Internet Statement 2015-39

 

Deutschland – zweitgrößtes Einwanderungsland neben den USA?

Maria Weiß  06.08.2015       

Bei Manchen unserer Politiker fragt man sich manchmal wirklich, wo deren Verstand geblieben ist. Deutschland hat immer noch 80 Millionen Einwohner, die auf einer Fläche leben, die nicht einmal so groß ist wie die Frankreichs beispielsweise, welches nur 60 Millionen Einwohner hat. Niemand würde deswegen jedoch auf die Idee kommen, Frankreich als Einwanderungsland zu bezeichnen. Deutschland aber, mit einer größeren Bevölkerungsdichte, ist angeblich eines, und zwar neben den USA das zweitgrößte der Welt gar! Wo ist bei Leuten, die so etwas vertreten, der Verstand geblieben? Daß man sich angesichts solcher Aussagen selbst in einigen bürgerlichen Kreisen an den Kopf faßt, ist nicht verwunderlich. Die wahren Ursachen solchen Unsinns liegen aber ganz woanders. Sie liegen in der Struktur dieser Gesellschaft von 80 Millionen Menschen, wo sich seit einigen Jahrzehnten eine starke Überalterung breit macht, welche in der Tat den jugendlichen Nachwuchs vermissen läßt. Dies steht aber auf einem gänzlich anderen Blatt und hat ganz bestimmte, hausgemachte Ursachen.


Migration oder Einwanderung – eine Folge jahrzehntelanger herrschender Politik

Es ist doch nichts anderes als die jahrzehntelange Politik der herrschenden Klasse in diesem Land gegen den eigenen Nachwuchs, die zu der heutigen negativen demografischen Situation geführt hat. Auch damals, in den 1970er oder -80er Jahren schon war es für Menschen, die nicht so viel Geld hatten, äußerst schwierig, sich so etwas Elementares wie ein Kind oder gar mehrere Kinder überhaupt „leisten“ zu können. Man konnte sich eher ein Auto leisten, allemal natürlich ein oder mehrere Haustiere. Das ging durchaus. Nicht selten stand man als junges Paar zum Beispiel vor der Frage: Kind oder Auto, sprich Verbesserung der Mobilität - eine im Grunde unmögliche „Alternative“! Ein Kind, das war für viele Menschen geradezu „unerschwinglich“, bedeutete massive Einschränkung in anderer Hinsicht, zum Beispiel was Standard oder die Entwicklung des eigenen beruflichen Vorankommens betraf. Oder eben die Frage: Nachwuchs oder Mobilität, was eigentlich keine Alternative sein darf in einer modernen Gesellschaft, aber für sehr viele Menschen mit nicht so viel Geld eine gewesen ist. Und nicht selten ist dann der Pegel zugunsten der Mobilität oder auch der beruflichen Karriere ausgefallen und hat den Nachwuchs verhindert – mit ganz erheblichen Konsequenzen, wie man heute sieht. Auch in beruflicher Hinsicht wurde man nicht selten vor eine solche im Grunde genommen lebensfeindliche Alternative gestellt. Daß sich letzteres inzwischen etwas geändert hat, können sich die damaligen Verursacher sicherlich nicht zugute halten. Auch die Wohnungsfrage spielte nicht selten eine entscheidende Rolle, denn Wohnungen waren auch damals schon viel zu teuer.
Nichts weiter als diese schnöde, menschenfeindliche und, wie man heute zu recht feststellt, eine ausgesprochen nachwuchsfeindliche Politik der herrschenden Klasse sogar in beiden Teilen Deutschlands, denn auch in der DDR war die Geburtenrate extrem niedrig, verglichen mit anderen Staaten in Europa, hat nachweislich zu der jetzigen Lage geführt.

Was aber passiert heute? Heute soll man sich gefallen lassen, daß der gar nicht oder zu wenig vorhandene Nachwuchs von anderswo ersetzt wird. Daß dieser Umstand nicht in jedem Fall auf Enthusiasmus in Teilen der deutschen Bevölkerung stößt, sondern eher dazu angetan ist, vor allem in dem nicht so betuchten Teil einen gewissen Widerstand zu wecken, liegt auf der Hand.

