Internet Statement 2017-01
Zur Gedenkveranstaltung
für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht 2017
Wassili
Gerhard 03.01.2017
Diese Veranstaltung weist auf ein Verbrechen in der Vergangenheit
hin, an dem die SPD maßgeblich beteiligt war - zusammen mit alten
reaktionären Kräften wie der Obersten Heeresleitung und z.B.
den damaligen USA unter Woodrow Wilson, deren Unterhändler damals
energisch die Ausschaltung der Revolutionäre verlangten. Sie drohten
damit, zusammen mit Großbritannien, bis zur Erfüllung dieser
Bedingung gegen das geschlagene Deutschland die Lebensmittelblockade aufrecht
zu erhalten, die schon ihre Wirkung zeigte und Hunderttausende das Leben
kostete. Später kamen sie dann mit Hungerhilfe - über letzteres
wird heute noch geredet, die Opfer werden der „Spanischen Grippe“
angelastet. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht waren nicht lange zuvor
noch bekannte und geachtete Mitglieder der eigenen Partei gewesen. Man
setzte auf die USA und hoffte auf die „Dollarsonne“, so wie
Ferdinand Lassalle, den die SPD noch heute hochhält, seinen „Sozialismus“
von Bismarck finanzieren lassen wollte. Die USA wollten ihrerseits um
jeden Preis verhindern, daß die sozialistische Revolution - die
dieses Jahr vor genau 100 Jahren in Rußland siegreich war - auch
in Deutschland siegte.
Die selbst sozialdemokratische „Linke“ (die Parallelen springen
ins Auge) will heute solche Dinge nicht gerne aufrühren, im Zuge
der Bestrebungen, in einer Koalition mit der SPD und den ultrareaktionären
Grünen an die Fleischtöpfe zu kommen. Da muß diese Veranstaltung
natürlich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer Peinlichkeit werden,
von der sich manche – mal auch hinter vorgehaltener Hand, aber auch
zunehmend offener – mehr und mehr distanzieren wollen. So ist auch
der bekannte „Gedenkstein gegen die Opfer des Stalinismus“
in provokativer Weise nicht weit von dem Gedenkort aufgestellt worden,
um den Charakter der Veranstaltung zu verfälschen und eventuell für
Kräfte zu vergällen, die die Anpassung der Linkspartei-Führung
so nicht mitmachen.
Man kann nicht umhin, es in diesem Zusammenhang zu sehen, daß
wir dieses Jahr keinen Standplatz bekommen haben – sind wir die
einzigen, oder hat es noch weitere politische Kräfte betroffen?
Zwei Monate vor dem Termin der Veranstaltung bekamen wir die Auskunft,
daß seit Wochen alle Standplätze ausgeschöpft seien. Dabei
waren in früherer Zeit, als der Andrang noch größer war
als jetzt, noch im Dezember Standplätze zu haben. Das ist einmal
dem geschuldet, daß schon vor Jahren die Fläche für die
Standplätze erheblich verringert wurde, angeblich aus Gründen
der Sicherheit. Da hätte man sich aber inzwischen Gedanken über
eine Abhilfe machen können, zumal die Linkspartei in diesem Bezirk
traditionell stark ist und dieses Jahr sogar wieder den Bürgermeister
stellt. Bisher hat sie sich nicht öffentlich von dieser Veranstaltung
distanziert. Ungeachtet dessen werden auch extensiv Flächen an Imbißbuden
und andere kommerzielle Stände vergebenAnm.1.
Die Verknappung ist manchen ja vielleicht nicht unwillkommen, da man so
weniger politische Kräfte am Ort hat, die man als anstößig
empfindet. Da nehmen sich die „Linke“ und die SPD, die bis
vor kurzem zeitweilig den Bürgermeister stellte, sicher nicht viel.
