Internet
Statement 2011-16 „Gerechtigkeit“
nach Art der Mafia?
Maria Weiß, 8.5.2011Immer mehr
werden jetzt Details bekannt über die Exekution des Bin Laden. Hatte
man schon von Anfang an den Eindruck, daß hier von seiten der US-Regierung
und der beteiligten Geheimdienste im Grunde mit Dschungelmethoden
gearbeitet wird, so stellt
sich immer weiter heraus, daß das Ganze von vornherein eine Art an
die Mafia erinnerndes Exekutionskommando gewesen ist. Daß dies im
Einverständnis mit der pakistanischen Regierung geschehen sei, wird
von pakistanischer Seite entschieden bestritten, und
die US- Regierung selbst erklärt unverblümt, daß sie diese
nicht über ihr Vorhaben in Kenntnis gesetzt, geschweige denn ihr Einverständnis
eingeholt habe. Insofern liegt ganz klar auf dem Tisch, daß es sich
hier um eine Verletzung der Souveränität Pakistans handelt.
Das ist ganz offensichtlich, und trägt einen demonstrativen
Charakter in der Hinsicht, daß die USA-Imperialisten sich das erlauben
können, jederzeit und wann immer sie wollen, in anderen Ländern, egal
ob souverän oder nicht, egal ob mit Einverständnis der jeweiligen
Regierung oder nicht, derartige Exekutionen vornehmen können. Und
das ist eine sehr bedenkliche Angelegenheit. Was auch immer in diesem
konkreten Fall alles dafür spricht, diese Person zu erledigen, so
hätte es sicherlich besser angestanden, diese vor ein Gericht zu bringen.
Nun ja, dies hätte aber unter Umständen Nachteile gehabt, nämlich daß die Person hätte reden können und vielleicht
Dinge hätte aufdecken können, inwieweit US-Geheimdienste bis hin zur
Regierung selbst in diese Angelegenheit von Nine-Eleven verstrickt
sind. So aber kommen sie um diesen Punkt scheinbar im Augenblick herum. Man kann
natürlich die Angehörigen der Menschen verstehen, die bei dem Anschlag
vom 11. September 2001 ums Leben gekommen sind. Das ist gar keine
Frage. Trotzdem muß aber gesagt werden: diese Methodik geht nicht. Es geht auch nicht, daß die Regierung einer
Supermacht einfach Selbstjustiz ausübt. Das ist kein Prinzip, das
man dulden kann. Und es ist ja nicht so, daß irgendwelche Geheimdienste
das machen, klammheimlich, sondern das geschieht in aller Offenheit
und wird von dem obersten Repräsentanten dieser Supermacht, der USA,
nicht bloß voll und ganz gerechtfertigt, sondern auch noch demonstrativ
per Videokonferenz in aller Öffentlichkeit verfolgt. Die dazu in vielen
Zeitungen veröffentlichten Fotos sprechen eine eigene Sprache. Wozu soll
denn das führen? Soll demnächst hier flächendeckend überall auf der
Welt Selbstjustiz verübt werden? Auch im Fall Gaddafi oder auch anderer
Staatsoberhäupter oder Repräsentanten beispielsweise? Auch wenn manche
Leute vielleicht noch so viel Verbrechen selbst begangen haben, das
geht nicht. Das ist kein Prinzip. Was passiert
denn einem einzelnen Menschen beispielsweise, dessen Angehöriger ermordet
worden ist und der sich dieses Prinzip herausnimmt, irgendein gewöhnlicher
Zivilist, der sich so etwas herausnimmt? Der kommt selbst vor die
Justiz und muß sich dort verantworten und wird vielleicht sogar wegen
