ist das, was sie im Auge haben. Das ist das, was sie eigentlich bekämpfen wollen. Daran muß man messen, was z.B. in Afghanistan passiert, was z.B. im mittleren Osten passiert und auch anderswo auf der Welt. Das ist der eigentliche Maßstab, der angelegt werden muß. Eine Macht ist immer daran zu messen, was sie sozial, ökonomisch und historisch repräsentiert. Und so muß man fragen, was repräsentieren denn die USA-Imperialisten in Afghanistan, was für eine Macht repräsentieren sie dort? Sie repräsentieren nichts anderes als das amerikanische und internationale Kapital und Finanzkapital, das in Asien seine vitalen Interessen bedroht sieht. Und es ist wirklich fatal, daß abermals in der Geschichte die deutsche Bourgeoisie in Kombination mit dem deutschen (Rest-)Adel sich zum Büttel dieser Art von Ambitionen ausländischer Mächte instrumentalisieren läßt. Dem muß in der Tat Einhalt geboten werden. Zweifellos sind die USA-Imperialisten nicht die einzigen, die dort in
Afghanistan ihre hegemonistischen Interessen verteidigen. Dafür gibt
es noch andere Kandidaten, und eben das macht die Sache kompliziert. Natürlich ist der penetrante, fundamentalistische Islamismus der Taliban erzreaktionär und zu bekämpfen, bloß man fragt sich, ob nicht dort auch in Afghanistan jemand ein Doppelspiel betreibt: nämlich einerseits so zu tun, als würde er gerade diese Kräfte, die sog. “Aufständischen”, bekämpfen und auf der anderen Seite genau einen Teil dieser Kräfte fördert und immer wieder dazu animiert, dort Vorstöße zu machen, um die Rechtfertigung dafür, sich dort festzusetzen, zu konservieren. Es gibt nur eine Macht, die dafür in Frage kommt, nämlich die USA selbst, sekundiert vielleicht durch die russischen Revisionisten und Chauvinisten, die meinen, sie müßten vielleicht auch ein bißchen dort herumrühren und sozusagen ein bißchen von deren Positionierung für sich absahnen. Entscheidend ist letztlich das, was der Emanzipation und dem Fortschritt der Völker nützt. Und dem afghanischen Volk ist nicht damit gedient, daß man dieses Doppelspiel dort auf alle Ewigkeit konserviert. Der gegenwärtigen Leise-Treterei der Grünen in unserem Land und anderswo darf man auch nicht auf den Leim gehen. Man muß sehen, Europa ist momentan in dieser Hinsicht für die Hegemonisten nicht so wichtig, aber wichtig für die Hegemonisten ist, daß Europa sich weiter selbst ruiniert. Und das tut es sich in jedem Fall mit verstärkter Einflußnahme der Grünen. Deswegen ist diesen auch in punkto Afghanistan nicht zu trauen.
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