Internet Statement 2017-04

 

Dem Rechtspessimismus, egal welcher Couleur, darf man nicht auf den Leim gehen

Maria Weiß  11.01.2017    

Was wir gegenwärtig haben auf der Welt ist eine Art von Dreierkonstellation. Auf der einen Seite die USA, traditionelle Vormacht, auf der anderen Seite Russland, Konkurrent, und China, aufsteigende Macht im Osten, Konkurrenz für alle beide. Das bedeutet, dass diese drei Supermächte sich in gewisser Weise sogar gegenseitig in Schach halten. Und das ist gut so, dass es so ist, und das ist eine Chance für die Menschheit, für die revolutionären Kräfte auf der ganzen Welt, dagegen anzugehen und die jeweiligen Widersprüche auszunutzen. Sollte man das etwa durchbrechen, indem man für eine Seite Partei ergreift gegen eine der beiden anderen? Das wäre doch nicht klug, so etwas zu tun.

Was wir tun müssen ist vor allem Partei ergreifen für das Proletariat auf der ganzen Welt und die unterdrückten Völker und Nationen. Das ist unsere Klientel, und die schicken wir in die Auseinandersetzung, mit denen treten wir in die Auseinandersetzung mit dieser Dreierkonstellation. Das umfasst, nebenbei, auch die Volksmassen sowohl in den USA als auch in Russland als auch in China, selbstverständlich. Denn auch dort wird Unterdrückung tagtäglich praktiziert und Ausbeutung, und es gibt ganz viele, Milliarden von Menschen, die dort keine Sonne sehen. Genauso auf dem ganzen asiatischen Kontinent, da gibt es so viele Völker, die unterdrückt sind, die nicht aufkommen können und sich nicht emanzipieren dürfen. Und es gibt Großmächte, wie zum Beispiel Indien, das auf der Schwelle steht und welches sich ebenfalls entwickeln können muß, da ist noch sehr viel offen. Deswegen sollte man sich hüten, für eine dieser Möchtegern–Supermächte, oder was auch immer, sich einzusetzen. Das geht fehl, denn Verbrechen haben sie alle drei jede Menge am Stecken, egal was für Propagandakanäle oder sonst was sie in den Äther schicken. Das dient nur zur Irritation.

Europa ist in dieser Konstellation eine relativ kleine Macht, sofern es denn überhaupt als einheitliche Macht betrachtet werden kann, denn auch dort gibt es sehr viele auseinander ziehende Kräfte und es gibt zum Teil auch eine Politik, die solches begünstigt. Man nehme nur Merkel-Deutschland oder auch andere. Aber das spielt keine Rolle, man sollte sich nicht für eine der drei Weltgroßmächte instrumentalisieren lassen, auch nicht an einer einseitigen Kritik an der jeweils anderen. Letzteres können diese selbst ganz gut leisten. Dazu brauchen sie keine internationalen Unterstützer, jedenfalls nicht innerhalb derjenigen Kräfte, die sie ansonsten selbst als spinnefeind betrachten. Diese letzteren haben genug damit zu tun, das internationale Proletariat, die unterdrückten Völker und Nationen als auch die unterdrückten und Ausgebeuteten im eigenen Land zusammenzufassen und zu ihrem Recht auf Entwicklung und Emanzipation zu kommen verhelfen. Das reicht. Da müssen wir uns nicht über irgendwelche Propagandamaschinen und Manöver irgendwelcher Großmächte von welcher Seite auch immer echauffieren.

Auch die chinesische revisionistische Clique zeigt gegenwärtig einen mächtigen Drang zur Weltmachtambition. Man engagiert sich überall auf der Welt, vor allem auf dem afrikanischen Kontinent, aber auch in Europa, zum Beispiel in Frankreich, in Griechenland und einigen anderen Staaten als auch nicht zuletzt in unserem eigenen Land, wo sie sich Pfründe an Land zu ziehen bestrebt sind, wobei das nicht immer einen großen Wirbel erzeugt. Sollen wir uns dafür einsetzen? Damit würden wir gegen uns selbst arbeiten. Wir sollten lieber darauf Wert legen, dass das Proletariat in Europa wieder eine adäquate Vertretung bekommt, die wirklich etwas bewirken kann, die sich für die Belange der Mehrheit einsetzen kann und die wieder eine gesellschaftliche Kraft darstellt, auch international, was momentan wenig der Fall ist. Das ist unser Anliegen und daran arbeiten wird.

Die Democrats in den USA sind momentan sehr ärgerlich über den Wahlausgang, und das internationale Finanzkapital, welches besonders stark bei denen verankert ist, ist es ebenfalls. Na bitte, das ist ihr Problem. Warum stellen sie auch eine solch diskreditierte und unfähige Kandidatin auf? Nun haben sie eben das verdiente Ergebnis. Was erwarten sie nun anderes als dass internationale Konkurrenten da hinein zu stoßen versuchen?

Alle Reaktionäre auf der Welt, egal welcher Herkunft sie sind, haben die Eigenschaft, aus Schwarz Weiß zu machen. Das ist etwas, was sie alle vereint. Das ist keineswegs etwa ein besonderes Merkmal der USA. Dieses Geschäft versteht auch unsere eigene bourgeoise Clique in Deutschland recht gut. Man nehme u. a. den Jugoslawienkrieg.

Es ist ja richtig, dass die USA damals völlig willkürlich über Japan zwei Atombomben abgeworfen haben, aber warum haben sie es denn gemacht, am Ende des zweiten Weltkriegs? Sie haben es gemacht, um das revolutionäre China einzuschüchtern, welches auf dem Sprung zur sozialistischen Umwälzung stand, und auch gegen auch die damalige Sowjetunion, was denn sonst? Und gegen alle anderen Völker dort, die ebenfalls auf der Schwelle zur Revolution dort standen, ebenfalls. Sie taten es um zu verhindern, dass dort eine revolutionäre Regierung die Macht erlangen konnte, was allerdings kurze Zeit später unter der erfolgreichen Politik Mao Zedongs auch gelang. Was denn sonst?

Es ist eben verkehrt, die Übermacht des Feindes anzuprangern, wenn man zugleich seine Schwächen übersieht. Wenn man die Stärke der revolutionären Völker übersieht, die diese Auseinandersetzung anschiebt. Dabei stehen die Dinge auf dem Kopf. Dies gilt nicht nur für die Vergangenheit, sonder auch und erst recht für die Gegenwart.

Einen Atomkrieg anzuzetteln, nebenbei, ist unter heutigen Bedingungen ein Vabanquespiel. Davor schreckt manch einer von den o.g. Potentaten durchaus zurück und möchten es lieber vermeiden.

 

 

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