Aber es gibt auch Hinweise, daß die „Linke“ sich intern
nicht einig ist, manche Mitglieder mögen sogar noch einen Bezug zur
alten Arbeiterbewegung haben, oder solche mit Ursprung aus der WASG oder
ähnlich auch zu linken Positionen der Jugend- und Studentenbewegung.
Die Linkspartei muß jetzt natürlich in weiteres Mal demonstrieren,
daß solche Kräfte bei ihr nichts zu bestimmen haben, da sind
sie eifrig. Als wenn es nicht gereicht hat, wie sie in der vormaligen
Koalition mit der SPD den Berliner Bankenskandal und die milliardenschweren
Finanzspritzen und Garantien zu Lasten der Berliner Steuerzahler für
das damalige Bankprojekt des Berliner Filzes, die Berliner Bankgesellschaft
mitgetragen haben, die damals „too big to fail“ war, ein Spruch,
den man ein paar Jahre später noch öfter hören sollte.
2002 hieß es dazu in unserem IS Nr. 11 “Das Abgeordnetenhaus hat es gewagt, das provokative
berüchtigte Gesetz zur Absicherung der Immobilienfonds durchzubringen“:
:
„:... die
Interessen der etwa 70.000 Abnehmer dieser zweifelhaften FondsAnm.2,
denen der Staat den Gewinn auf jeden Fall auf dreißig Jahre garantiert,
was außerhalb jeder realen geschäftlichen Möglichkeit
eines solchen Bankgeschäftes steht und nur durch Steuerplünderung
und Steuerverschacherung von Anfang an erklärt werden kann,
gehen vor den Interessen von Millionen von Steuerzahlern, und das heißt
vor allem von Millionen von Lohnabhängigen. [...]
Am Abend vor dieser Entscheidung tritt der stellvertretende PDS-Vorsitzende
Wolf in der Berliner Abendschau vor die Kamera und macht sich zum Verstärker
des Drucks des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen: wenn nicht
so entschieden werde, kämen unglaubliche Belastungen auf die Berliner
Bevölkerung zu. Wolf hatte schon vor Monaten erklärt, daß
die Käufer der Fonds nicht zur Verantwortung gezogen werden sollten.
Wie charakterlos muß man sein, als angeblicher Sozialist derartiges
Zeug zu verzapfen?“
In jener Koalition von SPD und Linkspartei hatte auch Senatorin Lompscher
(Linkspartei) die sogenannte „energetische Sanierung“ mit
vorangetrieben, die heute mit ein Hebel zur Verteuerung der Wohnungen
ist. 2009 sicherte der Inhalt eines Entwurfs aus ihrem Haus durch, dessen
Inhalt damals folgendermaßen kritisiert wurde:
„Es soll durch dieses Gesetz z.B. erzwungen
werden, daß in einer ganzen bestimmten Sorte Wohnungen, in diesem
Fall fast in dem gesamten Bestand von Altbauwohnungen, sog. erneuerbare Energieregelungen,
eingebaut, bzw. deren Nutzung erzwungen werden soll. D.h. konkret sollen z.B.
bestimmte einzelne Stromheizungen unterbunden werden, überhaupt verboten
werden, Heizungsanlagen, die älter als 20 Jahre sind, müssen
erneuert werden, per Dekret sozusagen. Was das für den riesigen
Altbaubestand in Berlin bedeutet, das kann man sich ja an den zehn Fingern
abzählen. Das bedeutet, daß z.B. viele Mieter und Wohnungseigentümer,
bzw. Wohnungseigentümergemeinschaften in den Altbauwohnungen dazu
gezwungen werden, eine neue Heizungsanlage in ihren Häusern einbauen
zu lassen. Das ist teuer. Das bedeutet, daß auch einzelne Hausbesitzer
dies machen müssen und das bedeutet, daß diese das natürlich
auf die Mieten umlegen werden. Daß das nicht so ohne Folgen abgeht,
kann man sich denken.“ („Nach
der Wahl ist vor der Wahl“ IS 2009-25 vom 2.10.09)
In jüngerer Zeit war es auch bemerkenswert, wie zahm die Linkspartei
im Abgeordnetenhaus die Milliardenverschwendung beim BER kritisierte,
dessen bloßes jahrelanges Brachliegen schon allein Unterhaltskosten
in Milliardenhöhe verursacht.
