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Statement 2016-26
Deutschland:
Land der Extreme
Maria
Weiß 07.04.2016
Wenn die werktätige Klasse in diesem Land zur
Marginalie verwandelt wird, zur Marginalie auf Grund der internationalen
Ausbeutung und der kräftigen Teilhabe daran, dann braucht man sich
über die weitere Entwicklung nicht zu wundern. Wenn man aber damit
anfängt, genau dieser Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, dann
ist das der verkehrte Weg. Was die sog. AfD heute treibt, das erinnert
an Bücherverbrennungen, so kann man die Auseinandersetzung nicht
führen. Das ist immer so mit den Rechten: erst haben sie Kreide gefressen,
und dann legen sie richtig los mit dem, was sie eigentlich auf ihrem Programm
haben. Deshalb kann man daraus eigentlich nur eine Schlußfolgerung
ziehen, daß man die sozialen Ursachen dieser Erscheinungen aufzeigt
und daraus die richtigen Konsequenzen zieht und die ganze verlogene Grundlage,
die Heuchelei dieser Kräfte aufzeigt. Wie ein bekannter Romancier
und Poet der neueren Zeit es mal ausgedrückt hat: „Der Schoß
ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch“, was letztlich nichts anderes
ausdrückt, als daß eben die sozialen Ursachen, welche den Faschismus
in unserem Land wie auch in anderen hervor gebracht haben, immer noch
lebendig sind. Vielleicht kommen sich ja gewisse Hintergrundstrategen
klug vor, oder sogar besonders klug, wie das hier eingefädelt wurde.
Aber da irren sie sich, es ist nichts, was nicht auch durchschaubar ist.
Solange man an der revolutionären Grundlage festhält, muß
man allerdings hinzufügen.
Schaut man sich zum Beispiel die Schrift über
die Entstehung der grünen und antiindustriellen Ideologie in unserem
Land an, dann sieht man sehr deutlich, mit welcher Vehemenz
die Reaktion daran gearbeitet hat, in diesem Land auch die materiellen
Quellen für revolutionäre Entwicklungen still zu legen. Und
es wird daran auch deutlich, daß daran nicht bloß die eigene
Bourgeoisie sondern sehr wohl auch internationale Kräfte beteiligt
gewesen sind. Mit dem Ende der 1950er, Anfang der sechziger Jahre begann
sich der Revisionismus in der Sowjetunion endgültig durchzusetzen,
was u. a. dazu beitrug, daß man in China, welches gerade seit etwas
über einem Jahrzehnt in seinem Land den Sozialismus zu verwirklichen
versuchte, dem mit einer neuen Form der Kritik am Revisionismus zu begegnen
suchte, oder anders ausgedrückt, Kritik an dem Versuch einer erneuten
bürgerlichen Machtergreifung mittels einer Kritik auf kulturellem
Gebiet, in einer Art von proletarischer Kulturrevolution, was auch anfangs
durchaus von Erfolg gekrönt war. Mit dem Tode Mao Zedongs allerdings,
dessen Führung sich als eine zunächst unersetzbare Stütze
der Revolution erwies, bekamen im weiteren dort bürgerliche Kräfte
der verschiedenen Richtungen wieder die Oberhand, dessen offen rechtem
Flügel in Gestalt vor allem von Deng Xiao-ping es gelang sich durchzusetzen,
und womit es internationalen reaktionären Kräften zunächst
gelang, der revolutionären Entwicklung einen ganz erheblichen Schlag
zu versetzen. In unserem Land beispielsweise erhielten revisionistische
und pseudorevolutionäre, aber vor allem auch erzrechte grüne
und antiindustrielle Elemente im weiteren Auftrieb, wurden regelrecht
von Staats wegen gefördert und in die Positionen gehievt, was mittels
einer gleichzeitig betriebenen Entwicklung des Abbaus von Industrie von
seiten des Kapitals in diesem Land sekundiert wurde.
Die im Weiteren stattgefunden habende Nichtentwicklung des sozialen Kampfes
in diesem Land war die unweigerliche Folge dieser regelrechten Marginalisierungsstrategie
gegenüber der eigenen revolutionären Klasse.
Auch in unserer Organisation wurde ein solcher Wechsel sowohl mittels
Bestechung als auch mittels Mord gefördert, womit man allerdings
bislang nicht das erreicht hat, was man will. Die Bourgeoisie, davon kann
man ausgehen, weiß sehr genau, welchem Repräsentanten der herrschenden
Klasse man hierzulande einen Staatsakt zukommen läßt und wem
nicht.
Das jetzige sogenannte Abkommen mit der Türkei ist zweckopportunistisch
verlogen, da gibt es gar nichts. Die Türkei ein sicheres Herkunftsland?
Das glaube wer will oder besser gesagt, sich was vormachen will. In Wahrheit
wird doch kurzerhand die heutige türkische Form der Selbstherrschaft
für „sicher“ und „demokratisch“ erklärt,
nur weil sie den eigenen Absichten entgegenkommt. Der „Spiegel“
hat in seiner letzten Ausgabe eine Karikatur von Erdogan auf dem Titelblatt,
mit der Überschrift „Der fürchterliche Freund“.