Totschlag mit mildernden Umständen angeklagt. Von wegen „Justice has been done“. Das wäre vielleicht der Fall, wenn der Betreffende vor die Justiz der USA geladen worden wäre und zum Tode verurteilt würde. So aber nicht. So haben wir hier einen Akt eines in aller Offenheit vor der gesamten Welt zur Schau getragenen Dschungelprinzips nach dem Motto „Yes we can“. Dem muß ein Riegel vorgeschoben werden. Und zwar bevor es zu weiteren Aktionen dieser Art kommt. In diesem
Fall sind wirklich mal die Organe der UNO gefragt, da entsprechend
vorzugehen. Und es ist vollkommen richtig, daß dieses auch bereits
für die Gaddafi-Familie gilt. Solchen Praktiken , erst recht wenn
sie offen zur Schau getragen und gerechtfertigt werden, muß unverzüglich
Einhalt geboten werden. In gewisser Weise setzt Obama damit der Politik
von Bush auch noch die Krone auf. Diese Aktion
ist in verschiedenster Hinsicht zugleich eine Art Warnung an
all die Kräfte, die es wagen, sich den USA-Imperialisten, auf
welche Weise auch immer, entgegen zu stellen. Warum
kein Prozeß? Selbst den
Nazi-Massenmördern (zumindest etlichen davon) wurde ein Prozeß gemacht,
an dessen Ende dann das Todesurteil und seine Vollstreckung stand.
Was hätte wohl die damalige Öffentlichkeit gesagt, wenn man hier mit
der gleichen Methode vorgegangen wäre wie die gegenwärtige Regierung
der USA? Damals gab es zweifelsfrei Millionen von Angehörigen der
unzähligen von den Nazis ermordeten Menschen, die vermutlich dafür
ein gewisses Verständnis hätten aufbringen können. Es hätte jedoch
den damaligen angeblichen Vertretern von Freiheit und Demokratie schlecht
zu Gesicht gestanden, so vorzugehen wie oben kritisiert. Schließlich
hätte man sich ja dann fragen können, ob diese „Richter“ vielleicht
gar nicht so viel anders sind in ihrem Wesen als die Nazis. Was hat denn
dagegen gesprochen, diese Person beispielsweise in den USA vor Gericht
zu stellen? Man hätte ihn ja zum Tode verurteilen können. In den USA
gibt es die Todesstrafe, und ich kann noch nicht mal sagen, daß das
nicht gerechtfertigt gewesen wäre, vorausgesetzt die Schuld ist eindeutig
bewiesen. Mag sein, daß manche Leute denken, die ist ja längst bewiesen
durch die Stellungnahmen, die dieser Mensch abgegeben hat, aber das
reicht nicht aus. Ein wichtiger Grund, warum dies nicht geschehen
ist, ist sicherlich auch der, daß ein Prozeß immer die Gefahr in sich
birgt, auch vielleicht manchen anderen Leuten unangenehm zu werden,
indem sie Dinge ans Tageslicht bringen, die unbedingt geheim gehalten
werden sollen. Das ist ein wesentlicher, wenngleich vielleicht nicht
der einzige Grund, warum dies so geschehen ist, mal abgesehen von
dem offenbar gewollt provokativen Charakter, den das obendrein hat,
durch die ganze Art und Weise wie es durchgeführt wurde. Zu den politischen
Verknüpfungen. Wozu wird das so gemacht? Es ist klar, daß sicherlich
sehr viele Menschen, die in irgendeiner Weise islamisch sind bzw.
mit solchen Kräften sympathisieren, davon provoziert werden. Und das
soll wahrscheinlich auch geschehen. Worauf will man damit hinaus?
