Internet Statement 2017-59
„Klimarettung“
- grüne und ökologistische Politik global Wassili Gerhard 08.06.2017 Bei der grünen und ökologistischen Kampagne, die längst bei allen großen Parteien hier Mainstream ist, wird geschickt schon mit der Begriffswahl eine falsche Fährte gelegt, manipuliert. Sie verpacken ihre Denkweise in demagogische Begriffe, und wer sich an sie gewöhnt, hat gleich unbemerkt ein Stück der grünen Unlogik übernommen und wird auf die falsche Fährte geschickt. Das gilt z.B. für das Begriffspaar fossile- oder erneuerbare Energieträger, oder gar „die Erneuerbaren“. Bei fossil haben wir sofort das Fossil im Kopf, etwas uraltes Versteinertes. In erneuerbare steckt dagegen neu und unendlich, weil eben immer wieder erneuerbar.
Nun ist aber die Energieerzeugung aus Rohstoffen wie Kohle oder Öl, oder gar Uran im großen Stil eine neuere Sache als die vorwiegende Nutzung von Wasserkraft, Wind und Sonnenschein, was selbst uralt ist. Die alten Methoden werden heute noch einmal mit Hilfe modernster Technik optimiert, um wirklich alles heute Mögliche dabei herauszuholen. Für mache Einzelanwendungen kommen auch gute Lösungen dabei heraus. Diese moderne Technik, die dafür genutzt wird, würde es aber gar nicht geben, wenn es nicht die industrielle Revolution gegeben hätte, bei der man auch den Schritt nach vorne zur Nutzung der sogenannten „fossilen“ Energieträger machte, um die Energie in der nötigen Kapazität dort hin zu bringen, wo sie gebraucht wurde. Die aus der ständigen Fortführung dieses Weges entstandene moderne Technik ist unersetzliche Voraussetzung für die heutigen Windräder, die die Abkehr davon und die angebliche Überflüssigkeit vorgaukeln. Dies nicht zuletzt auch, weil große Teile der Industrie inzwischen in andere Gegenden der Welt verlagert wurden. Diese Windräder mögen mittlerweile große Mengen Elektrizität erzeugen, aber nur, wenn der Wind weht und dort, wo er weht. Einem Stromnetz muß man aber so viel Strom zuführen, wie gleichzeitig verbraucht wird. Wegen der Windenergie will man das auf den Kopf stellen, und das ist aufwendig und kompliziert, und das macht zusätzliche Kosten.
Damit eine kontinuierliche Stromversorgung funktioniert, brauchen wir bisher gleichzeitig weiterhin die Stromerzeugung auf konventionelle Art. Diese konventionellen Kraftwerke sind aber als Lückenbüßer, die nach Bedarf an- und ausgeschaltet werden, nicht wirklich ökonomisch zu betreiben, am ehesten noch Gaskraftwerke. Es wird an Konzepten gearbeitet, die angeblich diese Probleme überwinden sollen. Riesige „Stromautobahnen“ und Speicher werden z.B. als Ausweg propagiert, die aber nicht erprobt sind. Ein komplizierter Mechanismus der Regelung soll dann angeblich ein stabiles Netz gewährleisten. Wäre das bei der konventionellen Energiegewinnung nötig, würden die Grünen und Ökologisten das lauthals als Beweis für die Unmöglichkeit nehmen, und sie würden genügend Schwachpunkte dabei finden. Letztlich soll mit großem Aufwand, hohen Subventionen und großen Kosten auf eine zweifelhafte Vollversorgung mit den sogenannten „Erneuerbaren Energien“ hingearbeitet werden, was den Strom hierzulande weiter verteuert und energieintensivere Industriezweige weiter ins Ausland treibt. Man vertraut darauf, daß schon immer genug „Staatsknete“ da sein wird, mit der das am Laufen gehalten werden kann. Auf einen qualitativen Sprung mit billiger Energie im Überschuß arbeitet man so ganz sicher nicht hin und ein vernünftiges Konzept für die Zukunft eines Industrielandes ist das schon gar nicht.