.
Der neue Lichtenberger Bürgermeister Grunst aus der Linkspartei zeigt
auch gleich demonstrativ den Schulterschluß mit Grünen und
SPD und macht den sogenannten Genderismus zu seinem besonderen Anliegen
- aber auch in Übereinstimmung mit der Clinton-Richtung bei den DemokratenAnm.3
in den USA, oder auch z. B. einer Frau v. d. Leyen. Da können wir
gespannt sein, wie das weitergehen wird.
Das soll auch als ein Mittel gegen die AfD verkauft werden. Die sogenannte
„Gender-Schreibweise“ soll für alle politischen Kräfte
in Lichtenberg als Maßstab vorgeschrieben werden. Bei allen politischen
Dokumenten aller politischen „Vertreter*innen“ (eben in dieser
Schreibweise mit dem Sternchen). Grunst wird im Tagesspiegel zitiert:
»„Wenn es uns ernst ist mit Gendergerechtigkeit, dann sollte
der Politikbetrieb es auch vorleben, in dem er sich selbst bindet.“
Er könne sich auch weitere neue Regelungen in der Geschäftsordnung
vorstellen, beispielsweise eine „quotierte Frau/Mann-Redeliste".«
(Tagesspiegel, 27.12.2017). Diese lächerliche Gängelung wird
natürlich der AfD nur Vorlagen liefern, sich als Volksanwalt gegen
die „linken Politiker, die die Bevölkerung zunehmend oberlehrerhaft
gängeln wollen“ aufzuspielen. Natürlich werden dann wie
immer alle Kräfte mit linkem Anspruch über einen Kamm geschoren.
So etwas braucht die AfD geradezu, weil sie nämlich in wichtigen
sozialen Fragen, wie zum Beispiel dem in Berlin besonders drängenden
Wohnungsproblem, auch keine Alternativen zu bieten hat. Das kann für
beide Seiten in vorteilhafter Weise von den wirklich wichtigen Fragen
ablenken.
Anm.1
Außerdem wurden in der jüngeren Vergangenheit Antragsteller
gedrängt, ihre Stände als gewerbliche Stände anzumelden,
mit der Drohung, daß es sonst Anzeigen gibt, wenn Broschüren
verkauft werden. Das verwischt natürlich auch die Unterschiede.
Anm.2
„Wie schon oft berichtet, hatte die Bankgesellschaft
verschiedene Fonds herausgebracht, die den Käufern mit Garantien
von bis zu dreißig Jahren für hohe Gewinne, für verlustlose
Rücknahmen usf. Vorteile einräumten, die im realen Immobiliengeschäft
der Bankgesellschaft überhaupt keine Grundlage hatten.
Diese Fonds hatten von vornherein den Rückgriff auf die Steuermittel
Berlins zum Ausgleich ihrer Defizite notwendig gemacht. Außerdem
wurden Beziehern hoher bis höchster Einkommen enorme Steuergutschriften
aus solchen Fonds ermöglicht. “ (Is 2002-11)
Anm.3
Diese Kräfte und ihre Verbündeten schmuggeln
schon seit Anfang der neunziger Jahre diese Richtung in die Grundlagendokumente
der UNO oder z.B. auch der EU, ohne der breiten Bevölkerung zu erklären,
was damit überhaupt bezweckt wird. Es geht um ein Programm zur Umerziehung
der breiten Bevölkerung, das wir schon verschiedentlich angegriffen
haben und weiter angreifen werden. Siehe auch unsere Webseite www.neue-einheit.com.
www.neue-einheit.com www.neue-einheit.de |