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Statement 2015-50
Maria Weiß
30.09.2015/ Europa ist nicht islamisch. Europa ist vor allem die Wiege des Materialismus und der revolutionären Theorie (und zeitweilig auch der Praxis) der Befreiung des Proletariats von Ausbeutung und Unterdrückung. Weshalb sollten wir jetzt unbedingt, neben dem Christentum und der jüdischen Religion, welche hier ohnehin seit langer Zeit beheimatet sind, noch eine weitere Religion wie den Islam hier institutionalisieren?
Solche Bestrebungen laufen allerdings seit geraumer Zeit. Sie entstanden vor allem im Zuge der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte in den 1960ger Jahren, aus der Türkei vor allem, durch die damalige von den USA dominierte westdeutsche Bundesrepublik und konnten sich, unterstützt von den hiesigen Behörden, in diesem Teil Deutschlands zumindest relativ stark institutionalisieren. Jetzt aber, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung mit dem östlichen Teil Deutschlands, der vor allem in den letzten Jahrzehnten sozialimperialistisch dominierten DDR, wird dieser Trend durch die jetzige neue Flüchtlingswelle, die vorwiegend aus dem Mittleren Osten kommend sich hier ausbreitet, noch ganz erheblich verstärkt und konzentriert. Wieso soll man das eigentlich als selbstverständlich hinnehmen? Das ist überhaupt nicht selbstverständlich.
Wieso soll eigentlich der Islam in Europa institutionalisiert werden, neben den übrigen Religionen, die hier traditionell sowieso existieren? Mit welchem Recht wird das eigentlich gefordert, und von wem? Ganz davon abgesehen, was das eigentlich kulturell bedeutet, und das dürfte ganz eindeutig ein Rückschritt sein.
Von wegen daß das Tragen eines Kopftuches etwa vor der Vermarktung der Frau und ihrer Schönheit schützt. Das ist Unsinn. Die Frauen, auch diejenigen muslimischen Glaubens, haben ganz andere Mittel sich davor zu schützen als ein Kopftuch anzuziehen. Sie haben längst ihre Selbständigkeit, sie haben ihr Wissen, ihre Bildung und ihre Unabhängigkeit von dem so genannten „Ernährer“, und das gilt es zu verteidigen und weiter durchzusetzen. Nicht aber sich ein Kopftuch über zu ziehen und zu sagen „Oh, jetzt bin ich davon unabhängig“! Eine billigere Ausrede kann man sich eigentlich kaum vorstellen.. Das ist Subjektivismus ins Quadrat, und man muß sich fragen, was für einer Welle eine solche Propaganda eigentlich nützlich ist, welche Welle das eigentlich hier vorantreiben soll. Die Frau soll ihre Schönheit verstecken, damit sie nicht der Vermarktung zum Opfer fällt? So ein Unsinn. Verkauft wird hier sowieso fast alles, aber aus ganz anderen Gründen und mit ganz anderen Mitteln. Dem Geschäft mit der Prostitution, welches dem ganzen ausbeuterischen System eigen ist, kann man mit dem Tragen eines Kopftuches mit Sicherheit nicht entgegentreten. Mal ganz davon abgesehen, daß eine solche Verfahrensweise nichts anderes darstellt als einen Kotau vor dem Mann und dessen angeblicher unabänderlicher Vorherrschaft in der Gesellschaft.
Womit ist ein solches Verhalten vergleichbar? Nehmen wir mal einen Feind, vor dem ich davon laufen will, weil ich nicht stark genug bin, ihm entgegenzutreten. Ich renne aber gar nicht davon, sondern ich bleibe einfach stehen, in der Hoffnung, daß er mich dann verschont. Was aber passiert dann wohl? Ich werde erst recht einkassiert.
Es gibt eben Notwendigkeiten und Herausforderungen, denen kann man sich nicht einfach durch Ausklinken entziehen. Im Gegenteil, man muß sich mit ihnen auseinandersetzen. Nur so kann man überhaupt einen Sieg, egal auf welchem Gebiet, erringen. Tut man das nicht, stärkt man den Gegner und erreicht das Gegenteil von dem, was man eigentlich durchsetzen will.
Warum soll ich meine Schönheit vor der Gesellschaft verstecken, weil diese solche Strukturen trägt, die auf Käuflichkeit aus sind? Das würde doch bedeuten, daß man sich diesen ergibt. Das ist aber die falsche Schlußfolgerung. Ganz im Gegenteil, man trägt sie offen zu Tage und wehe, es wird jemand angreifen oder sich zunutze machen oder unterwerfen wollen. Dafür hat man schon sozusagen „das Messer in der Tasche“, auch und erst recht als Frau. Das heißt, man muß sich im Notfall verteidigen, und das geht natürlich auch mit anderen Mitteln.(Am sogenannten „IS“ ist ja nicht das zu kritisieren, daß er sich militärisch verteidigt, sondern zu kritisieren und abzulehnen ist das Ziel, welches er verfolgt, welches ein völlig rückwärts gerichtetes und überholtes Gesellschaftsmodell ist, welches in gar keiner Weise verteidigungswert ist. Vor allem ist dieser ein Instrument internationaler Kriegstreiber, die völlig willkürlich diesen gemäß ihrer Interessen , mal unterstützend und mal verfolgend, vor sich her treibt.)