Seit geraumer Zeit wird nunmehr von Teilen der herrschenden Schichten daran gearbeitet, vor allem von Grünen und SPD-Kreisen, die meisten Links- und Rechtsopportunisten mit im Troß, der Bevölkerung hierzulande das Dasein als sogenanntes „Einwanderungsland“ einzuhämmern. Konservative bürgerliche Kräfte in Deutschland haben sich lange Zeit zumindest in Worten entschieden dagegen verwahrt, Deutschland als Einwanderungsland zu bezeichnen und eine entsprechende Politik zu unterstützen, welcher vor allem von den Grünen (als Vorstoßtruppe der Interessen vor allem des USA-Imperialismus) und der Sozialdemokratie in diesem Land das Wort geredet wurde. Aber nachdem auch Letztere nun auch in der Frage der Perversion [1] platt geklopft worden sind, folgt der Rest offenbar jetzt auf dem Fuße - alles natürlich auch schön im Sinne des Oberherrn, des internationalen.

Einen gewissen Widerstand aber gibt es noch immer. Neben unserer Gruppe, die bereits seit vielen Jahren auf diese besonders krassen Umstände in der demografischen Entwicklung in Deutschland hingewiesen und auch die Ursachen dafür aufgedeckt und beim Namen genannt hat, sind auch noch immer bürgerliche Kreise in Deutschland mit einer solchen völligen Verdrehung der Fakten, die mit ganz bestimmter Zielsetzung im Interesse vor allem gewisser internationaler Oberherren hier erfolgt ist, nicht einverstanden. Es gibt sogar neue bürgerliche Kreise, die sich dagegen organisieren und wenn diese in gewissen Punkten auch die Perversion kritisieren, ist das sicherlich nicht verkehrt, sondern unterstützt in gewissem Umfang den Widerstand in diesem Land.

Auf einem anderen Blatt stehen allerdings die Versuche bis jetzt zum Glück eher kläglicher Art, die abgehalfterte NPD und anderes kriminelles oder halbkriminelles Rechtsgesindel anhand dieser Fragen hochzupäppeln. Das liegt allerdings vor allem daran, daß bestimmten bürgerlich-reaktionären Kreisen hierzulande durchaus klar ist, daß die gegenwärtige Situation nicht so bleibt wie sie ist und daß hier auf Grund kommender Krisen auch noch mal wieder wirklich fortschrittliche und revolutionäre Kräfte Auftrieb bekommen und in der Gesellschaft Rückhalt finden werden. Dagegen werden die Rechten auch jetzt schon hoch gepäppelt, indem man ihnen bestimmte berechtigte Belange wie die oben genannten zuschiebt, sie quasi mit aufgreifen läßt, eine Vorgehensweise der Bourgeoisie, wie sie bereits in den Zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts angewendet wurde, wobei auch heute wieder auf gewisse Schwächen der Linken als auch insbesondere der Sozialdemokratie spekuliert wird, die das einfach nicht sehen oder auch nicht sehen wollen (insbesondere Letztere natürlich), sondern sich selbst geradezu zum Bannerträger –neben den Grünen- derartiger gesellschaftlicher Verbiegungen bis hin zur Förderung der Perversion machen.

Heutzutage steht das Ganze obendrein auch noch auf bestimmten kulturellen Füßen. Normalerweise haben Gesellschaften das Bestreben, sich fortzupflanzen. Nicht so in Deutschland. In Deutschland hat dieses Bestreben auf Grund der Erfahrung mit dem Nazifaschismus einen tiefen inneren Knacks bekommen, so daß sogar zu größeren Teilen der innere Zusammenhalt dieser Gesellschaft, die eigene innere Wertschätzung sozusagen, dabei mehr oder minder auf der Strecke geblieben ist. Das ist aber nicht normal, und das ist auch keineswegs überall, in anderen Gesellschaften der Fall. Man braucht ja nur auf die Nachbarländer in Europa gucken: weder in Frankreich oder Spanien, den Niederlanden oder Großbritannien, Italien oder Griechenland, geschweige denn in den osteuropäischen Ländern wie Polen oder gar Rußland noch sonst irgendwo gibt es Derartiges in einer vergleichbar krassen Form. Putin hat diesen Trends sogar explizit den Kampf angesagt, was sicherlich nicht verkehrt ist, den USA und anderen aber nicht gefällt. Versuche auch dort solche Trends zu begünstigen, gibt es natürlich, aber der Widerstand gegen die gesellschaftliche Anerkennung der Homo-Ehe beispielsweise in Frankreich ist schon erheblich größer als in Deutschland, wo das so genannte „Gender Mainstreaming“ [2] es inzwischen bis in höchste Regierungskreise geschafft hat.

