Internet Statement 2013-33
Wer Fortschritt, wer billigen und ausreichenden Strom möchte, der hat am Sonntag keine Wahl Uwe Müller 19.09.2013 Obwohl die Energiewende eine solche enorme Bedeutung und Auswirkung hat – ökonomisch, sozial, national, international – war und ist sie im Wahlkampf kein großes Thema. Merkwürdig. Es gibt dazu keine ernsthafte Auseinandersetzung, keine echte und grundlegende Debatte. Und wenn sie mal zur Sprache kommt, dann geht es nur um Teilaspekte, Detailpunkte, aber nicht um Prinzipielles. Das gilt sowohl für die Politik wie auch für die Medien. Ganz vereinzelt gibt es mal Artikel, die bestimmte Aspekte der Frage beleuchten, die offenkundige Widersinnigkeiten und Absurditäten aufzeigen. Das war’s dann aber schon. Über den Sinn und Zweck der sogenannten Energiewende, vielmehr über deren Unsinn, wird nicht gesprochen und geschrieben. Diese Frage auch nur zu stellen ist tabu. Was ist das denn?
Da ereignete sich 2011 im fernen Japan ein Erdbeben mit einem tödlichen
Tsunami im Gefolge, der zum Atomunfall von Fukushima führte. Sofort
ging hierzulande wieder das Geheule los von wegen Unverantwortlichkeit
der Atomkraft. Kein anderes Land hat solche Konsequenzen aus dem Erdbeben in Japan gezogen,
Deutschland steht damit völlig alleine da. Es hat sich dadurch auch
viel Unmut innerhalb der Eu zugezogen. Es gab keinerlei Absprachen mit
den Partnerländern, die angestrebte europäische Energiepolitik
wurde völlig ignoriert. Nun sollte man meinen, 2 Jahre nach Fukushima könne man die Lage
nüchtern betrachten und eine solch bedeutende Entscheidung zumindest
auf den Prüfstand und zur Wahl stellen. Dem ist nicht so. Keine der
zur Wahl stehenden Parteien stellt die Energiewende, den Ausstieg aus
der Atomkraft und die alleinige Fokussierung auf sog. Erneuerbare Energie,
auf Kohle und Gas, in Frage. Keine. Da die Beschwerden und die Unruhe über die stetig steigenden Strompreise zunehmen, werden auch minimale Korrekturen mal da, mal dort gefordert. Senkung der Stromsteuer (was doch auch wieder zu Lasten der Steuerzahler geht), die Ausnahmen für die Industrie sollen gestrichen werden, Strompreislimits für Arme usw. usf.. Auf der Grundlage des Atomausstiegs, auf der Grundlage der Beibehaltung des EEGs mit seiner Milliardenschweren Subventionierung des teuren Ökostroms, auf der Grundlage der Abhängigmachung vom russischen Gas, ist das aber alles Augenwischerei und Makulatur. Es läuft auf die Verteuerung und Verknappung des Stroms hinaus, die Masse der Bevölkerung wird immer mehr gezwungen werden, Strom zu sparen - weil sie sich den Strom immer weniger werden leisten können. Für die Industrie, die ja in großen Teilen im internationalen
Wettbewerb steht, bedeutet das, daß wenn die Energiepreise steigen,
dann halt die Arbeit (Arbeitskraft) billiger werden muß. Das war
unter Schröder und Fischer erklärtes Ziel mit Hartz IV und Agenda
2010, und das wird nun auch von Allen fortgesetzt, die diesen völlig
wahnwitzigen, ökonomisch unsinnigen und extrem teueren und unsozialen
Ausstieg aus der Atomkraft forcieren und daran festhalten wollen. Wenn die Grünen heute so kommen, nur sie würden die Energiewende weitertreiben wollen, so ist dem leider nicht so. Die Energiewende wird von allen zur Wahl stehenden Parteien unterstützt, die Unterschiede dabei sind marginal und gibt es nur im Detail.
Wer also einig ist mit vielen Ländern auf dieser Welt, die weiter auf die Atomkraft setzen und diese weiterentwickeln und ausbauen, der hat am Sonntag keine Wahlmöglichkeit. Bei einer für eine Industrienation so zentralen Frage wie der Energiefrage ist das unerhört und sehr bedenklich.
--------------- [1] Siehe dazu: "Merkels Kehrtwendung in der Atomfrage -Aspekte des gegenwärtigen Atomausstiegsbeschlusses" vom 31.5.2011 [2] Siehe dazu: "Der Liquidationsbeschluß der Kernkraft in diesem Land muß verschwinden !" von Anfang Juli 2011
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