Wenn die Bourgeoisie, wenn Merkel ein Problem hat mit der demografischen Entwicklung in Deutschland, dann sollen sie gefälligst dagegen etwas unternehmen, aber nicht in dieser Weise, indem sie aus allen möglichen Ländern Menschen hierher holen, sondern indem sie vielleicht mal auch der eigenen Bevölkerung, und damit ist nicht der betuchte Teil derselben gemeint, ein bißchen mehr zukommen läßt, sodaß es nicht ganz so schwierig und entbehrungsreich ist, zu Nachwuchs zu kommen, wie bislang. Daran denkt man aber nicht einmal. Ganz im Gegenteil. Zum Beispiel die Praktiken den Wohnungsbau betreffend hängen auch damit zusammen. Wenn man keine Wohnung hat, wie soll man dann Kinder in die Welt setzen und groß ziehen? Das ist seit Jahrzehnten in diesem Land ein ganz gravierendes Problem. Die Probleme in diesem Bereich haben sich sogar vervielfacht. Jetzt aber will man angesichts der riesigen Flüchtlingswelle auf einmal daran etwa ändern, was die Gegensätze natürlich weiter verschärft. Auf der Basis der bestehenden Korruption auf diesem Sektor und der Geldschneiderei ist kaum abzusehen, daß sich hier eine vernünftige Entwicklung abzeichnet. Es hilft auch nicht, die demografischen Probleme eines Landes zu lösen, indem man einfach eine Art ethnischen Flickenteppich etabliert. Das kann auch ganz erheblich nach hinten losgehen, indem man damit rechten Elementen Auftrieb gibt oder auch ethnische gewalttätige Auseinandersetzungen fördert, wie sie in vielen Herkunftsländern dieser Flüchtlinge auf der Tagesordnung sind. Was will man eigentlich? Will man sogenannte Bürgerkriegsflüchtlinge mit aller Gewalt hier hereinstopfen, um damit selber Bürgerkrieg zu erzeugen? Es sieht einiges danach aus, daß es genauso ist. Und schlimmer noch, nicht etwa einen revolutionären Bürgerkrieg, davor bekreuzigt man sich ja hierzulande lieber, sondern eine solche Sorte von Bürgerkrieg, wie er seit längerem in den Ländern des Mittleren Ostens, Nord- und Zentralafrikas oder auch Zentralasiens tobt und zu nichts anderem als zu Zerstörung und sozialer Verwahrlosung und politischer Ohnmacht der verschiedenen Staaten geführt hat, aber ewig als Vorwand für weitere Auslandseinsätze imperialistischen Militärs verschiedenster Couleur gedient hat und weiter dienen soll. (Erst jetzt ist gerade wieder die Rede davon, daß die Bundeswehr sich wohl wieder stärker in Afghanistan engagieren müsse, weil dort wieder Taliban auf dem Vormarsch sind!)
Man sollte sich aber nicht zu sehr drauf verlassen, daß die Hilfsbereitschaft und momentane Duldsamkeit auch der hiesigen Bevölkerung ewig hält. So etwas kann auch umschlagen, und zwar schneller als erwartet, wenn die Probleme sich verschärfen.
Man sollte sich auch davor hüten, den Internationalismus falsch zu verstehen. Was ist denn proletarischer Internationalismus? Das ist ein Internationalismus, der vor allem die Kämpfe der Arbeiterklasse auf der ganzen Welt unterstützt, deren Belange unterstützt und vorantreibt. Davon kann aber hier bei dieser von der Bourgeoisie selbst eingebrachten und mit organisierten, bunt gewürfelten und sozial bislang jedenfalls weitgehend ziellosen Flüchtlingsbewegung keine Rede sein. Dafür sind sowohl die Motive der Menschen, die hierher strömen als auch ihre klassenmäßige Herkunft und Zusammensetzung viel zu unterschiedlich. Wie soll man sich so ohne weiteres mit einem Menschen verbinden, der hierher gekommen ist, weil er meint, hier Geld verdienen oder auch die Sozialsysteme ausnutzen zu können, jedenfalls ein besseres Leben als in seiner Heimat erlangen zu können, und zwar notfalls auch ohne entsprechende eigene Leistung? Es gibt auch in diesem Land Menschen, die kein „besseres“ und noch nicht mal ein erträgliches Auskommen haben. Wie sollen die sich mit solchen Bestrebungen solidarisieren? Das ist einfach eine Fehleinschätzung, die typisch ist für abgehobene Kleinbürger und erst recht für bürgerliche oder revisionistische Bürokraten als auch für ausgehaltene so genannte Anarchos. Für Menschen, für die schon der Mindestlohn oder auch nur das Erreichen desselben schon ein gewaltiger Fortschritt bedeutet, sieht es aber anders aus. Was nützt ihnen ihr so genannter Mindestlohn, wenn er in zigtausendfacher Form unterboten wird, wie das in bourgeoisen Kreisen bereits angedeutet wurde. Was sagen sie denn dann über den angeblichen Fortschritt, den sie mit diesem angeblich erreicht haben? Das hier etwas nicht stimmt in der ganzen Herangehensweise liegt auf der Hand.