Was in Deutschland einfach nicht möglich zu sein scheint, ist ein normales Empfinden oder Bewußtsein der eigenen nationalen Identität. Das fällt manchen Menschen hier unheimlich schwer. Entweder sie sind total überheblich und hacken auf anderen herum. Siehe Nazifaschismus und Schlimmeres, was der hervorgebracht hat. Oder aber sie verleugnen sich selbst und überhaupt ihre eigenen nationalen Fähigkeiten und ihre Geschichte. In Frankreich ist das ganz anders. Da gibt es ein „normales“ nationales Selbstbewußtsein. Und dabei ist es doch so, daß sowohl Frankreich als auch Deutschland, beide, großartige Leistungen in der Geschichte vorzuzeigen haben. Frankreich hat die französische Revolution und den ganzen Fortschritt, der damit zusammenhängt, der der ganzen Kultur in Europa unendlich viel gebracht hat und auch sich auf die ganze Welt ausgewirkt hat, sogar. Und Deutschland hat die revolutionäre Theorie, von Marx und Engels hervorgebracht, die ebenfalls auf der ganzen Welt sich ausgewirkt und teils massenhaft durchgesetzt hat, sozusagen auch „zur materiellen Gewalt“ geworden ist an verschiedenen Punkten. So etwas gibt es nicht zu verleugnen, aber das schaffen die Deutschen einfach nicht, damit normal umzugehen. Deswegen befinden sich politische Kräfte, die versuchen, das im richtigen Verhältnis zu sehen, sowohl die eigenen Fehler als auch die eigenen Fähigkeiten zu berücksichtigen, hier auf einem sehr schmalen Grat.

Jede Nation auf der Welt, jedes Volk, hat seine Fehler und Schwächen als auch seine Vorzüge und Stärken. Aber es gibt einige, zum Beispiel unser Land, da ist es unheimlich schwierig, da wird es einfach nicht fertig gebracht, diese im richtigen Verhältnis zu bewerten. Man neigt hier leicht entweder zur Überheblichkeit oder zur Selbstverleugnung. Beides ist verkehrt. Und natürlich hat sich das auch längst international herumgesprochen, und diese Schwäche wird weidlich ausgenutzt. Man kann aber darauf setzen, daß die revolutionäre Praxis helfen wird, diese zu überwinden.

Ein solcher tiefgehender gesellschaftlicher Riß wie in Deutschland, in unserer Gesellschaft, ist nicht normal. Es ist ansonsten keineswegs in diesem Ausmaß der Fall. Dieser muß wieder beseitigt werden, anstatt daß man Absurditäten wie einer Mär vom „weltweit zweitgrößten Einwanderungsland“ unter der Bevölkerung zu verankern sucht.


Der Mangel an innerer Wertschätzung

Diese innere Wertschätzung einer Gesellschaft, einer Nation, hat in Deutschland einen tiefgehenden Knacks bekommen. Und dieser hat eben vor allen Dingen politische Gründe, die vor allem im internationalen Zusammenhang zu finden sind. Es ist völlig absurd anzunehmen, daß eine Nation ihre eigene innere Wertschätzung vorwiegend an einer zwölf Jahre währenden Faschistenherrschaft mit noch so großen Verbrechen und verheerenden Auswirkungen mißt. Das ist aber die Absurdität, die hier über die Schulen, Lehranstalten, den gesellschaftlichen Einfluß, den Medien und nicht zuletzt durch führende Politiker zu verbreiten versucht worden ist und wird. Daß das nicht wahr sein kann, liegt auf der Hand. Das Bewußtsein eines Volkes hat viel tiefer gehende Gründe, die viel weiter zurückgehen als zu einer einzigen geschichtlichen „Episode“, mag diese auch noch so brutal und geschichtswidrig gewesen sein, und noch so großen Schaden angerichtet haben und noch so große Verbrechen gegenüber anderen Völkern und nicht zuletzt auch gegenüber dem eigenen Volk, vor allem dem eigenen revolutionären Gegner, begangen haben.

