Internet Statement 2015-61
Ein Krieg für „Westliche Werte“? Was für welche denn? Hier gibt es vor allen Dingen einen Wert, der überhaupt nicht angekratzt werden darf, und das ist der der Profitmaximierung.
Zwischen wem findet dieser Krieg statt, um westliche Werte? Vor allen Dingen doch wohl um letztgenannten. Und was steht auf der anderen Seite: weitere Profitmaximierung als Folge vor allem von Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft. Es gibt gegenwärtig eine beachtenswerte Trendwende in Europa. Putin hat einen Schwenk vollzogen, von wegen: ihr laßt mir die Krim und ich kooperiere mit euch beim sogenannten Anti-Terror-Kampf [1]. Wobei man sich natürlich nicht scheut, heimlich in diesen mit rein zu blasen, wenn es opportun scheint. Ein Aspekt an diesem Pariser Massaker ist daher, daß bestimmte Kräfte, welche sich in letzterer Zeit darüber geärgert haben, daß sie Deutschland nicht stärker in militärische Auslandseinsätze involvieren konnten, nunmehr mit diesem Mittel versuchen, hier eine Trendwende zu erzwingen. Vor allen Dingen die USA sind natürlich dabei zu nennen, die aber ihrerseits selber Verbindungen auch nach Frankreich hinein besitzen. Und um sozusagen hier eine Änderung zu erzwingen und eine entsprechende Unterdrucksetzung auch weiterer europäischer Staaten in Richtung einer Kriegsbeteiligung zu erreichen, liegt zumindest einer der Zielsetzungen dieses mörderischen Anschlags in Paris. Ausgenutzt wird dabei eine gewisse zerstörerische Neigung einiger migrantischer Kreise, welche auf Grund vor allem ihrer zumeist sozial völlig aussichtslosen Lage zu solcher Art von Terror angestiftet werden können, von welcher Seite auch immer. Vor allem im Staatsapparat, und das natürlich nicht nur in Frankreich, gibt es Kräfte, die Derartiges –gewollt oder ungewollt, das will ich hier mal dahin gestellt sein lassen- begünstigen und gleichermaßen versuchen, daraus Profit zu ziehen. Wie viele Staatsoberhäupter möchten sich denn noch mittels
verbrannter Erde im Mittleren Osten gesund stoßen? Wobei Letzteres
bislang eher weniger der Fall war. Auffällig ist in diesem Zusammenhang auch vor allem die Rolle Belgiens als Herkunftsort und Standtort zugleich der Nato als auch der Europäischen Kommission und derer Einrichtungen. Das ist etwas, was schon gleich zu Beginn der Berichterstattung ins Auge stieß, und wenn man dann erfährt, daß zumindest einer der wesentlichen Drahtzieher dieser Schlächterorgie ein Migrant ist, der fliehen konnte (und bislang nicht geschnappt worden ist), obwohl er kontrolliert wurde an der Grenze zwischen Frankreich und Belgien, und das gleich mehrfach, und durchgelassen wurde, unbehelligt, obwohl inzwischen auch durch die Nachrichten gegangen war, daß das Auto, in dem dieser unterwegs war, ein schwarzer VW-Seat, mit den Anschlägen in Paris in Zusammenhang stand! Nebenbei ist auch auffällig, daß der amerikanische Präsident Obama offenbar schon vor dem Ausgang des Massakers von den Vorgängen in Paris Kenntnis hatte, indem er zu diesem Zeitpunkt bereits von einem „Anschlag gegen die Menschheit“ zu vernehmen war. Die Frage, die sich stellt, ist: Was stört sie eigentlich so? Was ist es, was sie zusammenschweißt? Weshalb muß Putin sich jetzt an den Westen anbiedern? Das heißt doch nichts anderes, als daß ein anderer Widerspruch dominant zu werden droht.
Aus Frankreich ist zu hören, daß das Massaker von Paris der Auftakt zu militärischen Handlungen sei, in die andere europäische Staaten, zum Beispiel Deutschland, hineingezogen werden sollen. Das ist deutlich, und das muß man ganz entschieden zurückweisen. Diese Schweinerei ist hausgemacht, Herr Hollande! Um so übler, wenn es mit solchen Absichten verknüpft wird. Auch der Innenminister Valls war gleich hinterher mit Drohungen in Richtung Deutschland zu vernehmen: „Das kann bei euch auch passieren“! Und wie zur Unterstreichung dieser Aussage gab es dann auch gleich die merkwürdige plötzliche Absage des Fußballspiels in Hannover [2]. Die Verbindungen Frankreichs, vor allen der politischen Elite, zu konservativen Kreisen in den USA sind hinreichend bekannt, welche ihrerseits sich ununterbrochen als Scharfmacher in Richtung Kriegsforcierung im Mittleren Osten betätigt. Auf diese Weise scheinen sie nun ihrem Ziel näher zu kommen, nachdem Obama nur schwerlich zu einem größeren militärischen Engagement dort zu bewegen war, versucht man offenbar nunmehr europäische Staaten stärker hinein zu ziehen, damit sie die Drecksarbeit übernehmen. Dem entspricht auch der Beifall von grüner Seite. Wen wundert’s! Was soll überhaupt damit erreicht werden, wenn europäische Staaten sich an Bodeneinsätzen im Irak und in Syrien beteiligen, welche die USA unter der gegenwärtigen Regierung möglichst vermeiden wollen? Was soll damit erreicht werden, wenn gleichzeitig Saudi-Arabien [3], Hauptfinanzier des