Die wirkliche Lösung, die einem großen Schritt vorwärts entsprechen würde, ist eine ganz andere. Längst sind wir, in Fortsetzung des Weges, der mit der industriellen Revolution beschritten wurde, an die Schwelle einer neuen Revolution in der Energiegewinnung gekommen, bei einer Nutzung von Energiequellen, die wirklich unerschöpflich sind. Das ist die Nutzung der Kernenergie. Nutzung der Kernenergie ist prinzipiell ein qualitativer Schritt vorwärts und mehr als nur die Nutzung von Uran statt Kohle oder Öl. Die Nutzung der Kernenergie ist zwar zunächst anfänglich an Uran gekoppelt, das im Gegensatz zur grünen Propaganda schon den Bedarf für Jahrtausende decken könnteAnmerkung 1, aber im Prinzip ist es der Vorstoß zu der Fähigkeit, die in jeglicher Materie in den Atomkernen steckende Energie zu nutzen. Bei Uran, das schon ganz von selbst besonders stark atomar zerfällt, ist eine kontrollierte Spaltung am leichtesten zu bewerkstelligen. Die Weiterverfolgung dieses Weges erschließt aber weitere großartige Möglichkeiten. Wenn die Menschheit schließlich dahin gelangt sein wird, die kontrollierte Fusion zu beherrschen und im großen Stil zu nutzen, woran noch gearbeitet wird, wird auf eine andere Weise ebenfalls die Energie direkt aus dem Atomkern freigesetzt, nur statt durch Spaltung durch Verschmelzung von Atomkernen. Dann wird das gleiche Prinzip, nach dem die Energiefreisetzung in der Sonne funktioniert, für die Energiegewinnung nutzbar gemacht werdenAnmerkung 2. Und das ist mit Sicherheit noch nicht das Ende der Möglichkeiten. Aber auch die Atomspaltung ist ein natürliches Prinzip, das überall in der uns umgebenden Welt stattfindet, wie auch innerhalb von uns, nur daß wir eben kein Sinnesorgan für Vorgänge auf dieser Ebene haben. Alle Elemente zerfallen atomar, ein Teil davon ist immer atomar strahlend. Am Ende dieses Zerfallsprozesses der Elemente steht Blei. Dessen natürliches Vorkommen ist Zeuge des schon immer permanent stattfindenden Zerfalls. Unsere Körper sind daran angepaßt und seit jeher in der Lage, mit Radioaktivität bis zu einer gewissen Intensität zu leben, wie sie auch einen Abwehrmechanismus gegen „natürliche, biologische“ Bakterien, Pilze und Viren haben, die uns in der Regel erheblich mehr zusetzen. Die Fähigkeit, solche Prozesse kontrolliert ablaufen zu lassen, die in der Zukunft in noch ganz anderem Maße erreicht werden wird, ermöglichte auch die kontrollierte Umwandlung eines Elementes in ein anderes. Eine solche Umwandlung findet bei der Herstellung von Plutonium für Atomwaffen bereits seit vielen Jahrzehnten statt. Damit hält die zivile Nutzung nicht schritt. Es ist in der gegenwärtigen Gesellschaft nicht selten so, daß neue Technologien zunächst eher für solche Zwecke entwickelt werden. Die Atomenergie ist das Paradebeispiel.
Die sogenannten „erneuerbaren“ Methoden der Nutzung von Wasser, Wind und Sonne sind in Wahrheit tatsächlich die wesentlich Begrenzteren, sind eben nur noch einmal in ihrer Effektivität durch die Errungenschaften der Industrialisierung gesteigert worden. Man müßte dazu eigentlich heute noch die Wärmeerzeugung mittels der Verbrennung von Holz rechnen, die tatsächlich wieder einen großen Aufschwung unter der Dominanz der grünen Richtung genommen hat. Da ist dann plötzlich sogar der Wald als Holzplantage für Verbrennungsholz akzeptabel. Das sind alles Methoden, die tatsächlich zwar unmittelbar wieder aus der Natur reproduzierbar sind, aber in ihrer Kapazität tatsächlich insgesamt begrenzt. In der ganzen Welt gibt es schon jede Menge Gebiete, die verkarstet oder zur Wüste geworden sind, weil man bei den alten Methoden geblieben ist (und keine industrielle Revolution hatte), nur Wind, Wasser, Holz, die Sonne, den Bodenertrag ohne moderne Methoden und künstlichen Dünger genutzt hat. Bei steigender Bevölkerung reichte das irgendwann nicht mehr aus. Und da kommen wir schließlich ganz automatisch zu einem weiteren grünen Postulat, das aus der gewollten Begrenzung der Entwicklung logisch folgt: Begrenzung der Bevölkerungszahl. Das geht unweigerlich aus der grünen Ideologie hervor.