Oh je, werden bestimmte Leute jetzt schreien, du willst hier wohl den Nazismus beschönigen! Nein - antworte ich, im Gegenteil, merkt ihr denn nicht, daß ihr mit eurer geschichtlichen Heruntermachung selbst erst recht Menschen den rechten Demagogen in die Arme treibt?

Auch das Hervorbringen der gesellschaftlichen materialistischen Theorie und Philosophie ist ein Teil der deutschen Geschichte, die sich inzwischen auf der ganzen Welt ausgebreitet und zeitweilig sogar durchgesetzt hat. Auch das ist Bestandteil unserer Geschichte. Man darf nicht vergessen: Deutschland hatte über längere Zeit die entwickeltste Arbeiterbewegung der ganzen Welt. Daß diese Arbeiterbewegung vom Nazifaschismus aufgerollt worden ist, ist nicht ihre Schuld. Das war beabsichtigt, und zwar von anderen reaktionären Mächten und nicht zuletzt natürlich der eigenen inneren Reaktion.

Dieser innere Knacks muß beseitigt werden. Und daß es Kräfte gibt, neben vor allem revolutionären, fortschrittliche und kommunistischen Kräften – ja, die gibt es auch immer noch in diesem Land, obwohl sie es sehr schwer haben - auch Kräfte aus bürgerlichen Kreisen, die dies versuchen und die alsbald dann im Interesse dieses reaktionären geschichtlichen Unsinns in die rechte Ecke gestellt werden, ist eine nicht zu übersehende Tatsache. Daß solche Bestrebungen sich entwickeln ist völlig natürlich, und diese müssen unterstützt werden. Sie haben überhaupt nichts mit irgendwelchen nach hinten guckenden, hinterwäldlerischen rechten Sektierern, die man hier seit Jahrzehnten aufzupäppeln versucht hat und die aber zum Glück bis jetzt politisch kein Bein auf die Erde bekommen haben, abgesehen von klammheimlichen Morden, bei denen der Staat selber eine bislang noch ungeklärte Rolle spielt, zu tun. Unterstützt man aber die berechtigten Bestrebungen auch bürgerlicher oder kleinbürgerlicher Kräfte nicht, dann treibt man sie im Grunde, ohne es zu wollen, den Rechten in die Arme, was wiederum im Interesse des internationalen Oberherrn und seiner äußersten reaktionären Komplizen und Lakaien im Lande sein muß und ist.

Man kann doch nicht ein Volk, eine Nation mit einer 1200jährigen Geschichte an 12 Jahren Faschistenherrschaft messen. Wer so etwas zuläßt, macht sich doch selbst zum Büttel ausländischer konkurrierender Mächte und obendrein der größten Unterjocher die es je gegeben hat. Zum Rechtfertiger solcher Mächte, die es sich ausgedacht haben, zur Strafe daß dieses Volk Menschen wie Marx und Engels hervorgebracht hat, für ewig in die Ecke der Geschichte zu stellen. Auch Rußland übrigens braucht sich das nicht gefallen zu lassen. Die bolschewistische Revolution steht für immer als ein Pfeiler des sozialen Fortschritts in der Geschichte, an dem man anknüpfen kann und anknüpfen wird, was natürlich nicht zu kritisierende Punkte unter den Tisch fallen lassen sollte. Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse. Von dieser Gesetzmäßigkeit wird, neben den herkömmlichen kapitalistischen Mächten und Großmächten auch Rußland und schon gar nicht China verschont bleiben.

