Internet Statement 2012-03
Nichts ist geregelt! Was fehlt, sind höchstens sog. „Risiko-Einschätzungsbögen“ für Bürokraten – mit Folgen! Maria Weiß 5.2.2012 Wieder so ein Fall vor kurzem im Berliner Bezirk Weißensee: ein
zweijähriges Mädchen stirbt an inneren Verletzungen, ohne daß
angeblich irgend jemand der beaufsichtigenden Personen - sei es die Mutter,
deren Lebensgefährte oder die mit der Kontrolle beauftragten Vertreter
des Jugendamtes - irgend etwas im Vorhinein gemerkt haben wollen. Wie kommt so etwas zustande? Werden hier etwa Kleinkinder bereits wie ein Fußball durch die Wohnung gekickt? Oder wie soll das abgegangen sein? Das ist wieder einmal einer dieser ganz besonders krassen Fälle. Weißensee ist ebenso wie Marzahn ein Bezirk in Berlin, der noch eine „auffällig“ große Zahl von Kindern aufweist! Kinder aus armen Familien, Kinder von alleinerziehenden Müttern. Ein Dorn im Auge der Herrschenden. So ein Nachwuchs paßt nicht ins Bild, den will man nicht. Und entsprechend ist auch die Sorgfalt, die an den Tag gelegt wird. Laut verkappten Rassisten (vor allem gegen die eigene, „schlechter verdienende“ Bevölkerung) vom Schlage eines Tilo Sarrazin beispielsweise ist natürlich genau diese Schicht diejenige, die am wenigsten zur Kultur beiträgt, am wenigsten Wissen hervorbringt und daher auch für die Produktion von Nachwuchs in seinen Augen (eines Rassisten) „wertlos“ ist. Nicht wünschenswert jedenfalls. Entsprechend sieht auch die Praxis der Behörden im Alltag aus. Man kennt das schon von anderen ähnlichen Fällen. Natürlich ist kurz zuvor noch ein Besuch beim Jugendamt erfolgt, bei dem die Kinder vorgeführt wurden und angeblich absolut nichts „Auffälliges“ bemerkt worden ist. Hinterher heißt es dann aber, die Kinder hätten Hämatome aufgewiesen und wer weiß was für andere sichtbare Erscheinungen. Merkwürdig ist nur, daß derartiges niemals rechtzeitig entdeckt wird. Woran liegt das wohl? Aber es ist ja angeblich alles bestens „geregelt“. Hört man die neue Berliner Familiensenatorin beispielsweise im Inforadio daher reden, dann denkt man: Oh, wie gut ist doch alles geregelt. Was gibt es nicht alles für tolle Kontrollmechanismen, es gibt Vorgaben für die Jugendämter, wie sie sich zu verhalten haben, es gibt vor allem sogenannte Risiko-Einschätzungsbögen, die auszufüllen sind von den Beamten und so weiter und so fort. Ja bloß merkwürdigerweise passieren immer wieder derartige grauenhafte Vorfälle! Wie kommt denn das? Vielleicht braucht man eher mal eine verschärfte Kontrolle der Bürokraten? Nur wo soll die herkommen? Die ist ja gar nicht im Interesse dieses Staates, dieser herrschenden Klasse hierzulande. Deren Interesse ist im Gegenteil seit mehreren Jahrzehnten das, die eigene Bevölkerung möglichst auszudünnen und, damit es nicht allzu schlimme Folgen aufweist, lieber von anderswo den mangelnden Nachwuchs zu ersetzen – eben eine möglichst „bunte Republik“, wie doch „unser aller (oder vielleicht doch bald nicht mehr) Präsident so treffend postulierte, zustande zu bekommen. Daß das vielleicht mal irgendwann der eigenen Bevölkerung zu bunt werden könnte, erfüllt sie allerdings mit Sorge, weshalb sie dafür bereits ihre Vorkehrungen getroffen haben, von Geheimdienstseite, versteht sich. Nichts ist geregelt. Diese Zustände sind empörend und schreien nach einer Umwälzung. Sicherlich ist es nicht leicht, wenn, wie im vorliegenden Fall, eine
alleinerziehende 25-jährige junge Frau, wahrscheinlich auch noch
ohne vernünftigen Job und Einkommen, vier kleine Kinder versorgen
muß, sei es mit oder ohne Lebensgefährten oder Freund. Aber
wenn es nun mal so ist, dann verlangt das prinzipiell erst mal Respekt
und Unterstützung und muß entsprechend behandelt werden, erst
recht von seiten staatlicher Aufsichtspersonen. Keinesfalls kann darauf
herumgetrampelt werden, wie das hier offensichtlich auch von Behördenseite
mehr oder weniger oft praktiziert wird. Oder was soll es sonst bedeuten,
wenn zum Beispiel in dem besagten Interview offiziell erklärt wurde,
daß es sicherlich schon mal vorkäme, daß sich Aufsichtspersonen
des Jugendamtes „einseitig“ den Standpunkt der Eltern zu eigen
machen würden bei der „Behandlung“ der Kinder. Was soll
denn das heißen? Mal abgesehen davon, daß es befremdlich ist,
so etwas von einer führenden Vertreterin eben dieser staatlichen
Behörden präsentiert zu bekommen, sozusagen als Entschuldigung.
Es heißt im Grunde, daß man sich hier längst selber diesen
überheblichen und verächtlichen Standpunkt gegenüber bestimmten
Bevölkerungsteilen zu eigen gemacht hat. Das ist die brutale Wahrheit,
die unter dem ganzen pseudosachlichen Gerede herausguckt.
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