Was aber bedeutet Begrenzung der Bevölkerungszahl? Wenn wir uns die reale Entwicklung der Menschheit ansehen, dann ist der Fortschritt nicht zu trennen vom Wachstum der Menschheit. Das Wachstum der Menschheit brachte immer mehr Menschen miteinander in intensiveren Verkehr, denn der Platz, daß sich die Urgemeinschaften gegenseitig aus dem Weg gehen konnten, ist irgendwann nicht mehr vorhanden. Das Wachstum wird irgendwann unverträglich mit einem Beharren auf dem Bestehenden und verlangt nach neuen Lösungen. Wenn die Menschen sich nicht weiterentwickeln, ist der Krieg um die Ressourcen unvermeidbar permanent. Weiterentwicklung dagegen erschließt neue Ressourcen und nutzt alte effektiver. Also zwingt das Wachstum bei vernünftiger Betrachtung letztlich zur Weiterentwicklung, zum Erschließen neuer Ressourcen und zur intensiveren Nutzung der vorhandenen - und zum Kampf gegen reaktionäre Kräfte, die sich der Weiterentwicklung in den Weg stellen, weil sie in den alten Verhältnissen als deren Begünstigte verwurzelt sind. China und seine Revolution sind ein großes Beispiel dafür. China hat im Rahmen seiner sozialistischen Revolution eine Verdoppelung seiner Bevölkerung und gleichzeitig eine ungeheure Steigerung des Lebensniveaus auf allen Gebieten erfahren. Da wurde das Fundament gelegt, daß China heute überhaupt in diesem Maße ein Industrieland geworden ist, die kapitalistische Entwicklung nutzte dieses Fundament. Die neuen Möglichkeiten ermöglichen und erfordern ihnen gemäße neue Gesellschaftsformen, was entsprechende Bestrebungen und letztlich siegreiche Revolutionen notwendig und möglich macht. Und diese Möglichkeiten werden zur Realität, weil die Unterdrückten und Ausgebeuteten, die ein besseres Leben wollen, sie ergreifen. Das wird auch in China auf neue Weise auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Bliebe man in der Entwicklung stehen, wäre das über kurz oder lang das Ende für viele oder für alle. Wenn Rosa Luxemburg sagte: Sozialismus oder Barbarei, dann erfaßte sie genau dies für unsere Zeit. Geht man immer weiter vorwärts, dann kann eine wachsende Menschheit besser leben, denn jeder Mensch kann mehr produzieren, als er selbst braucht, so gut wie jeder Mensch hat die Möglichkeit zur Kreativität. Geht eine Gesellschaft voran, dann gibt sie allen die Möglichkeit, an der Weiterentwicklung mitzuwirken, dann ist auch die Stellung zum Bevölkerungswachstum positiv. Der Malthusianismus, der immer wieder von Reaktionären neu aufgekocht wird, ist das ganze Gegenteil, behauptet er doch, daß die Möglichkeiten der Ernährung und Versorgung nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten können. Vor gar nicht so langer Zeit waren China und Indien die angeblichen Paradebeispiele. Das ist offensichtlich widerlegt. Aber diese Theorien werden immer wieder neu nachgeplappert. Die wachsende Menschheit bedeutet auch wachsenden Austausch von Ideen, Kombination verschiedenster Erfahrungen, verschiedener Entwicklungswege. Und das Rad muß nicht immer wieder neu erfunden werden, die Entwicklung beschleunigt sich stetig. So kamen wir zu den Verhältnissen, wie sie heute sind. Aber auch bei denen können wir natürlich nicht stehen bleiben, sie bedeuten immer noch Klassengesellschaft, für viel zu viele auf der Welt immer noch Zugrundegehen, Verwahrlosung, Hunger, Elend, Unwissenheit, die Schöpferkraft von viel zu vielen liegt brach, und das bremst auf dem Weg zu der möglichen weiteren Entwicklung für alle.