 

Die russische Oktoberrevolution von 1917 war eine Herausforderung für den ganzen internationalen Kapitalismus und Imperialismus

Auch Mächte wie die USA haben den Nazifaschismus unterstützt, damit er genau dieses macht, den hervorstechendsten Kontrahenten auf dem europäischen Kontinent zu beseitigen, was ihnen zu großen Teilen gelungen ist. Die USA sind nicht umsonst erst dann in den Krieg eingetreten, welcher von den Hitlerfaschisten vom Zaun gebrochen worden war, als sie selbst, von einer ganz anderen Seite her angegriffen wurden, und zwar von Japan, von den japanischen Faschisten. Vorher hatten die USA das offenbar nicht nötig, sich selber an der Niederschlagung des räuberischen Nazifaschismus in Europa zu beteiligen, das haben sie erstmal anderen Staaten überlassen, was auch eine unmißverständliche Sprache spricht und was den USA jedenfalls das Recht abspricht, sich als ganz besonders exponierte Kontrahenten dieses selbigen zu profilieren. Im Gegenteil, gegen die Sowjetunion zu gehen, dazu war selbiger ja gut, dazu hatte man ihn ja unterstützt und aufgepäppelt.

Die russische Oktoberrevolution von 1917 war eine Herausforderung für den ganzen internationalen Kapitalismus und Imperialismus. Der Sieg in Rußland über die alten Mächte stellte eine Herausforderung dar sowohl für die alten Mächte auf dem europäischen Kontinent als auch für die neue auf dem amerikanischen. Entsprechend waren auch die Konsequenzen. In Deutschland, welches den Krieg verloren hatte und wo sich auch ein Versuch einer revolutionären Erhebung abzeichnete, konnte diese aber nicht zum Sieg geführt werden. Die Kräfte waren aber weiterhin aktiv und der internationale Imperialismus und Kapitalismus als auch die innere Reaktion in Deutschland selbst betrachteten sich als herausgefordert, diesem zu widerstehen. Und was taten sie? Sie förderten rechte Kräfte, Nazis, haltlose Elemente, die zu allem bereit waren. Dies fand seinen Ausgangspunkt in der sogenannten Machtergreifung 1933 und führte zu den weiteren katastrophalen Entwicklungen innerhalb des Landes und schließlich zum Krieg. Die USA hielten sich zunächst heraus und sahen dem Spiel der verschiedenen Mächte oder besser gesagt den verschiedenen Raubzügen der Hitleristen in Europa zu. Erst als sie selbst im asiatischen Raum angegriffen wurden, mit dem Angriff der Japaner auf ihren Stützpunkt Pearl Harbor sahen die USA sich veranlaßt, in den Krieg einzutreten, was Bände spricht über ihren angeblich antifaschistischen Kampf. Zuvor hatten sie alles dafür getan, gemeinsam mit England Nazideutschland vor allem zu einem Angriff auf die Sowjetunion zu treiben, worin von Anfang an ihre Hauptzielsetzung bestanden hatte. Nein, das hat sie alles nicht bewegt, aber dieser Angriff auf ihren Machtbereich im asiatischen Raum, wo seit geraumer Zeit sich neue revolutionäre Entwicklungen abzeichneten, wo vor allem die Revolution in China an Boden gewann, dieser Angriff auf ihre ostasiatischen Militärstützpunkte durch das damals ebenfalls faschistische Japan hat die USA dazu bewegt, in den Krieg auch gegen Nazideutschland einzutreten. Das ist schon recht bezeichnend. Und diese Grundeinstellung ist bis heute verfolgbar.

Die Geschichte geht über Windungen und Wendungen. Mag sein, daß die Niederschlagung des japanischen Faschismus mit dazu beigetragen hat, die chinesische Revolution zum Sieg zu führen, oder diesen, ohne daß sie es wollten, mit herbeigeführt hat. Aber so ist es nun mal: reaktionäre Mächte machen etwas, was ihre Interessen hervorruft und schließlich erzeugen sie damit das Gegenteil dessen, was sie sich eigentlich erhofft haben.