Will man darauf hinaus, daß zum Beispiel im Mittleren Osten, wo die
Situation sich keineswegs zur Freude der USA-Imperialisten zu entwickeln
droht, wieder mal Völker aufeinander gehetzt werden? Zum Beispiel
Iran gegen Saudi-Arabien und umgekehrt, indem man gewisse Unterschiede
in der religiösen Ausrichtung nutzt und gleichzeitig eine solche Provokation
startet? Dafür spricht einiges. Man muß in
diesem Zusammenhang immer wieder festhalten, daß so etwas in gar keiner
Weise notwendig gewesen ist, denn man hätte es auf ganz legale Weise
aburteilen können und im Strafmaß auch entsprechend etwas verfügen,
was der Sache Genüge getan hätte. Aber nein, das hat man nicht getan,
und deswegen stellt sich die Frage: warum? Wenn man
sieht, daß die Konservativen dazu jetzt in aller Öffentlichkeit Beifall
klatschen und die ganze Sache sogar für sich beanspruchen und dabei
gleich ihre eigenen brutalen Methoden der Folter dabei ins Feld führen,
die angeblich dazu beigetragen hätten, daß diese Person gefaßt wurde, was völlig absurd
ist, dann weiß man auf jeden Fall, auf was das hinaus läuft. Die sog.
Neokons sind die ganze Zeit schon wieder auf Krieg aus, im Mittleren
Osten, und zwar im gewissen Unterschied zu Obama, der sich da ein
bißchen zurückhaltender verhält, was aber daran liegt, daß die Demokraten
andere Pläne verfolgen. Dazu haben wir uns bereits verschiedentlich
geäußert. Um so peinlicher
ist es, daß die Bundeskanzlerin Merkel nichts Dringlicheres zu tun hatte, als
auf der Stelle dieser offensichtlichen
Killerkommando-Aktion ihren unverblümten Beifall zu zollen, was selbst
in Reihen der Regierungspartei und auch bei anderen Menschen in diesem
Land für Kritik gesorgt hat. Das hat übrigens keine einzige andere
Regierung gemacht, nicht einmal die britische, die sonst durchaus
eher geneigt ist, so etwas zu machen, oder Sarkozy, welcher neuerdings
ebenfalls zu gewissen Exzessen neigt. Das ist ja selbst anderen hierzulande
zuviel gewesen, was Merkel da von sich gegeben hat. Eilfertig springt
diese bei, bestenfalls ohne genauer hinzusehen. Es wird einem wirklich
schlecht von soviel Unterwürfigkeit.. Die Story,
angeblich nicht gewußt zu haben, wo diese Person steckt und erst seit
August letzten Jahres – allerdings in anderer Hinsicht ein interessanter
Zeitpunkt – Hinweise bekommen zu haben, ist wirklich mehr als unglaubwürdig.
Der CIA steckt in Pakistan so tief drin, daß es selbst pakistanischen Behörden zuweilen zuviel geworden
ist. Das Anwesen, welches gezeigt wurde, glänzt nicht gerade
durch Unauffälligkeit. Obendrein befindet es sich in unmittelbarer
Nähe zu Stützpunkten pakistanischen Militärs, z.B. einer Akademie.
Was wollen sie eigentlich noch alles an Märchen produzieren? Wie muß so
etwas beantwortet werden? Es kann nur beantwortet werden, wenn all
diejenigen Kräfte auf der Welt, die revolutionär und fortschrittlich
gesonnen sind, erkennen, mit was für einem Gegner wir es zu tun haben
– und das ist natürlich keineswegs nur die US-Regierung, sondern alles
was dahinter steckt, nämlich das internationale Finanzkapital und
überhaupt das ganze System der internationalen Ausbeutung, die Reaktion
überhaupt, und daß das sozusagen in gewisser Weise eben auch ein Kampf
auf Leben und Tod ist, den man aufnehmen muß. Nur die Volksmassen
auf der ganzen Welt können diesen Gegner zu Fall bringen, nicht irgendwelche
einzelnen Leute, die meinen, sie könnten durch Anschläge oder sonst
irgendeinen individuellen Terror die Situation ändern. Das funktioniert
nicht, das nützt nur genau diesem Gegner, das muß man erkennen, und
wird genau durch solche Aktionen, wie man sie jetzt erlebt hat, provoziert.
