Internet Statement 2018-04

 

 

 

 

 

 

Das heutige Israel - Täterland oder Opferland?

Das historische Unrecht muß anerkannt werden, dann lassen sich vielleicht auch neue Wege finden. Rassismus hat viele Gesichter, schlagen wir sie alle!

 

 

 

Maria Weiß  13.01.2018

Wie konnte die nationalistische Demagogie im Jahr 1933 in Deutschland den Vorrang erreichen? Wie war das möglich? Das zu analysieren ist auch heute lebensnotwendig. Angela Merkel und Konsorten tun jedenfalls alles, um derartiger Demagogie erneut den Vorrang zu verschaffen.

 

Daß dies so ist, ist kein Zufall. Was sich damals, zu Beginn der 1930er Jahre gegenüber stand, das war, neben einer starken und entwickelten proletarischen Bewegung im eigenen Land, in Deutschland selbst, welche die deutsche Bourgeoisie zu großen Teilen jedenfalls mit Hilfe der Nazis – so dachten jedenfalls erhebliche Teile davon – unterdrückt und liquidiert werden sollte, als auch nach außen vor allem der Widerspruch zur damaligen sozialistischen Sowjetunion, aber auch die sich verschärfenden Gegensätze zwischen Deutschland oder besser gesagt dem deutschen Kapital und den übrigen Kapitalisten, dem internationalen Kapital, vor allen Dingen dem US-Kapital. Was sich heute gegenüber steht, das ist nicht mehr Deutschland oder das deutsche Kapital – das spielt für sich allein genommen nur eine Nebenrolle in einer ganz beträchtlich gewachsenen internationalen Verknüpfung des Kapitals insgesamt. Heute ist es vor allem China und dessen Expansionsbestrebungen und dessen sich zunehmend verschärfende Konkurrenz vor allem mit dem Westen. Und das sind vor allem die USA mitsamt dem westlichen Bündnis, Europa etc.. Rußland steht eher dazwischen oder sogar am Rand, von den eigenen Energieriesen mal abgesehen, aber insgesamt hat das heutige Rußland eher eine beschränkte Potenz, im internationalen Maßstab betrachtet. Man wird sehen, welchen internationalen Kräften dies den Weg ebnen wird.

 

Der eigentlich dem zugrunde liegende materielle Gegensatz ist aber der zwischen dem Aufstreben der Völker und unterdrückten Nationen, der Völker Afrikas vor allen Dingen, aber auch der Völker Asiens und Südamerikas. Wenn sich diese ihren Weg bahnen wollen, so ist es etwas, was die Grenzen imperialistischer Ausbeutungsbestrebungen sprengt. Das ist die Gegensätzlichkeit, die heutzutage aufeinander stößt. Und die eben zu entsprechenden strategischen Koalitionsverknüpfungen beiträgt.

 

Religion spielt dabei eine höchst nebensächliche Rolle. Allerdings wird sie instrumentalisiert für die jeweiligen Herrschaftsansprüche. Das anschaulichste Beispiel dafür ist gegenwärtig der Mittlere Osten.

 

Der Nazismus war nichts anderes als eine besonders perverse Form der Diktatur der Bourgeoisie, eine besonders extreme mitsamt entsprechenden Besonderheiten des Rassismus. Man sollte es aber nicht mystifizieren. In etwas abgewandelter Form kann das hier auch noch mal wieder kommen, ebenso wie auch anderswo als in Deutschland..

 

Und von wegen „Täterland“. Was soll das sein, bitte schön? Jedes Land, jedes Volk eines Landes, egal welcher Ethnie, welcher Historie oder welchen geografischen Hintergrunds, teilt sich in Klassen. Schon mal etwas davon gehört, ihr lieben Freunde von den sogenannten Antifa oder auch andere? Da sind sie ignorant, wie eh und je. Und diese Ignoranz hat auch ihre klassenmäßige Verankerung, und die befindet sich im Hegemonismus.

 

Der Nazismus war eine besonders extreme und widerwärtige Form der Klassenherrschaft der Bourgeoisie. Das ist es, was man erkennen muß. Man darf ihn nicht mystifizieren oder singularisieren, als etwas besonders Einmaliges und obendrein noch typisch deutsches. Das geht fehl. Faschismus hat es gegeben und gibt es immer noch auch in anderen Staaten, auch solchen gepaart mit Rassismus. Nicht zuletzt das heutige Israel selbst ist ein gewisses Beispiel dafür.

 

Aber genau diese Mystifizierung dient ja dazu, daß man hier „nie wieder“ eine Veränderung der sozialen Verhältnisse anstreben dürfen soll, wenn es nach der Bourgeoisie geht.

