Internet Statement 2015-65
Kampf gegen IS? Man schlägt den Sack und meint den Esel Maria Weiß 11.12.2015 Der sogenannte Islamische Staat sammelt die ganzen miesen Ergebnisse auf, die durch die diversen Irak- und Libyenkriege verursacht worden sind, um sie für seine Dienste nutzbar zu machen und eine vollkommen idealistische, reaktionäre und historisch aussichtslose Sache aufzubauen, ähnlich der der Nazis. Es ist ähnlich wie beim Nazifaschismus: einerseits fördern die USA den sogenannten IS, andererseits setzen sie auf seine Vernichtung, um daraus für sich den Profit zu ziehen. Worum geht es eigentlich gegenwärtig im Mittleren Osten? Was man
sieht ist ein reges Treiben verschiedener rivalisierender Mächte
und Fraktionen. Wer der Dumme dabei ist, das sind jeweils die Volksmassen.
Was dabei auf der Strecke bleibt ist die Aufklärung, und zwar nicht die Aufklärung des Islam - das ist eine sehr fragwürdige Sache, ob das überhaupt geht - sondern die Aufklärung der Menschenmassen, das Durchsetzen von Demokratie und Fortschritt in diesen ganzen Ländern des Mittleren Ostens, das fortzuführen und zu Ende zu bringen, was mit dem arabischen Frühling begonnen hat. Und was am Ende davon steht ist sicherlich nicht unbedingt ein aufgeklärter Islam, sondern das ist erstmal eine aufgeklärte Masse, die versucht ihre eigenen Interessen wahrzunehmen. Welche Rolle die jeweilige Religion oder die jeweilige religiöse Ausrichtung dabei spielen wird, das sei mal dahin gestellt. Sicherlich wird es keine übergeordnete Rolle mehr sein. Und das ist etwas, was verschiedenen Mächten, die sich seit Jahrzehnten und Jahrhunderten dort breit machen und auf ihren Pfründen ausruhen, dem Öl und anderen Schätzen, gar nicht paßt, sondern was ihnen absolut zuwider läuft. Und noch viel weniger paßt es den internationalen Ausbeutercliquen ins Konzept. Diese ganze Welle der Demokratie, der Aufklärung und der Emanzipation hat ja inzwischen ganz Afrika ergriffen, bis zum letzten Winkel, so daß schon die Rede davon ist, daß man sich dort endlich emanzipieren muß und von der Unterwürfigkeit wegkommen muß, die historisch bedingt über Jahrhunderte angedauert hat. Deswegen lauert auch schon die nächste Clique in den USA auf ihre Gelegenheit, dort sozusagen in ihrem Sinne „für Ordnung zu sorgen“. Ob das funktionieren wird steht allerdings auf einem anderen Blatt, und die Geschichte hat längst dieses gänzlich andere Blatt aufgeschlagen. Deswegen ist es unbedingt richtig und sehr angesagt, wenn man sich in Europa gegen derartige Kriege stellt und soviel wie möglich im eigenen Land gegen diese kriegerischen Absichten der eigenen reaktionären Cliquen, die sich davon jeweils ihre eigenen Vorteile erhoffen, zu Felde zieht, egal wo es ist, ob in Deutschland, in Großbritannien, in Frankreich oder sonstwo. . Der arabische Frühling des Jahres 2011 aber hat eine Art Signal gesetzt, das nicht so leicht wieder wegzubekommen oder abzutöten ist. Das zeigt sich an den Aktivitäten und an dem Widerstand in all diesen Staaten. Und auch das sollte unbedingt von europäischen demokratisch gesinnten Menschen unterstützt werden, den kriegstreiberischen Aktivitäten der imperialistischen parasitären Ausbeutercliquen aber sollte entschieden begegnet werden. In diesem Sinne kann man nur propagieren: Stop the War-Coalition! Weg mit der Kriegskoalition! In afrikanischen Staaten, unter afrikanischen Intellektuellen tut sich Einiges. Sie fangen an aufzugreifen, was