Internet Statement 2014-02

 

Advanzia: Praktiken einer Bank vor denen schon vor Jahren gewarnt wurde,
die aber noch immer damit Profit scheffelt

Klas Ber  9.1.2014     

Die Praktiken, mit denen die Advanzia Bank über ihre sog. MasterCard Gold Profit macht, kann man durchaus als üble und hinterhältige betrachten. Diese Bank, dann auch bestimmte Inkassofirmen wie Rechtsanwälte, sie alle wollen, trotz der für immer mehr Menschen prekärer werdenden Finanzlage, noch was aus denen für sich rausschlagen. Presseartikel haben bereits 2008 vor den Praktiken dieser Bank gewarnt. Man liest zudem weiterhin von Betroffenen im Internet darüber. Und ich finde, es wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die Gerichtsbarkeit in diesem Lande, daß diesen Dingen nicht längst das Handwerk gelegt wurde. Aber darüber muß man sich auch wieder nicht wundern, bei dem was der Staat hier selbst in punkto Finanzen, Abzocke usw. treibt.

Diese Bank versucht selbst noch aus der prekären Finanzlage, in der sich viele Menschen befinden, was für sich rauszuschlagen. Menschen, die in solch eine Lage gekommen sind durch die sozialen Verwerfungen, die hier stattgefunden haben und stattfinden. Oder auch junge Menschen die noch wenig Geld haben. Diese mit einem Kleinstkredit erstmal zu ködern, darauf spekuliert dieses „Modell“, so sehe ich das. Indem sie einem eben mal so unaufgefordert ein verlockendes Angebot mit einer fix und fertigen Kreditkarte zuschicken. Auch noch ohne extra Gebühren, heißt es. Das hört sich doch gut an und ist verlockend. Nebenbei, wie kommen die überhaupt an die Adressen?
Und wenn man sich dann deren AGB ansieht, ist die auch von der Bank eher nicht übersichtlich gestaltet, um da leicht durchzublicken, wo der Pferdefuß steckt, und wo das dicke Ende kommt. Ich muß auch sagen, wenn man sich das bei denen anschaut und in diesen Bankfinanzfragen nicht versiert ist, und das sind eben die Wenigsten, wenn sie nicht gerade selbst Bankleute sind, kann man nicht richtig durchblicken. Und das kann man auch nicht von den Menschen verlangen.
Verlangen kann man aber, daß die Bank eine einfache, klare und verständliche Darlegung ihrer Geschäftsbedingungen (AGB) präsentiert. Statt dessen liest man auf deren Internetpräsenz regelrecht irreführende Werbung, z.B. solche: „Zinsfreies Zahlungsziel für Einkäufe bis zu 7 Wochen“. Das soll keine Lüge sein? Dem steht ja ihre AGB entgegen: „Die Inanspruchnahme des Darlehens erfolgt dadurch, daß wir Ihre Verpflichtungen gegenüber den Vertragsunternehmungen mittels der Karte getätigten Käufen und Barabhebungen erfüllen. Die getätigten Umsätze werden Ihnen von uns in Rechnung gestellt und sind ab dem Transaktionstag zu verzinsen.“ Die werden einem nicht wirklich erzählen wollen, ich kann bei denen einen Kredit für 7 Wochen aufnehmen, und wenn ich den pünktlich zurückzahle brauch ich keine Zinsen zahlen. Philanthropie ist nicht gerade das, was die Finanzkreise auszeichnet.
Die Menschen werden erstmal mit Kleinstkrediten von 50 oder 100 Euro „angefüttert“. Zur Zeit sind es wohl 200 Euro. Da kann die Bank damit rechnen, daß manche darauf anspringen. Die Wahrscheinlichkeit, daß diese Summe auch noch zurückzahlbar ist, ist groß. Dann wird, wiederum unaufgefordert, ein größerer Kreditrahmen von 2000, 3000 Euro usw. eingeräumt, Und bei allem nehmen sie für ihre „Großzügigkeit“ Wucherzinsen von 19,4% bei Einkäufen und 23,95% für Barabhebungen. Und bei Verzug der Rückzahlung kommen gleich noch mal welche drauf.
Wenn das dann mit den Rückzahlungen nicht läuft, gibt es die Inkassofirma, die in Aktion tritt um das Geld mit allem drum und dran einzutreiben. Diese horrende Zinshöhe von 19,4 und 23,95% scheint die Gerichte in den Verfahren nicht interessiert zu haben.
Und dann die Art der Berechnung. Daß auch schon bei kleinstem Verzug, auch bei Teilen der Rückzahlung, Zinsen wieder auf den gesamten Rückzahlungsbetrag anfallen - das kommt auch noch drauf. Diesen Punkt haben selbst einige Gerichte bereits kritisiert.

Auf solch ein Art und Weise werden Menschen, und das sind nicht wenige - und man hat von ähnlichen Praktiken anderer Finanzinstitute auch schon gehört - noch mehr in die Misere reingeritten, als sie es vorher schon waren. Das ist verantwortungslos, und zwar gesellschaftlich verantwortungslos, natürlich gegenüber den Einzelnen selbstredend - solche Praktiken dürfen nicht geduldet werden. Das muß aufhören. Denen muß der Boden entzogen werden und den Finanzinstitutionen, die so etwas betreiben, letztlich das Handwerk gelegt werden.

 

www.neue-einheit.de     www.neue-einheit.com