Unbestreitbar. Am besten packt man auf die Rückseite noch eine Karikatur
von Putin und schreibt darüber „Der einfühlsame Feind“.
Die Frage hierbei ist allerdings: Nach welcher Maßgabe wird das
eigentlich jeweils bestimmt? Und wer ist es, der sie bestimmt?
Kürzlich konnte man in einem Artikel über Neukölln folgendes
lesen: ein so genannter „Bio-Deutscher“ soll geäußert
haben, daß er sich in Neukölln in der Minderheit fühlt.
Na prima. Wenn man Heinz Buschkowsky (Bürgermeister a. D.) folgt,
dann ist Neukölln inzwischen überall. Das heißt, wir haben
uns daran zu gewöhnen, uns in unserem Land in der Minderheit zu fühlen.
Was ist das denn für eine Ansicht? Ist das etwas, was man vertreten
kann, was man akzeptieren muß? Nein. Der Ansicht bin ich gar nicht.
Und in diesem Zusammenhang muß man auch sehen, daß die so
genannte AfD auch eine gewisse Grundlage hat, denn diese Ansicht lehnen
zu Recht auch andere Menschen ab. Das kann man überhaupt nicht wegleugnen.
Welche Berechtigung gibt es denn dafür, daß man sich im eigenen
Land in der Minderheit zu fühlen hat? Das kann man doch überhaupt
keinem einzigen Land zumuten, so etwas. Und das akzeptiert auch sonst
kein einziges Land, in Europa zum Beispiel auch nicht. Die Polen wollen
das nicht, die Österreicher wollen das nicht, die Ungarn schon gar
nicht. Und Frankreich will es auch nicht, nicht mal die Regierung Hollande,
wobei es da zum Teil schon ähnlich aussieht wie bei uns, was eine
Grundlage für die Demagogie des sogenannten Front National bildet,
welcher in einigen Gegenden dort relativ viel Zulauf bekommen hat, deswegen.
Das ist nicht akzeptabel, was hier abgeht. Europa ist nicht die USA, sondern
Europa ist ein Kontinent mit sehr alten Nationen, mit einer revolutionären
Geschichte, die für die gesamte Weltentwicklung von Bedeutung ist,
welche sich seit einiger Zeit in einer Art Staatenbund der Europäischen
Union zusammengeschlossen haben. Das ist etwas anderes als die Vereinigten
Staaten von Amerika. Die europäischen Nationen haben, wie alle Nationen
auf der ganzen Welt, Traditionen, sowohl positive als auch negative. Und
diese Traditionen existieren zum größten Teil zu Recht und
sie bilden in gewisser Weise auch einen nicht unwesentlichen Bestandteil
des Bewußtseins dieser Nationen, welche so etwas im Lauf der Geschichte
herbeiführen. Das kann man nicht weg leugnen. Und was hier seit einiger
Zeit passiert, das ist in gewisser Weise eine Art von Invasion. Das kann
man nicht anders als so bezeichnen, und wenn man zum Beispiel allein in
unserem Land gewisse Städte oder auch solche Bezirke nimmt wie Moabit,
Neukölln und Wedding in Berlin, oder zum Beispiel auch im Ruhrgebiet,
dann kann man das ganz deutlich sehen daran, weil die ursprüngliche
Bevölkerung dort insgesamt ebenfalls in die Marginalität zu
geraten droht. Und das braucht die Bevölkerung eines Landes, einer
Nation, nicht einfach widerspruchslos zu akzeptieren, jedenfalls nicht
die Tendenz in Richtung Dominanz oder gar als Zukunftsvision. Aus solchen
Äußerungen wie in dem o. g. Zeitungsbericht zitiert, wird einem
dies schlagartig noch einmal klar. Leider scheint es der gegenwärtigen
Führung dieses Landes hingegen nicht mehr klar zu sein, sonst würde
diese eine andere Politik betreiben.
Eine solche Ausrichtung würde sich nebenbei weder ein Herr Putin
und erst recht nicht ein Herr Erdogan in irgendeiner vergleichbaren Weise
gefallen lassen, und in dem Punkt kann man sogar sagen: zu Recht nicht.
So kann auch eine revolutionäre Völkerverschmelzung niemals
aussehen, schon gar nicht, wenn aus bestimmten Herkunftsländern zugleich
auch völlig reaktionäre Elemente mit einströmen. Das ist
doch ein Witz.
Ich bin überhaupt nicht dagegen, daß Menschen von anderen Kulturbereichen
zu uns kommen und sich hier integrieren. Dann aber bitte so herum und
nicht anders herum. Sie integrieren sich und nicht wir de- integrieren uns. Das
ist doch wohl ein kleiner Unterschied, der ist aber wichtig. Und ob Frau
Merkel und Anderen dieser Unterschied bewußt ist, daran kann man
berechtigte Zweifel haben (ob dem BND oder auch Anderen, der hier zuhört
und permanent die Lautstärke der Aufnahme verändert, das paßt
oder nicht). Ich glaube auch nicht, daß die Mehrheit im Land so
denkt. Noch ist Neukölln nicht überall,
und das sollte auch so bleiben.