die Ursache für ihre Jahrhunderte lang andauernde Unterdrückung und Ausbeutung ist, daß es das internationale Ausbeuterregime ist, was ihnen die Emanzipation verweigert und den Rassismus konserviert. Der afrikanische Kontinent hat länger gebraucht als andere Kontinente, um aufzuwachen und seine Rechte wahrzunehmen. Aber diese Bewegung ist entstanden und sie ist nicht mehr rückgängig zu machen. Wenn afrikanische Wissenschaftler, wissenschaftlich arbeitende Menschen erkennen, daß der Imperialismus, das internationale Ausbeutersystem ursächlich an den Rassismus geknüpft und mit diesem verbunden ist, dann bedeutet das sehr viel. Dann bedeutet das die Erkenntnis des Wesens der Sache, und es zeigt auch, daß der Widerstand in eine richtige Richtung zu gehen verspricht. Sicherlich wird es kein leichter Weg sein. Er wird auch nicht gradlinig vonstatten gehen. Aber man muß erkennen, daß es wert ist diesen zu gehen und daß man sich den diversen Kriegsdrohungen, die jetzt wieder massiv aufgefahren werden von eben diesen reaktionären Mächten, widersetzen muß und sich davon nicht einschüchtern lassen darf. Was einst Martin Luther King und seine millionenfache Bewegung in den USA erreicht hat, das muß jetzt der afrikanische Kontinent insgesamt für die ganze Welt zustande bekommen! Was für manche körperliche als auch geistige Arbeit gilt, daß man vor allen Dingen das anpacken muß, was den meisten Widerstand entgegen setzt, das gilt für die politische Arbeit oder anders ausgedrückt für den Klassenkampf erst recht. Ohne eine entsprechende Berücksichtigung dieser Widersprüche und Umstände ist auch eine wie immer geartete sogenannte Friedenspolitik nichts weiter als Schall und Rauch. Was sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten gezeigt hat, ist das Erwachen des afrikanischen Kontinents. Das ist nicht mehr rückgängig zu machen. Was für ein soziales Konzept vertritt denn der sogenannte Front National in Frankreich zum Beispiel gegenüber dem Konzept von vorgestern des Herrn Hollande? Wollen sie etwa eines von vorvorgestern präsentieren? Was die russische und in der Folge dann vor allem die chinesische Revolution
im letzten Jahrhundert für den asiatischen Kontinent bedeutet hat,
das sieht man an der rasanten ökonomischen und sozialen Entwicklung
in einer Vielzahl von Staaten, was die Imperialisten und deren Schreiberlinge
zuweilen zu den absurdesten Lügen veranlaßt. Kürzlich
lautete es wieder, Mao Zedong habe angeblich das chinesische Volk ruiniert
und erst durch Deng Xiaoping sei angeblich die Grundlage für den
heutigen rasanten Aufschwung Chinas gelegt worden. Das stellt die Tatsachen
auf den Kopf, denn ohne die von Mao und anderen angeführte und zum
Sieg gebrachte chinesische Revolution und Befreiung würde es auch
den Aufschwung in China in den letzten Jahrzehnten nicht geben. Ohne revolutionäre
Befreiung der produktiven Fähigkeiten der Volksmassen gibt’s
auch keine Entfaltung und Weiterentwicklung derselben. Daran kann auch
ein wieder eingeführtes System der kapitalistischen Ausbeutung nichts
ändern. Und über kurz oder vielleicht auch etwas länger
wird auch dort der gesellschaftliche Widerspruch erneut aufbrechen und
eine neue Befreiung, diesmal dann von den neuen Ausbeutern, dort erzwingen.
Diese geschichtliche Dialektik kann auch ein noch so großes mediales
Geschrei von Anbetern der kapitalistischen Ausbeutung nicht ausradieren.
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