Das ist völlig eindeutig. Das können sie abstreiten so oft sie wollen,
das spricht eine eigene Sprache und soll es auch. Warum hat
eine solche Aktion keine abschreckende Wirkung? Sie kann es gar nicht
haben. Eine abschreckende Wirkung kann nur etwas haben, was auch die
Hintermänner trifft, die derartige Dinge inszenieren. Das wird aber
gerade in diesem Fall vermieden und soll es offensichtlich auch. Geschichte
entwickelt sich nicht durch das Umbringen einzelner Leute. Geschichte
entwickelt sich auch nicht durch Aktionen der Mafia, selbst wenn sie
in der Regierung sitzt. Geschichte entwickelt sich durch die Volksmassen,
durch das, was diese machen, wieweit sie vorankommen, das ist das
einzig Richtige. Ein solches Vorgehen aber, wie es hier stattgefunden
hat, weckt selbst reaktionäre Instinkte. Unabhängig davon, was immer an dieser Massaker-Aktion wahr ist und was nicht, das ist nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist die Demonstration, die hier damit durchgeführt wird, von seiten der USA- Imperialisten. Und sie werden es weiter tun. Sie haben es bereits angekündigt. Bis sie ganz Pakistan einkassiert haben und sich die Atomwaffen unter den Nagel gerissen haben, abgesehen davon, daß dieses Land als strategischer Posten gegenüber China und auch Rußland und Indien von ausgezeichneter Bedeutung ist. Es ist überhaupt
der Trend zu beobachten, daß auch die gegenwärtige US-Regierung immer
weniger das internationale Recht für sich als Maßstab behandelt, sondern
im Gegenteil, es dort zu krassen Durchbrechungen kommt. Das Anwenden
von „double standards“ auch hier ist zu beobachten. Was hätten dieselben
Kräfte wohl gebrüllt, wenn ein anderes Land, beispielsweise Rußland,
so gehandelt hätte? Dazu gehört nicht viel Fantasie. Allerdings fragt
man sich, wo deren Stellungnahme zu diesen Aktionen momentan bleibt. Die russische
Regierung, welche in diesem Zusammenhang sonst auch nicht gerade zimperlich
ist, übt in der Tat auffällige
Zurückhaltung und verschanzt sich mehr oder minder hinter kritischen
Stellungnahmen aus mittel- und südamerikanischen Staaten. Hier wird
wohl darauf spekuliert, daß Pakistan auf Grund des Vorgehens der USA
geneigt sein könnte, bei ihnen Unterstützung zu finden, angesichts
sich verschärfender Differenzen zur bisherigen „Hausmacht“ USA.
Entsprechende Meldungen aus dem mittel- und südasiatischen
Raum gab es bereits. Die „Al-Kaida-Karte“ wird von den verschiedenen
imperialistischen Mächten wechselweise ausgespielt. War es damals,
vor der Invasion der (damals noch) sowjetischen Supermacht in Afghanistan
Ende 1979/Anfang 1980 noch ein Anliegen der (ebenfalls von der Demokratischen
Partei geführten) US-Regierung gewesen, durch Sticheleien und Unterstützung
der Islamisten in Afghanistan der Sowjetunion den Einmarsch „nahezulegen“
(siehe das Brzezinsky-Interview
vom 13.6.1997, im Internet
Statement 2007-88 vom Nov. 07 teilweise übersetzt wiedergegeben),
wer sagt denn, daß es heute nicht mal andersherum gelaufen ist? Auch
China ist in diesem Zusammenhang ebenfalls ein potentieller Interessent. Auch an dem
Verhalten gegenüber Libyen kann man es sehr gut beobachten. Außenministerin
Clinton schlug vor kurzem vor, daß die in den USA liegenden nunmehr
„eingefrorenen“ Guthaben der libyschen Regierung freigemacht werden
sollten und für die sog. Opposition zur Verfügung gestellt werden
sollten. Das ist doch nicht Sache der US-Regierung! Andere haben in
das gleiche Horn trompetet, nur etwas zurückhaltender. Zum Beispiel
die britische Regierung ist zurückhaltender und die deutsche ebenfalls,
der Außenminister hat sich so erklärt, daß die Verfügung über diese
Guthaben allein dem libyschen Volk obliege und nicht dem Ausland,
wie er sich ausdrückte. Es ist wirklich das Dschungelprinzip, was
sich in aller Brutalität an dieser Bin -Laden Exekution gezeigt hat,
welches offenbar auch auf anderen Gebieten fortgesetzt werden soll.
