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Statement 2016-68
Willkürakt
in Hessen
Keine
Umerziehung der Kinder im Sinne der Gender-Ideologie!
Wassili
Gerhard 27.09.2016
Jetzt in Hessen. Dort wurde von
der schwarz-grünen Landesregierung ein Lehrplan zur Sexualerziehung
durchgedrückt, der die Kinder im Sinne des sogenannten „Gender-Mainstreaming“
indoktrinieren soll. Obwohl es eigentlich nicht vorgesehen ist, daß
solch ein Plan ohne Zustimmung des Landeselternrates verabschiedet wird,
wurde er per „Ministerentscheid“ gegen dessen Votum und ohne viel öffentliche Diskussion
in Kraft gesetzt. Mit diesem Willkürakt wollte man wohl Aufsehen
wie in Baden-Württemberg gegen diese staatliche Umerziehung vermeiden
und einfach Fakten schaffen. Man besitzt dabei gleichzeitig die Frechheit,
Phrasen über die Rechte der Eltern und ein sinnvolles Zusammenwirken
von Schule und Elternhaus im Vorspann des Lehrplans zu belassen. Das gilt
wohl nur dann, wenn die Eltern die Hacken zusammenklappen und den Zielsetzungen
zustimmen, die man vorab schon vor einem Jahrzehnt in UNO-Gremien und
der EU-Kommission beschlossen hat (und auch im Koalitionsvertrag auf Verlangen
der Grünen). Dort wurden die Prinzipien des „Gender-Mainstreaming"Anm.1
nämlich bereits in intensiver Lobbyarbeit verankert, wobei man sich
auch dort bedeckt hielt, in UNO-Gremien lange nicht einmal darüber
aufklären wollte, warum man den Begriff Geschlecht durch Gender ersetzen
wollte, und was das Ganze eigentlich überhaupt soll. So ähnlich
läuft es auch hier ab, wobei auch hier jeder, der diese Vorhaben
in Frage stellt, gleich in die rechte Ecke gestellt wird.
Worum geht es eigentlich? Man will die Unterscheidung nach Männern
und Frauen, nach dem biologischen Geschlecht abschaffen und stattdessen
eine Vielfalt von „geschlechtlichen Identitäten“ an deren
Stelle setzen, die eben nun „Gender“ genannt werden. In diesem
Sinne sollen die Kinder frühzeitig „akzeptierend“ an
diese Ideologie herangeführt werden. Der Ursprung des Wortes Gender
kommt von dem englischen Ausdruck für das grammatikalische Geschlecht,
während es noch das Wort „sex“ für das biologische,
also das eigentliche Geschlecht gibt. Gender soll der Ausdruck sein für
die Beliebigkeit der geschlechtlichen Identität, die eben nach der
Definition der Anhänger dieser Theorien nicht biologischer sondern
gesellschaftlicher Natur sei. Nun, die genaue Ausprägung des Verhaltens
ist natürlich weder bei Männern noch bei Frauen allein durch
das biologische Geschlecht bestimmt, sondern auch in entscheidendem Maße
durch gesellschaftliche Faktoren. Das ist aber etwas ganz anderes, als
daß die ganz natürliche Sexualität zwischen Mann und Frau,
die bis heute unverzichtbar ist für die Fortpflanzung der Menschheit,
nur noch als eine von mehreren „Spielarten“ angesehen werden
soll, und als eine „alte und verstaubte“ möglichst noch.
Das natürliche Verhältnis zwischen den Geschlechtern, von denen
es das eine nicht ohne das andere geben kann, ist nach wie vor die natürliche
Grundlage der Sexualität, ohne die es auch jegliches noch so verstiegenes
und exzentrisches Verhalten auf diesem Gebiet nicht geben würde.
Das geht an die Fundamente jeglicher Kultur und darüber hinaus, denn
die Existenz von zwei Geschlechtern spielte nicht nur bei der Natur der
Menschheit eine unverzichtbare Rolle, sondern sogar schon vor der Menschheit
in der Evolution des Lebens.