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Es gibt keinen Grund für deutsche revolutionäre und fortschrittliche Kräfte, etwa schamhaft nach hinten zu schauen und zu sagen: wir hatten ja in unserem Land den Nazifaschismus und deswegen dürfen wir nicht kritisieren, was gewisse Großmächte heute machen. Vor allen Dingen für die revolutionären Kräfte gilt dies, denn sie können überhaupt nichts für die Verbrechen des Nazifaschismus, im Gegenteil, dieser war zu allererst gegen sie gerichtet. Es ist allerdings notwendig, aus diesen Erfahrungen die Konsequenzen zu ziehen, nicht aber in Unterwürfigkeit vor diesen internationalen Mächten zu kriechen. Man kann doch nicht ein Volk, eine Nation mit einer 1200jährigen Geschichte an 12 Jahren Faschistenherrschaft messen. Wer so etwas zuläßt, macht sich doch selbst zum Büttel ausländischer konkurrierender Mächte und obendrein der größten Unterjocher, die es je gegeben hat. Zum Rechtfertiger solcher Mächte, die es sich ausgedacht haben, zur Strafe, daß dieses Volk Menschen wie Marx und Engels hervorgebracht hat, für ewig in die Ecke der Geschichte zu stellen. Auch Rußland übrigens braucht sich das nicht gefallen zu lassen. Die bolschewistische Revolution steht für immer als ein Pfeiler des sozialen Fortschritts in der Geschichte, an dem man anknüpfen kann und anknüpfen wird, was natürlich nicht zu kritisierende Punkte unter den Tisch fallen lassen sollte. Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse. Von dieser Gesetzmäßigkeit wird, neben den herkömmlichen kapitalistischen Mächten und Großmächten auch Russland und schon gar nicht China verschont bleiben.

Die damaligen Revolutionäre in Deutschland standen im Jahr 1918 auch vor einer international überwiegenden reaktionären Macht (die Sowjetunion begann ja damals erst sich zu entfalten) und im eigenen Land auf einer relativ schwachen Position. Ähnlich ist es heute, und wir müssen daraus Konsequenzen ziehen in einer Weise, die den objektiven Bedingungen entspricht, die den Fortschritt begünstigt und die Reaktion zurückschlägt. Wir müssen aus bestimmten Fehlern, die die Kommunisten damals gemacht haben, lernen. Zum Beispiel in puncto SPD und deren Widerstand oder besser gesagt fehlenden Widerstand gegen die internationalen diktatorischen Mächte und müssen daraus die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Vor allen Dingen dürfen wir bestimmte Fehler nicht wiederholen, indem wir die Demagogie in der nationalen Frage den Rechten überlassen.

Wir müssen selbst diese Frage in einer richtigen Weise aufgreifen und sie mit unseren internationalen Aufgaben, der Stärkung der internationalen revolutionären Kräfte Auftrieb zu geben, kombinieren. Das ist einigermaßen kompliziert, diese Aufgabe zu bewerkstelligen, aber keineswegs unmöglich. Packen wir sie an. Die Lehre Mao Zedongs des „Eins teilt sich in zwei“ wird uns dabei behilflich sein.

In diesem Land war bisher immer alles halb. Das haut aber nicht hin, man muß es ganz machen. Lenin hat es gemacht, Stalin auch bis zu einem bestimmten Grad, bloß hatte er keine Partner. Mao Zedong hat es dann vollbracht, sozusagen auf der anderen Seite der Erde. Aber die Geschichte bleibt nicht stehen. Niemand weiß, wie der nächste große Crash ausgehen wird, der sich bereits abzeichnet.

Der Kapitalismus ist auf dem besten Weg, China, das heutige revisionistische und kapitalistische China einzuholen. Niemand weiß, wie das ausgehen wird. Der heutige selbstgefällige chinesische Deng Xiaoping’sche Kapitalismus und Revisionismus, wenngleich er scheinbar und teils auch tatsächlich China zu einer internationalen Großmacht und echten Konkurrenz für den USA-Imperialimus hat anwachsen lassen, stößt an seine Grenzen. Niemand weiß heute, wie das ausgehen wird, und das ist sicher nicht im Sinne seiner Urheber. Das traditionelle Kapital lauert bereits auf diese Chance. Ob es jedoch wirklich eine Chance haben wird, sollte man mal dahingestellt sein lassen. Es gibt bereits andere Mächte in der Region, die ebenfalls darauf lauern, davon zu profitieren.