Wenn grüne Vordenker manchmal zu solchen absurden Vorstellungen kommen, daß die Menschheit ein Krebs des Planeten sei, dann deshalb weil sie wissen, daß die Menschen nach besseren Lebensverhältnissen streben und ihrem Wunsch nach Stillstand der Entwicklung entgegenwirken. Für solche Leute ist das eine Flut, die sie aufhalten wollen. Solche Leute sind die radikalsten Fundamentalisten, dagegen ist ISIS harmlos. Das ist prinzipielle Feindschaft gegenüber der kreativen Seite der Menschen, gegen all jene auf der Welt, die sich mit schlechtem Leben nicht abfinden wollen und nach Lösungen suchen. Deshalb werden solche Vorstellungen von satten Menschen entwickelt, die Angst vor der Veränderung ihrer saturierten Lebensumstände haben. Das Entstehen einer solchen satten Schicht mittlerweile auch in China, die dort für die Erhaltung der Klassengesellschaft offenbar wichtig ist, ist untrennbar damit verbunden, daß nun auch in China die grüne Richtung an Einfluß gewinnt. Aber die Hauptrichtung auf der Welt ist insgesamt die Weiterentwicklung. Das setzt sich letztlich immer wieder durch.
Die Begrenzung auf die sogenannten „erneuerbaren“ Energieträger ist der Versuch, die Entwicklung durch die Errichtung einer neuen Schranke zu begrenzen. Auch die Triebkräfte innerhalb der kapitalistischen Ökonomie will man damit unter Kontrolle bekommen. Die nächsten anstehenden qualitativen Schritte in der Entwicklung sollen verunmöglicht werden. Das gilt auf technisch-industriellem wie auf sozialem Gebiet, denn da gibt es einen Zusammenhang. Daß sie dabei zu dem Trick mit erneuerbar und fossil greifen, zeigt aber auch, daß selbst die grünen und ökologistischen Propagandisten damit indirekt anerkennen, daß die Menschen die Weiterentwicklung wollen und somit auch Energiequellen, die wirklich unerschöpflich sind, und nur mit der plumpen Forderung nach „Energiesparen“ allein auf die Dauer kein Durchkommen ist. .
Die Klimaschutz-Propaganda
Würde das alles nur in den alten entwickelten Ländern durchgesetzt, würden neu aufkommende kapitalistische Mächte, die sich nicht auf diese Weise ausbremsen lassen, den alten entwickelten Ländern den Rang ablaufen. Das ist das Gute an den Versuchen, den Kapitalismus in seiner inneren Dynamik auszubremsen - es geht so einfach gar nicht. Das ist auch gut so, denn der Kapitalismus entwickelt mit seiner inneren Dynamik selbst die Gegenkräfte, die ihn beseitigen werden, bringt so im Vergleich mit den vorkapitalistischen Gesellschaften die Entwicklung vorwärts. Deshalb gibt es von Anfang an auch den rechten Antikapitalismus, der sich gegen diese Dynamik richtet. Faschismus und die grüne Richtung sind Spielarten davon. Die alten entwickelten Industrieländer, in denen sich der Widerspruch zwischen Bourgeoisie und Proletariat aufgrund des hohen Entwicklungsniveaus der Produktivkräfte schon zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts an die Schwelle zur Revolution entwickelt hatte, suchten seit langem den Ausweg in der Ausbeutung der ehemals kolonialen Länder, um im Inneren neben der Unterdrückung der revolutionären Kräfte auch eine zufriedenere Schicht schaffen und erhalten zu können. Das