Man darf nicht vergessen, daß das Zeugen und gemeinsame Großziehen
von Kindern und der dafür notwendige Zusammenhalt der Gemeinschaft
von Männern und Frauen, Erwachsenen und Kindern, Alten und Jungen
am Anfang der gesellschaftlichen Entwicklung bei den Menschen stand, eine
fundamentale Rolle dafür spielte, daß die Menschheit überhaupt
die Fähigkeit zur Entwicklung einer Kultur und Zivilisation besaß.
In diesem Zusammenhang ist die Rolle der Sexualität beim Menschen
zu finden, auch für den Zusammenhalt, über das reine Zeugen
von Nachwuchs hinaus.
Aber für das Monopolkapital
von heute stellen die Menschen nur noch ein Reservoir von Einzelindividuen
dar, derer man sich je nach Bedarf, im Rahmen geschäftlicher Beziehungen,
bedienen können sollte. Und die kann man auch auf dem Weltmarkt für
Geld haben und muß sie aus dieser Sicht nicht unbedingt vor Ort
großziehen. Der Rest des alten natürlichen Zusammenhaltes,
der ja normalerweise auch Weitergabe von Wissen, Erfahrungen und Fertigkeiten
sowie gegenseitigen Beistand bedeutet, wie er in solchen Gemeinschaftsbeziehungen
noch heute zum Ausdruck kommt, jedenfalls in modernen Gesellschaften bisher
noch das Ideal darstellt, ist in vielen Fällen nur ein Störfaktor,
und so kann ein derartiger extremster Fundamentalismus auch in diesen
Kreisen als nützlich angesehen werden, findet deshalb auch dort Protektion.
Außerdem paßt diese Zielsetzung auch in die Bestrebungen,
überhaupt die Masse der Menschen auf der Welt, die für eine
Verbesserung ihrer Lebenssituation kämpfen, durch Bevölkerungsreduzierung
zu schwächen. Das gilt heute auch in besonderem Maße für
die entwickelten kapitalistischen Länder mit einer im Klassenkampf
erfahrenen, relativ organisierten und relativ gebildeten Bevölkerung.
Es ist aus naheliegenden Gründen nicht üblich, daß diese
Kräfte, die hier die Gender-Richtung vertreten, offenherzig mit ihren
Theorien und Zielsetzungen herausrücken. Sie operieren mit allgemeinen
Phrasen von Chancengleichheit und von Rücksicht auf Minderheiten,
was ihnen einen gerechtfertigten Habitus verschaffen soll und ihre Gegner
ins Abseits stellen soll. Wenn sie offen sagen würden: „Wir
wollen eure Kinder umerziehen, damit sie nicht so ticken wie ihr“,
dann wäre der Widerstand wohl größer. Seit langer Zeit
wird dieses Vorhaben schon vorangetrieben, fließt in Gesetzesvorhaben
und Formulierungen mit ein, stand Pate an der Wiege der „Homoehe“
und dergleichen. Auch dabei werden die Spuren verwischt. Es wird demagogisch
behauptet, daß Grundsätze wie „gleiches Geld für
gleiche Arbeit“ am Anfang der Bestrebungen nach „Gender Equality“
gestanden hätten. Aber da ging es um die Gleichstellung von Männern
und Frauen, wofür auch Männer und Frauen gemeinsam kämpfen
sollen. Gender bedeutet aber etwas anderes, was zu dieser Zeit wohl kaum
jemandem in den Sinn gekommen ist. Damit verändert sich der Inhalt.
Damit geht es nicht mehr darum, daß die Arbeitenden, Männer
und Frauen gemeinsam, darum kämpfen, daß Frauen nicht mehr
benachteiligt werden. Die neue Richtung kommt ursprünglich aus dem
radikalen Feminismus, der den Widerspruch zwischen Männern und Frauen
zum Dreh- und Angelpunkt aller Probleme macht und als Lösung die
Zielsetzung aufstellte, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen
überhaupt radikal zu beseitigen, eine Umerziehung der Menschen in
diese Richtung zur Zielsetzung macht.