sogenannten IS, zugleich diesen munter weiter unterstützt, mit Waffen und anderen Zuwendungen, und auch europäische Staaten eben jenen IS, gegen den man nun mit Bodentruppen vorgehen soll, unterstützten? Andere internationale Staaten unterstützen ebenfalls den IS, offen oder verdeckt, die Türkei hat ihn lange Zeit offen unterstützt als Mittel gegen Assad, und niemand kann das beurteilen, ob es nicht heimlich immer noch geschieht. Soll das der rasch ins Spiel gebrachte sogenannte „EU-Bündnisfall“ sein –wobei keiner weiß, auf was für Prinzipien der eigentlich basieren soll- der jetzt für Frankreich dessen alten und neuen kolonialen Probleme richten soll, indem die EU in diese Auseinandersetzung im Mittleren Osten auch militärisch hineingezogen wird? Was soll eigentlich damit erreicht werden? Sollen französische Truppen dann neben Truppen der Bundeswehr in Syrien die Opposition gegen Assad unterstützen? Da könnten sie Ärger mit anderen Nationen bekommen, die ebenfalls dort involviert sind und das wahrscheinlich nicht so toll fänden, und sich dort am neuen „nation-building“ beteiligen? Man muß mal in die Geschichte zurück sehen, wer überhaupt die jetzige Staatenbildung dort zu verantworten hat, denn diese beruht ja bereits auf kolonialen Eingriffen, vor allen Dingen von französischer und britischer Seite in der Folge des ersten Weltkriegs und der USA auch in der Folge des zweiten Weltkriegs. Auch Israel nebenbei ist ein Produkt davon. Zu den einzelnen Vorgängen in Paris während des Massakers Wo war eigentlich die Pariser Polizei während der annähernd drei Stunden, in denen die Terroristen innerhalb eines relativ kleinen Areals im Pariser Osten gewütet haben? Das sieht danach aus, als hätte man das erstmal geschehen lassen, aus was für Gründen auch immer. Der wesentliche Eingriff erfolgte erst am Ende des dritten Massakers in dem Konzertsaal Bataclon, da sind erst direkte Eingriffe erfolgt offenbar, folgt man den verschiedenen Berichterstattungen. Das ist doch sehr erstaunlich. Damit aber solche Fragen gar nicht erst zur Diskussion gelangen konnten, wurde eine Art nationale Hysterie inszeniert, die ihresgleichen sucht. Während die näheren Abläufe des Anschlags im Hintergrund blieben, wurde das berechtigte Entsetzen über die Vorgänge in einer Weise propagandistisch ausgewalzt - zumindest wenn man der hiesigen Berichterstattung folgt- ,daß auf einmal die französische Rechte, Le Pen und Co., die normalerweise anläßlich derartiger Vorfälle in der Vergangenheit immer am lautesten brüllte, plötzlich in der Ecke stand (was natürlich nicht schlecht ist!), indem ihr von Regierungsseite der Wind aus den Segeln genommen wurde und sie - wie ein hiesiger Zeitungskommentator zu berichten wußte - in der Nationalversammlung auf einmal hinten die Marseilleise mitsingen durften, anstatt sie triumphal vorne selber anzustimmen. Nun lautet es in den Nachrichten, daß Frankreich eine Resolution bei der Uno eingebracht habe, daß alle Staaten sich am Kampf gegen den IS beteiligen sollten. Von Bodentruppen ist zunächst darin nicht die Rede, jedenfalls in der Berichterstattung nicht mehr. Die Meldung über eine Zustimmung von "grüner" Seite hierzulande für Bodentruppen kam früh um acht Uhr, der Bericht über die Anfrage an die Uno eine Stunde später, wobei ersteres nicht mehr erwähnt wurde.
Interessanterweise ist gegenwärtig auch Putin geneigt, sich an derartigen Manövern zu beteiligen, im Mittleren Osten, was daran liegen mag, daß er sich davon eine Entlastung bezüglich gewisser westlicher Zonen seines Reiches erhofft, welche vor allem in den beiden vergangenen Jahren in den Focus der Rivalität geraten waren.
[1] Rußland hat erstmal wochenlang bestritten, daß es sich bei dem Flugzeugabsturz über Sinai um einen Anschlag des IS gehandelt habe, obwohl dieser selbst sich unmittelbar danach dafür verantwortlich erklärt hat. Nun auf einmal vollzieht das Land eine Einhundertachtziggrad-Kehrtwendung, und Putin behauptet mit dem Brustton der Überzeugung das Gegenteil. „Wahr ist was uns nützt“ wird hier nur allzu deutlich. [2] Was war es denn, Herr De Maizière, was „die Bevölkerung beunruhigen hätte können“? Waren es vielleicht Hinweise aus dem Nachbarland, daß Deutschland mal langsam sich aufraffen solle, militärisch beizuspringen? Frau Von der Leyen soll sich bereits wohlwollend gegenüber einer solchen Anfrage einer Beteiligung mit Truppen dort geäußert haben. [3] Saudi-Arabien hat laut Presseberichten allein
im letzten Jahr ein Vielfaches an Enthauptungen im eigenen Land vollstreckt.
Das hat noch keine einzige Macht „westlicher Werte“ als Grund
dafür betrachtet, etwa seine lukrativen Geschäfte mit dieser
Clique auszusetzen oder etwa gar einen Krieg gegen dieses Land in Gang
zu setzen. Soweit zum Thema „Unteilbarkeit dieser Werte“.
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