begann schon im neunzehnten Jahrhundert. Mit Korrumpierung betrieben sie Zersetzung innerhalb der Arbeiterbewegung, innerhalb ihrer politischen Organisationen, die Schaffung einer Arbeiteraristokratie. Aus dieser Verlagerung von Ausbeutung und von Produktion ist ihnen aber mittlerweile auch ein größeres internationales Proletariat und eine Konkurrenz erwachsen. Es ist eine neue Bourgeoisie in vormals vorkapitalistischen Ländern herangewachsen, es gibt Kapitalisten, die die Kenntnisse aus dem Umgang mit modernen Produktionsmitteln auf eigene Rechnung anwenden und den Kapitalisten der alten Industrieländer Konkurrenz machen. Das wird dadurch verschärft, daß da, wo die Praxis stattfindet, eher die neuen Ideen entstehen. Die ursprüngliche Vorstellung, daß die alten Industrieländer das angehäufte Kapital und das angesammelte Know How dafür nutzen können, weiter zu dominieren, andere Länder lediglich als verlängerte Werkbänke zu nutzen, erweist sich als illusionär. Daraus entsteht das Bestreben, die Entwicklung auch dort zu bremsen.
Die Klimaschutz-Propaganda ist die Erweiterung der grünen Richtung auf die internationale Ebene. Die vorgeschobene Zielsetzung, daß der Mensch das Klima schützt, ist so wie sie heute vertreten wird absurd. Darunter wird nämlich verstanden, ein bestimmtes gegenwärtiges Klima vor Veränderung zu schützen. Das ist illusionär und reaktionär. Das ist der Versuch, die heutige Konstellation auf der Welt zu zementieren, die bestimmte Länder begünstigt. In der Vergangenheit haben die alten dominierenden Länder bei ihrer eigenen Entwicklung ihr eigenes lokales Klima verändert, teilweise um viel mehr als zwei Grad. Andere sollen das jetzt nicht dürfen, sondern auf dem jetzigen Stand stehen bleiben, weil sonst angeblich die größten Katastrophenszenarios wahr werden. Das ist mal wieder eine Verknüpfung von grüner Politik und Neokolonialismus, wie das auch woanders sichtbar wirdAnmerkung 3. Aber damit werden sie nicht durchkommen.
Klima ist ein ständiger Prozeß der Veränderung, und es war in der Vergangenheit schon erheblich kälter und wärmer als heute, auch bereits völlig ohne Menschen. Zeiten mit gleichbleibendem Klima wechselten mit krassen Umbrüchen im Klima. Ein Ausschnitt der Klimaentwicklung nur der letzten hundert Jahre kann da nicht wirklich einen langfristigen Trend erkennen lassen. Das Klima ist ein ungeheuer komplexes Geschehen, das Wissenschaftler vor noch gar nicht so langer Zeit mit zur sogenannten Chaostheorie inspiriert hat, weil die Zusammenhänge so schwer zu überblicken seien. Es gibt da das vielzitierte Gleichnis, daß der Flügelschlag eines Schmetterlings eine Kette von Ereignissen auslösen könne, die irgendwo anders einen Sturm auslöst. Aber wenn das Stichwort Klimawandel kommt, wird wieder völlig anders argumentiert. Dann wissen sie bei jedem Sturm plötzlich, daß der Klimawandel dahinter steckt. Die gleichen Leute, oder Leute in den Medien, die nun ganz gewiss nicht selbst den Durchblick haben, wissen plötzlich angeblich, wie man eine erhebliche Veränderung des Klimas verhindert. Soll es ein Zufall sein, daß sich das mit bestimmten politischen Interessen deckt?