Die Abstrusität dieser Richtung kommt zum Beispiel auch in einem
Experiment des Sexualforschers John Money zum Ausdruck, zeitweilig Mitarbeiter
im Kinsey-Institut, der auch zu den Urvätern dieser Richtung und
angeblichen „wissenschaftlichen Autoritäten“ gehört.
Die New York Times schrieb bei seinem Tod 2006:
Early
in his career, Dr. Money coined the terms “gender identity,”
to describe the internal experience of sexuality, and “gender
role,” to refer to social expectations of male and female behavior.
The two concepts still drive much research into sexual identity. (NYT, Artikel vom 11.07.2006)Anm.2
Er vertrat die These, daß
Unterschiede zwischen Frauen und Männern nur das Resultat von Erziehung
seien. Als bei einer Beschneidung das Geschlechtsorgan eines männlichen
Kleinkindes verstümmelt wurde, sah er die Gelegenheit, die Richtigkeit
seiner Thesen zu beweisen und riet den Eltern zu einer operativen Geschlechtsumwandlung
und Erziehung des Kindes als Mädchen, wobei ihm auch Hormone verabreicht
wurden, ohne das Kind darüber aufzuklären. Daß dies bis
zu einem bestimmten Alter einigermaßen funktionierte, wird als Beweis
für die Thesen angeführt. Aber eigentlich kam dann später
der Gegenbeweis, was ausgeblendet wird, denn etwa ab dem Alter von 14
Jahren passierte etwas mit dem neu kreierten „Mädchen“.
Er hatte zunehmend das Gefühl, daß etwas nicht stimmte und
begann, nach der Ursache zu forschen, bis er schließlich den Grund
herausbekam: die Versuche, ihn zum Mädchen umzuerziehen. Er bestand
fortan vehement auf seiner Männlichkeit, versuchte sie auch äußerlich
wieder herstellen zu lassen, zerbrach aber schließlich und brachte
sich um. Money weigerte sich, sich mit diesen Tatsachen auseinander zu
setzen.
Hier offenbart sich bei aller Brutalität eine Schwachstelle: Werden
die Kinder das alles ohne Widerstand mitmachen? Werden die Eltern sich
das gefallen lassen? Nicht ohne Grund will man in einem möglichst
frühen Alter an die Kinder ran, aber sie werden auch älter.
Ich denke, man überschätzt den Grad an Manipulierbarkeit. Nichts
desto trotz sollen nun solche Experimente mit den Kindern veranstaltet
werden, soll der Versuch einer solchen Manipulation nun in den Lehrplan
eingebaut werden, indem man den Kindern die angebliche Natürlichkeit
und angeblich notwendige Akzeptanz von fünf oder mehr „Gender-Identitäten“
beibringen will und sie in der Richtung manipulieren will, daß es
toll sei, sich da etwas passendes herauszusuchen. Hilfestellung beim „Coming
Out“ seitens entsprechender Interessenverbände mit einbegriffen.
Das ist ein Verbrechen gegen die kommenden Generationen. Dagegen ist jeglicher Widerstand unbedingt gerechtfertigt.
Es gibt immer wieder das Argument,
gestützt auf die Verschleierung der Zielsetzungen, daß doch
nur Rechte und Klerikale gegen den Genderismus protestieren würden,
und daß das etwas über den Charakter des Protestes aussagen
würde. Das sagt höchstens etwas darüber aus, daß
man die wahren Zielsetzungen gegenüber der breiten Bevölkerung
bisher relativ erfolgreich verschleiert hat und deshalb der Widerstand
nicht allgemeiner ist. Rechte Populisten hängen sich erfahrungsgemäß
an alles an, wo sie sich Vorteile versprechen. Da hier ein ganzer „Mainstream-Chor“
auf die Opponenten losgeht, inclusive Pseudolinke und Pseudomarxisten,
die sich hier für eine besonders niedrige Betrüger- und Einpeitscherrolle
hergeben, gegen besorgte Eltern, die sich schützend vor ihre Kinder
stellen, weil sie merken, daß da etwas übles gegen ihren Willen
durchgesetzt werden soll, deshalb liefert man ihnen natürlich eine
Vorlage, „alle Linken“ verantwortlich zu machen, den Unmut
in diese Richtung zu lenken. Dafür tragen diese „Linken“
vor allem die Verantwortung.