Frau Merkel hat zu Beginn ihrer ersten Amtszeit vor dem Bundestag bekundet,
sie wolle Deutschland dienen. Mit dieser ihrer gegenwärtigen Politik,
Frau Merkel, tun sie es nicht. Im Gegenteil, damit dienen Sie all Denjenigen,
denen Deutschland - und eigentlich sogar Europa - ein Dorn im Auge ist
und die es weg haben und am liebsten selber verschlucken möchten.
Dies zu vertreten hat überhaupt nichts mit Nationalismus, geschweige
denn mit Rassismus zu tun. Im Gegenteil, es ist berechtigte Selbstverteidigung.
Man hat ein Recht dazu, sein Land oder auch den eigenen Kontinent und
die Existenzberechtigung desselben zu verteidigen, oder etwa nicht?
Herr Erdogan zum Beispiel möchte sich am liebsten hier einschleichen,
um Europa von innen kaputt oder anders ausgedrückt in seinem Sinn
zurecht zu machen. Das kommt aber nicht in Frage. Der ist doch jetzt schon
eine Art Schlächter im eigenen Land, was wird er dann erst woanders
anrichten? Wie weit darf ein Kompromiß gehen? Diese Frage stellt
sich gegenwärtig auch im europäischen Zusammenhang, und ganz
aktuell in der Flüchtlingsfrage. Kompromisse sind okay und manchmal
unvermeidlich, unterwerfen aber braucht man sich deswegen nicht. Im Gegenteil,
Leute die so etwas fordern, sollten vielleicht besser selbst expatriiert
werden, so wie Erdogan es im eigenen Land gegenwärtig mit der oppositionellen
PKK treibt.
Solange Deutschland, Westdeutschland muß man sagen, eine ganze Zeit
lang gut dafür war, die Position der westlichen kapitalistischen
Mächte, allen voran der USA gegenüber dem sogenannten Ostblock
zu halten, durfte es bestehen bleiben. Nunmehr, da diese Funktion auf
das vereinigte Deutschland übertragen gegenwärtig überflüssig
geworden zu sein scheint, meint man wohl es insgesamt liquidieren zu können.
Das kommt aber nicht in Frage. Angela Merkel jedoch scheint genau diesen
Job zu dem ihrigen erklärt zu haben.
Wirklichen proletarischen Internationalismus gibt es nur auf der Grundlage
auch der Wertschätzung der einzelnen Nationen. Ansonsten ist es Betrug
und dient den internationalen Ausbeutern. Es ist richtig, daß Kommunisten
vaterlandslose Gesellen sind. Aber um ein solcher zu werden, muß
man erstmal ein Vaterland gehabt haben. Gibt man das aber von vornherein
auf, wird man niemals zu einem solchen werden, und es auch gar nicht werden
können, weil man damit selbst immer wieder den vom Kapitalismus beherrschten
Vaterländern indirekt Auftrieb gibt. Man kann es auch als Dialektik
der Geschichte bezeichnen oder andersherum als eine Art Rache der Geschichtslosigkeit.
Internationalismus ist sinnlos ohne die Anerkennung der Existenzberechtigung
von Nationen oder anders ausgedrückt: die Materie selbst spaltet
sich, und ohne diese Spaltung anzuerkennen kann man auch die Materie selbst
und erst recht nicht ihre Bewegung und Weiterentwicklung erfassen.
Es gibt keinen Internationalismus ohne Bezug
zur eigenen Nation.
Gegenteiliges zu behaupten ist Betrug und dient vor allem den internationalen
Ausbeutern, die sämtliche menschlichen Zusammenhänge in ihrem
Interesse aufzulösen bestrebt sind. Nicht aber dient es der Revolution.
Das gilt auch individuell. Ich kann nicht einen Menschen lieben, dessen
Existenzberechtigung und Charakter ich zugleich verleugne. So etwas ist
Onanismus, und das bedeutet Verleugnung von allem, was außerhalb
von einem selbst liegt. Anders ausgedrückt kann man es auch als eine
Form der Selbstliquidation bezeichnen.
Typisch vor allem für gewisse konservative oder rechte Kreise in
Deutschland ist auch folgendes: Nachdem man sich zunächst über
sämtliche anderen Länder und Menschen erhoben hat, meint man
nun, man müsse sich erniedrigen, indem man vor allem das Tier anbetet.
Kann dieses Land nicht endlich mal eine ganz normale Entwicklung anpeilen?
Ohne Selbsterniedrigung oder Selbstüberhöhung? Das wäre
doch wirklich mal ein erfrischender Fortschritt. Aber nein, scheint nicht
zu gehen. Menschen? Weiterentwicklung? Egal. Hauptsache man wird zum Anwalt
des Hundes. Kann Deutschland nicht einfach mal zum „normalo“
werden, zu einem Land , das einfach sich selbst und
die anderen mag und respektiert?
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