Der Widerspruch kommt nicht von ungefähr. Gesellschaftliche Kräfte, die der Weiterentwicklung feindlich gesonnen sind, die Revolutionen verhindern wollen, die wollen natürlich nur zu gerne glauben machen, daß man auch beim Klima gravierende Veränderungen verhindern könne, daß sich alles immer nur im Kreis bewegt, wenn nicht Menschen das sabotieren. Leute, die den Vorwurf des Machbarkeitswahns erheben, wenn es um die Weiterentwicklung der Produktivkräfte geht, werden plötzlich selbst Anhänger eines wirklichen Machbarkeitswahns, wenn es um die Festschreibung des Bestehenden geht.
Das Klima verändert sich immer. Irgendwann gibt es auch wieder als ein Extrem eine Eiszeit oder eine Wärmeperiode, wie das in der Vergangenheit schon der Fall war. Es wird immer entweder kälter oder wärmer in der Perspektive. Es ist nicht so lange her, daß das letzte Mal vor einer bevorstehenden Eiszeit gewarnt wurde, wenn es ein paar Jahre hintereinander kälter als im Durchschnitt war. Nehmen wir einmal an, das Klima würde sich in Richtung einer gravierenden Veränderung in der nächsten Zukunft entwickeln. Dann müßte die Menschheit vor allem an ihren Fähigkeiten arbeiten, damit zurecht zu kommen. Das wäre das Allererste. Es käme darauf an, die Produktion zu entwickeln, die Bildung zu entwickeln, den Verkehr zu entwickeln, die Kommunikation zu entwickeln, die Ärmel hochzukrempeln und an die Lösung der Probleme zu gehen. Also genau das Gegenteil der grünen Politik. Und schon gar keine Bremsung bei der Energieerzeugung.
Statt dessen wird aus dem Ganzen in den Medien etwas ähnliches wie ein Glaubensbekenntnis gemacht, eine Überzeugung, die gar nicht mehr rational diskutiert wird. Wer widerspricht, wird zum Klimaleugner erklärt, Abkürzung von Klimawandel-Leugner. Da spielt es gar keine Rolle, ob der Betreffende überhaupt der Möglichkeit eines deutlichen Wandels widerspricht. Das passiert schon, wenn jemand irgend einer kruden Beweisführung widerspricht. Aber im Kern geht es in Wahrheit darum, daß der angebliche menschengemachte Klimawandel nicht angezweifelt werden soll. Bei der breiten Öffentlichkeit baut man dabei auf die Wirkung der jahrzehntelangen Propaganda, die unzählige Male auf die Menschen herunter gerieselt ist, daß die Natur sich angeblich in Kreisläufen bewege, hin zu einem „natürlichen Gleichgewicht“, was nicht stimmt. Letztlich ist der Wandel, auch krasser Wandel, in der Natur eine Tatsache, ein „natürliches Gleichgewicht“ wird über kurz oder lang durchbrochen werden. Aber es ist wie ein Glaubenssatz: Nur der Mensch stört angeblich diese Kreisläufe. (Oder vielleicht noch ein Meteorit) Bewegt sich das Klima also nicht in einem Kreislauf, sondern bricht aus dem Gewohnten aus, dann steckt ganz gewiss der Mensch dahinter. „Was soll es denn sonst sein“.
Es gab einmal in einem Dokusender einen Film, der einen verheerenden Vulkanausbruch in der Geschichte beschrieb. Die herrschende Klasse und ihre Priester hielten vor dem Ausbruch große religiöse Versammlungen ab, brachten Menschenopfer in großer Zahl, um die Götter gnädig zu stimmen. Ein praktisch denkender Bauer aus der Gegend jedoch schnappte sich seine Familie und versuchte möglichst weit weg von dem Vulkan zu kommen. So ähnlich wie die Hohepriester sind die grünen Apologeten heute. Sie sagen, die Menschheit habe den falschen Pfad betreten und die Natur schlage deshalb zurück. Deswegen müsse man bescheiden werden und aufhören, immer neue Ressourcen in der Natur zu erschließen. Diejenigen, die bei den Grünen Elemente einer Ersatzreligion entdecken, haben damit nicht völlig unrecht. Auch die sogenannte Klimarettung trägt teilweise solche Züge. Was immer passiert, ob es stürmt oder schneit, ob es warm oder kalt wird, es findet sich immer jemand, der daraus einen Beweis für den Klimawandel rekonstruiert, und das zieht dann die Forderung nach sich, das Klima „zu retten“.