Das ist eine krasse Unterminierung überhaupt zwischenstaatlichen Rechts,
die hier stattfindet. Und auch daran wird deutlich, daß dem unbedingt
Einhalt geboten werden muß. Dieser Trend muß bekämpft werden. Es kommt nicht in Frage, daß das sich weiter hier durchsetzt, denn das ist der Weg, den die USA-Imperialisten Ende letzten Jahres in ihrer neuen Militärkonzeption festgelegt haben, nämlich es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Staaten, auch zu größeren, kommen zu lassen, aus denen sie selber hoffen, sich aus ihren eigenen Schwierigkeiten herauszuwinden, um am Ende doch noch mal den Profit ziehen und das System als Ganzes retten zu können. Die Aussichten dafür stehen allerdings nicht zum besten. Um es hier
noch einmal ausdrücklich klar zu stellen: Unsere Organisation ist
ein erklärter Gegner jeglicher Art von sog. Selbstmordattentaten oder
anderen Kamikaze-Aktionen aufgrund von deren massenfeindlichem, gegen
die Massen gerichteten Charakter. Das haben wir in vielen Stellungnahmen
in der Vergangenheit dokumentiert und darauf stützen wir uns auch
weiterhin. Etwas anderes aber ist das, was hier von seiten der US-Regierung
passiert. Das ist ebenfalls gegen die Massen gerichtet, und zwar in
einer sehr unverhohlenen Weise. Was soll denn mit dieser Art von Vorgehensweise
bewirkt werden? Soll das etwa die Attentate verringern? Das wird es
mit Sicherheit nicht tun. Im Gegenteil, diese Art von Aktionen sind
eher dazu geeignet, Leute derartig zu provozieren, daß so etwas eben
wider geschehen wird. Zumal sowohl die gegenwärtige als auch vor allem
die vorherige US-Regierung unter Bush sich in etlichen Punkten selbst
dem Verdacht ausgesetzt hat, hinter diesen Anschlägen inklusive Nine-Eleven
mit zu stecken, zumindest diese begünstigt zu haben. Eine ganze Reihe
von Autoren haben sich mit diesem Thema befaßt und eine ganze Reihe
Fragen aufgeworfen, die noch keineswegs beantwortet sind. (Siehe
auch unsere diesbezüglichen Internet Statements,
so aus 2001 die IS
33, 34,
35,
36,
37,
oder 2002-03,
2003-05,
2004-22,
2002-69, 2005-07,
2007-88,
2008-50,
2010-14) Unserer Auffassung nach erfolgten diese Anschläge in den seltensten Fällen isoliert, sondern standen immer zumindest objektiv im Zusammenhang mit den Vorhaben gewisser reaktionärer Mächte, um die Massen zu unterdrücken und sich dem Fortschreiten der Massen entgegen zu stellen. Das gilt selbstverständlich für sämtliche reaktionären Mächte auf der Welt. Und es versteht sich von selbst, daß derartige konterrevolutionäre und massenfeindliche, den Reaktionären und der Konterrevolution auf der Welt nützenden Aktionen bestraft werden müssen. Allerdings nicht in Form selbsternannter, sämtliche Rechte verletzender und an die Mafia erinnernder Methoden wie der oben beschriebenen, durchgeführt obendrein von Kräften, die selbst im Verdacht stehen, mit hinter den Aktionen der so „Bestraften“ selbst gesteckt zu haben, wenn nicht gar die eigentlichen Drahtzieher und Inspiratoren dieser zumindest zu einem Teil zu sein, wenn gleich sie, wie oben bereits angedeutet, keineswegs die einzigen dabei sind.. Es ist durchaus
eine beliebte Methode gegenüber dem Kontrahenten und Konkurrenten
die islamistische Karte auszuspielen. Beobachten kann man das durchaus
auch an der zeitlichen Positionierung der allermeisten Anschläge.
