Internet Statement 2017-69

 

Auch Wendigkeit kann leicht nach hinten los gehen

Maria Weiß  29.06.2017           

Es ist nicht Merkels Verdienst, dass die Flüchtlingsinvasion bislang derartig glimpflich und normal abgegangen ist, wie das zum allergrößten Teil der Fall ist. Nein, es ist das Verdienst der Menschen, die hierher gekommen sind, ebenso wie derjenigen, die sie hier empfangen und sich um sie gekümmert haben, und nichts anderes. Was die die Organisation seitens der Behörden in Deutschland angeht, da hat es Pannen über Pannen gegeben, und sie können froh sein, dass diese ganzen vielen, vielen Menschen so geduldig sind und dass sie sich das alles haben gefallen lassen. Sicher gibt es einen Unterschied, ob man hier vor den Ämtern Schlange steht, um eine Unterstützung zu bekommen, oder eine Unterkunft oder auch sogar einen Job, als wenn man zu Hause die Bomben auf den Kopf gekladdert bekommt und, sofern man nicht selbst zum Opfer wird, die eigene Familie sterben sehen muß. Das will niemand bestreiten. Aber die Verursacher dieser Verbrechen, die muß man ans Tageslicht ziehen. Das heißt, eigentlich sind sie ja im Tageslicht, aber niemand hindert sie an ihren Verbrechen. Die Ursache, die Rivalitätskämpfe zwischen den verschiedenen imperialistischen Koalitionen, im Verbund mit regionalen Cliquen, welche leider immer noch kein Ende gefunden haben, sondern ganz im Gegenteil sich weiter zuspitzen. Und während zur Zeit in Hamburg der so genannte G20-Gipfel stattfindet, unter dem Motto „Klimawandel“, ist das Klima im Mittleren Osten tagtäglich dabei, sich weiter zu verschärfen. Aber das stört Leute wie Merkel natürlich überhaupt nicht darin, den „Klimawandel“ zum größten Problem der Weltbevölkerung zu erklären, und ich denke nicht, dass sie dabei das „Klima“ im Mittleren Osten im Auge hat.

Der Klimawandel ist das grösste Problem der Menschheit? Oder vielleicht doch nicht? Wendefrau Merkel bringt es eben immer auf den Begriff: „Ehe für Alle“, das ist es nun auf einmal geworden. Wundern braucht einen so etwas allerdings nicht bei jemand, der von Anfang an mit einer Wende überhaupt in die Positionen gelangt ist. Verlassen sollte man sich allerdings darauf nicht, denn wer weiß schon, was die nächste „Wende“ bescheren wird. Vielleicht wird es ja eine zur aktiven Kriegsbeteiligung Deutschlands im Mittleren Osten oder auch gegen Russland sein? Das kann überhaupt niemand ausschließen. Im Gegenteil, man kann eher hoffen, dass die nächste Wende zu einer Anti-Merkel-Wende führt, bei der Bundestagswahl im Herbst. Genau um das zu verhindern, hat Merkel allerdings ihre jüngste Wende vollführt. Auf dass ihr diese im Halse stecken bleibt!

Kriegsbeteiligung Deutschlands gibt es natürlich bereits, allerdings nur unterstützend. Aber wer sagt denn, dass es dabei bleibt? Bei Wendefrauen oder Männern ist alles möglich. Daher sollte man sich sehr genau überlegen, ob man sich so etwas noch einmal für vier Jahre zumuten will. Oder ob man nicht lieber, wenn überhaupt, solchen Vertretern seine Stimme gibt, die zwar nicht so aalglatt und gewieft sind, aber dafür vielleicht ein bisschen mehr Konsistenz zu bieten haben. Die Suche nach solchen hierzulande ist allerdings mehr oder weniger aussichtslos.

Wer hätte das gedacht? Donald Trump ist durchaus, was Inkonsistenz betrifft, zu überbieten. Mit Merkel ist ihm ganz offensichtlich eine echte Konkurrenz erwachsen, denn deren Wendigkeit im Positionswechsel ist einfach atemberaubend. Der Grund dafür ist allerdings banal: Merkel braucht die „Ehe für alle“ einfach, um die nächste Wahl zu gewinnen. Wie soll man das bezeichnen: Pragmatismus oder Prinzipienlosigkeit? Beides beginnt mit dem Buchstaben P. Mit P beginnt aber auch Postkanzlerin. Das ist nicht als Wahlhilfe für die SPD gedacht, aber manchmal kommt einem einfach die Suche nach dem „kleineren Übel“ wie eine Art Eigentor vor, welches man besser vermeiden sollte.

Stop the war coalition! Das ist eine durchaus weitsichtige und richtige Erkenntnis. Leider wird dies bislang nur von britischen fortschrittlichen und vor allem weitsichtigen Menschen vertreten. In Deutschland kann man diese mit der Lupe suchen, hier ist vor allem Kurzsichtigkeit angesagt.

Auch in punkto G20-Gipfel ist zu beachten, dass wieder mal die deutsche Regierung, repräsentiert vor allem durch Angela Merkel, sich aufspielt als hätte sie hier in punkto Strategie den Taktstock zu schwingen und sogar den USA eine Lehre zu erteilen. Das ist mehr als lächerlich, wenn man die materiellen Verhältnisse in militärischer Hinsicht betrachtet. Aber es ist nicht das erste Mal in der Geschichte, dass so etwas vorkommt und deswegen kann man nur allen empfehlen: Schaut in die Geschichtsbücher und schaut euch an, wie der letzte Weltkrieg zustande gekommenen ist. Das hatte auch etwas mit deutscher Hybris zu tun, nicht nur mit Rassismus. Letzterer wird zwar momentan hier bekämpft, aber die Hybris, die treibt momentan ihre Blüten, was man vor allen Dingen an der politischen Tätigkeit der Kanzlerin studieren kann. Man könnte fast meinen, dass diese jüngste Wende der Angela Merkel nur ein einziges Ziel verfolgt, und zwar um deren zukünftige Kanzlerschaft zu garantieren. Ein gewagtes Spiel, denn vertrauensbildend ist so etwas nicht. Es sollte eher ein Alarmzeichen an diejenigen sein, die sich noch nicht im Klaren sind, ob überhaupt und wem sie bei der kommenden Bundestagswahl ihre Stimme geben.

 

 

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