Internet Statement 2017-106
Das Dilemma der reaktionären Klassen - nicht nur in Deutschland Maria Weiß 11.10.2017 Die Lage im Land hat sich ganz erheblich zugespitzt. Die Bourgeoisie verwirft heutzutage ihr eigenes Volk und holt sich von anderswo Völker und Arbeitskräfte herein, weil sie sich von diesen erhofft, daß sie gefügiger sind und ihr eben nicht so schnell ihre Herrschaft streitig machen, wie ihr eigenes Volk. Man erinnere sich der verschiedenen historischen Versuche. Nur so und nicht anders läßt sich der in ganz Europa in seiner Rigorosität einmalige Prozess der Kinderlosigkeit in Deutschland auf den Begriff bringen. Dabei war und ist ihnen jedes Mittel recht, auch jede Form der Perversion. Gendertheorie und -praxis, Homosexualismus, alles ok. Hauptsache die Nachkommenschaft der eigenen Bevölkerung bleibt aus. Daß sie dabei sich selber ebenfalls mit verwirft, das fällt ihnen offenbar wohl gar nicht auf. Es ist wie mit dem Diebstahl und ähnlichen Lastern oder Verbrechen: daß diejenigen, die solche begehen, sich damit auch selbst schaden, das fällt ihnen immer erst auf, wenn es zu spät ist. In Deutschland hat die Verwerfung der eigenen Arbeiterklasse durch die Bourgeoisie zu eben der Situation geführt, die wir heute haben. Heute haben wir hier eine zunehmend ersetzte Arbeiterklasse aus anderen Regionen der Welt, hauptsächlich aus der Türkei und dem Mittleren Osten. Das hat natürlich auch seine kulturellen Konsequenzen, denn daß diese Menschen natürlich ihre Kultur und auch ihre Religion mitbringen, ist ganz natürlich und auch nicht verwunderlich, und dagegen ist eigentlich auch gar nichts zu sagen. Aber eben daß es ein außergewöhnlicher Vorgang ist, daß ein Staat seine eigene Bevölkerung quasi verwirft und versucht, sie durch eine andere, von außen hergeholte zu ersetzen, das dürfte schon ein recht außergewöhnliches Phänomen sein. Selbst in Europa gibt es das in dieser krassen Form nur in Deutschland. Und das hat diverse Gründe.
Aber so ist es eben mit den reaktionären Klassen: Aus Furcht vor ihrem Widerpart holen sie sich das Problem gleich doppelt und dreifach herein. Und mehr noch, wenn sie nicht aufpassen, dann werden sie alsbald wie eine gewisse Theaterfigur schreien: „Ach die Geister, die ich rief, werd ich nicht mehr los“.
Wenn auch nur an einer einzigen Stelle der Deckmantel der angeblichen Unveränderbarkeit des Systems der Ausbeutung bricht, dann wird schlagartig klar werden, auf was für tönernen Füßen dieses tatsächlich steht. Es sollte allerdings nach Möglichkeit eine soziale Erhebung sein, und nicht ein imperialistischer Krieg... Wenn der soziale Atem der Katalanen hierfür reicht - nur zu. Er
sollte sich allerdings auf ganz Spanien erstrecken und nicht umgekehrt,
eine Abspaltung vollziehen. Ohne Mut geht gar nichts. Man muß sich nicht alles gefallen lassen, schon gar nicht eine jahrzehntelange Merkel-Regierung. Wir haben das bessere Konzept. Wer die Arbeit macht, soll auch die Früchte abernten. Wie man das umsetzt ist eine gesellschaftliche Aufgabe.
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