Internet Statement 2015-18
Zur
Frage der so genannten Willkommenskultur Maria Weiß 18.2.2015 Eigentlich müßte man sagen: Oh ja, die Dritte Welt kommt zu uns. Wie schön. Wir möchten sie gerne empfangen, zumal wir sie schon seit Jahrzehnten ausbeuten und sie zu unserem Wohlstand mit einem sehr großen Prozentsatz beigetragen haben und beitragen. Da unser Wohlstand (wobei nicht zu vergessen ist, daß längst nicht alle Menschen auch unter der einheimischen Bevölkerung in diesem Land einen solchen für sich verbuchen können) sich auf ihre Ausbeutung stützt, sogar großenteils darauf basiert, ist es doch das Mindeste was wir tun können, jetzt all diese Menschen hier freundlich zu empfangen, uns mit ihnen zu verbinden und ihnen einen möglichst angenehmen Aufenthalt hier zu ermöglichen. Das ist die eine Seite. Es gibt aber auch eine andere, und die besteht darin, daß Gesellschaften in Europa, vor allem unsere eigene, eigentlich seit Jahrzehnten de facto in der Tendenz auf dem Weg zum Aussterben sind, indem der Nachwuchs nicht produziert werden will oder kann, der für den Erhalt der eigenen Gesellschaft (geschweige denn für ein Bevölkerungswachstum, wie es in vielen anderen, weitaus ärmeren Staaten der Fall ist) notwendig ist, und auch nicht produziert werden soll, indem seit Jahrzehnten hier eine massive praktische Politik gegen das Kind von staatlicher Seite betrieben worden ist. Nun ist man mit dem grausigen Ergebnis dieser Politik konfrontiert. Denn wenn man absieht von den Menschen, die von anderswo hierher gekommen sind, sei es aus der Türkei oder dem früheren Jugoslawien und den heutigen Balkanstaaten, aus Italien oder Spanien ganz zu Anfang noch, was bleibt hier eigentlich übrig? Ein riesiger prozentualer Anteil älterer oder alter Menschen. Ein demografisches Horrorszenario, welches sich noch verstärken wird. Es ist jetzt bereits eine Herausforderung für die Frustabwehr, zu bestimmten Zeiten am Tag durch bestimmte Gegenden zu laufen. Man freut sich über jedes afrikanischstämmige oder türkisch- oder arabischstämmige Mädchen oder Jungen, die auf der Straße zu sehen sind. Logisch, denn darin liegt ja die Zukunft einer Gesellschaft. Nicht aber darin, was das eigene Land, die eigene Bevölkerung hervorgebracht hat: ein Heer von Omas und Opas ohne Enkelkinder. Letzteres hat dazu geführt, daß nicht wenige Menschen hierzulande auch mit einem beträchtlichen Abscheu auf diesen eigenen Staat blicken, der so etwas verursacht und zu verantworten hat, und nun eine sogenannte Willkommenskultur von seiner Bevölkerung verlangt. Das ist die andere Seite. Allen beiden Seiten gerecht zu werden ist nicht ganz unkompliziert, denn es verlangt gewissermaßen eine Art Spagat zu vollbringen. Die oben beschriebene Bevölkerungsstruktur ist natürlich nicht überall gleich. Es gibt aber durchaus Gegenden in Deutschland, wo das ähnlich aussieht, zu nennen wäre auf jeden Fall Nordrhein-Westfalen, ebenso wie viele ländliche Gegenden in den früheren DDR-Gebieten oder auch im Norden. In Berlin, vor allem in den ehemaligen Arbeiterbezirken, sticht es jedoch besonders ins Auge, weniger in denen, wo die betuchteren Mittel- und Kleinbürger leben oder die vorwiegend vom Tourismus dominiert sind. Gäbe es in diesen Bezirken nicht einen zum Teil über 80-prozentigen Migrationshintergrund, würde es noch viel krasser ins Auge stechen. Warum ist das so ein unglaublich beschissenes Gefühl, das einen
bei dieser demografischen Struktur des eigenen Landes beschleicht? Es
liegt wohl daran, daß man den Eindruck nicht los wird, um sein Recht
auf Fortpflanzung und Weiterentwicklung - ein ganz elementares Menschenrecht
- gebracht worden zu sein. Und dafür muß dieser Staat, muß
diese ganze herrschende Schicht, welche jetzt von dieser eigenen Bevölkerung
eine Willkommenskultur einzufordern sich herausnimmt, zur Verantwortung
gezogen werden. Deren unverbesserlicher Egoismus, besser gesagt deren
Ausbeuternatur, zeigt sich übrigens nicht zuletzt auch daran, daß
nunmehr anderen Staaten, eben jenen, die u. a. den hiesigen Wohlstand
erarbeitet haben, nunmehr deren eigene Zukunftsressourcen, deren eigene
Jugend, quasi „entlockt“ wird, damit das eigene selbst verursachte
Defizit in dieser Hinsicht ausgeglichen werden soll. Natürlich völlig
ignorant gegenüber der Tatsache, daß man zugleich damit diesen
Staaten wiederum selber die eigene Zukunft abschneidet.
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