Internationaler Klassenkampf fand auch damals schon spätestens seit dem Sieg der russischen Oktoberrevolution überkontinental statt. Und das hat sich bis heute nicht geändert, es hat sich im Gegenteil noch viel weiter entwickelt. Auch heute findet dieser Klassenkampf statt, obwohl die internationalen Widerparte, die sozialistischen Staaten, vor allem Rußland und China inzwischen ihre Farbe gewechselt haben. Trotzdem findet dieser Klassenkampf statt, weil in sämtlichen entwickelten Ländern auf der Welt dieser innere Gegensatz lauert. Auch in Europa selber, in den einzelnen Staaten der europäischen Union lauert dieser Gegensatz. Darüber sollte man sich im Klaren sein, nicht jedoch sich Illusionen machen, wie die Bourgeoisie das gerne hätte. Das ist nicht der Fall. Diesen Gegensatz zu übersehen ist Idealismus.

Und aus diesem Grund lauert auch überall zugleich der Faschismus, nicht nur vom internationalen Kapital her, von dem er zwar mit finanziert und gefördert wird, sondern auch von der eigenen reaktionären überlebten Ausbeuterklasse her, welche in allen diesen Staaten Europas nach wie vor existiert und in den verschiedenen Staaten in ihrer jeweiligen konkreten Ausprägung aktiv ist. In unserem Land zum Beispiel gibt es einen engen Zusammenhang zwischen diesem inneren Faschismus und den Grünen, welcher seit ihrer Entstehung vorhanden war und den man nicht aus den Augen verlieren sollte. Zugleich lauert auch überall das Aufeinanderprallen der Gegensätze, und das Resultat davon wird sein, daß die verschiedenen Kräfte des Fortschritts in den einzelnen Ländern dazu lernen werden und genau zu unterscheiden, was ihnen nützt und was nicht.

 

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[1]: Um es mal drastisch auszudrücken: „Arschfickerei“ - wenn man es mal drastisch auf den rein körperlichen Vorgang reduziert - oder eben „gleichgeschlechtlicher Sex“, um es vornehmer auszudrücken, gesellschaftlich als „Ehe“ aufzuwerten, wie das gegenwärtig geschieht, ist Perversion. Einer solchen „Verbindung“ das Großziehen von Kindern anzuvertrauen, zerstört die Gesellschaft, sollte sich so was durchsetzen. Auf diese Weise kann es tatsächlich dahin gedreht werden, daß „Arschfickerei“, welche nicht vererbt werden kann, weil solche „Paare“ keinen Nachwuchs hervorbringen, unter bestimmten Bedingungen sozusagen „kulturell“ fortgepflanzt wird. Eine Politik, die derartiges zuläßt oder gar fördert, ist im Grunde ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gegen das menschliche Wesen selbst. Man kann aber nicht umhin festzustellen, daß dieses deckungsgleich grünen und imperialistischen Absichten entspricht, die Entwicklung der Menschheit mit aller Gewalt und mit allen Mitteln aufzuhalten, wenn nicht zu zerstören. Mehr „rechts“ kann eine Politik eigentlich gar nicht sein.

[2] "Gender Mainstreaming": Wer ist denn „ich“? „Ich“ bin doch gleichzeitig auch mein Körper, was denn sonst? Ebenso das sogenannte „soziale Geschlecht“. Was soll denn das bitte schön sein? Die soziale Stellung von Mann und Frau in der Gesellschaft? Gut. Aber das hat doch nichts mit ihrem Geschlecht zu tun. Es hat nur insofern etwas damit zu tun, als eine Ungleichbehandlung durch die Gesellschaft existiert, wobei die gesellschaftliche Stellung von Mann und Frau sich im Laufe der Zeit beträchtlich geändert hat. Aber dadurch ändert sich doch nicht das Geschlecht des einzelnen Menschen. Hier wird doch glattweg Geschlecht mit sozialer Stellung verwechselt.


 

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