Ich maße mir nicht an, die Entwicklung des Klimas vorherzusagen. Ich bin allerdings bisher nicht davon überzeugt worden, daß die „Klimapropheten“ (Klimapropheten, Klimasünder, Klimaleugner, Klimaskeptiker - das Vokabular stößt schon auf) mit ihren Vorhersagen recht haben. Mit völliger Sicherheit jedoch ist das, was als Klimaschutzpolitik verkauft wird, die falsche Politik, reaktionäre Politik, weil diese die Bremsung des Fortschritts betreibt, die weitere soziale Revolution und die Verbesserung des Lebens für die übergroße Mehrheit auf der Welt bekämpft, ob wir nun bald eine Eiszeit haben, eine allgemeine Erwärmung oder vorerst beides nicht. Und das hat politische Ursachen, das ist das Bestreben von Kräften, die Angst um ihre relativ vorteilhafte Stellung in der Welt haben und diese sowohl gegen den Klassengegner als auch gegen neu aufkommende Konkurrenz in der Welt verteidigen wollen.
Anmerkung 1 [zurück] Man berechnet heute zumeist die Uranreserven nach der Kapazität der profitabel ausbeutbaren Ressourcen. Ist die Nachfrage gering, dann wird man auch weniger Vorkommen abbauen, nur die am leichtesten abbaubaren. Die werden den Standard setzen, die anderen wird man als nicht lohnend betrachten. Wenn die Nachfrage steigt, dann wird man sich auch mehr Vorkommen zuwenden, auch Methoden für Vorkommen entwickeln, die weniger einfach nutzbar sind. Schon wachsen die Uranreserven mit der Nachfrage. Wird Uran knapp und teurer, lohnen sich umso mehr Vorkommen. Letztlich gibt es sogar noch das im Meer gelöste Uran, das die Entwicklung besonderer Verfahren zur Gewinnung erfordern würde, das allein schon für Jahrtausende reichen würde. Beim Öl ist das übrigens ähnlich. Die Zahlen, die immer kursieren, geben jedenfalls nicht die gesamten vorhandenen Reserven wieder, sondern nur einen Anteil. Anmerkung 2 [zurück] Für die militärische Nutzung wird die Atomspaltung und die Atomfusion bereits seit vielen Jahrzehnten genutzt. Die ersten Kernkraftwerke, die je gebaut wurden, wurden für die Gewinnung von Plutonium für Atombomben gebaut. Es wurden zig Milliarden für die Entwicklung und Herstellung von Atomwaffen investiert. Die Anwendung zur Energieerzeugung wurde damals von fortschrittlich gesonnenen Menschen gefordert. Erst viel später, 1954 baute die Sowjetunion, damals noch sozialistisch, das erste Kernkraftwerk zur Stromerzeugung. 1954 erklärten die USA daraufhin, ebenfalls die zivile Nutzung der Kernenergie verstärkt fördern zu wollen. Anmerkung
3 [zurück] Man
nehme z.B. den WWF (World Wildlife Funds), eine alte Organisation vorwiegend
britischen Ursprungs, überhaupt eine der ältesten ökologistischen
Organisationen, die sich in den ehemaligen Kolonien zum Schirmherr der
wildlebenden Tiere, die unter britischer Kolonisation dezimiert wurden,
machte. So vertrat sie den Anspruch, weiter in die ehemaligen Kolonien
hinein zu regieren, in der Tradition großer Rücksichtslosigkeit
gegenüber der ansässigen Bevölkerung. Auch hier schon das
Prinzip, daß man sich zum Schützer der Natur erklärt,
um sich über die Souveränität der neuen Staaten, die sozialen
Fragen und die Interessen der Masse der Menschen zu stellen. Diese Organisation
ist in ihrer heuchlerischen Doppelzüngigkeit nicht zu übertreffen.
Ich empfehle hier das „Schwarzbuch WWF“ von Wilfried Huismann,
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