Die haben nämlich immer einen politischen Zweck. Es spricht einiges
dafür, daß in diesem Fall abermals in das innere Gefüge des Gegners
eingedrungen wurde und dort und dort der Druck auf die momentane Regierung
der USA verstärkt wurde, wie bereits im Fall Libyens zu beobachten
war. Nebenbei, daß Libyen ein solcher Brennpunkt im Mittleren Osten
ist, ein solcher Angriffspunkt, wo bestimmte Kräfte meinten, sie müßten
unbedingt dort aktiv werden, liegt nicht zuletzt daran, daß sich in
den letzten Jahren auch auf atomarem Gebiet eine gewisse Kooperation
mit Pakistan entwickelt hat und erklärtermaßen auch wissenschaftliches
Material hin und her gegangen, bzw. weitergeleitet worden ist, was
die USA und evtl. auch andere Mächte in Unruhe versetzt. Die wahre
Souveränität Pakistans, bzw. was davon übriggeblieben ist, wenn überhaupt,
zeigt sich u.a. an diesem drastischen Vorgehen der USA. Die USA geben als Grund für ihr Vorgehen u. a. an, daß sie sich der pakistanischen Behörden bis hin zum Militär und insbesondere des pakistanischen Geheimdienstes ISI nicht mehr hätten sicher sein können. Hat letzterer sich vielleicht längst inzwischen auch anderweitig verkauft? Möglich ist das durchaus und zwar nicht erst seit gestern. Kandidaten für eine neue Mentorenschaft gibt es genug, zumal in Pakistan immer mehr Vertreter auch der herrschenden Schicht mit der engen Verknüpfung mit islamischen Kräften keineswegs besonders glücklich sind und davon loskommen möchten. Da Pakistan aber ökonomisch schwach ist und von stark explodierenden Kräften innerhalb der Bevölkerung beherrscht wird, sind die Möglichkeiten aus eigener Kraft eine Loslösung zu bewerkstelligen gering. Anträge anderer ausländischer Mächte in dieser Hinsicht wären sich nicht vorn vornherein aussichtslos, im Gegenteil. Zu Erinnern ist in diesem Zusammenhang daran, daß es vor circa drei Jahren, Ende 2007 ein Bemühen in Pakistan gab, eine andere, nicht islamistischen und mehr demokratischen Entwicklungen zumindest der Form nach offener gegenüberstehende Regierung zu bekommen, was nicht gelang, da die einzige Kandidatin in dieser Richtung, Benazir Bhutto, kurz vor den Wahlen einem Anschlag zum Opfer fiel, bei dem vermutlich islamistische Kräfte bis in Regierungskreise hinein ihre Finger im Spiel hatten. Es wäre also auch gegenwärtig keineswegs unwahrscheinlich und durchaus verlockend für ausländische Geheimdienste, die an einer Lösung des Landes aus den Fängen der USA interessiert sind, sich mit eben diesen islamistischen Kräften zu verbünden, um den USA zu gegebener Zeit eins auszuwischen, vor allem auch um eine Entwicklung, wie sie jetzt im Mittleren Osten stattfindet, in diesem Teil der Welt nach Möglichkeit zu verhindern.
www.neue-einheit.com www.neue-einheit.de |