 

Der Nazismus in Deutschland war die Gegenbewegung zu einer starken sozialistischen und kommunistischen Bewegung, einer tatsächlichen Massenbewegung, die der deutschen Bourgeoisie den Kampf angesagt hatte. Auch das wird gerne vergessen und einfach unter den Tisch gebuttert und so getan, als wenn der Nazismus als etwas „Ur-Deutsches“ als großes Mysterium über dieses Land gekommen sei. Absurder geht’s nimmer. Und man kann auch nicht bestimmte, extreme Auswüchse davon, welche tatsächlich Massenmord in einer besonderen, „entmenschten“ Form darstellten, dafür herhalten lassen, daß der Nazifaschismus etwas ganz besonderes und nicht zu Übertreffendes gewesen sei. Das war er keineswegs. Und eine Steigerung ist durchaus im Bereich des Möglichen, wenn die Klassenkämpfe sich wieder verschärfen.

 

Mystifizierung von geschichtlichen Erscheinungen haben noch nie dazu beigetragen, dem gesellschaftlichen Fortschritt weiter zu helfen. Selbstverständlich ist auch noch eine Steigerung dieser Form des Faschismus möglich, wenn die Bourgeoisie mal wieder ernsthaft in Bedrängnis geraten sollte. Man stelle sich doch vor, sogenannte Digitalisierung ordnet sich den Menschen unter. Das heißt, daß das, was durch Digitalisierung erzwungen wird, das wird durchgesetzt werden, egal ob menschliche Belange dagegen sprechen oder nicht. Vergleichbares existiert teilweise heute schon im Gesundheitssystem, im so genanten muß man sagen, d.h. im Krankenhaus-Unwesen. Da ist Digitalisierung relativ weit fortgeschritten. Und wie oft kommt es vor, daß der Mensch und dessen Belange dieser Digitalisierung untergeordnet wird. Entscheidend ist, was das Meßgerät anzeigt und nicht, was tatsächlich Sache ist. Was das Meßgerät anzeigt, das läßt sich einstellen, das kann man auch so einstellen, daß der Profit für das System am größten ist. Huch, da hat noch jemand geatmet? Hat aber keiner gemerkt. Dann stopfen wir doch gleich noch ein Medikament in die Flasche rein, dann bekommen wir vielleicht noch ein paar Organe für eine lukrative Organverpflanzung dabei heraus. Schlimmer hätte es der Nazismus wohl auch nicht machen können. Der gesunde Patient ist für den Arzt nicht lukrativ. Und nicht nur für den Arzt, sondern vor allen für das Krankenhaus nicht lukrativ. Man sollte an derartige Belange nicht naiv herangehen. Was hier herrscht, ist ein System gnadenloser Profitgier, welche selbst unter einem ebenso gnadenlosen Konkurrenzdruck steht. Das muß man sich klarmachen. Dem wird alles untergeordnet. Menschenleben? Uninteressant. Das ist dann eben „Schicksal“. Profit? Das ist interessant. Das ist das, was zählt für dieses Gesellschaftssystem, und das spart keinen einzigen Teil einer solchen Gesellschaft aus. Deswegen ist, wie früher schon festgestellt, das Humanste und Größte was man für die Gesellschaft tun kann, dieses System durch ein neues und besseres zu ersetzen. Sicherlich werden dabei Menschen, die daran nicht Schuld haben, über die Klinge springen, aber wo in der Geschichte ist das denn anders gewesen? Es ist bei allen Revolutionen der Fall. Trotzdem waren diese notwendig und haben den gesellschaftlichen Fortschritt voran getrieben.

 

Gegenwärtig wähnt sich das kapitalistische System der Ausbeutung auf der ganzen Welt auf dem Erfolgsweg. Warum ist das so? Weil es niemand in Frage stellt. Kein einziges Land auf der Welt ist momentan fähig, dieses ernsthaft in der Praxis in Frage zu stellen. Aber das wird sich ändern. Ansätze dazu gibt es durchaus. Rassistische Überlegenheitstheorien egal welcher Herkunft spielen dabei allerdings immer eine zurück zerrende, wenn nicht vernichtende Rolle. Auch das ist nichts neues in der Geschichte. Aber leider wird dies heute von etlichen Menschen nicht erkannt.

 

Auch die aufkommende neue Weltmacht China, welche angeblich die Überlegenheit des kapitalistischen Systems unter Beweis stellt, wird daran nichts ändern, denn sie wird an eben diesen innerkapitalistischen Widersprüchen scheitern, wie sämtliche derartige Gesellschaften zuvor. Diese Gesetzmäßigkeiten galten auch bereits in den 1920er Jahren und sie haben den Faschismus in Deutschland als auch in anderen europäischen Staaten nicht verhindern können. So etwas kann sich auch wiederholen, auch im globalen Maßstab. Es sollte einen aber nicht davor zurückschrecken lassen, für die sozialen Rechte einzutreten.

