Internet Statement 2017-76
Zur Frage der Hauptstadt
Maria Weiß 17.07.2017 Anlaß dafür sind diverse Fakten, die diese diversen Berliner Regierungen in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart selbst geschaffen haben: die unsägliche Korruption, welche nichts zustande bekommt, aber Steuergelder frißt wie das Krokodil im Fluß. Erstaunlich dabei ist nur, daß der empörte Aufschrei der übrigen Bundesländer bis zum heutigen Tag ausgeblieben ist. Vielleicht liegt es ja an einer gewissen Verwandtschaft der Verfahrensweise auf den Landesebenen. Zeit dafür, hier grundsätzlich etwas zu verändern. Wofür kassieren eigentlich diese ganzen Abgeordneten in Berlin ihre vergleichsweise üppigen Gehälter? Dafür daß sie sich diese Korruption der Regierung tatenlos ansehen? Man sollte denen ihr Gehalt auf ein Viertel kürzen. Dann verdienen sie immer noch ein Vielfaches von dem, mit dem hier die nicht so betuchte Bevölkerung auskommen muß.
Wieso wurde eigentlich Berlin wieder zur Hauptstadt Deutschlands gewählt, obwohl es sich eigentlich an der östlichen Peripherie befindet? Das ist doch eigentlich gar nicht logisch. Eine logische Hauptstadt Deutschlands wäre zum Beispiel Frankfurt am Main. Aber nein, dort sitzt das Finanzkapital, und zwar das internationale, und das läßt es nicht zu. Absurde Verhältnisse, zumal Frankfurt am Main eine revolutionäre Tradition besitzt, ganz im Unterschied und im Gegensatz zu Berlin. Aber das gefällt natürlich gewissen internationalen Potentaten, daß man in dieser Weise Deutschland, das Mittelland in Europa, manipulieren kann, je nachdem wie es einem beliebt, wie es gerade den Absprachen gewisser internationaler Kräfte zusagt.
Frankfurt am Main hat eine revolutionäre Tradition, ganz im Unterschied zu Berlin, welches die preußische Reaktion als geschichtliche Tradition aufzuweisen hat. Aber das ist natürlich kein Wunder, daß sich internationale Potentaten dafür stark machen. Warum sollte man auch in Deutschland, ausgerechnet im Kern Europas revolutionäre Traditionen pflegen? Man ist doch nicht blöd. Wie will man das dann in den Griff bekommen? Demgegenüber spielte Preußen innerhalb von Deutschland immer eine reaktionäre Rolle, was schon immer auch ausländische Mächte begünstigt hat in ihrer Hetze und ihren Vorurteilen gegenüber diesem Land. Warum sollte man daher eine solche Tradition aufgeben? Vom Standpunkt anderer, konkurrierender Mächte ist dies durchaus verständlich, aber welcher Mensch, der in diesem Land lebt, möchte sich denn diesen Standpunkt zu eigen machen?
Grenzverschiebungen in Europa und ihre historische Bedeutung
Hier hat es sich ebenso heraus gestellt, daß wieder einmal die östliche Grenze dieses Landes zugleich die Hauptstadt ist, besser gesagt diese sehr dicht an der östlichen Grenze liegt. Ob das nun sinnvoll ist oder nicht, das steht auf einem anderen Blatt. So hat sich eben dieses Land entwickelt, mitsamt seiner sogenannten Hauptstadt an der östlichen Peripherie. Und wer sagt denn nicht, daß schon immer in der Geschichte westliche imperialistische Kräfte versucht haben, auf diese Weise dieses Land gen Osten zu treiben. Das hat sogar mehrfach in der Geschichte funktioniert. Aber ein drittes Mal? Da wollen wird doch mal lieber Vorkehrungen treffen, daß es dieses Mal nicht funktioniert. Auch die ganzen Querelen historischer Vergangenheit zwischen Sachsen und Preußen zum Beispiel. Auch Sachsen befindet sich an der Peripherie. Und wieso soll denn nicht ein anderes Land die Hauptstadt dieses Landes tragen, wieso denn nicht Hessen, das liegt in der Mitte? Man kann sich durchaus fragen, in welchem Land auf der Welt sich die Hauptstadt noch an der Peripherie des Landes befindet. In Europa gibt es jedenfalls kein einziges weiteres Land, wo dies der Fall ist.
Meiner Ansicht nach muß man grundsätzlich sämtliche Tabus zu hinterfragen berechtigt sein und untersuchen dürfen, welchen geschichtlichen Ursprung diese haben.
Selbst in einem Land wie Polen, welches in der Geschichte unter verschiedensten Teilungen bis hin zur Selbstliquidation zu leiden hatte, liegt die Hauptstadt nicht an der Peripherie.
Wie ist es überhaupt geschichtlich zur Bestimmung der Hauptstadt Berlin gekommen? Das hängt natürlich mit Preußen zusammen und dessen Rolle innerhalb Deutschlands oder genauer gesagt der übrigen deutschsprachigen Staaten oder Teilstaaten. Aber das darf ja hinterfragt werden. Das muß man nicht für alle Zeiten einfach hin nehmen. Die revolutionäre Tradition ist jedenfalls nicht mit Preußen verbunden, eher das Gegenteil ist der Fall, und bis zum heutigen Tag spielt Berlin eine reaktionäre, nach hinten verweisende und korrupte Rolle in diesem Land. So etwas darf nicht mit der Hauptstadt zusammen fallen. Warum eigentlich nicht, wieso darf man das nicht trennen voneinander? Man macht das europäische Finanzzentrum wechselhaft, man läßt es wandern. Zum Beispiel nach Paris, oder mal nach Rom, mal nach Spanien oder auch in einen osteuropäischen Staat. Polen oder Tschechien oder auch Ungarn wären sicherlich nicht uninteressiert. Und man läßt Deutschland seine Hauptstadt selbst wählen. Es ist klar, wenn man diese so weit nach Osten verlegt, ist damit immer ein gewisser vermehrter Konfliktpunkt gegeben, was ja auch gar nicht sinnvoll ist, die Hauptstadt eines Landes an die Peripherie, egal welcher Himmelsrichtung zu legen. In welchem anderen europäischen Land ist das denn noch der Fall? Obendrein hat Frankfurt am Main eine revolutionäre Tradition in der Geschichte aufzuweisen. Berlin hat dies nicht, mal abgesehen von den Arbeiteraufständen, die es auch in Berlin gegeben hat. Aber diese fehlen in den Augen gewisser Mächte, die gegenwärtig überall auf der Welt das Sagen haben, sowieso nicht.
Es kommt natürlich darauf an, was man in der Geschichte als Maßstab nimmt. Nimmt man die russische Revolution als Maßstab, dann kann man natürlich auch Berlin für Deutschland ertragen, weil sich das dahin vielleicht noch am stärksten ausgewirkt hat. Aber das ist lange vorbei, das ist ein ganzes Jahrhundert und sogar etwas länger her. Aber wie sieht es denn heute aus mit der revolutionären Tradition in Rußland? Davon ist eigentlich fast gar nichts übrig geblieben, denn Putin, das Putinsche Rußland kann wahrlich nicht die soziale Revolution zu repräsentieren für sich in Anspruch nehmen, sondern stellt ganz im Gegenteil eher eine Art Neuauflage des Zarismus dar, wenngleich sich das natürlich auch nicht völlig gleichsetzen läßt, denn auch die moderne Entwicklung hat in Rußland tiefe Spuren hinterlassen.
Man muß lernen, die verschiedenen Fragen auch an der Schärfe der Widersprüche zu messen.
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