[04.10.2015] Wie soll denn aber hier eine Integration, die eine solche Art von kultureller oder religiöser Separierung verschiedener Gruppen in der Gesellschaft vermeidet, funktionieren, nach zehnjähriger oder über zehnjähriger Vorarbeit für das Gegenteil, wo sich die verschiedenen islamistischen Gruppen hier bereits bestens etabliert und eingenistet haben und ganze Stadtteile für sich eingenommen haben? Das sollten Sie sich mal überlegen, Frau Merkel. Das ist nicht so einfach. Das ist sogar schier unmöglich. Das ist so: bis jetzt ist „Neukölln“ noch nicht „überall“. Aber wenn diese Entwicklung sich ungehindert fortsetzt, und danach sieht es aus, dann wird schließlich ganz Deutschland wie Neukölln. Wollen Sie das wirklich? Ist es das, was Sie dann als „mein Land“ bezeichnen? Früher hat man sich von imperialistischer Seite des Nazifaschismus bedient und diesen gefördert, um das Land kaputt zu machen. Heute läuft es anders, und man bedient sich angeblicher Antifaschisten, um die jetzige Einwanderungswelle voran zu puschen, bei der ebenfalls die Gefahr besteht, auf die Dauer Ähnliches zu erreichen. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Selbstverständlich spricht überhaupt nichts dagegen, daß eine gewisse ethnische Vermischung innerhalb der Bevölkerung eines Landes stattfindet. Die findet sowieso permanent statt. Aber was hier vorliegt, ist ein ganz anderes Ausmaß. Das hat ja solch ein Ausmaß, daß es quasi mehrere Generationen Schritt für Schritt mehr oder minder ersetzt und auch ersetzen soll, und das ist nicht normal, und das ist auch nicht ohne weiteres hinzunehmen geschweige denn willkommen zu heißen. Und wenn so etwas „Ihr Land“ ist , Frau Merkel, dann weiß ich nicht, in welchem Land der Welt Sie mit dieser Ansicht als Regierungschefin willkommen geheißen würden. Vielleicht in den USA, ein tatsächliches Einwanderungsland seit seinem Ursprung? Dort können Sie ja mal nachfragen, ob Obama oder die nächste dortige Regierung zufällig noch eine „secretary of chief“ benötigt. Wenn zum Beispiel bürgerliche Vertreter darauf hinweisen, daß nicht jetzt unmittelbar die jetzige Generation ausgetauscht wird, sondern vor allem die nachfolgende, dann heißt das nichts anderes, als daß sie auch Generationen hinaus hier planen. Und das bedeutet nichts anderes, als daß der ganze Charakter, das ganze Staatsgefüge, die ganze Struktur dieses Landes sich wandeln wird. Die Frage ist allerdings: in welche Richtung? Und wenn man aus den Erfahrungen zieht, die bislang mit einer derartigen Umstrukturierung in den Städten existieren, dann kann man nicht sagen, daß sich das unbedingt in Richtung Fortschritt bewegt, sondern eher das Gegenteil der Fall sein wird. Es gibt natürlich auch Faktoren nicht unerheblicher Art, die dieses verhindern,
bzw. die Entwicklung doch noch in eine andere Richtung treiben könnten.
Einer davon ist auf jeden Fall die nächste Krise des kapitalistischen
Ausbeutersystems, sofern nicht ein Krieg dieser zuvorkommt. Die aktuelle
Stationierung hochmoderner neuer Atomwaffen von seiten der USA auf dem
Territorium der Bundesrepublik Deutschland spricht eher für Letzteres.
Man sieht hieran, daß die Schwierigkeiten für revolutionäre und fortschrittliche
Kräfte nicht geringer werden. Wir sollten jedoch davor nicht zurückweichen,
sondern die Dinge weiterhin in die Hand nehmen.
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