 

Der Nazifaschismus war keineswegs etwas einmaliges, angeblich typisch deutsches. Im Gegenteil, er war die Vorhut des internationalen Kapitals, gerichtet vor allem gegen die damalige sozialistische Sowjetunion und das aufkommende für den Sozialismus kämpfende China. Dazu diente er vor allem, dazu diente seine Aufpäppelung in Deutschland, mitsamt seinen rassistischen Auswüchsen und Perversionen. Letztere wurden hingenommen als „kleineres Übel“, denn das Hauptziel war und ist die Vernichtung des Sozialismus, eben dieses Sozialismus, welcher in Deutschland entstanden und vor allem theoretisch entwickelt worden war und sich dann in der Praxis zunächst in Rußland durchsetzen konnte. Und genau dagegen richtete sich der Nazifaschismus, dagegen wurde er international gefördert und aufgepäppelt, auf der Grundlage reaktionärer eigener Wurzeln in Deutschland. Daß dabei jüdische Menschen als erste (nach den Kommunisten natürlich) dran glauben mußten, das wurde von diesen internationalen Förderern durchaus mit einkalkuliert. Auch darüber sollte man keinerlei Illusionen konservieren. Der Rassismus ist nicht „typisch deutsch“, der Rassismus ist typisch für die Ausbeuterklassen und wird von diesen genutzt, egal welcher Nationalität, um die Massenbewegung und den Fortschritt der Gesellschaft zu unterdrücken. Auch Guantanamo, nebenbei, ist eine Art KZ. Auch dort sitzen unschuldige Menschen bis zum heutigen Tag, auch dort wurden unschuldige Menschen mit Folter bestraft und gequält, auch wenn das offizielle Aushängeschild dafür kein Rassismus gewesen ist. Vielleicht sollte man auch amerikanischen Schülern einen Besuch von Guantanamo, sollte es denn endlich geschlossen werden, zur Pflicht machen, um ihnen zu demonstrieren, wozu der eigene Imperialismus fähig gewesen ist.

 

Jedes Volk auf der Welt und jeder Staat teilt sich in Klassen. Wem nützt es daher, von einem angeblichen „Tätervolk“ zu sprechen? So etwas nützt doch nur denjenigen, die genau diese Spaltung wegleugnen möchten, um ihre eigene Ausbeuterherrschaft zu perpetuieren. Und ein weiterer lebendiger und konkreter Beweis für die These ist, daß unzählige kommunistische und fortschrittliche Menschen in Deutschland, auch nicht-jüdischer Herkunft oder Glaubens, von den Nazis ermordet wurden.

 

Eine Kehrseite von deren Herrschaft als eine Art geschichtliche Absurdität bildet durchaus das heutige Israel, denn niemand anders als die Nazis haben die Auswanderung jüdischer Menschen aus Deutschland so „begünstigt“ und vor allem gewaltsam vorangetrieben wie diese Verbrecherbande. Die Auswanderung deutscher Menschen jüdischen Glaubens nach Israel, um dort eine Heimstätte auf Kosten eines dort lebendes Volkes, der Palästinenser, zu errichten, das ist neben der Gewaltanwendung, mittels derer auch dieses vollzogen worden ist, obendrein eine Art von doppeltem Rassismus gewesen, allerdings von verschiedenen Seiten. Aber dieser ebenfalls nicht zu leugnende Fakt wird bis zum heutigen Tag gerne und immer wieder unter den Tisch gebuttert, und statt dessen völlig einseitig und absurd von einem deutschen „Tätervolk“ oder auch „Täterland“ , was nicht besser ist, gesprochen. Jedes Volk auf der Welt teilt sich in Klassen, und Leute, welche völlig einseitig darüber hinweg tünchen und aus dieser Klassenspaltung eine Rassenspaltung konstruieren, machen im Grunde nichts anderes als was die Nazis, damals und heute, ebenfalls vorangetrieben haben und vorantreiben. Ist ihnen das noch gar nicht aufgefallen?

 

Den Nazismus könnte man aus diesem Grund auch als eine Art verbrecherischen Hurensohn des internationalen Kapitalismus bezeichnen. Das Schlimme ist nur, daß die heutigen indirekten oder direkten Anhänger es nicht merken, daß ihnen genau diese Rolle zugedacht ist.

 

Die gesamte AfD samt ihren extremen Auswüchsen scheint offenbar immer noch nicht aus der Geschichte lernen zu können, ihre exotischen Einzelerscheinungen inklusive.

Wir stehen heutzutage durchaus an einer Art Wendepunkt, denn die gegenwärtige prosperierende Lage Deutschlands wird nicht andauern. Und die nächste Krise wird nicht auf sich warten lassen. Und was passiert dann? Diese Frage sollte man sich jetzt schon stellen und nicht wieder erst hinterher, wenn es zu spät ist. Solch eine Verleumdung sollte man sich angesichts hunderttausender deutscher Widerstandskämpfer nicht gefallen lassen.

„Zur Zeit der Verleumder?“ Okay. Aber dann sollten auch sämtliche Verleumder mit eingeschlossen sein. Sind sie das nicht, dann kann man sich das sparen.

Ein digitaler Krieg? Was heißt denn das? Das heißt doch nichts anderes, als daß man gedenkt, Millionen und Milliarden von Menschen von den Lebensadern abzuschalten. Und von solch einem Verfahren kann sich der Nazifaschismus aber eine ganz dicke Scheibe abschneiden.

update 15.01.2018

 

   

www.neue-einheit.de                     www.neue-einheit.com