Internet Statement 2017-16

 

 

 

Zur sogenannten Erinnerungskultur

- Messen mit zweierlei Maß geht immer daneben

 

 

Maria Weiß   17.02.2017    

Die Bemerkungen des Björn Höcke in der besagten Dresdener Rede sind natürlich in gewisser Weise unakzeptabel, nicht nur weil es vollkommen daneben geht, sondern weil zugleich in nebulöser Form Schlußfolgerungen angekündigt werden, die in eine merkwürdige Richtung deuten. Was soll denn „umgekehrt werden“, etwa das geschichtliche Urteil über den Nazifaschismus? Das hinzunehmen wäre allerdings eine gefährliche Sache und vor allen Dingen zutiefst verwerflich. Es wird aber sicherlich nicht grundlos im Unklaren gelassen. Auf der anderen Seite spielt es aber damit, daß die völlig hemmungslosen Bombardierungen, die am Schluß da stattgefunden haben, auch das Element der Konkurrenz von seiten der Alliierten mit beinhalteten, und das ist etwas, was man nicht positiv bewerten muß. Aber wenn aus dieser Ecke das ewige moralisierende Getue einem auf den Keks geht, dann kann ich das in gewisser Weise nachvollziehen. Krokodilstränen sind eben oft sehr verschieden und haben immer ihren jeweiligen Grund. Wie wäre es denn mal mit einem Denkmal für die von den Nazis ermordeten Kommunisten, welche auch in die Millionen gehen? Darauf kann man aber bei diesen Leuten, die sich hier vor gewissen Denkmälern bekreuzigen, lange warten. Sie sind die allerersten, die so etwas am liebsten völlig beseitigen würden. Siehe Ziegenhals (Denkmal für die Ermordung Ernst Thälmanns durch die Nazifaschisten).

Auf der anderen Seite ist es mindestens ebenso bedenklich, wenn man sieht, wie in der Praxis die gegenwärtige AfD-Vorsitzende Frauke Petry, ebenso wie ihr französisches Pendant Marine Le Pen, sich bei den israelischen Zionisten anbiedert. Das ist nicht nur eine Frage geschichtlicher Beurteilung, sondern eine sehr aktuelle Frage, wie diese sich mit Kräften, welche nicht nur seit Jahrzehnten, sondern nach wie vor mit größter Skrupellosigkeit über die elementaren Rechte anderer Bevölkerungsgruppen in dieser Region hinwegsetzen und diese zu unterdrücken trachten. Das ist Faschismus aktuell, was da von der AfD unterstützt wird. Und das hat eine weitaus größere Aktualität und mindestens ein ebensolches Gewicht wie eine Beurteilung geschichtlicher Fragen. Der Faschismus im Mittleren Osten ist aktuell, und was Israel gegenüber den Palästinensern nicht nur an historischem sondern auch an aktuellem Unrecht auf dem Kerbholz hat, ist selbst eine Form von Rassismus und als ebensolcher zu verurteilen.

 

 

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