Internet Statement 2010-17
Glosse Was Politiker hierzulande manchmal sagen - und was sie offenbar meinen Maria Weiß, April 2010 Als Spitze der Perversion gab es kürzlich in Berlin den "Vorschlag", man solle sog. Hartz-IV-Empfänger doch auf die Knöllchenjagd nach Hundebesitzern schicken, die die Produkte ihrer Lieblinge nicht entsorgen. Alles Mögliche wurde dafür in Aussicht gestellt, sogar bis hin zum Beamtenstatus, mit entsprechender Entgeltung versteht sich, für derartige Jäger. Nun hatte ich zufällig vor kurzem Gelegenheit zu beobachten, wie so etwas in der Praxis offenbar aussieht. Heute sah ich einen jungen Menschen, einen jungen Mann mit einem großen, blauen Sack herumlaufen und einer langen Zange in der Hand. Was tat der wohl? Er sammelte Hundekot auf. Irgendwo ist eine Grenze erreicht. Und ich denke mal: wie wärs denn mit einer freiwilligen Aktion derjenigen, die solche Verfügungen hier vorschlagen? Das wär doch was: Frau Lompscher mit der großen Zange in der Hand. Das möchte ich mal sehen. Oder auch Herrn Wowereit. Und wie sie sonst noch alle heißen. Man kann jedenfalls davon ausgehen, daß dieser junge Mann das freiwillig sicherlich nicht gemacht hat. Und irgendeinen säumigen Hundebesitzer habe ich auch nicht in der Nähe gesehen mitsamt seinem Liebling, dem hier jetzt ein Ordnungsstrafzettel in die Hand gedrückt wurde. Der Sack kann auch gerne noch ein bißchen größer und die Zange ein bißchen länger sein. Schließlich haben einige unserer "Edeltransferempfänger" aus Parlament und Regierung ja auch bei der Schneebeseitigung, nachdem allerdings davon (von dem ganzen Schneechaos)nicht mehr viel zu sehen war, "mitgeholfen" - und nicht zu vergessen nachdem sie so und so viele Menschen mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus gebracht hatten durch ihre monatelange Untätigkeit.
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