Bezüglich der Klerikalen ist zu bemerken: Es handelt sich beim Genderismus,
trotz seines Bemühens, modern zu erscheinen, um einen radikalen Fundamentalismus,
der fundamentale Grundlagen der Kultur angreift. Damit greift er auch
die Errungenschaften der jüdischen Sexualethik an, wie sie auch im
„Alten Testament“ ihren Niederschlag fandenAnm.3,
die Bejahung und Hervorhebung der natürlichen Sexualität von
Mann und Frau. Das Ganze ist natürlich in ein der damaligen Gesellschaft
entsprechendes historisches Gewand gehüllt, von dem man dabei abstrahieren
muß, keinesfalls kann man das einfach Buchstabe für Buchstabe
in die heutige Zeit übertragen. Dieser gesellschaftliche Aspekt hat
sich im Laufe der Zeit mit der gesellschaftlichen Entwicklung verändert,
die Kirche rechtfertigte Feudalismus und Kapitalismus und prinzipiell
die Herrschaft des Menschen über den Menschen, so wie bei ihr auch
ein Gott über die Menschen herrscht, das ist damit stets vermengt
worden. Aber soweit sie diesen Kern der Sexualethik beibehält, der
in den ältesten ihrer Dokumente verankert ist, muß sie gegen
den Genderismus opponieren. Und speziell
dafür ist sie, soweit sie das tut, nicht zu tadeln. Es gäbe sie
nicht so lange, wenn es ausschließlich Negatives in ihren Inhalten gäbe. Wer Rechten und Klerikalen
den Widerstand gegen den Genderismus überläßt, wer sie
selber weit rechts überholt, der fördert Rechte und Klerikale
damit, liefert ihnen Vorlagen.
Anm.1 Die US-amerikanische Herkunft dieses Begriffes ist unverkennbar.
Hier zeigt sich auch der unwissenschaftliche Charakter des ganzen schon.
Der Begriff „Mainstream“ kommt eigentlich aus der Philosophie
des Pragmatismus und hat etwas mit deren Wahrheitsbegriff zu tun. Für
den Pragmatismus ist etwas Wahres nicht objektiv wahr, weil es eben
den Tatsachen entspricht, sondern jeder hat seine subjektive Wahrheit,
und das ergibt sozusagen einen Strom (englisch: stream) von Wahrheiten.
Aber es kristallisiert sich ein Hauptstrom (Mainstream) heraus, auf
den sich die Mehrheit verständigt, und das ist dann die Ansicht,
die allgemein als wahr gilt. Demnach war es also einst wahr, daß
die Erde eine Scheibe ist. Nach dieser Logik darf heute in bestimmten
Bundesstaaten der USA nicht nur die Evolutionslehre gelehrt werden,
sondern es muß gleichberechtigt die biblische Schöpfungslehre
gelehrt werden. zurück
Anm.2 Eigene Übersetzung:
„Zu einer frühen Zeit seiner Laufbahn prägte Dr. Money
die Begriffe „Gender-Identität“, um die innere Erfahrung
der Sexualität zu beschreiben, und „Gender-Rolle“,
um die gesellschaftlichen Erwartungen an männliches und weibliches
Verhalten zu beschreiben. Die beiden Konzepte treiben immer noch viele
Forschungsvorhaben zur sexuellen Identität voran.“ zurück
Anm.3 Das ist auch ausgeführt in der Schrift von Hartmut Dicke „Über
die Herkunft des Judentums“ .zurück
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